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Rund 100.000 Bürger:innen in Österreich leiden unter einem Tinnitus – ein dröhnendes Pfeifen im Ohr. Der quälende Ton ist dabei den ganzen Tag über im Kopf präsent – eine Behandlung ist nur schwer möglich. Das deutsche Startup Tinus One will Abhilfe leisten.
Im Uni-Kurs gepitcht
Die Gründer:innen Jaqueline Schaupp (27) und Simon Greschl (27) lernten sich 2019 im Kurs „Think.Make.Start.“ an der TU München kennen. Dabei mussten sie binnen zehn Tagen ein Problem erörtern und eine Lösung präsentieren. Ein Jahr später, 2020, arbeiten Schaupp und Greschl nun mit acht Mitarbeiter:innen an ihrem Produkt im eigenen Unternehmen.
Besonders das Einschlafen sei für Tinnitus-Betroffene ein Problem, merken die Founder an. Viele lenken sich akustisch mit TV, Radio, Hörbüchern oder Podcasts ab, doch die Geräuschkulisse stört in der Regel den Schlafpartner oder die -partnerin. Tinus One will das ändern. Schaupp und Greschl wollen ein smartes Klangkissen zur Behandlung einsetzen. Das Besondere: Die flächenverteilte Schallübertragung findet über einen Flüssigkörper statt, der sich im Kissen befindet.
Tinus One plant auch eine App
So kann jeder gewünschte Sound über die vorhandene Bluetooth-Verbindung abgespielt werden, dieser ist dabei aber nur bei Kontakt mit dem Kissen hörbar. Neben der Soundübertragung gibt es weitere Funktionalitäten: Unter anderem schaltet das Kissen sich in der Tiefschlafphase durch ein sanftes Ausblenden der Klänge aus, sodass ein Aufwachen durch den abrupten Stopp von Klängen verhindert wird. Sobald sich der Kopf vom Kissen hebt, pausieren die Inhalte. Ist der Kontakt zum Kissen wiederhergestellt, starten die Inhalte automatisch.
Update vom 14. April 2023: wie nun bekannt wurde, dürfte das Startup aber mittlerweile pleite sein. Die Homepage des Unternehmens ist demnach bereits offline. Laut Business-Insider hat Tinus beim Amtsgericht München einen Insolvenzantrag gestellt.