10.03.2022

Technologie für emotionale Agent:innen: Investment für Wiener PropTech

Das Wiener Startup Propup verkündet rund um seinen einjährigen Geburtstag den Abschluss der Seed Funding-Runde.
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Das Gründerteam (v.l.) Michael Reikersdorfer, Timo Schwarzkopf und Kristof Konstantin
Das Gründerteam (v.l.) Michael Reikersdorfer, Timo Schwarzkopf und Kristof Konstantin © Propup

Das Wiener Startup Propup wird im März 2022 ein Jahr alt und verkündet im Zuge dessen den erfolgreichen Abschluss seiner Seed Funding Round. Nach einem sechsstelligen Investment und dem Abschluss der Pre-Seed-Phase im vergangenen Jahr, wolle Propup das nun erhaltene Investment im mittleren sechsstelligen Bereich für weiteres Wachstum nutzen. Als Investoren des Seed Fundings nennt das Startup unter anderem den Real Estate Entrepreneur Mischa Kunz, sowie den Angel Investor Tilman Finlay-Freundlich von Finlay & Friendly UG.

Eine Plattform zur umfassenden Digitalisierung der Branche

Propup bietet eine cloudbasierte B2B2C-SaaS-Real-Estate-Management-Plattform an um damit den technischen Fortschritt in der Immobilienbranche voranzubringen. Das Besondere daran: Mit ihrem Tool möchten die Gründer nicht nur einzelne Schritte, sondern den gesamten Transaktionsprozess digitalisieren. Damit wollen sie sich auch von anderen Playern in der PropTech-Branche abheben.

Das Ergebnis solle dabei mehr Effizienz, Transparenz und Fairness sein um allen Beteiligten einer Immobilientransaktion den Prozess zu erleichtern, erklärt das Startup. Man richte sich also sowohl an Käufer:innen, Verkäufer:innen und Notar:innen, als auch an Hausverwalter:innen und Banken. Erster Schritt ist das Angebot diverser digitaler Formulare – ein digitales Angebotsverfahren für Immobilien soll in wenigen Wochen kommen. 

Agent:innen mit Technologie werden Agent:innen ohne ersetzen

Die Gründer Timo Schwarzkopf (CEO) und Kristof Konstantin (CBO) haben sich während ihrer Arbeit bei der Erste Bank kennengelernt. Gemeinsam mit Michael Reikersdorfer (CTO) haben die Freunde ihre Startup-Idee umgesetzt, nachdem sie damit konfrontiert wurden, wie analog eine Immobilientransaktion nach wie vor stattfindet.

“​​Der Kauf oder Verkauf von Immobilien im privaten Bereich ist immer eine wichtige Entscheidung in Bezug auf Rechtssicherheit, finanzielle Auswirkungen und Emotionen. Der emotionale Teil, das Management von Beziehungen, das Kennen seiner Kund:innen, ist das, was Immobilienmakler:innen immer mitbringen und darin großartig sind. Die Mission von Propup ist es, Digitalisierung mit diesen Aspekten zu kombinieren. Unsere Grundüberzeugung ist, dass Agent:innen nicht vollständig durch Technologie ersetzt werden. Agent:innen mit Technologie werden jedoch Agent:innen ohne ersetzen!”, meint das Gründertrio.

Für die Zukunft visiert das PropTech-Startup weitere Wachstumsschritte an – der DACH-Rollout sei unmittelbar geplant. In den kommenden fünf Jahren wolle das Gründertrio mit seinem Unternehmen außerdem die führende Plattform für Makler:innen, Verkäufer:innen und Käufer:innen von Immobilien in Europa sein.

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Markus Fuhrmann von Gropyus (rechts oben), Prewave (rechts unten), Storyblok (mitte), enspired (links unten), Marcus Bauer von CycloTech (links oben)

Mit mindestens einer halben Milliarde Euro an Investments ist es auch für 2024 zum Jahresende wieder Zeit für den brutkasten-Investmentrückblick. Insgesamt konnten wir 104 Investments verzeichnen.

Disclaimer: Die Darstellung zählt die Investments, die der brutkasten-Redaktion bekannt sind. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Redaktion bemüht sich darum, Investments in österreichische Startups zu verfolgen, darüber zu berichten und diese aufzubereiten.

Knapp die Hälfte der von uns verzeichneten Investments wurden jedoch ohne exakten Betrag kommuniziert. Ausgehend von den jeweils angegebenen Untergrenzen ("siebenstelliges Investment" = 1 Mio.) ergibt sich die halbe Milliarde Euro als Mindest-Gesamtvolumen.

Gropyus: mit 100 Mio. Euro wieder Nr.1

Mit 100 Mio. Euro, konnte sich das Proptech-Startup Gropyus wie bereits im Vorjahr erneut das größte Investment sichern (brutkasten berichtete 2023). Daneben konnten aber viele weitere heimische Start- und Scaleups größere Investmentrunden abschließen. So freute sich Storyblok bereits im Mai über eine Finanzierung über 80 Mio. US-Dollar (entspricht etwa 75 Mio. Euro), im Juni dieses Jahres wurden 63 Mio. Euro in Prewave investiert.

Bei den aktivsten Investoren gibt es keine große Überraschung. Insgesamt viermal wurde die Wiener Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest als Geldgeber der heimischen Startups genannt. Auch Business Angel-Legende Hansi Hansmann ist mit seiner Hans(wo)mengroup zumindest viermal als Investor erwähnt worden.

Die Branche mit der insgesamt größten Investmentsumme bleibt der Software-Bereich. Rund 160 Mio. Euro erhielten heimische Software-Startups, gefolgt von den Proptech-Startups mit 101 Mio. Euro - der Betrag ist jedoch fast zur Gänze auf Gropyus zurückzuführen.

Investitionen: Unbekannte Beträge

Bei insgesamt 55 der 104 vermerkten Investments wurde keine exakte Summe genannt, wodurch nur eine Annäherung an das tatsächliche Volumen möglich ist. Bei 14 Startups wurde überhaupt Stillschweigen über die Summe vereinbart.

Unsere Auswertung zeigt, dass sich die meisten heimischen Investments im siebenstelligen Bereich befinden, dicht gefolgt von sechsstelligen Förderungen. Investitionen darüber oder darunter sind eher die Ausnahme.

Gendergap: Männerteams bekommen mehr

Betrachtet man die Investments nach Geschlecht der Founderteams, ist ein eindeutiger Gendergap bemerkbar. Im ersten Halbjahr 2024 wurde nur in zwei Startups investiert, die von einer Frau geführt sind. Zum Jahresende konnten nur zwei weitere Investitionen in Startups von Frauen vermerkt werden.

Auswertungen und sämtliche Grafiken erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Berücksichtigt wurden nur österreichische Unternehmen. Da Fördersummen aus den Meldungen nicht differenziert werden können, wurden diese stellenweise mitgerechnet.

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