14.11.2023

techbold-Studie: IT-Sicherheit in Österreich mangelhaft – bei Hälfte der mittelständischen Firmen ist Firewall defekt

Die Studie “Realitycheck: IT Sicherheit im österreichischen Mittelstand” zeigt: An IT-Sicherheit mangelt es uns. In 58 Prozent der Untersuchungsfälle konnten Betriebsfremde ungehindert auf interne Daten zugreifen.
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Cybersecurity, Österreich, Finnland,
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Cyberkriminalität wird immer mehr zur Gefahr. Eine neue Studie des Wiener IT-Unternehmens techbold zeigt, dass der heimische Mittelstand “diese Bedrohung noch unterschätzt”. In Zusammenarbeit mit dem What’s Next Institut und unter der wissenschaftlichen Leitung von Universitätsprofessor Reinhard Prügl sammelten Erkenntnisse aus einer Umfrage unter über 200 Geschäftsführer:innen mittelständischer Unternehmen. Dazu wurden Daten aus über 180 IT-Sicherheitsüberprüfungen, den sogenannten IT-Audits, ausgewertet.

Steigende Bedrohung, wenig Schutz: Anzahl illegaler Zugriffe vervierfacht

Professor Prügl verweist auf die “weltweite Zunahme an Cyberangriffen, eine Bedrohung, die von Institutionen wie dem World Economic Forum oder dem Verteidigungs- und Innenministerium als immanente Gefahr bezeichnet wird.” Die Zunahme an Cyberangriffen würde die Stabilität des österreichischen Mittelstandes gefährden, so Prügl.

So haben sich widerrechtliche Zugriffe auf Computersysteme, die als Anzeigen nach §118a des Strafgesetzbuches (StGB) verzeichnet wurden, im Zeitraum von 2018 bis 2022 vervierfacht. Gleichzeitig sollen die Ergebniswerte der IT-Sicherheit bei mittelständischen Unternehmen im Rahmen der in der Studie durchgeführten IT-Audits um 6,8 Prozentpunkte gesunken sein. Damit sei man “wieder in einem Bereich des unzureichenden Schutzes”, heißt es vonseiten Prügls.

Dunkelziffer hoch

Dennoch erweist sich die Zahl der IT-Angriffe als Fass ohne Boden: Die Dunkelziffer der Vorfälle sei nämlich “um ein Vielfaches höher, da gerade bei mittelständischen Unternehmen die meisten Vorfälle aufgrund fehlender Compliance-Richtlinien nicht zu polizeilichen Anzeige gebracht werden”, führt Prügl weiter aus.

Die Hälfte hat defekt Firewall, 58 Prozent kommen über Gäste-WLAN an UN-Daten

Die techbold-Studie zeigt, dass die Firewall bei gut 52 Prozent der untersuchten Unternehmen unzureichend funktioniert. Bei 58 Prozent der Unternehmen hatten ehemalige Mitarbeitende noch immer Zugriff auf Unternehmensdaten. In 26 Prozent der Fälle konnten betriebsfremde Personen über das Gäste-WLAN auf Firmendaten zugreifen – ungehindert. Außerdem funktionierte das Backup sämtlicher Daten bei 36 Prozent der untersuchten Unternehmen nicht. Im Falle eines Cyberangriffes würde dies die Existenz des Unternehmen bedrohen, heißt es im Report.

Stadt-Land-Gefälle auch bei Datensicherheit

Gut 53 Prozent der untersuchten Unternehmen nehmen Datensicherung ernst und haben auch funktionierende Backup-Lösungen im Einsatz, heißt es. Außerdem zeige sich ein Stadt-Land-Gefälle in puncto Datensicherheit: In der Stadt würde man sich deutlich intensiver mit der Sicherung digitaler Daten auseinandersetzen als am Land.

Die Folgen von Datenverlusten oder Systemausfällen können in vielen Fällen existenzbedrohend sein: „Obwohl es in der Corona-Zeit durch zusätzliche Investitionen in die IT-Infrastruktur und Homeoffice-Lösungen zu einer Erhöhung der Sicherheitsstandards gekommen ist, erleben wir nun eine Trendumkehr, da die IT-Systeme vernachlässigt und nicht gewartet werden“, sagt techbold Gründer und CEO Damian Izdebski.

“Diese Ergebnisse bedeuten, dass es sowohl in der Wirtschaft, aber auch in der Politik akuten Handlungsbedarf gibt und zügig Maßnahmen gesetzt werden müssen, denn der Mittelstand bildet das Rückgrat unserer heimischen Wirtschaft”, warnt Izdebski. Der techbold CEO schlägt dafür unter anderem Bewusstseinsbildung sowie einen besseren Informationsaustausch zwischen Behörden und Unternehmen vor.

“IT-Sicherheit darf kein Luxus sein”

Izdebski appelliert an einen höheren Stellenwert der IT in Unternehmen: “Genauso wie ein Unternehmen seine Bonität oder seine Eigenkapitalquote angeben muss, sollte in der Jahresbilanz auch die IT-Infrastruktur auf den Prüfstand gestellt werden. Zum Schutz des Unternehmens selbst, aber natürlich auch zum Schutz der Kunden und Geschäftspartner.“

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P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe.Stock

Wie ein “Trojanisches Pferd” soll Albuplatin wirken. Das Medikament des Wiener BioTech-Startups P4 Therapeutics enthält eine Platinverbindung. Diese bindet sich an das Plasmaprotein Albumin im Blut, das wiederum nur von Krebszellen aufgenommen wird. Die Verbindung reichert sich so in den bösartigen Zellen an, wo sie zu einem Wirkstoff umgewandelt wird, der gezielt zum Zelltod der Tumor-Zellen führt.

“Nächste Generation” Platin-basierter Krebs-Medikamente

Albumin ist bei weitem nicht das erste Platin-basierte Krebsmedikament. Diese werden seit Jahrzehnten im Rahmen von rund der Hälfte aller Chemotherapien eingesetzt. Durch seine gezieltere Wirkung mit dem beschriebenen mehrstufigen Prozess soll Albuplatin aber als “nächste Generation” eine bessere Wirkung entfalten und einige Nachteile der bisherigen Therapien beseitigen. Das brachte dem P4 Therapeutics-Gründer:innen-Team auch einige Preise ein.

Förderungen von aws und FFG

Bereits 2019 wurde P4 Therapeutics als Spin-off von MedUni Wien und Uni Wien gegründet. 2020 berichtete brutkasten im Zuge des S&B-Awards über das BioTech-Startup. Damals hieß es, man befinde sich mit Albuplatin in weit fortgeschrittenen präklinischen Untersuchungen und plane bald die erste klinische Studie. Nach einer aws-PreSeed-Förderung im Jahr 2018 holte sich P4 Therapeutics im Jahr 2020 eine FFG-Förderung.

Jahre lang keine News, nun Konkurs-Antrag von P4 Therapeutics

Seitdem gab das Startup allerdings keine weiteren öffentlichen News aus. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 vermeldet, musste nun ein Konkursantrag gestellt werden. Details dazu, etwa auch zu den Gründen für die Insolvenz, werden dort nicht genannt.

Brutkasten stellte per Mail eine Anfrage an P4 Therapeutics mit der Bitte um ein Statement. Sollte dieses eintreffen, wird es hier ergänzt.

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