19.01.2021

Tomorrow’s Education: 1,1 Millionen Euro Investment für neues EduTech von N26-Founder Rebernik, Funke und Ali Mahlodji

Die Gründer Christian Rebernik, ehemaliger Geschäftsführer & CTO von N26 sowie Parship und Thomas Funke, Bildungsexperte und zuletzt Geschäftsführer von TechQuartier, sammeln in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 1,1 Millionen Euro für das neue EduTech Tomorrow's Education ein. Mit dabei Whatchado-Founder Ali Mahlodji.
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Tomorrow’s Education, Funke, Rebernig, Mahlodji, EduTech, Lockdown, Corona, Home Schooling, bachelor, Master, Investment
(c) Tomorrow’s Education - Thomas Funke und Christian Rebernik wollen EduTechs ins 21. Jahrhundert holen

Für Gründer war es nicht anders, als für den Rest der Welt. Als im Vorjahr im März plötzlich die Pandemie über uns hereinbrach, sahen sich viele Eltern mit Organisationsschwierigkeiten und Home Schooling konfrontiert. So auch Christian Rebernig ehemaliger Geschäftsführer & CTO von N26 und Parship, der mit Thomas Funke, Bildungsexperte und zuletzt Geschäftsführer von TechQuartier und Whatchado-Gründer Ali Mahlodji aufgrund der Coronakrise und desolatem “Lockdown-Home Schooling” das EduTech Tomorrow’s Education ins Leben rief.

“Schockiert wie veraltet Lehrpläne sind”

“Es war ein spannender plötzlicher Deep Dive in die Lehrpläne meiner Kinder und ich war ein ums andere Mal schockiert, wie veraltet nicht nur Inhalte sind, sondern wie gering auch das Digitalisierungspotential in der Ausbildung genutzt wird”, sagt Rebernig, wenn er sich an damals erinnert.

Von bwin zur UNO

Er selbst gilt seit Jahren als Experte in Sachen Digitalisierung in Deutschland und Österreich, war als IT-Lead beim Wettanbieter bwin in Wien tätig, bevor er den Sprung nach Deutschland wagte. Dort arbeitete er als CTO bei Parship und N26, wo er auch Geschäftsführer war. Zwischen diesen Stationen zog es den Gründer auch zu den Vereinten Nationen (UNO), für die er die App Sharethemeal aufzog, ehe er mit der Gesundheits-App Vivy die digitale Gesundheitsakte mit aufbaute.

Kontakt zu Thomas Funke

Mit dieser Expertise in petto entstand über Umwege der Kontakt zu Thomas Funke, der mittlerweile mehrfacher Vater und Lektor an der Frankfurter Goethe-Univeristät, wie auch der Wirtschaftsuniversität Wien war. Und die Cross-Industry Innovationsplattform TechQuartier als Managing Director leitete.

“Muss besser gehen”

Die Expertise und der Mind-Match waren also sofort da, wie Funke erzählt: “Wir wussten beide das muss besser gehen. Ich habe lange Jahre von innen heraus auch an Universitäten versucht Veränderung herbeizuführen. Es mag dem System geschuldet sein, dass hier Veränderung nur sehr langsam und träge erfolgt. Jetzt nehmen wir von außen heraus einen neuen Anlauf”, sagt er.

Tomorrow’s Education: Keine Digitalisierung von hinten

So entstand Tomorrow’s Education, das im Bildungsbereich in neuen Kleidern daherkommen will. “Es ist grundsätzlich ein Denkfehler analoge Inhalte Eins zu Eins auch in ein digitales Korsett zwängen zu wollen. Digital wird anders gelernt. Zoom-Klassen oder -Vorlesungen sind Digitalisierung von hinten”, meint Rebernik: “Frontalunterricht ist hier kein probates Instrument mehr. Wir müssen weg von Fokus auf den Lehrenden und den Studenten in den Mittelpunkt stellen. Bei unserem Ansatz werden die Studierenden stattdessen in kurzen Lern-Sequenzen mit praxisorientierten Herausforderungen konfrontiert, die sie überall und jederzeit erledigen können. So entsteht ein völlig neues Lernumfeld, das es erleichtert, komplexe Sachverhalte zu verstehen und nachhaltig umzusetzen.”

Interaktive Lernmodelle ins Zentrum

Konkret geht es darum sich von eindimensionaler Vermittlung von Inhalten zu verabschieden und interaktive Lernmodelle ins Zentrum zu stellen. Teilnehmer sollen dadurch ihre unternehmerischen Denk- und Handlungsfähigkeiten schärfen und nachhaltig einsetzen.

Tomorrow’s Education passt Lerninhalte individuell an

“Wir nutzen neueste Technologien, um das Lernen effektiver zu machen. Unsere Plattform integriert innovative Lernmethoden mit künstlicher Intelligenz und datenbasiertem Feedback. Lerninhalte können somit auf die Ziele und Bedürfnisse der Teilnehmer zugeschnitten und kontinuierlich angepasst werden. Das macht Lernen persönlich und für den Einzelnen relevant. Wir wollen vor allem das vorhandene Potenzial der Teilnehmenden freisetzen, ihre Handlungsfähigkeit erhöhen und sie zu Changemakern von morgen machen”, so Christian Rebernik weiter.

Keine sturen Online-Vorträge

Bisherige Ideen von Online-Kursen drehen sich alle um das Bild einer aufgezeichneten Vorlesung oder endloser Videokonferenz, meinen die Gründer. Solche altertümlichen Praktiken wären ihrer Meinung nach nicht mehr effektiv, geschwiege denn effizient. Und würden bei großem Aufwand, dennoch nur zu einem minimalen Lerneffekt führen.

Tomorrow’s Education mit umfassender unternehmerischer Denkweise

Funke im Detail: “Unser Unterrichtsformat basiert auf konkreten unternehmerischen Herausforderungen und ist zielgerichtet und dynamisch. Durch die Kombination aus realitätsnahen Beispielen und sozialem Lernen wird den Teilnehmenden eine umfassende unternehmerische Denkweise vermittelt, nicht nur die Fähigkeiten für einen bestimmten Job.”

Ali Mahlodji mit an Bord

Eine Einstellung, die Ali Mahlodji mitten ins Herz zu treffen scheint: “Christian Rebernik gehört zu einem der renommiertesten Digitalisierungsexperten im deutschsprachigen Raum. Wir kennen uns schon seit Jugendzeiten in Wien und ich war begeistert davon, als ich gehört habe, dass er sich nun im Bildungsbereich engagiert. Ich unterstütze ihn bei diesem Projekt mit Rat und Tat. Ich bin sehr dankbar, Teil dieser Reise zu sein”, sagt er.

Programm vernetzt weltweit Teilnehmer

Das Herzstück des EduTechs ist das berufsbegleitenden Masterprogramm “Sustainability, Entrepreneurship and Technology (SET)”, das auf der eigens hierfür entwickelten digitalen Plattform verfügbar sein wird. Das SET-Programm ist international ausgerichtet und ermöglicht Teilnehmenden aus der ganzen Welt, sich über die Plattform zu vernetzen. Gemeinsam können Herausforderungen bewältigt und Projekte ausgearbeitet werden. Den Teilnehmenden steht außerdem ein Mentoren- und Firmen-Netzwerk zur Verfügung. Das zwölfmonatige Programm richtet sich an Berufstätige mit Bachelor-Studium.

Herausforderungen von Morgen meistern

Die Idee: Als Changemaker sollen Teilnehmer vorhandene Technologien einsetzen und neue Fähigkeiten entwickeln, um damit die Herausforderungen von morgen zu meistern. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung von nachhaltigen Städten, der Klimawandel und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen.

Anerkannter Master

Der Master wird sowohl von der Association to Advance Collegiate Schools of Business (AACSB) sowie dem European Quality Improvement System (EQUIS) akkreditiert. Das Programm startet im April 2021. Interessierte können sich ab sofort hier für den Studiengang registrieren. Das Programm findet in Kooperation mit der WU Executive Academy der Wirtschaftsuniversität Wien (WU Wien) statt.

Investment bereits vor Launch

Das besondere an dem Startup: Den Gründern ist es vom Start gelungen bereits vor dem offiziellen Launch eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde von 1,1 Millionen Euro auf die Beine zu stellen. Hauptinvestor dabei ist Emerge Education, einer der führenden europäischen Investoren im Bildungsbereich.

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Mental Health, mentale Gesundheit, willhaben
(c) willhaben - Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben.

Für Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben, markiert das Jahr 2025 in mancherlei Hinsicht einen Wendepunkt am österreichischen Arbeitsmarkt. Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Human Resources-Prozesse eröffne neue Möglichkeiten für Effizienz und Innovation, bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich. Der anhaltende Fachkräftemangel erfordere zudem nachhaltige Strategien in der Personalplanung, im Employer Branding und im Bereich der Diversität.

Attraktive Arbeitgeber:innen

Gleichzeitig würden die Bedürfnisse der Mitarbeitenden stärker in den Fokus rücken: Employee Experience, mentale Gesundheit und hybride Arbeitsmodelle spielen eine zentrale Rolle, um Unternehmen als attraktive Arbeitgeber:innen zu positionieren, heißt es.

Künstliche Intelligenz schaffte außerdem sukzessive immer mehr Möglichkeiten, um Routineaufgaben wie die Anwesenheitserfassung oder die Gehaltsabrechnung effizienter zu gestalten. KI-gestützte Tools, darunter Chatbots und Systeme für das Bewerber:innen-Management, sollen Zeit und Ressourcen sparen, die in strategische Aufgaben und den Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen investiert werden könnten.

Und das sei von maßgeblicher Bedeutung, denn: “Nur Unternehmen, die ethische Aspekte, Datenschutz und vor allem den Menschen in den Fokus rücken, können langfristig von diesen Entwicklungen profitieren”, sagt er.

Das Zeitalter der KI verlange allen neue Fähigkeiten ab. Führungskräfte stünden dabei in der Pflicht, Mitarbeitende gezielt zu fördern, kreative Fähigkeiten zu stärken und klare Grenzen zwischen menschlicher und maschineller Arbeit zu ziehen.

“Es gilt, Vertrauen aufzubauen, indem Unternehmen KI transparent und verantwortungsvoll einsetzen, um das Potenzial ihrer Teams bestmöglich auszuschöpfen. Dieses Zusammenspiel aus Technologie und Menschlichkeit wird 2025 die Grundlage für nachhaltigen Erfolg sein”, sagt Zink weiters.

Langfristige Personalplanung gegen Fachkräftemangel

Der vielzitierte Fachkräftemangel stellt auch 2025 eine der größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt dar. Besonders stark betroffen sind dabei weiterhin Bereiche wie die öffentliche Sicherheit, Energiewirtschaft, das Gesundheitswesen und die Pflege, wobei in manchen Bundesländern – etwa Vorarlberg, Tirol und Salzburg – besonders händeringend nach Personal gesucht wird. Befeuert wird diese Entwicklung durch den demografischen Wandel, unzureichende Umschulungsangebote und die eher geringe Mobilität am österreichischen Arbeitsmarkt; aber auch durch fehlende Strategien, um nachhaltige Lösungen zu etablieren.

Essenziell sei hierbei unter anderem eine langfristige Personalplanung, wie Zink skizziert: “Wenn Unternehmen vorausschauend planen, statt überstürzt Stellen auszuschreiben, können sie Engpässe frühzeitig eindämmen bzw. vermeiden. Wesentlich sind außerdem Employer Branding, um das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren, zielgruppenorientierte Stellenanzeigen und die Förderung von Diversität und von Quereinsteiger:innen.”

“Nicht von der Hand zu weisen ist letztlich auch die Tatsache, dass gewisse Branchen aufgrund herausfordernder Arbeitsbedingungen und vergleichsweise niedriger Gehälter mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Weil höhere Löhne aufgrund der schwächelnden Konjunktur oftmals schwer zu implementieren sind, plädieren Expert:innen hier für gezielte Weiterbildungsmaßnahmen im Sinne von Höherqualifizierung”, heißt es laut Aussendung.

Employee Experience

Der Begriff Employee Experience indes umfasst alle Interaktionen, Erlebnisse und Eindrücke, die Mitarbeiter:innen während ihrer Zeit im Unternehmen sammeln – von der Einstellung bis zum Austritt. Dabei handele es sich nicht nur um ein fancy Buzzword, so Zink, sondern um ein Konzept, das über kurzfristige Maßnahmen hinausgehe. Vielmehr geht es darum, langfristig ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende engagiert und möglichst selbstbestimmt zur Unternehmenskultur und dem Unternehmenserfolg beitragen.

“Eine positive Employee Experience basiert auf individueller Wertschätzung und gezielten Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen können dies unter anderem durch flexible Arbeitsmodelle, die Förderung von Work-Life-Balance sowie durch Programme für mentale Gesundheit priorisieren. Ein wesentlicher, jedoch oftmals vernachlässigter Baustein ist in diesem Zusammenhang vor allem eine gesunde und gelebte Feedbackkultur, in der der Austausch von konstruktivem Feedback zwischen Führungskräften, Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen selbstverständlich ist”, gibt Zink zu bedenken.

Auch Krisen von außen – wie beispielsweise politische Konflikte, Kriege und das Stagnieren der Wirtschaft – erzeugen Druck. In Kombination mit privaten Herausforderungen, aber auch Stress, Überlastung und fehlender Wertschätzung im Beruf können die mentale Gesundheit erheblich beeinträchtigt werden. Lange galt es als Tabu, darüber am Arbeitsplatz – also ausgerechnet an jenem Ort, an dem man einen Großteil seiner Zeit verbringt – zu sprechen. Heute ist immer mehr die Rede davon, dass der Umgang mit dem Thema “Mental Health” im Berufsleben offener geworden ist.

“Das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen, oftmals auch als ‚Employee well-being‘ bezeichnet, umfasst drei Dimensionen: Die physische, die mentale und die finanzielle Dimension. Wie heimische Arbeitgeber:innen das Thema Mental Health handhaben, haben wir kürzlich im Rahmen einer repräsentativen Studie in Zusammenarbeit mit marketagent erörtert”, sagt Zink und ergänzt: “Dabei zeigt sich, dass mentale Gesundheit am Arbeitsplatz in Österreich zunehmend enttabuisiert wird. 68,2 Prozent der Befragten geben an, dass das Thema bei ihrem aktuellen oder letzten Arbeitgeber einen sehr hohen (28,3 Prozent) oder eher hohen Stellenwert (39,9 Prozent) hat.

2024 haben viele Unternehmen angekündigt, ihre Home-Office-Regeln zu verschärfen oder das Home-Office gar gänzlich abzuschaffen. Nichtsdestotrotz haben sich hybride Arbeitsmodelle, die Heimarbeit und Büropräsenz kombinieren, vielerorts als Norm etabliert, weiß Zink. Durch die fortschreitende Digitalisierung und das neue Telearbeitsgesetz, das in Österreich am 1.1. 2025 in Kraft getreten ist, werde die Flexibilität noch weiter ausgebaut: Mitarbeitende könnten ortsungebunden arbeiten – sei es im Co-Working-Space, bei Angehörigen oder in einer Berghütte.

“Damit einhergeht jedoch unter anderem, dass Unternehmen Maßnahmen zur Förderung des Teambuildings priorisieren müssen”, sagt Zink abschließend. “Denn diese sind in Zeiten des hybriden Arbeitens wichtiger denn je.”

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Tomorrow’s Education: 1,1 Millionen Euro Investment für neues EduTech von N26-Founder Rebernik, Funke und Ali Mahlodji

  • Als im Vorjahr im März plötzlich die Pandemie über uns hereinbrach, sahen sich viele Eltern plötzlich mit Organisationsschwierigkeiten und Home Schooling konfrontiert.
  • So auch Christian Rebernig ehemaliger Geschäftsführer & CTO von N26 und Parship, der mit Thomas Funke, Bildungsexperte und zuletzt Geschäftsführer von TechQuartier und Whatchado-Gründer Ali Mahlodji aufgrund der Coronakrise und desolatem Lockdown Home Schooling Tomorrow’s Education ins Leben rief.
  • Das zwölfmonatige Programm richtet sich an Berufstätige mit Bachelor-Studium.
  • Hauptinvestor bei der 1,1 Millione  Pre-Seed-Runde ist dabei Emerge Education, einer der führenden europäischen Investoren im Bildungsbereich.

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