26.02.2018

ThinkSono: Pioneers Ventures investiert in weiteres HealthTech-Startup

Das Londoner Startup ThinkSono hat eine Software zur Erkennung tiefer Venenthrombose (DVT) mittels Ultraschall entwickelt. Es ist das sechste HealthTech-Startup im Pioneers Ventures-Portfolio.
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ThinkSono: Die Co-Founder Fouad Al-Noor und Sven Mischkewitz
(c) ThinkSono: Die Co-Founder Fouad Al-Noor und Sven Mischkewitz

“Bei DVT liegt das Problem nicht in der Behandlung, bei der es sich um einen weit verbreiteten Blutverdünner handelt”, erklärt Fouad Al-Noor, CEO und Co-Founder des Londoner Startups ThinkSono. “Ärzte sorgen sich nicht um die Behandlung, sondern darum, die Patienten zu finden, bevor sie sterben. Und der Hauptgrund, warum Menschen an DVT sterben ist, weil die Diagnose nicht verfügbar oder zu kompliziert ist. Man benötigt dazu einen Radiologen mit einem massiven Ultraschallgerät, um eine Diagnose durchzuführen, die rund 100.000 Euro kostet.”

+++ Doctorly: Pioneers Ventures investiert in Berliner HealthTech +++

Neue Möglichkeiten durch tragbare Ultraschallgeräte

Neue Möglichkeiten würden nun jedoch tragbare Ultraschallgeräte bieten, für die ThinkSono eine Diagnosesoftware auf AI-Basis entwickelt hat. “Die Diagnose ist in 15 Minuten verfügbar, und zwar ohne Radiologen”, sagt Al-Noor. Das überzeugte nun auch Pioneers Ventures, das einen nicht näher genannten Betrag investierte. Es ist das bereits sechste HealthTech-Startup im Portfolio des Wiener Early Stage VC. “Es gibt eine Reihe von Unternehmen, die Machine Learning mit medizinischen Usecases kombinieren”, sagt Pioneers Ventures Managing Director Philipp Stangl. “Aber Ultraschall ist eine harte Nuss für AI”.

ThinkSono: Noch im Entwicklungsstadium

Noch befindet sich die ThinkSono-Software im Entwicklungsstadium. Ziel sei es, zukünftig mit Herstellern von tragbaren Ultraschallgeräten zusammenzuarbeiten und dabei die Software in Lizenz anzubieten, heißt es vom Startup zum Business-Modell. Die Hersteller sollen so Produkte mit DVT-Diagnosefunktionalität anbieten können, während ThinkSono ihre Netzwerke nutzt. Erste Vereinbarungen mit potenziellen Kunden seien bereits getroffen. Konkrete Verträge würden folgen, sobald die klinische Wirksamkeit bewiesen ist.

Vertrauen auf Pioneers-Netzwerk

Dabei vertraut Al-Noor auch auf das Pioneers-Netzwerk: “Ich glaube, dass, sobald wir ein bisschen gewachsen sind und eine Stufe erreicht haben, bei der wir ernsthafte Gespräche führen können, ihre Fähigkeit, uns mit großen europäischen Ultraschall-Unternehmen und Krankenhäusern zu verbinden, sehr hilfreich sein wird. Für Tech-Leute ist es wichtig, dieses Netzwerk zu bekommen”. (PA/red)

+++ “Netzwerk genutzt”: Eine Woche mit Pioneers Ventures im Silicon Valley +++


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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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