29.11.2022

Trade Republic startet in Österreich Bitpanda-Konkurrenzprodukt

Der Berliner Neobroker Trade Republic bietet nun in Österreich den Handel mit Kryptowährungen an - mit einem Bitpanda-Konkurrenten im Hintergrund.
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Der Berliner Neobroker Trade Republic bietet nun auch in Österreich den Handel mit Kryptowährungen an | (c) Trade Republic
Der Berliner Neobroker Trade Republic bietet nun auch in Österreich den Handel mit Kryptowährungen an | (c) Trade Republic

Mit niedrigen Beträgen und geringem Aufwand via App in Aktien und ETFs investieren – das Konzept des Berliner Neobrokers Trade Republic ist zwar nicht einzigartig, aber durchaus erfolgreich. Seit einiger Zeit bietet das deutsche Unicorn auch den Handel mit Kryptowährungen an. Nun wurde dieses Service auch in Österreich gestartet. Damit wird Trade Republic auch im Heimatmarkt zum direkten Konkurrenten des Wiener Unicorns Bitpanda in dessen Kerngeschäft. Bitpanda ist seinerseits schon seit einiger Zeit als Neobroker aktiv.

Der Handel mit Cryptos funktioniere bei Trade Republic genauso wie der Handel mit anderen Finanzinstrumenten, heißt es in einer Aussendung. Das bedeutet unter anderem: ein Euro Fremdkostenpauschale pro Transaktion, unabhängig von deren Höhe, und kostenlose Sparpläne. Das Service ist rund um die Uhr verfügbar.

Trade Republic betont im Lichte des FTX-Crashs Sicherheit

Seitens des Berliner Unicorns wird in der Aussendung die sichere Verwahrung der Kund:innen-Vermögen betont. Zudem heißt es: “Dabei unterliegt das Unternehmen als reguliertes Finanzinstitut auch beim Crypto-Handel strengen Regeln. Beispielsweise muss Trade Republic zu jedem Zeitpunkt sämtliche von Kunden besessenen Cryptowerte vorhalten, um jederzeit den Verkauf dieser gewährleisten zu können. Die Crypto-Guthaben der Kunden werden also stets in voller Höhe verwahrt und zu keinem Zeitpunkt für Transaktionen verwendet”. Damit wird klar auf die Vorgänge rund um den FTX-Crash eingegangen. Das US-Unternehmen hat Kundenvermögen verspekuliert.

Bitpanda-Konkurrent Fireblocks im Hintergrund

Auch Bitpanda hatte zuletzt offensiv die Sicherheit der Kund:innen-Vermögen betont und sich zu diesem Zweck auch von KPMG prüfen lassen. Wie das Wiener Unicorn betont auch jenes aus Berlin seine Zusammenarbeit mit der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) beim Thema Krypto. Eigentlich hätte Trade Republic auf technischer Ebene auch mit Bitpanda zusammenarbeiten können. Das Wiener FinTech bietet eine Whitelabel-Lösung, die zuletzt etwa auch von der Berliner Neobank N26 implementiert wurde. Die Berliner entschieden sich aber für die Lösung des US-FinTechs Fireblocks, auf die unter anderem auch die britische Neobank Revolut setzt.

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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