TEDTalks: Was für einen Entrepreneur wirklich zählt
TEDTalks sind ein einfacher Weg, um hochqualitative Ratschläge und fundiertes Know-How von Experten aus allen erdenklichen Branchen vermittelt zu bekommen. Diese vier Vorträge machen klar was für einen Entrepreneur wirklich zählt.
“Share seamlessly, steal shamelessly” – mit diesen vier einfachen Wörtern werden “TEDTalks” relativ gut auf den Punkt gebracht. Diese “easy-going”-Videos sind eine Mischung aus wertvoller Information, Entertainment und Bildung, heruntergebrochen auf ein paar Minuten. Klingt gut, oder? Der Brutkasten hat sich angeschaut welche TEDTalks sich kein Entrepreneur entgehen lassen sollte.
1. Simon Sinek – How Great Leaders Inspire Action
Simon Sinek meint, man solle auf seinen “inneren Rebell” hören und nicht denken und handeln wie jeder andere. Er unterschreicht eindrucksvoll, dass es wichtig ist etwas komplett anderes als die anderen zu tun. Weiter ist laut ihm nicht das Produkt, das Service oder der Plan das Wichtigste. Das Wichtigste sei, warum man als Entrepreneur an seine Umsetzung dieser Dinge glaubt. “People respond to a cause, a purpose, a passion, a mission – not a plan.”
2. Elizabeth Gilbert – Success, failure and the drive to keep creating
Elizabeth Gilbert ist die Autorin des Verkaufsschlagers “Eat, Pray, Love”. Das Buch verkaufte sich mehr als sieben Millionen Mal, wurde in 30 Sprachen übersetzt und mit Julia Roberts als Hauptdarstellerin verfilmt. Anfänglich wollte sie nach diesem Bestseller nie wieder ein Buch schreiben. Sie füchtete sich davor nicht an diesen Erfolg anknüpfen zu können. Sie weiß auch wovon sie spricht. Immerhin floppte sie mit ihren ersten drei Büchern. Dieser “TEDTalk” zeigt einem wie man an Träumen und Visionen festhält.
3. Richard Branson – Life at 30.000 feet
Wer kennt es nicht, das breite Grinsen von Richard Branson. Der Multi-Milliardär gibt Einblicke in sein persönliches und berufliches Leben, in Karrieretiefs und Nahtoderlebnisse. Außerdem erklärt er, woher seine nie-nachlassende Motivation herkommt. An einem harten Tag zahlt es sich auf jeden Fall aus eine Pause zu machen, um sich dieses Video anzusehen. Harte Arbeit rückt danach in ein ganz anderes Licht.
4. Seth Godin – How to get your Ideas to spread
Seth Godin ist eine Marketing-Koryphäe. Er macht auf sehr eindrucksvolle Weise klar, wie unbeeindruckt die Geschäftswelt von genau Ihrem Produkt ist, da Posteingänge ohnehin übergehen. Es gilt die richtige Zielgruppe auszuwählen und aus der Menge herauszustechen. “You have to say or do something REMARKABLE.” Und er meint es wortwörtlich. Sie müssen einen bemerkenswerten Unterschied machen. Godin erklärt warum bizarre oder sogar schlechte Ideen, erfolgreicher sind als langweilige.
Carbon Cleanup: Wie ein Linzer Startup die Kohlefaserindustrie revolutionieren möchte
Das Linzer Startup Carbon Cleanup hat sich auf das Recycling von Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen spezialisiert. Wir haben mit Gründer und CEO Jörg Radanitsch über die weiteren Wachstumsschritte und eine neue Kooperation mit KTM Technologies gesprochen.
Carbon Cleanup: Wie ein Linzer Startup die Kohlefaserindustrie revolutionieren möchte
Das Linzer Startup Carbon Cleanup hat sich auf das Recycling von Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen spezialisiert. Wir haben mit Gründer und CEO Jörg Radanitsch über die weiteren Wachstumsschritte und eine neue Kooperation mit KTM Technologies gesprochen.
Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.
Carbon Cleanup setzt auf KI
Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten.
Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.
“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”
Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen
Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“
Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“
Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.
Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies
Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.
Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht.
“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.
Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.
Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup
Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.
Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.