20.08.2021

Treibhausgas-Emissionen sanken 2020 in Österreich um 7,7 Prozent – Sorgenkind bleibt der Verkehr

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Günther Lichtblau vom Umweltbundesamt präsentierten am Freitag die neuen Zahlen der Treibhausgas-Emissionen des Jahres 2020. Zudem nahm Gewessler zur Ökosozialen-Steuerreform und dem Streit mit VOR rund um das Klimaticket Stellung.
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E-mobilität
(c) BMK

Die österreichischen Treibhausgas-Emissionen 2020 sind pandemiebedingt voraussichtlich um rund 7,7 Prozent gegenüber 2019 gesunken. Nach vorläufigen Zahlen wurden in Österreich im Jahr 2020 rund 73,7 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert, was einem Rückgang von 6,2 Millionen CO2-Äquivalent entspricht. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Nahzeitprognose “Nowcast” des Umweltbundesamtes, die heute in Wien präsentiert wurde.

Der Bericht erscheint in regelmäßigen Abständen aufgrund einer Berichtspflicht Österreichs gegenüber der Europäischen Union. Demnach sind bis Mitte des Jahres die EU-Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, ihre vorläufigen Daten* des letzten Jahres nach Brüssel zu schicken.

Coronakrise und die Treibhausgas-Emissionen

“Erstmals seit 1990 sind die Treibhausgas-Emissionen massiv zurückgegangen. Einen derartigen Sprung haben wir noch nie gesehen”, kommentierte Günther Lichtblau, Klimaexperte des Umweltbundesamts, die jüngsten Ergebnisse im Rahmen der Pressekonferenz. Als Grund nannte Lichtblau die Auswirkungen der Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Das Bruttoinlandsprodukt in Österreich sank im Vergleich zum Jahr 2019 um rund 6,3 Prozent. Zudem fielen die Ansteige im Bevölkerungswachstum und die Heizgradtage – zwei weitere wesentliche Einflussfaktoren – im langfristigen Trend durchschnittlich aus.

Die Ergebnisse entlang der Sektoren im Details

Am stärksten zeigen sich die Auswirkungen laut dem Bericht im Verkehrssektor. Durch den Absatzrückgang an Treibstoffen gingen die Emissionen im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 circa 14 Prozent zurück. Im Emissionshandelsbereich zeigen sich 2020 ebenfalls deutliche Abnahmen: Pandemiebedingt wurde um circa zehn Prozent weniger Stahl produziert.

In der Energieerzeugung hingegen sanken die Emissionen im Vergleich zu 2019 bedingt durch die Stilllegung des letzten Kohlekraftwerks in Mellach bei Graz (– 0,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent) und der niedrigeren Stromproduktion aus Erdgaskraftwerken (– 0,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent). In allen anderen Sektoren bleiben laut vorläufiger Zahlen die Emissionen auf ähnlichem Niveau (Gebäude, Landwirtschaft) bzw. setzen sich die abnehmenden Trends der letzten Jahre fort (Abfallwirtschaft, F-Gase).

(c) Screenshot Nowcast / Umweltbundesamt

“Die Stilllegung von Österreichs letztem Kohlekraftwerk zeigt sich auch in der Co2-Bilanz ganz klar. Genau das muss unser Weg sein: raus aus den fossilen Energieträgern und rein in die erneuerbaren Energien”, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. In diesem Zusammenhang verwies sie auf das erst unlängst verabschiedet Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG). Dieses sieht vor, dass die Energieversorgung in Österreich bis 2030 zu 100 Prozent aus Ökostrom erfolgt und jährlich eine Milliarde Euro in erneuerbare Energien investiert wird.

Treibhausgas-Emissionen: Sorgenkind Verkehr

Ein Sorgenkind bleibt laut Umweltbundesamt der Verkehr. Wie der Abbildung zu entnehmen ist, überschreitet der Sektor seit 2016 deutlich die Höchstmengen gemäß des Klimaschutzgesetzes mit Ausnahme des coronabedingten Rückgangs von 2020. Gemessen am Gesamtausstoß handelt es sich beim Verkehr mit 20,5 Millionen CO2-Äquivalent um den zweitgrößten Sektor. Übertroffen wird dieser nur vom Sektor der “Industrie & Energie” mit einem CO2-Äquivalent von 32,5 Millionen Tonnen.

Wesentlicher Grund für die Abnahme waren die Corona-Maßnahmen („Lockdowns“) und die damit einhergehende Reduktion von PKW-Fahrten. Laut Statistik Austria ist das Inlands-Transportaufkommen ebenfalls um minus 7,6 Prozent zurückgegangen.

Dieser Rückgang war allerdings nur temporär. “Derzeit liegen wir im Verkehrsaufkommen fast wieder auf Vorkrisenniveau. Die Corona-Delle ist kein Grund zum Ausruhen”, so Lichtblau. Zudem könnten laut dem Experten auch Rebound-Effekte im Mobilitätssektor auftreten, da gewisse Sektoren in der Industrie wieder ihre Produktion hochfahren und somit Lagerbestände auffüllen müssten.

CO2-Preisung und Klimaticket

Im Zuge der Pressekonferenz nahm Klimaschutzministerin Leonore Gewessler auch Bezug auf die geplante ökosoziale Steuerreform der Bundesregierung. Hier befinde sich ihr Ministerium aktuell mit dem Finanzministerium in engen “Arbeitsgesprächen”. Nur so viel ließ die Ministerin wissen: “Klimafreundliches Verhalten wird sich lohnen, klimaschädliches Verhalten bekommt einen gerechten Preis.” Ob eine CO2-Steuer oder ein Zertifikat-System wie in Deutschland kommen wird, sei bis lang noch nicht entschieden und wird zur Zeit evaluiert.

Zudem verteidigte sie im Rahmen der Pressekonferenz einmal mehr, den Starttermin des Klimatickets am 26. Oktober ohne der Ost-Region. Entgegen der Interpretation von VOR sei die Benützung in allen Zügen der ÖBB möglich, egal ob S-Bahn oder Railjet, so die Ministerin. Grundlage dafür bilde das Klimaticket-Gesetz sowie eine ergänzende Verordnung des Ministeriums.

*Die Nahzeitprognose enthält vorläufige Zahlen, umfassende Berechnungen zu den Treibhausgas-Emissionen 2020 werden daher erst im Jänner 2022 veröffentlicht.

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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