13.11.2019

Gigafactory bei Berlin: Tesla-Frontalangriff auf deutsche Autokonzerne

Der Standort für die vierte Tesla-Gigafactory steht fest. Laut Elon Musk wird das bereits länger geplante europäische Werk bei Berlin angesiedelt - ein Angriff auf die deutschen Premium-Autobauer.
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Der Kompakt-SUV Tesla Y soll das erste in der Tesla-Gigafactory Berlin gebaute Fahrzeug werden.
(c) Tesla: Der Kompakt-SUV Tesla Y soll das erste in der Tesla-Gigafactory Berlin gebaute Fahrzeug werden.

Rund 10.000 Arbeitsplätze soll die weltweit vierte Tesla-Gigafactory bieten – und das im Heimatland von Audi, BMW, Mercedes, VW und Co. Konkret soll die Mega-Fabrik in der Nähe von Berlin entstehen. Das verkündete Tesla-Chef Elon Musk gestern bei der Verleihung des Auto-Preises “Goldenes Lenkrad” durch die deutsche Bild-Zeitung. Den genauen Standort gab er noch nicht bekannt – er wird sich aber jedenfalls außerhalb des Stadtgebiets im Bundesland Brandenburg befinden.

+++ Fokus-Channel: Mobilität +++

Tesla-Gigafactory Berlin auch als Entwicklungsstandort

2021 soll die Fabrik in Betrieb gehen. “Wir werden definitiv ein höheres Tempo vorlegen müssen als der Flughafen”, scherzt Musk in Anspielung auf die Dauerbaustelle BER. Während man sich in der neuen Tesla-Gigafactory in China auf die Fertigung des Model 3 fokussiert, sollen es in Berlin zunächst Akkus und das Modell Y, also der Kompakt-SUV, sein – später ebenfalls das Modell 3. Zudem will Tesla am Standort auch Design und Entwicklung betreiben. Der Zug ist als (symbolischer) Frontalangriff auf die deutschen Autokonzerne – vor allem die Premium-Marken – zu werten. Denn man fischt im gleichen Kundensegment. Und Fachkräfte will man nun offensichtlich auch noch abwerben.

“Eine hervorragende Nachricht für unser Land”

Für Deutschland als Autobau-Standort, der in letzter Zeit teilweise mit Einbußen zu kämpfen hatte, ist die Schaffung von 10.000 Arbeitsplätzen in der Branche freilich eine hervorragende Nachricht. Entsprechend euphorisch äußert sich der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woidke gegenüber der deutschen Presseagentur DPA: “Das ist eine hervorragende Nachricht für unser Land. Wir haben uns dafür seit längerem in intensiven Gesprächen und mit guten Argumenten eingesetzt. Ich bin glücklich, dass sich Elon Musk für unseren Standort Brandenburg entschieden hat”.

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TriLite ermöglicht unauffällige AR/VR-Brillen © TriLite
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Das Wiener AR-Startup TriLite sichert sich eine frische Finanzierung durch die Corporate-Venture-Capital-Einheit des deutschen Automobilzulieferers Continental und einen nicht genannten “globalen Elektrolieferanten”. Kommuniziert wird das Investment vom Unternehmen als Erweiterung seiner Series-A-Runde.

Diese war im Oktober 2021 verkündet worden und hatte acht Millionen Euro umfasst (brutkasten berichtete). Nun nennt das Startup einen Umfang von 20 Millionen Euro für die gesamte Series-A-Runde. Die 2021 aufgenommenen acht Millionen sind darin enthalten, wie das Startup auf brutkasten-Rückfrage bestätigte. Seither wurden also 12 Mio. Euro aufgenommen.

Zwölf Millionen Euro kamen hinzu

Das in Wien und in den USA sitzende AR-Tech entwickelt nach eigenen Angaben “die kleinsten Produktionsdisplays der Welt”, namentlich “Trixel 3”. Auch die Bestandsinvestoren, darunter APEX Ventures, B&C Innovation Investments und TEC Ventures, haben sich an dieser Runde beteiligt.

Mit der Kapitalspritze will man den Markterfolg von TriLite mit Unterstützung der strategischen Investoren weiter beschleunigen. Letztlich auch, um die “Präsenz auf den Märkten für Augmented Reality (AR) und Automotive” zu intensivieren.

Consumer- und Automotive-Bedarf

“TriLite hat eine herausragende Displaylösung für AR-Anwendungen entwickelt und Continental legt großen Wert auf die innovative Technologie von TriLite. Neben Consumer-Anwendungen sehen wir ein hohes Potenzial in verschiedenen Automotive-Anwendungen”, sagt Jürgen Bilo, Geschäftsführer der Corporate-Venture-Capital-Einheit von Continental, zum frischen Investment.

“Mit dieser jüngsten Finanzierung und der Expertise unserer strategischen Investoren werden wir unsere optische LBS-Engine für AR-Systeme für Verbraucher und Automobilanwendungen qualifizieren und industrialisieren”, so Peter Weigand, CEO von TriLite, per Aussendung. Geplant sei außerdem ein Fokus auf Massenproduktion.

Bereits Kollaboration mit Infineon

Beim besagten “Trixel 3” Projektor von TriLite handelt es sich um ein “ultrakompaktes Display” mit hoher Bildleistung und Helligkeit. Dies soll es Originalherstellern (ODMs) und Erstausrüstern (OEMs) ermöglichen, AR-Smart-Brillen für Verbraucher:innen sowie Anwendungen für Fahrerinformationen oder Fahrgastkomfort im Automobil-Sektor zu entwickeln.

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