TourRadar: 9 Mio Euro Investment für Wiener Gruppenreise-Marktplatz
Neben Leadinvestor Endeit Capital aus Amsterdam, sind die bestehenden Investoren Cherry Ventures und Hoxton Ventures bei der Serie B-Runde dabei. Speedinvest hält seine Anteile.
“Konkurrenz gibt es in unserem Feld eigentlich nicht. Wir besetzen eine Nische”, sagt TourRadar CMO Michael Pötscher. Das Wiener Startup, das auch Büros in Brisbane (Australien) und Toronto (Kanada) betreibt, bietet einen Online-Vergleich für Gruppenreisen. “Wir sind aber nicht einfach nur ein Vergleichsportal. TourRadar ist ein Online-Marktplatz. Wir nehmen Buchungen und Zahlungen entgegen”, erklärt Pötscher im Gespräch mit dem Brutkasten. Und mit diesem Konzept sei man eben weltweit noch einzigartig – 90 Prozent aller Gruppenreisen würden derzeit noch offline gebucht. Die USP hat bereits einige Investoren überzeugt: Speedinvest und aws waren neben anderen bei der Seed-Runde dabei. Erst 2016 hatte es eine sechs Millionen Euro Serie A-Runde gegeben, wo Cherry Ventures (Berlin) und Hoxton Ventures (London) als Lead-Investoren auftraten.
“45 Milliarden Euro schweren Gruppenreisemarkt erobern”
Nun wurde der erfolgreiche Abschluss einer Serie B-Runde bekanntgegeben: Neun Millionen Euro wurden es diesmal. Leadinvestor ist der in Amsterdam ansässige VC Endeit Capital, der laut Pötscher einen Großteil der Gesamtsumme einbrachte. “TourRadar wird in der weiteren Skalierung auf das umfassende Know-How und die Erfahrung von Endeit Capital im B2C Bereich zugreifen können”, sagt TouRadar Co-Founder und CEO Travis Pittman über den neuen Teilhaber. “Die Buchungsplattform verfügt über das Potenzial, das Online-Segment des 45 Milliarden Euro schweren Gruppenreisemarktes zu erobern. Wir werden die Gründer mit unserer Erfahrung im Aufbau internationaler Marken im Bereich Marketingtechnologie und e-Commerce unterstützen”, erklärt Martijn Hamann, Partner von Endeit Capital.
Markt mit sehr niedrigen technologischen Standards
Auch Cherry Ventures und Hoxton Ventures erhöhen bei der aktuellen Runde ihre Anteile (Bislang 17,4 Prozent bzw. 12,5 Prozent). “TourRadar ist auf einem extrem fragmentierten Markt beheimatet, der sehr niedrige technologische Standards aufweist”, sagt dazu Daniel Glasner, Gründungspartner von Cherry Ventures. Altinvestor Speedinvest erwirbt keine zusätzlichen Anteile, hält aber die Beteiligung von 19,6 Prozent über den Fonds Speedinvest I. Das Startup mit Mitarbeitern mit 30 verschiedenen Nationalitäten sei “eine Besonderheit in unserem Portfolio”, sagt Michael Schuster von Speedinvest. Man wolle das Team weiterhin bei dieser Erfolgsgeschichte unterstützen.
Neue Developer sollen für Automatisierung sorgen
Das neue Investment soll vorwiegend in drei Felder fließen. Erstens will man die Anzahl der Mitarbeiter verdoppeln. “Wir suchen vor allem nach Entwicklern. Nachdem wir uns nach der Serie A-Runde auf das Support-Team, Business Development und Marketing konzentriert haben, wollen wir jetzt die Automatisierung weiter verbessern”, sagt CMO Pötscher. Zu Beginn hatte man noch sehr viele Informationen manuell gesammelt: “Wir haben damals Reisekataloge abgetippt, um die Informationen zu digitalisieren.” Inzwischen würden die weltweiten Partner ihre Reise-Angebote selbst über einen Feed ins System speisen. Die neuen Developer sollen nun für weitere Digitalisierung, etwa mit Hilfe von Bots, sorgen.
Zweitens soll das Geld in den weiteren Ausbau des Performance Marketing fließen. “Wir wollen die ‘Local Experiences’ noch weiter hervorheben. Wir haben eine riesige Bandbreite zwischen richtigen Abenteuer-Erlebnissen, wie Shark Diving in Südafrika, bis zu Spezialführungen in europäischen Museen”, erklärt Pötscher. Über das eigene Magazin und die Social Media-Kanäle wolle man künftig noch mehr Content in Form von Berichten, Videos und Fotos ausspielen. “Gruppenreisen haftet hierzulande teilweise ein negativer Ruf an. Dabei hat man teilweise Programmpunkte, die individuell nicht buchbar sind. Und insgesamt sind sie billiger, sicherer und bequemer.”
Proaktiv auf Partner zugehen
Drittens will TourRadar mit dem Investment das Produkt-Portfolio weiter ausbauen. “Der kleine namibische Reiseveranstalter soll genau so auf unserer Plattform vertreten sein, wie die großen Player”, erklärt Pötscher. Daran arbeite man bereits seit Jahren erfolgreich und wolle das fortsetzen. In Zukunft will man auch verstärkt proaktiv auf die Partner zugehen. “Wir sehen mit Hilfe unserer BI (Anm. Business Intelligence) zum Beispiel, dass es einen Markt für Canyoning in Vietnam gibt”, sagt der CEO, “wenn es ein entsprechendes Angebot gibt, integrieren wir es. Wenn es das aber noch nicht gibt, gehen wir zu den Partnern und schlagen das vor.” Man wolle ganz gezielt neue Experiences forcieren, bei denen man vorab wisse, dass sie funktionieren werden.
Diese Startups aus Österreich treiben die Energiewende voran
Startups aus Österreich entwickeln Lösungen, die für die Energiewende einen wichtigen Beitrag liefern. Wir bieten euch einen Überblick über innovative Technologien heimischer Startups und Scaleups.
Diese Startups aus Österreich treiben die Energiewende voran
Startups aus Österreich entwickeln Lösungen, die für die Energiewende einen wichtigen Beitrag liefern. Wir bieten euch einen Überblick über innovative Technologien heimischer Startups und Scaleups.
In Österreich wurden in den letzten Jahren zahlreiche Startups gegründet, die mit neuen Lösungen und Geschäftsmodellen die Energiebranche verändern wollen. Sie entwickeln Lösungen, die von erneuerbaren Energien über intelligente Speichersysteme bis hin zu CO₂-neutralen Technologien reichen. Neben noch recht neuen Marktteilnehmer:innen konnten in diesem Jahr auch zahlreiche etablierte Startups Millionen-Investments abschließen. Wir bieten euch einen Überblick zu Startups aus Österreich, die mit ihren Technologien die Energiewende vorantreiben.
2nd Cycle
Das erst im Jänner 2024 gegründete niederösterreichische Startup 2nd Cycle entwickelt automatisierte Upcycling-Anlagen für gebrauchte Photovoltaik-Module. Das System soll künftig Module auf deren Funktionsfähigkeit überprüfen. Dazu zählen unter anderem die Reinigung der Module aber auch die Überprüfung der Metallrahmen und Glasplatten auf Sprünge oder Blasen. Zudem wird mit weiteren Testverfahren – zum Beispiel mit Hilfe von Elektrolumineszenz – analysiert, welche Teile der Module noch funktionsfähig sind und welche nicht. Im Zuge der Unternehmensgründung holte sich das Team rund um Simon Prüller den österreichischen Business Angel Michael Altrichter als Investor an Bord (brutkasten berichtete).
Anywhere Solar
Das Salzburger Startup Anywhere Solar entwickelt PV-Überdachungen für Parkplätze, um bereits versiegelte Flächen zur Solarenergieerzeugung doppelt zu nutzen. Im Portfolio befinden sich vier unterschiedliche Modelllinien, die sich wie ein Baukastensystem flexibel an die jeweiligen Parkplatzflächen anpassen lassen. Das Unternehmen verbindet dabei die Expertise im Bereich des Maschinenbaus und der Stahlbaukonstruktionen.
Aqua Libre (Strom Boje)
Der Österreicher Fritz Mondl arbeitet seit 15 Jahren an der „Strom-Boje“, einem Strömungskraftwerk für Flüsse, das bis zu 100 kW erzeugt. Die sieben Tonnen schwere Boje richtet sich automatisch in die stärkste Strömung und taucht bei Hochwasser ab. Nach anfänglichen Erfolgen 2010 kam es aufgrund fehlender Förderungen zu Verzögerungen, bis 2019 der Prototyp mit privaten Investoren reaktiviert wurde. Siemens optimierte 2022 die Leistungselektronik, und neue Förderungen sowie ein selbstreinigender Rechen rücken das Projekt wieder in den Fokus. Mit 19 Vorbestellungen plant Mondl ab 2025 die ersten Strom-Boje-Parks und sucht Partner zur Serienproduktion (brutkasten berichtete).
Arteria Technologies
Die Energiewende erfordert eine dezentralisierte Infrastruktur und smarte Netze. Das Grazer Startup Arteria Technologies, gegründet 2020 von Stefano Coss, bietet mit einer Softwarelösung zur Digitalisierung von Energiesystemen eine Plattform zur Planung und Optimierung von Wärmenetzen. Echtzeitsimulationen ermöglichen eine präzise Planung der Anlagengröße. Kunden wie Wien Energie und Stadtwerke Genf nutzen die SaaS-Plattform, die Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent ermöglicht (brutkasten berichtete).
Balun
Das erst im Dezember 2023 gegründete Unternehmen rund um die drei Gründer Giovanni Superti-Furga, Yury Zhuk und Josef Schenk entwickelt ein entsprechendes Tool, das künftig Vorhersagen zur Produktion von erneuerbarer Energie noch genauer machen soll. Das Unternehmen setzt dabei auf ein sogenanntes Energy Foundation Model (EFM). Dabei wird ein Datenpool angezapft, das von Sensoren in Windturbinen und Solarparks gespeist wird. Machine-Learning-Modelle erlernen anschließend das Verhältnis von Wettervorhersage zu echtem Output und können so genauer vorhersagen, wie viel Strom tatsächlich produziert wird. Die Produktionsprognose soll künftig das Strommanagement für Erzeuger:innen erleichtern und zugleich eine Kostenoptimierung bieten (brutkasten berichtete).
Collective Energy
Das Wiener Startup Collective Energy, 2015 von Christoph Zinganell gegründet, hat sich in Österreich als führender One-Stop-Shop für Photovoltaikprojekte etabliert. Gemeinsam mit einer wachsenden Community hat das Unternehmen über Crowdfunding den Bau von mehr als 30 Photovoltaikanlagen finanziert und sich vom reinen Entwickler zum Betreiber gewandelt. Seit 2021 betreibt Collective Energy im Rahmen eines Photovoltaik-Contracting-Projekts auch eigene Anlagen. Mit einem Fokus auf Beratung, Contracting und Crowdfunding sowie verstärkten Aktivitäten in PV-Carports und solarbetriebenen Parkplatzüberdachungen brachte das Unternehmen allein 2023 über ein Megawatt ans Netz.
Kürzlich wurde Collective Energy von Lazard SPI, einem Teil der global agierenden Lazard Asset Management (LAM), übernommen. Diese Partnerschaft soll dem Unternehmen neue finanzielle Ressourcen und Expertise bieten, um seine Mission zu beschleunigen, leistbare und saubere Energielösungen bereitzustellen und die Marktpräsenz in Österreich zu stärken (brukasten berichete).
efriends
Bereits seit 2018 teilen Erzeuger:innen über die Plattform des niederösterreichischen Startups eFriends ihren selbstproduzierten Sonnenstrom. Im ersten Pilotjahr nutzten 100 Haushalte die Plattform. Im Zuge eines Auftritts bei “2 Minuten 2 Millionen” im Jahr 2019 erlangte das Startup eine größere Aufmerksamkeit und konnte seine Nutzer:innenanzahl mehr als verdreifachen. 2020 folgte dann das erste größere Investment für die Plattform. Damals beteiligte sich die RWA Raiffeisen Ware Austria am Unternehmen. Ende Jänner 2024 folgt dann die zweite Finanzierungsrunde. Verbund und Wienerberger beteiligten sich für einen nicht näher genannten Betrag in Millionenhöhe (brutkasten berichtete).
Ecop
Das österreichische Scaleup Ecop hat sich auf die Rückgewinnung industrieller Abwärme spezialisiert. Mit einer innovativen Wärmepumpentechnologie gelingt es, die im Produktionsprozess erzeugte Wärme wieder in den Prozess zurückzuführen, anstatt sie ungenutzt an die Umgebung abzugeben. Diese Lösung fand breite Unterstützung: EIT InnoEnergy investierte 3,9 Millionen Euro, gefolgt von einer 8,5-Millionen-Euro-Förderung des European Innovation Council (EIC) Accelerator – Ecop war das einzige österreichische Unternehmen unter den geförderten Projekten.
Technologisch setzt Ecop auf ein neues Rotorkonzept, das die Komplexität und Wartungsanfälligkeit deutlich reduziert. Anwendungen finden sich vor allem in der Industrie und Fernwärme, wo hohe Temperaturen zwischen 160 und 200 Grad erforderlich sind – etwa in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion oder im Fernwärmenetz. Ein Fernwärmeprojekt in Norddeutschland dient bereits als Referenz. Für 2026 ist der Serienstart geplant, um den zunehmenden Bedarf in der Industrie zu decken und die Abwärme durch leistungsfähige, skalierbare Wärmepumpen effizient zu nutzen (brutkasten berichtete).
EET
“SolMate” heißt das Produkt, mit dem das steirische Solar-Scaleup seinen Kund:innen eine Photovoltaikanlage für den eigenen Balkon bietet. Ursprünglich 2017 als Spin-off der TU Graz gegründet, ist das Grazer Startup EET mittlerweile zu einem der Vorreiter in der noch jungen Branche avanciert. Bis zu 1.000 Systeme verkauft das Unternehmen laut eigenen Angaben mittlerweile pro Monat. Für das weitere Wachstum gab EET im Sommer 2023 den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 6,5 Millionen Euro bekannt. Das frische Kapital soll in die Internationalisierung fließen. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen über 100 Mitarbeiter:innen. (brutkasten berichtete).
Enixi
Das Kärntner Startup enixi bietet App- und Softwarelösungen für Energiegemeinschaften. Über die Plattform können Nutzer:innen entweder selbst oder vollautomatisiert Energiepartner in ihrer Umgebung finden. Zudem erhält man personalisierte Optimierungsvorschläge zur gemeinsamen Nutzung erneuerbarer Energie, basierend auf einem persönlichen Profil und seinen Verbrauchsdaten. Zudem bietet das Unternehmen eine Smart Meter App an. Sie ermöglicht die Echtzeitüberwachung und Optimierung des eigenen Energieverbrauchs. Mit detaillierten Einblicken, Empfehlungen und Tipps unterstützt sie zudem dabei, Kosten zu senken. Zudem setzt sich Gründer Matthias Nadrag für den Kampf gegen Energiearmut in Österreich ein (brutkasten berichete).
energyfamily
Das niederösterreichische Startup energyfamily, gegründet 2022 von Lukas Prenner, hat sich auf die Gründung und Verwaltung von Energiegemeinschaften spezialisiert. Diese Gemeinschaften ermöglichen eine nachhaltige Energieversorgung durch gemeinsamen Verbrauch, Verkauf und Speicherung von Energie über Grundstücksgrenzen hinweg. Mithilfe einer Webplattform unterstützt energyfamily Interessierte dabei, Energiegemeinschaften aufzubauen und effizient zu betreiben. Eine besondere Innovation ist die Vorhersage von Energieverbrauch und -produktion mithilfe von Satellitendaten, die die Sonneneinstrahlung und damit die Solarenergieproduktion prognostizieren. Diese Technologie hilft, das Ungleichgewicht zwischen Produktion und Verbrauch in den Gemeinschaften auszugleichen. Für seine innovative Nutzung von Satellitendaten wurde das Startup mit dem Copernicus Masters Österreich Award 2022 ausgezeichnet (brutkasten berichtete).
Energy Hero
Energy Hero ist ein österreichisches Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, Energiekosten für Privat- und Gewerbekunden langfristig zu senken. Dafür bietet es einen automatisierten Vertragswechselservice an, der kontinuierlich die besten Energiepreise und -tarife identifiziert und umsetzt, ohne dass Kunden:innen selbst aktiv werden müssen. Neben dem Wechselmanagement steht Energy Hero auch als Berater zur Verfügung und unterstützt in allen Fragen rund um die Energieversorgung und -optimierung. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, Transparenz und Einfachheit in die oft komplexen Strukturen des Energiemarktes zu bringen und gleichzeitig die finanziellen Vorteile für die Endkund:innen zu maximieren.
Enspired
Das Wiener Startup enspired bietet eine KI-basierte Optimierungslösung für flexible Stromerzeugungs-, Speicher- und Verbrauchsanlagen an und handelt diese auf sogenannten Spotmärkten. Diese kurzfristigen Strombörsen gleichen Schwankungen zwischen Angebot und Nachfrage aus und ermöglichen es Betreibern, Strom besonders profitabel zu handeln. So verkauft enspired automatisch Strom aus erneuerbaren Energien, wenn die Preise hoch sind, und kauft, wenn die Preise im Intraday-Handel niedrig sind. Damit unterstützt das Startup unter anderem Eigentümer von Batteriespeichern, ihre Kapazitäten effizient am Markt zu vermarkten, indem es gezielt zusätzliche Energie bereitstellt, wenn sie benötigt wird. Mit Blick auf die Expansion plant enspired, bis 2035 über 50 Gigawatt über seine Plattform zu handeln und strebt neben Europa auch verstärkt in die Märkte Asien und USA. Im Mai 2024 gab das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 25,5 Millionen Euro bekannt (brutkasten berichtete).
Eologix-ping
Das Grazer Startup eologix-ping, 2023 aus einer Fusion entstanden, bietet eine spezialisierte Lösung zur frühzeitigen Erkennung von Schäden an Windkraftanlagen, die Ausfälle und Ertragsverluste minimiert. Durch den Einsatz von Sensortechnologie an den Rotorblättern können potenzielle Gefahren wie Schäden, Vereisungen oder Blitzeinschläge frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu größeren Betriebsstörungen führen. Diese vorausschauende Wartung ermöglicht es Betreibern, die Lebensdauer ihrer Anlagen zu verlängern und die Energieproduktion möglichst effizient zu gestalten. Im Mai 2024 gab das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Millionenhöhe bekannt (brutkasten berichtete).
Greenwood Power
Das von Norbert Juschicz (CEO) und Willibald Bacher (CTO) im Jahr 2017 gegründete Unternehmen Greenwood Power produziert Strom- und Spannungssensoren für gas- und luftisolierte Ortsnetzstationen. Die patentierten Produkte sollen einer Destabilisierung der Stromnetze durch Produktions- und Nachfrageschwankungen entgegenwirken. Ende September 2023 gab das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 5,1 Millionen Euro bekannt (brutkasten berichtete).
Heimwatt
Das niederösterreichische Startup Heimwatt reagiert auf die steigende Stromnachfrage und Klimarisiken, indem es ein neues Bürgerbeteiligungsmodell zur Nutzung von Windenergie entwickelt hat. Gemeinsam mit BLOCH3 bietet Heimwatt österreichweit eine Preisgarantie von acht bis zwölf Cent pro kWh, mit der Haushalte jährlich bis zu 1.000 Euro sparen können. Heimwatts Windkraftanlagen versorgen rund 66.000 Haushalte, sparen jährlich 102.000 Tonnen CO2 ein und reduzieren die Abhängigkeit von Stromimporten. Das vollständig von der Gründerfamilie Blochberger finanzierte Projekt zielt auf nachhaltige und stabile Energieversorgung ab, mit geplanten Windparks in weiteren Gemeinden und zukünftigen urbanen Lösungen (brutkasten berichtete).
Heizma
Heizma wurde Ende 2023 von Alexander Valtingojer, Valentin Perkonigg und Michael Kowatschew gegründet. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen einfachen und schnellen Weg zur Installation einer Wärmepumpe und zur Förderabwicklung in Österreich zu ermöglichen. Mit einem Netzwerk aus Partnerbetrieben installiert Heizma täglich neue Wärmepumpen in ganz Österreich. Laut Angaben des Startups wurden bereits 3500 Kund:innen beim Umstieg auf eine Wärmepumpe unterstützt (brutkasten berichtete).
Hydrogrid
Mit seiner Software zur Echtzeit-Steuerung von Wasserkraftwerken ist das 2016 gegründete Wiener Scaleup Hydrogrid derzeit in sieben Ländern vertreten – darunter Norwegen, Italien und Indien. Wasserkraftwerksbetreiber können mit der Technologie des Scaleups unter anderem vollautomatisiert auf Wetterereignisse reagieren oder die Preisbildung der Energie im Blick behalten. Aufgrund der Effizienzsteigerungen sollen mit der Software im Vergleich zum manuellen Betrieb von Kraftwerken Stromerzeugnisse um bis zu zehn Prozent gesteigert werden können – so zumindest das Versprechen von Hydrogrid. Für das weitere Wachstum konnte das Scaleup im Dezember 2023 eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 8,5 Millionen Dollar abschließen (brukasten berichtete).
Inmox
Das Wiener Startup Inmox entwickelt eine KI-basierte Software zur Getriebeüberwachung, um die Wartung und Instandhaltung von Windkraftanlagen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Durch die Erfassung und Charakterisierung von Verschleiß in Getrieben erkennt das System frühzeitig potenziell gefährliche Schäden und ermittelt den optimalen Wartungszeitpunkt, wodurch Reparaturkosten und Ausfallzeiten reduziert werden. Gegründet 2021, erhielt Inmox bereits zwei Millionen Euro an Finanzierung (brutkasten berichete).
nista.io
Die Gründung des Startups erfolgte 2020 von Umwelt-Technologin und Ressourcen-Managerin Anna Pölzl sowie von Maschinenbauer Benjamin Mörzinger und von Informatiker Markus Hoffmann. Das Startup entwickelte eine Software, die Energiedaten regelmäßig in umsetzbare Aufgaben verwandelt. Sie soll die Energiekosten von Kunden um bis zu 20 Prozent pro Jahr verringern. Erst im Sommer konnte das Startup die Hengl Gruppe als Großkunden aus der Industrie für sich gewinnen (brutkasten berichtete).
neoom
Das in Freistadt ansässige Energy-Scaleup neoom rund um Gründer und CEO Walter Kreisel entwickelt Lösungen für dezentrale Energiesystem. Dazu zählen unter anderem Speicherschränke und entsprechende Softwarelösungen zur Steuerung. Zudem bietet das Unternehmen auch Lösungen für die Energiegemeinschaften. Dies erfolgt über den sogenannten “Neoom Kluub”. Über eine entsprechende App können Nutzer:innen Strom verkaufen oder von ihnen kaufen. Für die internationale Expansion konnte Neoom 2023 zwei Finanzierungsrunden im zweistelligen Millionenbereich abschließen. neoom beschäftigt mittlerweile über 300 Mitarbeiter:innen in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Erst im September präsentierte das Unternehmen mimt Connect AI ein neues Energiemanagementsystem. (brutkasten berichtete).
Nobilegroup
Bereits seit 2021 unterstützt die Nobilegroup Gemeinden, Unternehmen, Landwirte und private Haushalte bei der Entwicklung von Energiegemeinschaften. Im Zentrum steht dabei die Energieplattform Nobile:Connected, die Nutzer:innen von Energiegemeinschaften zahlreiche Features bietet. Über sie wird die Möglichkeit geboten, unterschiedlichste Aspekte in Bezug auf die Produktion und den Verbrauch von Energie zu verwalten. Dazu zählt beispielsweise die Abrechnung von Energiegemeinschaften oder die Visualisierung des Energieflusses. Anfang August 2023 konnte zudem das Wiener Energy-Startup Nobilegroup eine Finanzierungsrunde in Millionenhöhe abschließen. Im Zuge des Investments kommunizierte das Startup auch die Gründung eines eigenen Gemeinschaftsunternehmens, namens Super Power Generation. Über dieses wird in erneuerbare Energieprojekte, wie PV- und Windkraft investiert. Zudem startete das Unternehmen 2024 mit einem eigenen Stromtarif unter der Marke Power to the People am österreichischen Markt.
Pholtaix
Das Wiener Startup Pholtaix, gegründet von Christian Benten und Andreas Mariacher, bietet eine Plattform zur schnellen und transparenten Vermittlung von Photovoltaik-Anlagen an. Durch einen „One-Stop-Shop“-Ansatz erleichtert das Unternehmen Endkunddie Auswahl geeigneter Installationspartner, indem es Informationen zur Immobilie und den Anforderungen an die PV Anlage abfragt und ein passendes Angebot erstellt. Pholtaix arbeitet österreichweit mit qualifizierten Partnern zusammen und optimiert die Lieferkette durch direkten Einkauf bei Produzent, um Kosten und Wartezeiten zu senken. Zusätzlich bietet das Startup umfassende Beratungsleistungen von der Planung bis zur Projektbegleitung an. Das Geschäftsmodell basiert auf einem Anteil am Umsatz pro abgeschlossenem Projekt, und das Unternehmen strebt für die kommenden Jahre eine Umsatzsteigerung in den zweistelligen Millionenbereich an (brutkasten berichtete).
Powerbot
PowerBot, ein Wiener SaaS-Startup, automatisiert Handelsprozesse an europäischen Strombörsen und entlastet dadurch Händler, die bisher im Schichtbetrieb Stromkäufe und -verkäufe abwickeln. Dies ist entscheidend für den Ausgleich der durch erneuerbare Energien verursachten Netzschwankungen, die konstant auf 50 Hertz gehalten werden müssen, um Blackouts zu verhindern. Gegründet 2020 und als Spinoff eines Projekts aus 2017 entstanden, bietet PowerBot datenbasierte Lösungen und unterstützt Unternehmen bei der Optimierung von Speichern und der Implementierung eigener Algorithmen. Aktuell plant das Unternehmen seine Expansion nach Südeuropa und Skandinavien (brutkasten berichtete).
Reisenbauer Solutions
Reisenbauer Solutions, gegründet 2020 von Stefan Reisenbauer und seinem Vater, hat sich auf Softwarelösungen im Bereich Energiemanagement spezialisiert. Das Unternehmen entwickelte eine Engineering-Software, die auch Laien ermöglicht, Anlagen zu programmieren, zu automatisieren und zu visualisieren. Anfangs auf E-Mobilität fokussiert, erweiterten Kundenanfragen das Portfolio bald um Lösungen für Energiemonitoring und -management. Mit inzwischen 14 Mitarbeitern unterstützt das Wiener Startup Firmen dabei, Energieflüsse zu analysieren und zu optimieren, was sowohl umweltfreundlich als auch kostensparend ist.
Durch frühzeitige Profitabilität und gezielte Investitionen, wie einem sechsstelligem Kapital von Salzburg AG, konnte das Unternehmen stetig wachsen. Reisenbauer Solutions wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter der Staatspreis Digitalisierung und der Digital Impuls Award. Zukünftige Pläne umfassen die Expansion in den DACH-Raum und Forschungsprojekte im Bereich Smart Grid (brutkasten berichtete).
raicoon
Das Wiener Startup raicoon hat eine KI-gestützte Lösung entwickelt, um die Effizienz von Solaranlagen zu steigern. Die cloudbasierte B2B SaaS-Plattform, auch als “autonomes Betriebszentrum” bezeichnet, kann Energieerträge um etwa sechs Prozent erhöhen und Betriebskosten um bis zu 50 Prozent senken. Eine “hundertprozentige Fehlererkennungsgarantie”, unterstützt durch Munich Re, versichert zudem zuverlässige Fehlererkennung ohne Fehlalarme. Das 2018 von Ralf Tschanun und Michael Edelbacher gegründete Unternehmen sicherte sich nun in einer vier Millionen Euro Seed-Finanzierungsrunde Kapital von PUSH VC, Voltares und einem Family Office. Diese Mittel sollen die globale Expansion und Weiterentwicklung der KI-Funktionen sowie den Teamaufbau und Ausbau des Kundensupports unterstützen, insbesondere in den USA und der Asien-Pazifik-Region. Erst im Oktober gab das Unternehmen bekannt, dass gemeinsam mit Amazon eine Partnerschaft eingegangen ist {brutkasten berichtete).
Solbytech
Das Salzburger Startup Solbytech entwickelt Lösungen für die Energiewende. Mit seinem jüngsten Info-Display-System solarmetrics visualisiert es die eingespeiste Energiemenge von PV-Anlagen. Das Info-Display-System solarmetrics visualisiert die eingespeiste Energiemenge eigener Photovoltaikanlagen anhand aussagekräftiger Infografiken und setzt die erzeugten Kilowattstunden mit leicht verständlichen Vergleichswerten in Beziehung. Der Betrachter erhält somit nicht nur Auskunft über die tatsächliche Stromproduktion der Anlage, sondern auch über den Umfang der Nutzung und der damit einhergehenden CO2 Kompensation.
Sonnenschmiede
Sonnen-Schmiede ermöglicht die gemeinschaftliche Nutzung von Solarenergie in Mehrparteienhäusern durch eine Photovoltaikanlage direkt auf dem Dach. Bislang war die Implementierung solcher gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen in Mehrfamilienhäusern oft komplex, doch mit dem Modell von Sonnen-Schmiede soll die Nutzung von Photovoltaik in diesen Gebäuden erheblich vereinfacht werden. Die Eigentümergemeinschaft entscheidet sich für die Investition in eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Sonnen-Schmiede übernimmt den Betrieb der Anlage, die jedoch vollständig im Eigentum der Gemeinschaft bleibt. Die Anlage wird schlüsselfertig und optimal dimensioniert geliefert. Zudem kümmert sich das Startup um die detaillierte Abrechnung, wobei überschüssiger Strom wieder in das Netz eingespeist wird.
Swimsol
Wo Platz an Land begrenzt ist, kommt die Lösung des Wiener Startups Swimsol ins Spiel. Das österreichische Unternehmen bietet Solarenergiesysteme für die tropischen Küstenregionen und hat dafür eine eigene schwimmende Solarlösung entwickelt. SolarSea wurde bereits 2014 auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich laut dem Startup um das “weltweit erste kommerzielle Solarenergieprodukt für die Meeresoberfläche”. Insbesondere kleinere Inselstaaten sollen dadurch profitieren, da die Anzahl an Dächern für PV-Anlangen aufgrund der spärlichen Fläche auf den Inseln in der Regel begrenzt ist. Im Rahmen eines Syndikatskredits der Oesterreichische Entwicklungsbank AG (OeEB) und dem Schweizer Impact Asset Manager responsAbility erhielt das Startup 2021 rund 14 Millionen US-Dollar an Kapital (brutkasten berichtete).
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