16.09.2021

Top-Jobs: Deloitte Studie bestätigt XY-Chromosom im Vorteil

Eine aktuelle Umfrage von Deloitte unter 180 heimischen Führungskräften zeigt: In Krisenzeiten sind vor allem Menschen mit Persönlichkeit gefragt, wenn es um die Besetzung von Führungspositionen geht. Dass vorwiegend Männer zum Zug kommen macht aber deutlich, wie viel Nachholbedarf es in Punkto Diversität hierzulande noch gibt.
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Gudrun Heidenreich-Pérez von Deloitte
Gudrun Heidenreich-Pérez, Director bei Deloitte Österreich © Deloitte/feelimage

Die Corona-Krise hat wenig überraschend nichts am vorherrschenden Gap zwischen Frauen und Männern in Führungspositionen geändert. Denn nach wie vor werden Top-Jobs vorwiegend männlich besetzt – und das war auch in den vergangenen drei Jahren schon so. Nur ein Drittel gab im Rahmen des aktuellen Leadership Survey an, dass auf der Top-Ebene in der COVID-19-Krise ein ausgewogenes Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Besetzungen herrscht.

Obwohl es kein Geheimnis ist, dass sich diverse Teams auch auf Führungsebene positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen auswirken, dürften genau das die österreichischen Unternehmen nicht auf dem Schirm haben. Denn nur 28 Prozent setzen auf strukturierte Verfahren und Methoden, um die Objektivität in diesem Bereich zu erhöhen. 27 Prozent kündigten an, mit Hilfe interner Schulungen Führungskräfte für Diversität zu sensibilisieren; ein Drittel hat aber noch gar keine Maßnahmen getroffen.

Bedeutung eines Kontaktnetzwerks ambivalent

Die Studie bringt weiters ans Licht, dass in der Krise vor allem Kandidat:innen mit Persönlichkeit, fachlichem Know-how und Führungserfahrung gesucht werden. Ambivalent beantwortet wurde die Frage nach der Wichtigkeit des vorhandenen Kontaktnetzwerks. 60 Prozent der Befragten halten ein solches für wichtig, im eigenen Unternehmen spielt dieser Faktor mit 26 Prozent jedoch eine geringere Rolle. Gudrun Heidenreich-Pérez, Director bei Deloitte Österreich, erklärt: „Wenn Top-Jobs im eigenen Unternehmen vergeben werden, zählen bei der Auswahl vor allem Persönlichkeit und das fachliche Know-how der Bewerber. Beziehungen und Kontaktnetzwerke spielen eine untergeordnete Rolle. Im Umfeld nehmen die Befragten noch immer wahr, dass Vitamin B ein Besetzungsfaktor ist, im eigenen Unternehmen wird das nicht so gesehen. Die eigene Objektivität wird oft überschätzt.“

Innovationsfokus gefragt, Risikobereitschaft eher nicht

Interessant ist auch, dass die von Deloitte Befragten in Top-Jobs Offenheit für Neues und Veränderungslust voraussetzen, Risikobereitschaft aber eher weniger gefragt ist.

Als wenig innovativ erweisen sich die heimischen Betriebe im Übrigen auch, wenn es um die Instrumente beim Auswahlprozess geht. Hier haben klassische Jobinterviews die Nase mit fast 90 Prozent vorn gefolgt von Hearings im Rahmen der Endauswahl und der Einholung von Referenzen. Heidenreich-Pérez empfiehlt hier ein breiteres Repertoire an Methoden, mit dem auch die Diversität in Organisationen gefördert werden könne: “Entscheidende Faktoren wie Persönlichkeitsmerkmale und Kompetenzen können mit strukturierten Verfahren und der Kombination aus tiefgehenden Interviews und diagnostischen Tools evaluiert und messbar gemacht werden.”

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ready2order, Schweiz
(c) ready2order - Markus Bernhart und Arnold Blüml von ready2order.

Das Wiener Fintech ready2order hat sich seit 2015 auf die Entwicklung modularer Point-of-Sale- und Payment-Anwendungen für kleine Unternehmen spezialisiert und zählte im Vorjahr bereits über 10.000 Firmen in Deutschland und Österreich zu seinen Kunden. Nun aber wird die Kassensoftware des Fintechs auch gezielt in der Schweiz angeboten, um den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor gerecht zu werden, wie es heißt.

ready2order: Schweiz als Ausgangspunkt

“Die Schweiz war für uns immer ein interessanter Markt”, erklärt ready2order CEO Markus Bernhart. “Trotz fehlendem Marketing haben wir bereits eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen können. Dies zeigt klar, dass es den Bedarf gibt und es ist für uns auch der richtige Zeitpunkt, unsere Präsenz im Markt auszubauen und unsere Kassenlösung offiziell anzubieten. Zudem sehen wir die Schweiz durch ihre Mehrsprachigkeit als perfekten Ausgangspunkt für eine Expansion in weitere europäische Länder.”

Zuchetti-Exit 2023

Eine wichtige Rolle bei der Expansion spielt die Unterstützung durch die Zucchetti-Gruppe, zu der ready2order seit Juli 2023 gehört – brutkasten berichete.

“Zucchetti ist bereits seit vielen Jahren mit der Kassensoftware TCPOS in der Schweiz vertreten und kennt den Markt sehr gut. Diese Erfahrung und das starke Partnernetzwerk vor Ort sind für uns von großem Vorteil”, so Bernhart weiter. Zudem würden sich durch die Synergien innerhalb der Gruppe zusätzliche Möglichkeiten eröffnen: „Als Zucchetti-Gruppe können wir verschiedene Kassensysteme für unterschiedliche Kundensegmente anbieten, was uns hilft, neue Marktchancen gemeinsam zu nutzen.”

ready2order: Zunächst nur Deutsch und Englisch

Zu Beginn wird sich ready2order auf die deutschsprachige Schweiz konzentrieren. “Unser Kassensystem unterstützt mehrere Sprachen, aber um den Markteintritt zu vereinfachen, setzen wir zunächst auf Deutsch und Englisch. Diese Region bietet uns operative Synergien, die den Start erleichtern”, erklärt Chief Growth Officer Arnold Blüml.

Die langfristigen Ziele von ready2order in der Schweiz sind für Blüml klar: “Als Innovationsführer möchten wir in den nächsten Jahren einen signifikanten Marktanteil erreichen”, sagt er. “Dabei spielt neben der Kundenzahl vor allem die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle, die wir kontinuierlich messen werden.”

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