04.02.2016

“Tractive”: Schlumberger-Erbe investiert 2 Millionen Euro

Der Erbe des weltweit größten Konzerns für Erdölexplortation und Ölfeldservice Harold Primat investiert zwei Millionen Euro in das oberösterreichische Tier-Ortungs Startup Tractive. Der Franzose entdeckte das Unternehmen durch Zufall.
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Das oberösterreichische Tier-Ortungs Startup Tractive hat einen millionenschweren Deal mit dem Erbe des Erdölunternehmens Schlumberger unterzeichnet. Tractive entwickelt GPS-Sender und Fitness-Apps für Haustiere.

2 Millionen Euro Investment

Der in der Schweiz lebende Franzose und Erbe des weltweit größten Konzerns für Erdölexplortation und Ölfeldservice Harold Primat investiert mehr als zwei Millionen Euro in den europäischen Marktführer im Bereich der GPS-Ortung für Haustiere.

„Primat hat unser GPS-Ortungssystem benutzt und war so begeistert, dass er an uns herangetreten ist und meinte er wolle investieren“, sagt Tractive Gründer Michael Hurnaus. Wir haben uns zweimal getroffen und so kam der Deal mit dem ehemaligen Le-Mans-Rennfahrer recht unkompliziert zustande, so Hurnaus weiters.

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„Kapital war eigentlich nicht nötig“

„Das Investment kam nicht über eine Finanzierungsrunde zustande. Wir haben das Kapital aktuell gar nicht dringend benötigt“, erklärt CEO Hurnaus. Gemeinsam mit Primat wurde dann aber die Summe von zwei Millionen Euro erarbeitet um das aktuelle Wachstum beizubehalten. Darüberhinaus will Tractive vermehrt auf Fernsehwerbung setzen, das Vertriebsnetzwerk erweitern und den Markt in Nord- und Südamerika erschließen.

Mit Tractive seinen Hund verfolgen. Screenshot - tractive.com
Mit Tractive seinen Hund verfolgen. Screenshot – tractive.com

12 % für Primat

Primat hält nun zwölf Prozent der Anteile am Unternehmen. Die bisherigen Gesellschafter Hansi Hansmann sowie die vier Runtastic Gründer rund um Florian Gschwandtner bleiben ebenfalls an Board und verringern ihre Anteile entsprechend. Primat hat von seinem Vater gemeinsam mit seiner Familie ein milliardenschweres Aktienpaket von Schlumberger geerbt. Seither investiert er in unterschiedliche Unternehmen.

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Über Tractive

Tractive entwickelt Wearables für Haustiere und Apps für Haustierbesitzer und Haustierliebhaber. Tractives Flaggschiff  ist der GPS Tracker für Hunde und Katzen. Weiters entwickelt das Unternehmen einen Fitnesstracker für Tiere, Pet-Remote und eine Haustier-Foto-Plattform. Tractive wurde 2012 in Pasching in der Nähe von Linz gegründet und beschäftigt derzeit 27 Mitarbeiter. Das Unternehmen mit dem einzigen Standort in Pasching ist aktuell rund 17 Millionen Euro wert.

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Österreich-Pavillon auf der Expo 2025 (c) Expo Austria/BMW Designers & Architects

Die Expo 2025 in Osaka (Japan) bietet zahlreichen österreichischen Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Innovationen vorzustellen. Mit dem Konzept „People’s Living Lab“ positioniert sich die Expo als ein “Experimentierfeld und Labor für die Gesellschaft der Zukunft”.

Über 28 Millionen Besucher:innen, mehr als 160 teilnehmende Länder und 25 internationale Organisationen werden erwartet. Laut Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) bietet die Veranstaltung eine “einzigartige Plattform”, um Innovationen voranzutreiben, den internationalen Austausch zu fördern und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Innovation Lab Austria: “Austria Composing the Future”

Die Teilnahme an der Expo sei für Österreich als Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Beim Innovation Lab Austria – im österreichischen Pavillon – werden unter dem Motto „Austria Composing the Future“ heimische Unternehmen präsentiert, die die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Landes repräsentieren sollen. Die Veranstaltung würde die Möglichkeit bieten, das Land als zukunftsorientierten, innovativen Wirtschafts-, Investitions- und Forschungsstandort zu positionieren, so das Bundesministerium.

Der Budgetrahmen für die Teilnahme liegt bei 19,3 Millionen Euro. 75 Prozent der Kosten werden vom BMAW getragen, während die restlichen 25 Prozent durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) finanziert werden.

Auswahl der teilnehmenden Startups

Eine vollständige Auflistung der teilnehmenden Unternehmen ist hier zu finden: Expo Austria. Hier eine Auswahl der in Osaka vertretenen heimischen Startups:

KI & Technologie:

  • Blockpit: Dokumentation und Auswertung von Kryptowährungen für Privatpersonen, Unternehmen und Behörden
  • Oscar Stories: Entwicklung kinderfreundlicher und bias-reduzierter KI-Anwendungen
  • Newsadoo: KI für News-Automatisierung, Daten-Extraktion und Content-Personalisierung
  • parity qc: Architektur zum Bau von Quantencomputern

Life Science & Biowissenschaften:

  • My Bioma: Gesundheitsplattform zur Analyse des Darmmikrobioms mittels Stuhlproben
  • Fermify: KI-gesteuerte Fermentationsplattform zur Herstellung von Kasein (Schlüsselprotein für Käse)

Green Tech:

  • backbone.one: Verknüpfung von dezentralen Energiequellen wie Solaranlagen, Batterien und Elektrofahrzeuge auf einer Plattform
  • Blue Planet Ecosystems: Entwicklung von vertikal integrierten, solarbetriebenen Aquakultursystemen für eine nachhaltige Fischproduktion
  • FreyZein: Textillösungen, die auf bio-intelligenten und bio-inspirierten Prinzipien basieren
  • HydroSolid: Entwicklung von innovativen Wasserstoff-Speichertechnologien
  • Lignovations: Umwandlung der Abfälle aus der Landwirtschaft und der Holzverarbeitung in hochwertige Inhaltsstoffe
  • plasticpreneur: Kunststoff-Recyclinglösungen aus Maschinen, Spritzgusswerkzeugen und Wissenstransfer-Tools
  • Swimsol: Bereitstellung von großen Solarkapazitäten in Regionen, in denen wenig Landmasse vorhanden ist

Nachhaltiges Bauen:

  • greenpass: Grüne Pass für klimasichere Immobilien und Freiräume
  • Spiral Europe: Drohnensysteme für Baustellen und Tunnelinspektionen

Halbleiter & Smart Factory:

  • Holloid: KI-gestützte Analytik für Schlüsselbereiche wie synthetische Biologie, alternative Proteine und grüne Chemie

Mobility & Automotive:

Tourismus:

  • LiveVoice: Cloud-Technologie, die Smartphones und Computer in eine flexible Audiolösung verwandelt

Kreativwirtschaft:

  • Music Traveler: Globale Plattform, die es Künstler:innen und Kreativen ermöglicht, Proberäume, Studios und Veranstaltungsorte zu vermieten oder zu buchen

Gesundheit:

  • NovoArc: Skalierbare Technologien für einzigartige Lipide in biopharmazeutischen Formulierungen
  • smaXtec: Gesundheitsmanagementsystem für den Milchviehbetrieb

Österreich als Innovationsstandort

„Österreich ist ein Land der Ideen und ein Innovationsstandort, der Fortschritt aktiv gestaltet, sowohl in Europa als auch in der Welt. Belege dafür sind Österreichs 6. Platz im EU-Innovations-Ranking (…) und die Forschungsquote von 3,34 Prozent”, eint Wirtschaftsminister Martin Kocher. Das “Innovation Lab” im Österreich-Pavillon auf der EXPO 2025 Osaka biete eine perfekte Bühne.

Mit den vorgestellten Projekten möchte Österreich seine Position als international wettbewerbsfähiger Innovationsstandort hervorheben und ein „Zeichen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft“ setzen.

Japan ist zweitwichtigster Wirtschaftspartner in Asien

Die Expo bietet nicht nur eine Bühne, um Österreich als starken Wirtschaftsstandort zu positionieren, sondern auch großes Potenzial für neue Partnerschaften mit Japan. Mit einem Publikum, das voraussichtlich zu 88 Prozent aus japanischen Besucher:innen besteht, eröffnet die Veranstaltung große Chancen für den internationalen Austausch.

Japan, der zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreichs in Asien, trägt für Österreich daher eine große Relevanz. Das Land entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Handelspartner und ist ein Innovationstreiber in der Technologiebranche.

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