16.01.2023

growney: FinTech will mit Fake-Immobilien-Startup provozieren

Mit passenden Grundstücken zukünftig vom Meeresspiegel-Anstieg profitieren - das verspricht das Hamburger Startup "The Rise Real Estate". Doch das Unternehmen mit dem kontroversen Angebot gibt es gar nicht.
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The Rise Real Estate - Fake-Startup von growney
Der vermeintliche "The Rise Real Estate" CEO Jens Zastrow im Fake-Werbevideo | Screenshot

“Jetzt in zukünftige Strandimmobilien investieren und vom Klimawandel profitieren” – so lautet der Claim des Hamburger Startups “The Rise Real Estate”. Weil sich durch den Klimawandel der Meeresspiegel erhöhe, entstünden zukünftig neue “A-Lagen mit Meerblick”, erklärt CEO Jens Zastrow in einem Werbevideo: “Weltweit ergeben sich einzigartige Möglichkeiten. Nutzen Sie die Gunst der Stunde!”, so der Startup-Chef. Und über sein Unternehmen könne man diese Grundstücke erwerben. Dazu stellte das Unternehmen auch Werbetafeln direkt an den angepriesenen Plätzen in Norddeutschland auf.

Berechnete Empörung über “The Rise Real Estate”

Dass das Konzept bei einigen Menschen gar nicht gut ankommt, ist erwartbar – und völlig beabsichtigt. “The Rise Real Estate” gibt es nämlich gar nicht. Es handelt sich um einen Marketing-Stunt des deutschen FinTechs growney. Die digitale Vermögensverwaltung halt sich auf nachhaltige Geld-Anlage spezialisiert. Die Aktion sollte zeigen, dass Menschen auf der Suche nach einer attraktiven Geldanlage Umwelt- und Naturschutz oftmals ausblenden, erklärt Thimm Blickensdorf von der growney-Geschäftsleitung und meint: “Mit nachhaltigen Anlagestrategien zeigen wir, dass Umweltschutz und Rendite sehr gut zusammen funktionieren können”.

Unklar, wie gut growney-Marketing-Aktion aufgeschlagen hat

Mittlerweile seien sämtliche Werbemittel ausgetauschtworden, heißt es vom Startup. Aus “The Rise Real Estate” wurde “Stop the Rise”. Wie erfolgreich die Werbeaktion war ist aber unklar. Zwar schreibt growney von “Diskussion und Empörung”, “rätselnden Medien” und aufgebrachten Klimaakivist:innen auf Twitter. Medial scheint die Aktion aber wenig aufgeschlagen zu haben, wie eine einfache Google News-Suche zeigt. Doch immerhin: Ein Video über den Fake-Twitter-Account erreichte rund 20.000 Views. Das oben eingebettete Youtube-Video kam auf fast 400.000 Views. Es bleibt offen, wie gut nun die korrigierte Message weitergetragen werden kann.

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Don't Call it Deo
(c) Don't Call it Deo - Stefan Steiner (r.) von Don't Call it Deo.

Aus 241 mach 386. Bereits seit März 2024 war das Antitranspirant Fluid des Salzburger “Anti-Schweiß-Startups” Don’t Call it Deo in der Mehrheit der heimischen Filialen der Drogeriekette dm gelistet. Nun verkündet das Unternehmen die Voll-Listung mit seinem Produkt in allen 386 Geschäften des deutschen Drogerie-Riesen in Österreich.

Voll-Listung bei dm folgt auf Kooperation mit Shop Apotheke

Für das Salzburger Startup, das sich zuletzt im April des Vorjahrs ein Investment sicherte, bedeutet das einen weiteren Meilenstein. Das Produkt ist sonst bislang über den eigenen Online-Shop, über Amazon und seit vergangenem Herbst über Shop Apotheke (brutkasten berichtete) in Österreich und Deutschland erhältlich. “Mit der Voll-Listung bei dm Österreich haben wir ein wichtiges Ziel erreicht und können unser Produkt noch mehr Menschen zugänglich machen”, kommentiert Gründer Stefan Steiner in einer Aussendung.

Weiteres Produkt soll in wenigen Wochen folgen

Zudem gibt es von Don’t Call it Deo eine Ankündigung: Man stehe kurz vor der Markteinführung “weiterer innovativer Produkte”, heißt es vom Startup. “Das nächste Produkt, das in wenigen Wochen erscheint, ist für einen anderen Körperbereich konzipiert und wird ebenfalls die Geruchs- und Schweißbildung zu 100 Prozent stoppen.” Mit dem Antitranspirant Fluid verspricht das Unternehmen, mit nur einem Tropfen pro Anwendung die Geruchs- und Schweißbildung im Achselbereich für mehrere Tage zu stoppen. Dies wird mit dermatologischen und klinischen Tests untermauert.

Gespräche über Don’t Call it Deo-Listung mit deutschen Einzelhändlern

“Mit diesen positiven Entwicklungen sind wir nun bereit, den stationären Einzelhandel in Deutschland zu erschließen. Gespräche hierzu laufen bereits”, verrät Gründer Steiner. Ob es sich dabei auch um – angesichts der laufenden Kooperation durchaus logische – Gespräche mit dm in Deutschland handelt, ist aktuell noch nicht bekannt.

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