10.04.2024
EVENT-BUSINESS

Tickethead: Wiener Startup schützt vor gefälschten Tickets

Das Wiener Startup Tickethead wurde im August 2023 von Christoph Divis und Raphael Tsitsovits gegründet. Das auf Blockchain-Technologie basierende Unternehmen möchte den Event-Ticketing-Sektor zum Positiven verändern, indem es die Herausforderungen von Veranstaltern direkt angehen und gleichzeitig den Kauf gefälschter Karten bekämpfen möchte.
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Tickethead, Tickets kaufen, Tickets zurückgeben
(c) The Guardians - Raphael Tsitsovits (l.) und Christoph Divis.

Das Konzert ist ausverkauft. Anrufe beim Veranstalter führen oft ins Leere, da man meist an die Eventagentur vermittelt wird, wenn man Fragen hat. Eine Kontaktaufnahme hier und dort kostet ein kleines Vermögen die Minute und danach ist man oft nicht schlauer. Virtuelle Marktplätze hingegen sind immer wieder mit User:innen-Profilen – wenn schlau mit deutschsprachigen – sonst mit englischen Namen gefüllt, die am Veranstaltungsort “eigentlich” ihre Familie besuchen wollten, aber plötzlich nicht können. Und deswegen ihre Karten billig verkaufen. Gefälschte Ticktes sehen echten zum Verwechseln ähnlich, einzig der Anfang der Ticket-Nummer etwa unterscheidet Originalkarten von betrügerischen Angeboten. Was man erstmal wissen muss, oder – für Unsummen – nach elendslangen telefonischen Versuchen, jemanden zu erreichen, mit Glück herausfindet. Diese äußerst kundenunfreundliche Umstände wollen die beiden Gründer Christoph Divis und Raphael Tsitsovits mit Tickethead unter anderem ändern.

Tickethead: Gegen gefälschte Ticktets

Im Zentrum des Wiener Startups steht eigenen Angaben nach das Event-Erlebnis, das mit dem Ticketerwerb beginnt. Das Management-Tool für Veranstalter biete direkte Kontrolle über Ticketverkäufe, Kundeninformationen und finanzielle Transaktionen, egal ob beim Erstkauf oder Wiederverkauf der Tickets. Somit sollen gefälschte oder überteuerte Tickets von Drittanbietern oder privaten Personen der Vergangenheit angehören.

Durch die Implementierung von Blockchain-Technologie möchte Tickethead konkret sicherstellen, dass Veranstalter die Kontrolle behalten und gleichzeitig ein sicheres und geregeltes Umfeld für den Ticketverkauf bieten können. Die Technologie arbeitet dabei im Hintergrund.

Da der Sekundärmarkt zudem ausschließlich auf derselben Plattform wie der Erstverkauf erlaubt ist, ermögliche dies Veranstalter:innen, eigene Richtlinien wie eine Preisbandbreite für den Wiederverkauf festzulegen. Um Wucherpreise zu vermeiden und die Echtheit der Ticktets zu bestätigen.

Relevanten Kundeninformationen

Tickethead bietet außerdem Veranstaltern Zugriff auf “alle relevanten Kundeninformationen und somit eine direkte und effiziente Kommunikation mit den Eventbesuchern. Zudem profitieren Veranstalter:innen von Echtzeitauszahlungen, was die Liquidität und finanzielle Planung erheblich verbessert”.

Tsitsovits dazu: “Mit unseren digitalen Tickets behält man stets den Überblick darüber, wer die Tickets besitzt – selbst bei Weitergabe oder Verkauf. Dies vereinfacht das Retargeting und ermöglicht gezielte Kommunikation.”

Tickethead kooperiert mit SM-Wächtern

Die jüngste Kooperation mit der Marketingagentur “The Guardians of Social Media” soll zudem vor allem Veranstaltern einen Mehrwert ermöglichen: “Diese strategische Partnerschaft erweitert das Dienstleistungsportfolio von Tickethead um das gezielte Schalten von Werbeanzeigen, professionelle Video- und Fotoproduktionen sowie umfassende Unterstützung bei Sponsoring-Aktivitäten”, heißt es per Aussendung.

Und weiter: “Diese Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Sichtbarkeit und das Engagement für Veranstaltungen signifikant zu steigern, indem eine ganzheitliche und professionelle Event-Präsentation sichergestellt wird. Durch die Partnerschaft mit ‘The Guardians of Social Media’ kann Tickethead Dienstleistungen, die weit über die traditionellen Tätigkeiten eines Ticketing-Unternehmens gehen, anbieten.”

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03.10.2024

Was Österreichs Regierung von Frankreichs Tibi-Plan lernen kann

In Frankreich hat der Tibi-Plan es geschafft, institutionelle Investoren zu ermutigen, in Startups zu investieren. Warum eine ähnliche Vision auch für Österreich entscheidend sein könnte, schreibt Uniqa-Ventures-CEO Andreas Nemeth in einem Gastbeitrag.
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Was Österreichs Regierung von Frankreichs Tibi-Plan lernen kann

In Frankreich hat der Tibi-Plan es geschafft, institutionelle Investoren zu ermutigen, in Startups zu investieren. Warum eine ähnliche Vision auch für Österreich entscheidend sein könnte, schreibt Uniqa-Ventures-CEO Andreas Nemeth in einem Gastbeitrag.
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Andreas Nemeth, CEO von Uniqa Ventures (c) Uniqa

Während sich in ganz Europa Initiativen zur Förderung von Startups und zur Mobilisierung von privatem Kapital häufen, sticht ein Land besonders hervor: Frankreich. Unter der Führung von Präsident Emmanuel Macron hat sich Frankreich in den letzten Jahren zur europäischen Startup-Hochburg entwickelt. Ein Schlüsselfaktor für diesen Erfolg ist der sogenannte Tibi-Plan, der im Jahr 2019 ins Leben gerufen wurde. Im Vergleich zu anderen europäischen Modellen, wie etwa in Dänemark, Deutschland, Großbritannien oder Österreich, zeigt sich das französische Modell besonders effektiv und wegweisend. Aber warum ist das so, und was kann Österreich von Frankreichs Erfolg lernen?

Der Tibi-Plan: Eine Brücke zwischen institutionellem Kapital und Startups

Der Tibi-Plan wurde von Emmanuel Macron mit dem Ziel gestartet, institutionelle Investoren dazu zu ermutigen, mehr Kapital in innovative Unternehmen und Startups zu investieren. Im Kern geht es darum, private Kapitalquellen, vor allem Versicherungen und Pensionsfonds, zu mobilisieren und deren Mittel gezielt in die französische Technologie- und Startup-Szene zu lenken. Bisher hat der Plan beeindruckende Ergebnisse erzielt: Über 30 Milliarden Euro an privaten Mitteln wurden aktiviert, die nun in wachstumsstarke Tech-Unternehmen fließen. Diese Mobilisierung von Kapital hat es Frankreich ermöglicht, sich als führender Standort für Venture Capital in Europa zu etablieren.

Was ist der Tibi-Plan?

Der Tibi-Plan entstand aus einem Bericht von Wirtschaftsprofessor Philippe Tibi, den er der französischen Regierung vorlegte. Darin zeigte er den Mangel an Investments in Technologieunternehmen auf. Frankreichs Präsident Macron übernahm viele der Empfehlungen und rief die “Tibi-Initiative” ins Leben.

Warum der Tibi-Plan so erfolgreich ist

  1. Starke staatliche Unterstützung: Ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Tibi-Plans ist die Unterstützung durch den französischen Staat. Macron hat sich persönlich für den Plan eingesetzt und durch Steuererleichterungen sowie klare regulatorische Rahmenbedingungen einen Investitionsanreiz geschaffen. Dies schafft Vertrauen bei institutionellen Investoren und sorgt für langfristige Planungssicherheit.
  2. Klare Fokussierung auf Tech und Innovation: Der Tibi-Plan zielt explizit auf innovative und technologiebasierte Unternehmen ab, was ihn besonders attraktiv für Kapitalgeber macht. Frankreich hat verstanden, dass das zukünftige Wirtschaftswachstum stark von technologischen Innovationen abhängt. Startups im Bereich Künstliche Intelligenz, Gesundheits- und Biotechnologie sowie Green Tech profitieren besonders stark von dieser gezielten Förderung.
  3. Enge Kooperation zwischen öffentlichem und privatem Sektor: Der Erfolg des Modells beruht auf der engen Zusammenarbeit zwischen dem Staat und institutionellen Anlegern. Die Regierung agiert nicht nur als Regulator, sondern als aktiver Vermittler und Koordinator. So wird sichergestellt, dass sowohl staatliche als auch private Mittel optimal eingesetzt werden, um Startups in jeder Wachstumsphase zu unterstützen.
  4. Skalierbarkeit und internationale Ausstrahlung: Frankreichs Tibi-Plan hat durch sein großes Volumen und seine klare Strukturierung eine starke internationale Strahlkraft. Frankreichs Startups sind nicht nur national, sondern zunehmend global wettbewerbsfähig, was zu einer Anziehung von internationalem Kapital führt.

Österreich: Was kann die nächste Bundesregierung lernen?

Im Vergleich zu Frankreich hat Österreich zwar ebenfalls Initiativen gestartet, wie etwa den aws Gründerfonds und das Startup-Förderungsgesetz. Doch bleiben diese Anstrengungen weit hinter dem zurück, was Frankreich durch den Tibi-Plan erreicht hat. Die nächste österreichische Bundesregierung könnte einige zentrale Aspekte von Macron und dem Tibi-Plan übernehmen, um Österreichs Innovationslandschaft entscheidend zu stärken.

  1. Mobilisierung von institutionellem Kapital: Österreich hat es bisher noch nicht ausreichend geschafft, institutionelle Investoren wie Pensionsfonds oder Versicherungen in die Finanzierung von Startups einzubinden. Hier könnte ein gezielter Plan, ähnlich dem Tibi-Plan, entwickelt werden, der Investoren Steueranreize bietet und den regulatorischen Rahmen vereinfacht, um Investitionen in Technologie-Startups attraktiver zu machen.
  2. Klare Vision und staatliche Führung: Macron hat es vorgemacht – die Regierung muss eine klare Vision für die zukünftige Entwicklung des Startup-Ökosystems haben und diese mit Nachdruck verfolgen. Österreich braucht einen Kanzler oder zumindest ein Regierungsmitglied, das bereit ist, sich mit ähnlichem Elan für das Startup-Ökosystem einzusetzen und die Rahmenbedingungen aktiv zu verbessern.
  3. Technologie- und Innovationsförderung priorisieren: Österreich hat enormes Potenzial im Bereich der Digitalisierung, der Klimaforschung und in anderen innovativen Sektoren. Doch oft fehlt es an gezielter Unterstützung für diese Bereiche. Hier muss Österreich stärker in Zukunftstechnologien investieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein Fokus auf Künstliche Intelligenz, Quantum Computing, Biotechnologie und Green Tech wäre sinnvoll.
  4. Stärkere öffentliche-private Partnerschaften: Der Staat sollte, ähnlich wie in Frankreich, aktiv den Dialog mit der Privatwirtschaft suchen und engere Partnerschaften aufbauen. Dies würde nicht nur Vertrauen schaffen, sondern auch dafür sorgen, dass staatliche Programme besser auf die Bedürfnisse von Startups und Investoren zugeschnitten sind.

Frankreich hat mit dem Tibi-Plan gezeigt, wie ein Staat durch gezielte politische Maßnahmen und die Mobilisierung von privatem Kapital ein florierendes Startup-Ökosystem schaffen kann. Die nächste österreichische Bundesregierung sollte sich dieses Modell zum Vorbild nehmen. Durch die Stärkung der institutionellen Finanzierung, klare politische Führung und den Fokus auf Innovation könnte Österreich ebenfalls zu einem der führenden Startup-Hubs in Europa werden. Der Tibi-Plan ist ein Paradebeispiel dafür, wie öffentliche und private Zusammenarbeit das Wachstum einer Nation nachhaltig fördern können.

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