Die neue Initiative “Innovation to Company” der Wirtschaftskammer Wien hat das Ziel, “echtes Business” in der Hauptstadt Österreichs hochzuziehen. Gesucht werden innovative Ideen und Konzepte. In eigenen Challenges suchen die drei Unternehmen innovative Lösungen für konkrete Aufgabenstellungen.

Eines der drei Unternehmen, Heintel Medizintechnik, hält Ausschau nach einem Vertriebskonzept für ein patentiertes Produkt.

+++ Der Aufruf zur Startup-Challenge “Innovation to Company” +++

Der speziell entwickelte Gurt soll dem Kranken- und Pflegepersonal helfen, Patienten, die sich nicht stark bewegen sollen, am Liegebett zu fixieren. Das Patent dafür wurde bereits vorm Sommer angemeldet. Für den Vertrieb nach Europa sucht man nun nach einem geeigneten Partner über die i2c Challenge.

“Wir suchen eine Marketingfirma oder eine Agentur, die uns ein gutes Vertriebskonzept erstellt.”, Markus Pöltenstein von Heintel Medizintechnik.

Im Gegensatz zu anderen großen Firmen, die meist auf der Suche nach Ideen sind, habe man den Prozess bis zur Produktentwicklung intern bereits abgeschlossen. “Für das Konzept des europaweiten Vertriebs wollen wir aber gerne einem innovativen, vielleicht sogar jungen Team eine Chance geben”, erklärt Markus Pöltenstein. Der Unternehmer hat die Chancen der Digitalisierung für Heintel Medizintechnik erkannt. Die Kommunikation, aber auch die Verbreitung im Internet hat bereits einen großen Stellenwert. Der klassische Vertrieb über die eigenen Mitarbeiter, die zu Messen und Kunden gesandt werden, bleibe zwar bestehen, allerdings möchte man verstärkt auch digitale Wege in der Zukunft gehen. “Ich bin kein Internet Freak, aber wir wissen, dass im Ausbau der digitalen Infrastruktur die Zukunft liegt”. Die Teilnahme bei der i2c Challenge sei ein weiterer Schritt dahin.

“Der Gewinner bekommt durch uns die Möglichkeit, den Seatbelt europaweit bekannt zu machen. Unter dem Schutz des Patents – 20 Jahre haben wir ab Patentanmeldung nun Zeit dafür, danach können Mitbewerber folgen”, erklärt Pöltenstein.

Erleichterte Pflege

Der Gurt sei in der internen Entwicklungsabteilung zusammen mit Pflegepersonal von Krankenstationen entwickelt worden, das bis dato nur behelfsmäßig Bettlaken zur Immobiliesierung von Patienten verwenden konnte. Besonders in der Aufwachphase nach einer Operation, müsse das manchmal unterbesetzte Personal allerdings darauf Acht geben, dass sich die Menschen nicht bewegen – bis jetzt gab es nichts vergleichbares, womit Menschen, die am Bett befestigt werden sollen, intelligent fixiert werden konnten. “Wir haben dann eine Befragung unter anderen Ärzten durchgeführt und sind zu dem Schluss gekommen, dass eine dementsprechende Erfindung Sinn macht”, erzählt Pöltenstein.

Der neue Gurt will den Alltag des Pflegepersonals erleichtern. Die neue Art der Immobilisierung besteht dabei aus vier Teilen: zwei Klettbändern, einem Fixationsband und einem Sicherungsband. Für den Patienten wurde der Gurt so gestaltet, dass er sich nicht unwohl fühlt.

Der Unternehmer hofft auf eine zahlreiche Teilnahme beim Wettbewerb. “Jugend ist dabei kein Nachteil!”, meint er. “Natürlich muss man ordentlich was drauf haben, bei dem Vorhaben, das Produkt europaweit bekannt zu machen, aber wir wollen stark auf digitale Wege setzen, da könnten junge Bewerber durchaus sogar einen Vorteil haben.”

+++ Michael Bartonek von Eaton Industries über die i2c Teilnahme +++

Zum Ablauf

Bis zum 12.12.2015 können sich Startups, Entwicklerteams, Studentengruppen, etc. für die ausgelobten Aufgabenstellungen der drei etablierten Unternehmen über die Website www.i2c.wien sowie der daran angeknüpften Lösung dealscreening.com anmelden. Noch vor Weihnachten steht fest, welche Kandidaten als Finalisten die Chance auf einen Pitch und den Sieg Anfang 2016 haben. Im Frühjahr werden die Sieger gekürt.

Bei Heintel Medizintechnik werden dem Gewinner Investitionen in ein Joint Venture von bis zu 350.000 Euro in Aussicht gestellt- bis hin zu einer Beteiligung an einer gemeinsamen Vertriebsorganisation. Das Investvolumen richtet sich nach den Ertragsaussichten in den einzelnen Märkten und ist entsprechend der kaufmännischen Sinnhaftigkeit und der erwarteten Wertschöpfung nach oben hin offen.