17.10.2015

The Next Big Thing? “Augmented Reality steht direkt vorm großen Boom”

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(c) Konica Minolta: Das Unternehmen investiert in Augmented Reality.

Augmented Reality wird die Vermischung von Realität mit digitalen Inhalten bezeichnet. Was Science Fiction mäßig klingt, hat in den menschlichen Alltag längst Einzug genommen. Viele sind davon überzeugt, dass die Technologie momentan einen Punkt erreicht hat, an dem das Internet vor rund 30 Jahren und das Smartphone vor zehn Jahren stand: An der Stufe zum Massenmarkt.

Google, Facebook oder Microsoft investieren längst hohe Beträge in Virtual Reality Technologie. “Ich glaube, dass Augmented Reality momentan direkt vorm großen Boom steht, der in den kommenden Jahren gigantisch sein wird”, sagt Michael Plougmann vom Business Innovation Center von Konica Minolta bei einem Gespräch mit dem Brutkasten.

“Augmented Reality steht direkt vorm großen Boom steht”, Michael Plougmann von Konica Minolta.

Plougmann ist sich sicher, dass ein Großteil der Unternehmen mit der Technologie in naher Zukunft arbeiten wird. Die Möglichkeit, Online-Daten direkt mit der Realität zu verknüpfen, habe enorm großes Potential. “Augmented Reality ist die fehlende Verbindung von Technik und Menschen”, so Plougmann. Denn egal, wie weit Fortgeschritten die Digitalisierung ist, man hatte bis jetzt immer noch einen manuellen Schritt dazwischen: Jemand muss die Daten beurteilen und verknüpfen.

Mit der Automatisierung fällt dieser Zwischenschritt weg. Vor allem in der Medizintechnik kann Augmented Reality viel weiter bewegen: Hörbehinderte könnten etwa lesen, was zeitgleich gesprochen wird. Auch in der Automobilindustrie werden Fortschritte gemacht. So könnten Fahrer in naher Zukunft aktuelle Informationen auf die Fensterscheibe projiziert bekommen. Darum sei Konica auch die Förderung von innovativen Ideen wichtig: Nicht nur Augmented Reality, Startups ganz generell bieten Lösungen an, die Probleme der Gesellschaft lösen können – vielleicht sogar dort, wo sie noch nicht erkannt sind.

“Augmented Reality an sich ist nicht gefährlich”, meint Plougmann.

“Augmented Reality an sich ist nicht gefährlich”, meint Plougmann zum Thema Sicherheit und Daten. Als User von Diensten wie Facebook oder Google müsse man ganz generell aufpassen, welche Informationen man preisgibt. Augmented Reality Brillen machen es bloß einfacher, Gesichter erst zu erkennen und dann Informationen zu den Profilen auf Facebook oder LinkedIn abzurufen. Welche Infos der User im Profil preisgibt, obliegt ganz allein seiner Verantwortung.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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