29.04.2021

Neobroker Trade Republic startet mit Krypto-Handel

Der seit vergangenem November auch in Österreich aktive Neobroker hat angekündigt, ab sofort Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash auf seiner Plattform verfügbar zu machen - vorerst allerdings nur in Deutschland.
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Trade Republic
Trade Republic ist seit November in Österreich aktiv. | Foto: OrthsMedien - Adobe Stock

Der seit vergangenem November am österreichischen Markt aktive deutsche Neobroker Trade Republic unterstützt in Deutschland ab sofort auch den Handel mit Kryptowährungen. Das Berliner Unternehmen teilte am Donnerstag mit, dass ab sofort der Handel mit Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash möglich sei. Dies gilt zunächst nur für einen Teil der Kunden, über die nächsten Tage soll das Angebot in Deutschland aber vollständig ausgerollt werden. Wann das Angebot auch in Österreich verfügbar sein wird, stehe aktuell “leider noch nicht fest”, teilte Trade Republic auf brutkasten-Anfrage mit.

Handel rund um die Uhr möglich, 1 Euro Fremdkostenpauschale

Der Handel mit den vier Kryptowährungen soll dabei rund um die Uhr möglich sein. Für jeden Trade fällt ein Euro Fremdkostenpauschale an. “Der Kryptomarkt hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Bei Trade Republic verbinden wir nun Kryptohandel mit der staatlichen Regulierung und Verlässlichkeit unserer deutschen Banklizenz, um mehr Menschen Zugang zu Bitcoin und Co. zu ermöglichen“, wird Trade-Republic-Cofounder Christian Hecker in der Aussendung des Unternehmens zitiert. Aufklärung und Wissen stünden dabei an erster Stelle. Der Handel mit Krypto-Assets eigne sich für informierte Anleger, die sich in volatilen Märkten auskennen, führte Hecker weiter aus.

Bisher hatte sich das Angebot von Trade Republic vor allem auf Aktien, ETFs und Derivate konzentriert. Nach eigenen Angaben hat der Neobroker dabei 7.500 internationale Aktien und ETFs sowie 40.000 Deritave im Angebot. Einer Schätzung der Privatbank M.M. Warburg zufolge könnte der Neobroker bereits eine Million Kunden aufweisen. Das Berliner Fintech wurde 2015 von Hecker gemeinsam mit Thomas Pischke und Marco Cancellieri gegründet.

Krypto-Angebot zum Start noch überschaubar

Mit vier Krypto-Assets ist das Angebot derzeit noch überschaubar. Es bewegt sich allerdings in einer ähnlichen Größenordnung wie beispielsweise das Krypto-Angebot des niederländischen Neobrokers BUX. Dieser unterstützt in seiner “BUX Crypto”-App etwas mehr als zehn Krypto-Assets. Das größte Krypto-Angebot unter den Neobrokern im deutschsprachigen Raum weist wohl das Wiener Trading-Fintech Bitpanda auf, das über 50 Krypto-Assets anbietet. Bitpanda ist den umgekehrten Weg gegangen – gestartet mit Krypto, wurde das Angebot 2019 um Edelmetalle und im April 2020 schließlich um Aktien- und ETF-Derivate ergänzt. Bitpanda startete dabei mit einer Auswahl von rund 50 Aktien und 7 ETFs.

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CTO Sebastian Baron, CEO Simon Valverde, Co-Founderin Helene Herrmann (c) Twine

Künstliche Intelligenz vereinfacht uns das Leben in vielen Bereichen und könnte uns in mancher Hinsicht sogar ersetzen. Bald wird KI möglicherweise in der Lage sein, menschliche Emotionen zu erkennen und nachzuahmen. Doch kann KI auch zwischenmenschliche Beziehungen einschätzen und für uns sogar das „Perfect Match“ finden?

Dieser Herausforderung nimmt sich Gründer und CEO Simon Valverde mit seinem PsyTech-Startup Ascalon an. Zusammen mit Kommiliton:innen entwickelte er während des Studiums die App Twine, die auf einer Matching-AI basiert. Durch die Verbindung von Psychologie und KI soll Twine Menschen zusammenbringen, die wirklich gut zueinander passen. Im Interview mit brutkasten gibt Simon Valverde einen Einblick in die Möglichkeiten, die sich hinter PsyTech verbergen.

Twine fokussiert sich auf Hobbys und Interessen

Die Entstehungsgeschichte von Twine begann in einem Studentenwohnheim in Salzburg, entstanden aus der Frustration, keine:n passende:n Partner:in für bestimmte Aktivitäten gefunden zu haben. Jede:r kennt das Problem: Man will ein Hobby oder Interesse teilen, aber im eigenen Umfeld findet sich niemand. Außerdem fiel dem Freundeskreis auf, dass Menschen generell immer weniger soziale Beziehungen eingehen würden.

Seit Oktober dieses Jahres kann das zehnköpfige Team aus Psychologie- und Data-Science-Studierenden oder -Absolvent:innen nun endlich sein Produkt präsentieren: Twine ist eine App, über die man durch gemeinsame Interessen und Freizeitaktivitäten neue Leute kennenlernen kann – „ohne Aufwand und mit der Gewissheit, dass man sich versteht“.

Hinter Twine steckt ein eineinhalb Jahre lang optimiertes Matching-AI-Modell. Sein Ziel war es, einen “Algorithmus zu entwickeln, der Leute zueinander bringt, die zueinander passen“, erklärt CEO Simon Valverde.

KI soll zwischenmenschliche Beziehungen verstehen

Das Besondere an Twine: Die Matches basieren auf psychologischen Erkenntnissen und werden mithilfe von KI ausgewählt. Das zugrunde liegende KI-Modell funktioniert wie folgt: Bei der Anmeldung beantwortet man einen Fragebogen, auf dessen Basis ein persönliches Charakterprofil erstellt wird. Dazu werden Informationen über die Persönlichkeit und Interessen der jeweiligen Person erhoben. Vor allem die Erwartungen und Bedürfnisse sind nach den Erkenntnissen der Sympathieforschung entscheidend für die zwischenmenschlichen Beziehungen. „Persönlichkeitsmerkmale müssen in Beziehungen gar nicht perfekt übereinstimmen,“ erklärt Valverde, der selbst Psychologie, Data Science und Wirtschaft in Salzburg studiert hat.

Die KI lernt kontinuierlich dazu: sie verarbeitet die Fragebögen sowie das Verhalten, die Interaktionen und das Feedback der Nutzer:innen, um immer besser zu erkennen, welche Eigenschaften und Erwartungen zusammenpassen. Bei einem Match erhält man einen individualisierten Text, der erklärt, warum die andere Person gut zu einem passt.

Das Twine-Team arbeitet aktuell an neuen Funktionen für die App. Zukünftig wird es möglich sein, eine ganze Gruppe für gemeinsame Aktivitäten zu finden oder die bestehende Freundesgruppe zu erweitern. Durch den Vergleich mit bestehenden Freundschaften soll die KI künftig noch besser verstehen, wie zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren.

Startup möchte mit psychologischem KI-Modell in B2B-Bereich

Twine verzeichnet bereits erste Erfolge: Seit dem Start am 1. Oktober zählt die Matching-App 300 aktive Nutzer:innen, vorwiegend aus der Boulder-Community in Salzburg.

Aktuell wird das Projekt noch aus eigenen Mitteln finanziert, doch das Team hofft auf Investoren, um die Matching-KI weiter zu verbessern. „Diese App ist jedoch nur ein erster Schritt, um Social-AI-Modelle in einem realen Umfeld zu testen und weiterzuentwickeln,“ erklärt Valverde. Twine konzentriert sich derzeit vor allem auf den Customer-Proof und die Datensammlung, um das KI-Modell für den B2B-Bereich zu optimieren. Das langfristige Ziel sei es, einer KI das “soziale Judgement eines Psychologen” anzutrainieren. Diese Fähigkeit könne in vielen Bereichen Anwendung finden, etwa bei der Suche nach passenden Mitarbeiter:innen. Langfristig plant das Startup Ascalon, diese psychologischen KI-Modelle im B2B-Sektor zu monetarisieren.

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