31.01.2018

Tether und Bitfinex: Grund zur Sorge oder Panikmache?

Die US-Behörden haben den Bitcoin-Markt im Visier. Wenn sie dabei helfen, echten Betrug zu bekämpfen, kann das langfristig nur positiv sein. Die Tether-Frage muss endgültig geklärt werden.
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Der Jänner war hart für Bitcoin-Fans. Die Preise fallen. In Asien und Amerika nehmen die Regulierungsbehörden den Markt ins Visier. Und am Dienstag hat es einen neuen Schlag gegeben. Die US-amerikanische Wertpapieraufsicht CFTC hat Vorladungen an die Betreiber von Bitfinex und Tether geschickt. Beide Firmen hängen zusammen, haben laut Bloomberg den selben Geschäftsführer. Die Kryptomärkte haben auf die Nachricht mit einem neuerlichen scharfen Abverkauf reagiert. Bitcoin wurde unter die Marke von 10.000 Dollar gedrückt.

Dabei ist noch nicht mal klar, was die CFTC von Bitfinex und Tether überhaupt will. Eigenartig ist auch, dass die Story auf Bloomberg zuerst davon berichtete, dass die Vorladungen in der vergangenen Woche ausgeschickt worden sein. Nur um kurz später eine Korrektur nachzuschießen: Tatsächlich wurden Bitfinex und Tether bereits am 6. Dezember kontaktiert, also vor fast zwei Monaten. Viele in der Community vermuten jetzt, dass es sich bei der Nachricht um eine gezielte Attacke auf den Bitcoin-Preis handeln könnte. Dass die „Big Boys“ an der Wall Street gezielt Informationen an ihre Kontakte in den Finanzmedien leaken, um den Erfolg ihrer Preiswetten auf den Futures-Märkten sicher zu stellen.

Die Wachstumsprobleme von „Baby-Markets“

Der langjährige Bitcoin-Enthusiast und FM4-Moderator „Burstup“ schreibt dazu auf Twitter: „Bitfinex-SEC-Subpoena war schon im Dezember und die Story wurde einfach nochmal aufgewärmt. Und Tether hat laut chinesischen Investoren 3 Milliarden in Reserve – also mehr als USDT exisiteren. Alles eher FUD, um den Kurs zu drücken. Eh das übliche.“ FUD: „Fear, Uncertainty, Doubt“„- eine in der Branche übliche Abkürzung für Gerüchte, die den Preisen abträglich sind.

Fix ist: Die Bitcoin-Märkte sind jung. „Baby-Markets“ sagen manche dazu. Dass es scheinbar so einfach ist, den Preis durch Nachrichten zu manipulieren, ist alleine Grund zur Vorsicht. Aber bei Bitfinex und Tether gibt es schon lange Alarmzeichen, dass etwas nicht stimmt. Dass die Anleger angesichts der Neuigkeiten von der CFTC in Deckung gegangen sind, ist nicht überraschend. Zwar stimmt es, dass die Vorladungen schon zwei Monate alt sind. Aber der Markt wußte davon noch nichts. Es stimmt auch, dass der Hintergrund der Vorladungen gar nicht bekannt gegeben wurde. Aber auch das ist keine Ausrede, denn die Gerüchteküche zu Bitfinex und Tether kocht seit langer Zeit. Der Brutkasten hat bereits im Oktober ausführlich über die Gefahr berichtet, die potenziell hinter Tether lauern könnte.

Die Liste der Vorwürfe ist lang

Worum geht es also? Tether ist eine besondere Kryptowährung. Sie ist 1-1 an den US-Dollar gebunden und bewegt sich nicht stark im Preis. Das ist vor allem für US-Investoren interessant, die mit Trades zwischen zwei Kryptowährungen Steuern sparen können. Aber auch für andere Anleger ist Tether eine angenehme Option, falls sie ihr Geld in scheinbare Sicherheit bringen möchten – wenn der Markt runter geht, so wie jetzt. So weit, so gut. Das Problem: Der hartnäckige Blogger „Bitfinexed“ wirft Bitfinex und Tether seit Monaten vor, die Bitcoin-Preise nach oben zu manipulieren. Seinen Berechnungen zufolge haben diese angeblichen Manipulationen begonnen, als die Börse Bitfinex ihren Zugang zum US-Bankensystem verloren hat. Laut „Bitfinexed“ hat die angeblich in Hong Kong ansässige Börse das Tether-System genutzt, um an frische Dollars zu kommen.

Gleichzeitig sollen die Betreiber an der eigenen Börse so genanntes „Wash Trading“ betrieben haben um den Preis von Bitcoin (und potenziell anderen Kryptowährungen) nach oben zu manipulieren. Bitfinex hat bisher wenig getan, um die Vorwürfe zu entkräften. Erst vor wenigen Tagen hat man die Geschäftsbeziehung zu jener Firma gekappt, die eigentlich ein Audit der Dollar-Reserven von Tether und Bitfinex hätte durchführen sollen. Wie bei jedem gedeckten Geldsystem machen sich die Kunden Sorgen, ob der Tether wirklich 1-1 durch echte Dollars gedeckt ist. „Bitfinexed“ wirft Bitfinex und Tether explizit vor, ein Pyramidenspiel zu betreiben. Bitfinex hat auch rechtliche Schritte gegen den Blogger angekündigt.

Aufsicht ist nicht automatisch negativ

Aktuell sind rund 2,2 Mrd. Tether im Umlauf. Die Folgen der Ermittlungen sind derzeit nicht abzusehen. Es ist noch nicht mal klar, was die US-Behörde CFTC von einer Börse will, die offiziell in Asien beheimatet ist. Sollten sich die Vorwürfe gegen Bitfinex aber bestätigen, könnte das katastrophale Folgen für den Kryptomarkt haben. Wie auf der Website Tetherreport.com errechnet wurde, könnte es zu einer Preiskorrektur von bis zu 80 Prozent kommen. Allerdings ist der Bitcoinpreis seit dem Hoch von fast 20.000 Dollar im Dezember bereits um mehr als 50 Prozent gesunken. Dass es nach dem Run Ende 2017 zu einer Korrektur kommen musste, war ohnehin klar.

Gleichzeitig ist es – entgegen der populären Meinung – natürlich positiv, wenn Regeln und Rechtssicherheit in den Kryptomarkt einkehren. Sollten sich die Vorwürfe gegen Bitfinex und Tether erhärten, so ist es gut, wenn das Treiben eher früher als später gestoppt wird. Auch kann niemand etwas dagegen haben, dass die US-Behörden zuletzt auch einen großen ICO wegen Betrugsverdacht gestoppt haben. Als ernst zu nehmende Assetklasse können Bitcoin und Co. sich nur etablieren, wenn Betrug von Aufsichtsbehörden zumindest verfolgt wird.

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Foto: Adobe Stock / AboutLife

Jedes Jahr veranstaltet der Science Park Graz die Start-up Idea Competition, um Innovator:innen aus diversen Branchen und allen Altersgruppen zusammenzubringen. Auch 2025 können Gründer:innen und alle, die es werden wollen, ihre Ideen und Lösungen für verschiedenste Bereiche entwickeln, ihre Träume verwirklichen und dabei auch ein ordentliches Preisgeld gewinnen.

Ziel ist es, Gründer:innen und angehende Entrepreneure schon in einer frühen Phase zu unterstützen und ihnen den Weg zu einem erfolgreichen Geschäftsmodell zu ebnen. Die Einreichphase zur diesjährigen Start-up Idea Competition geht noch bis zum 28. Februar 2025.

Neue Chancen für visionäre Geschäftsideen

Insgesamt vergibt der Science Park Graz 12.000 Euro an Preisgeldern für die innovativsten Gründungsideen. Aus jeder der fünf Kategorien wird eine Sieger-Idee gekürt, die mit einem Preisgeld von 2.000 Euro ausgezeichnet wird.

Außerdem wird es dieses Jahr eine Spezialkategorie namens “Climate Positive Solutions” geben: Jede eingereichte Idee hat damit zusätzlich die Chance auf weitere 2.000 Euro, wenn sie einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Nach Abschluss der Bewerbungsphase werden aus jeder Kategorie die besten Ideen ausgewählt und anschließend im April 2025 nach Graz eingeladen, um ihr Konzept in einem drei-minütigen Pitch vor einer Jury zu präsentieren. Noch am selben Abend werden die Gewinner:innen im Rahmen einer Zeremonie bekannt gegeben. Auch alle Teilnehmer:innen sind zur feierlichen Veranstaltung und begleitendem Networking eingeladen.

Wer kann teilnehmen?

Sowohl Einzelpersonen, Teams oder junge Start-ups aus allen Branchen sind eingeladen, ihre Geschäftsidee bei der Idea Competition einzureichen. Sei es eine bahnbrechende Technologie, ein nachhaltiges Konzept, ein neues Produkt oder eine innovative Dienstleistung: Wichtig ist, dass die Idee noch in der Vorgründungs- oder der frühen Gründungsphase steckt.

Willkommen sind innovative Ideen aus allen Bereichen – nicht nur technische Lösungen. Die Jury achtet auf unternehmerische Kreativität und Innovation ohne Grenzen. “Wir werten den Grad an Innovation, Anwendbarkeit, Marktpotential und natürlich Originalität”, sagt Martin Mössler, Managing Director des Science Park Graz und Mitglied der Jury, zum Bewertungskatalog.

Geschäftsideen können in den folgenden fünf Kategorien eingereicht werden:

  • Energy & Environment
  • Mobitlity
  • Health & Life Science
  • Digital Economy & ICT
  • Space

Alle Teilnehmer:innen können auch mehr als eine Idee einreichen – allerdings in unterschiedlichen Kategorien.

Strenger Schutz des geistigen Eigentums

Der Science Park Graz legt indes großen Wert auf den Schutz des geistigen Eigentums. Insofern wird jede eingereichte Idee durch eine Geheimhaltungsvereinbarung – ein sogenanntes “Non Disclosure Agreement” (NDA) – geschützt. Dieser unterliegt die Jury genauso wie alle Mitarbeiter:innen des Science Park Graz.

Dahingehend versichert der Science Park Graz, lediglich die von den Teilnehmer:innen genehmigten Informationen über ihre Idee zu veröffentlichen. Sämtliche Details, die im Rahmen der Bewerbung übermittelt werden, dienen ausschließlich der Bewertung. Vorab findet eine strenge Abstimmung statt, in der die zu veröffentlichen Informationen klar definiert werden. Auch die Rechte an der eingereichten Idee gehen durch die Teilnahme nicht verloren.

Bewerbung und Ablauf im Detail

  • Einreichphase: Bis zum 28. Februar 2025 kannst du dich über das Online-Formular auf der Website des Science Park Graz anmelden. Neben einer kurzen Beschreibung deiner Geschäftsidee solltest du auch die wichtigsten Eckdaten (z. B. Teamstruktur, Marktpotenzial, Innovationsgrad) angeben.
  • Auswahl: Anschließend prüft eine Jury aus Expert:innen, Investor:innen und Branchenkenner:innen alle Einreichungen.
  • Pitch-Event: Die besten Ideen werden von der Jury ausgewählt und zu einem Pitch-Event im April 2025 nach Graz eingeladen. Dort hast du die Chance, dein Konzept bei einem Pitch-Event vor einem hochkarätigen Publikum zu präsentieren. Danach erfolgt die finale Bewertung durch die Jury.
  • Prämierung: Im Anschluss wird pro Kategorie eine Sieger-Idee im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung gekürt.

Darum lohnt sich die Teilnahme

Die Start-up Idea Competition des Science Park Graz bietet nicht nur die Chance, Preisgelder und Sachpreise zu gewinnen, sondern vor allem ein Sprungbrett in die Start-up-Welt. Durch den Austausch in einem professionellen Gründernetzwerk können Founder und alle, die es werden wollen, wertvolle Connections knüpfen und Know-How sammeln.

Der Science Park Graz zählt zu den führenden Hightech-Inkubatoren Österreichs und unterstützt seit Jahren Start-ups und Gründer:innen auf ihrem Weg in den Markt. Mit seinem breit gefächerten Expertennetzwerk, intensiven Mentorings und hochwertigen Infrastruktur-Angeboten schafft er ein innovatives Umfeld für alle, die ihre Ideen in die Realität umsetzen wollen.

Noch bis zum 28. Februar 2025 bewerben!

Das Bewerbungsportal zur diesjährigen Start-up Idea Competition ist noch bis zum 28. Februar 2025 offen. Weitere Informationen zum Ablauf, zur Jury und zu den Teilnahmevoraussetzungen gibt es auf der Website des Science Park Graz.

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