08.04.2021

Too Good To Go gewinnt Unimarkt

Im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung erweitert das Startup Too Good To Go sein Partnernetzwerk und kooperiert künftig mit dem Lebensmittelhändler Unimarkt.
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Unimarkt und Too Good To Go
Vertriebsleiter Dietmar Schweitzer und Geschäftsführer Andreas Haider (beide Unimarkt) freuen sich über die Kooperation mit Too Good To Go. (c) Unimarkt

Nach einer erfolgreichen Pilotphase in einer oberösterreichischen Filiale wird die Zusammenarbeit zwischen Unimarkt und Too Good To Go nun ausgeweitet. Ab sofort kommen noch genießbare, aber nicht mehr verkäufliche Produkte mit einem gemeinsamen Warenwert von maximal 15 Euro flächendeckend in allen Unimarkt-Standorten in ein sogenanntes Überraschungssackerl, das zum Preis von 4,99 Euro verkauft wird. „Die Produktion von Lebensmitteln, die im Endeffekt im Müll landen, verschwendet wichtige Ressourcen unserer Erde, weshalb solche Aktivitäten von großer Bedeutung für unsere Umwelt sind. Genau darum hat uns die App Too Good To Go begeistert und wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit“so Andreas Haider, Geschäftsführung Unimarkt Gruppe. Auch Georg Strasser, Country Manager von Too Good To Go, ist begeistert über das Interesse der in Traun (OÖ) ansässigen Handelskette, die mit mittlerweile 129 Standorten in den fünf Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, der Steiermark, Salzburg und dem Burgenland vertreten ist: „Jedes Semmerl zählt. Ich freue mich, dass unsere Nutzerinnen und Nutzer ab sofort bei Unimarkt wertvolle Lebensmittel vor der Verschwendung retten können.“

Wert von Lebensmitteln schätzen

Um in den Genuss der in begrenzter Stückzahl erhältlichen Überraschungssackerl zu kommen, können Unimarkt-Kunden diese über die App „Too Good to Go“ reservieren und sie dann 30 Minuten vor Geschäftsschluss abholen. „Als regionaler Lebensmittelhändler ist es uns sehr wichtig ökologisch und nachhaltig zu handeln und das Bewusstsein außerhalb und innerhalb des Unternehmens für diese Themen zu schärfen“, betont Haider. Mit der Kooperation mit Too Good To Go setzt der Lebensmittelhändler eine weitere Maßnahme, um der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Schon bisher verzichtet das Unternehmen unter dem Motto “Sparen beim ersten Stück” auf Multipack-Aktionen, achtet auf genaue und bedarfsgerechte Bestellung und arbeitet mit den Sozialmärkten SOMA zusammen.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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