05.11.2020

the nu company: 3,7 Mio. Euro u.a. aus Linz für ostdeutsche Schoko-Ökos

Der Linzer VC Square One Foods investiert gemeinsam mit anderen, darunter Ex-Formel 1-Rennfahrer Nico Rosberg, in das "klimapositive" Leipziger Schokolade-Startup The Nu Company.
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the nu company: Das Gründer-Team (vlnr.) Mathias Tholey, Thomas Stoffels und Christian Fenner
(c) the nu company: Das Gründer-Team (vlnr.) Mathias Tholey, Thomas Stoffels und Christian Fenner

Früher hat Nico Rosberg mit seinem Formel 1-Boliden in jede Menge CO2 in die Luft befördert. Heute versucht der Weltmeister aus 2016 das als “Greentech Frestival”-Initiator und Startup-Investor wieder gut zu machen. Nun beteiligte er sich an einer 3,7 Millionen Euro Finanzierungsrunde für das Startup the nu company aus Leipzig in Ostdeutschland. Den Lead hatte bei der Runde der Impact Investor ForestFinance. Ebenfalls mit dabei waren der Food & Beverage VC Square One Foods aus Linz, Develey-Geschäftsführer Michael Durach, BackBone Ventures und einige Business Angels.

the nu company: “binden 675 Mal mehr Emissionen, als unsere Produkte verursachen”

Das junge Schokolade-Unternehmen rühmt sich, mit nucao den ersten “klimapositiven” Schokoriegel auf den Markt gebracht zu haben. “Anhand von konkreten Produktlösungen zeigen wir, dass eine grüne Art des Wirtschaftens möglich ist. Seit 2016 haben wir 9 Tonnen Plastik gespart, über 37 Tonnen Industriezucker ersetzt und über 3 Millionen Bäume gepflanzt – damit binden wir 675 Mal mehr Emissionen, als unsere Produkte entlang der gesamten Wertschöpfung verursachen”, erklärt Co-Gründer Thomas Stoffels.

Das Kapital aus der aktuellen Investment-Runde stecke man in die Entwicklung neuer nachhaltiger Produkte und Verpackungen, heißt es von the nu company. “Unser Investoren Portfolio ist divers und nachhaltig ausgerichtet”, sagt Co-Founder Mathias Tholey. Die Kapitalgeber sollen auch helfen, “maximalen Impact” zu generieren. “Nach unseren Listungen bei dm und REWE vertiefen wir unsere breite Distribution im Handel und streben somit das dritte Jahr in Folge ein Umsatzwachstum von über 200 Prozent an”, so der Gründer weiter. In Planung seien auch “weitere Unternehmungen, die den gesellschaftlichen Diskurs über die Zukunft von Lebensmitteln weiter antreiben sollen”.

Deutliche Meinung in der Klima-Diskussion

Und in diesem Diskurs vertreten die Leipziger Schoko-Ökos eine klare Meinung, wie Co-Founder Christian Fenner deutlich macht: “Die Old Economy ist in einem alten System groß geworden, in dem unsere Umwelt eine Nebenrolle spielte. Wir sägen als Menschheit an dem Ast, auf dem wir sitzen. Die Lösung dafür kann nicht sein, die gesamte freie Marktwirtschaft in Frage zu stellen. Trotzdem müssen wir es schaffen, dass die Ergebnisse unseres Wirtschaftens in sich nachhaltig sind. Unternehmen können profitabel sein und entweder indirekt oder direkt zum Wiederaufbau unserer Ökosysteme beitragen. Doch dafür müssen alle mitziehen: Unternehmen, Politik und Verbraucher”.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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the nu company: 3,7 Mio. Euro u.a. aus Linz für ostdeutsche Schoko-Ökos

  • Nico Rosberg und Square One Foods aus Linz beteiligten sich an einer 3,7 Millionen Euro Finanzierungsrunde für das Startup the nu company aus Leipzig in Ostdeutschland.
  • Das junge Schokolade-Unternehmen rühmt sich, mit nucao den ersten “klimapositiven” Schokoriegel auf den Markt gebracht zu haben.
  • Das Kapital aus der aktuellen Investment-Runde stecke man in die Entwicklung neuer nachhaltiger Produkte und Verpackungen, heißt es von the nu company.
  • In Planung seien auch “weitere Unternehmungen, die den gesellschaftlichen Diskurs über die Zukunft von Lebensmitteln weiter antreiben sollen”.

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