09.09.2021

So will Techbold mit einer Aktienemission vier Übernahmen finanzieren

Techbold führt derzeit ein Private Placement mit 1,9 Millionen Euro Volumen durch. Im brutkasten-Talk erklärte Gründer Damian Izdebski die Hintergründe.
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Techbold-Gründer Damian Izdebski im brutkasten-Video-Talk
Techbold-Gründer Damian Izdebski im brutkasten-Video-Talk

Wer sich am Wiener IT-Unternehmen Techbold beteiligen will, kann das derzeit relativ einfach tun. Wer zumindest 1000 Euro in die Hand nimmt ist dabei und kann sich ein kleines Aktienpaket – in diesem Fall zu genau 100 Stück zu je einem Euro – kaufen. Junge Aktien in einem Gesamtvolumen von 1,9 Millionen Euro gibt Techbold aus – nicht über die Börse, sondern in Form eines “Private Placement”. Die Firmenbewertung beträgt dabei 15,5 Millionen Euro.

Klein-Investoren als Multiplikatoren

Die Entscheidung, von derzeit 14 Aktionären zu einem Modus mit Aktien-Streubesitz zu wechseln, habe man auch wegen positiver Erfahrungen mit Crowdinvesting gemacht, erzählt Gründer Damian Izdebski dem brutkasten. Bei einer Conda-Kampagne vor vier Jahren kamen 700.000 Euro herein. “Viele Crowdinvestoren sind zu Multiplikatoren aber auch zu Kunden oder Mitarbeitern geworden”, erzählt der Techbold-Chef. Von Aktienkäufern, die dann ja nicht nur Gläubiger seien (Anm. über Conda vergeben Investoren Nachrangdarlehen) sondern Miteigentümer, erwarte er sich sogar noch mehr Commitment.

Techbold-Gründer Izdebski im brutkasten-Talk zur Aktienemission:

Für die Conda-Crowdinvestoren von damals gibt es aktuell übrigens die Möglichkeit, ihre Nachrangdarlehen in Aktien zu wandeln. “So wie es derzeit aussieht, werden die Hälfte bis zwei Drittel das auch tun”, sagt Izdebski. Auch mehrere Bestandsinvestoren werden im Zuge der Aktienemission fünf- oder sogar sechsstellige Beträge einzahlen – ebenso wie er selbst, sagt der Gründer. Für Mitarbeiter des Unternehmens gebe es so ebenfalls ein einfaches Beteiligungsangebot.

Von Beginn an eine AG

Um nun die Emission durchzuführen, musste Techbold nicht erst zur AG werden. Anders als nahezu alle anderen Startups wählte der Gründer von Beginn an die Rechtsform Aktiengesellschaft. “Wir haben uns mit der Gründung 2015, als die ersten Business Angels eingestiegen sind, dafür entschieden und das war die richtige Entscheidung”, sagt Izdebski. Die AG sei zwar deutlich teurer als eine GmbH, “aber wenn du etwas großes planst, ist es die richtige Struktur”.

An diesem großen Plan arbeitet das Unternehmen konsequent und erfolgreich. Das Ziel ist klar: Der Mittelstand soll in Sachen IT-Dienstleistungen nicht um das Rundum-Angebot von Techbold im Bereich IT-Services herumkommen. Das Unternehmen nimmt seinen Kunden dabei als externer Dienstleister den gesamten IT-Support von Beginn an ab. Und das Konzept geht auf. “Wir sind nach inzwischen sechs Jahren am Markt hochprofitabel, wachsen gut und stabil”, sagt Izdebski. Fast 70 Prozent der Umsätze kämen inzwischen aus wiederkehrenden Einnahmen. “So bist du nicht in diesem Hamsterrad, wo du jeden Tag neue Kunden akquirieren musst, weil dir sonst das Monat ausgeht”, sagt Izdebski. Stattdessen könne er sich auch strategischen Fragen widmen.

Nächster Schritt für Techbold: Vier Übernahmen

Corona bedeutete dabei nur einen kleinen Dämpfer. Vor allem die Standbeine Helpdesk und Netzwerktechnik seien zwar eingebrochen. Insgesamt habe man aber auch in der Krise Umsatz und Profitabilität leicht gesteigert. Jetzt spüre man einen starken Aufschwung. “Das heurige Geschäftsjahr wird sensationell. Wir fliegen jetzt richtig gut”, sagt der Gründer. Mit dem frischen Kapital soll die schon bisher verfolgte “anorganische Wachstumsstrategie” weiter befeuert werden. “In den letzten zwei Jahren haben wir fünf Unternehmen akquiriert – alle zwischen drei und zehn Mitarbeitern”, sagt Izdebski. Das Geld aus der Aktienemission sei bereits eingeplant: “Wir sind gerade dabei, die Übernahme von vier weiteren Gesellschaften abzuschließen. Die Verträge sind sehr weit fortgeschritten”.

Mit der Akquisitions-Strategie löse man zwei Probleme sagt der Gründer: “Das eine ist die Akquise neuer Kunden – das geht damit schneller. Das noch größere ist jenes der Fachkräfte, von denen wir mit jeder Übernahme welche bekommen”. Allerdings bekomme man das zweite Problem – laut Izdebski “die einzige Entwicklungsbremse” bei Techbold – damit freilich nicht ganz in den Griff: “Es ist ja nicht so, dass ihnen fad ist, sondern sie haben ihre Bestandskunden, die sie betreuen müssen”. Für den Gründer bleibt daher klar: “Ich würde sofort 20 weitere Techniker einstellen”.

“Wir wachsen nicht des Wachstums wegen”

Das Closing der aktuell laufenden Übernahmen soll bereits im Oktober erfolgen. “Das wird uns einen großen Schritt nach vorne katapultieren. Die Techbold wird dann auf rund 110 Mitarbeiter anwachsen”, sagt Izdebski. Der konsolidierte Umsatz werde dann zwischen 17 und 18 Millionen Euro liegen. Derzeit verdopple man auch die Betriebsfläche. Auf die Frage nach einem möglichen zukünftigen Börsengang sagt der Gründer: “Die Börse ist eine Option, die wir in den kommenden Jahren sehr genau evaluieren werden”. Er wolle sich aber noch nicht festlegen.

Bei all diesen Plänen gelte jedenfalls: “Wir wachsen nicht des Wachstums wegen. Wir sind seit Jahren profitabel. Für den Umsatz kann man sich nix kaufen”. Schon einmal habe er mit DiTech ein stark wachsendes Unternehmen aufgebaut, wo mit der Insolvenz 2014 einige Fehler offensichtlich wurden. “Man kann mir nicht vorwerfen, dass ich nicht aus meinen Fehlern lerne”, sagt Izdebski dazu heute, “die beiden Unternehmen haben nichts gemeinsam außer mein Gesicht”. So sei DiTech etwa über 90 Prozent fremdfinanziert gewesen, während Techbold zu über 70 Prozent eigenfinanziert ist.

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(c) brutkasten - Ivan Topic (l.) und Florian Wimmer von Savaara.

Ideen gibt es unzählige. Manche davon möchte man als spannende Geschichte in Zeilen niederbringen und sie als Buch veröffentlichen. Der Anfang allerdings ist oft ein schwerer, weil man schlicht nicht weiß, wo und wie man starten soll. Oder einfach keine Zeit dafür hat. Abhilfe schaffen möchte hier ein Startup namens savaara, das von CEO Ivan Topic und Blockpit-Founder Florian Wimmer, der als Advisor und Founding Angel mit dabei ist, gegründet wurde.

Daneben sind zwei weitere bekannte Namen aus der heimischen Krypto-Szene als Investoren mit an Bord: Oliver Stauber, der unter anderem als Chief Legal Officer (CLO) von Bitpanda bekannt ist, sowie Konstantin Horejsi, der in der Vergangenheit unter anderem Chief Product Officer (CPO) der Kryptobörse Blocktrade war.

savaara und der Zahnarztsessel

Die Idee zum Startup entsprang dem Wunsch bzw. dem Antrieb von Topic ein eigenes Buch zu schreiben, wie er es schon lange vorhatte. So kam der heutige Founder einst zu einem Verlag und war sehr unzufrieden mit dem, was ihm geboten wurde.

Aus diesem Grund begann er andere dabei zu unterstützen, ihr eigenes Buch von der Idee bis zur fertigen Vermarktung zu schreiben. Dennoch hatte er das Gefühl, das etwas fehlt.

Auf einer Veranstaltung sah er dann seinen späteren Mitgründer Wimmer einen Vortrag halten und ließ sich von einer Aussage prägen: “Du kannst in alles Mögliche investieren, sogar in einen Zahnarztsessel”, lautete jener Satz.

Hilfe beim Start

Also fing Topic den Blockpit-CEO ab und pitchte seine Idee, Bücher bzw. Autor:innen investierbar zu machen. Das stellte vor etwas mehr als eineinhalb Jahren die Geburt von savaraa dar.

“Als Ivan mir die Idee gepitcht hat, hat sie für mich absolut Sinn ergeben”, erzählt Wimmer im brutkasten-Talk. “Ich habe selbst mal mit dem Gedanken gespielt, ein Buch zu schreiben und glaube, dass jeder, der ein Startup gründet, einen ähnlichen Gedanken hat.”

Savaraas Konzept ist auf mehreren Ebenen aufgebaut. “Viele wollen ein Buch schreiben, haben unzählige Ideen, wissen aber nicht, worüber sie schreiben sollen”, erklärt Topic. “In einem ersten Gespräch mit uns konkretisieren wir das und erstellen danach einen Preview. Diesen pitchen wir dann den Investoren, Freunden oder Fans aus der Community. Dadurch wird das Buch vorfinanziert, bevor es bei Online-Shops oder im Buchhandel gelistet ist. Dann kommt der zweite Teil.”

Hier setzt sich der Ideengeber oder die -geberin nochmal mit dem savaraa-Team zusammen und gibt ein acht Stunden Interview. Durch Fragen des Teams wird fortan ein Konzept bzw. Cover sowie ein Inhalt erstellt und Ghostwriter schreiben im Anschluss das Buch in enger Abstimmung mittels mehrerer Feedbackschleifen fertig. Alternativ ist es natürlich auch möglich, das Buch zur Gänze selbst zu verfassen, wie Topic betont, der mit seiner Idee vor allem Gründer:innen mit vielen Erfahrungen, Ideen und skurrilen Geschichten ansprechen möchte. Personen, die einfach wenig Zeit zum Schreiben haben, aber den Drang verspüren, etwas zu erzählen.

25 Prozent des künftigen Profits

Pro Buch gibt es “100 Tickets”, genauer gesagt, “special Bücher” in Hardcover als “Limited Editions”, die im Hintergrund ein Recht im Sinne eines Wertpapiers verbriefen und wo Investor:innen mit 25 Prozent an den gesamten künftigen Profiten beteiligt sind.

“Ich kann mir ein Buch kaufen, oder auch mehr”, präzisiert Wimmer genauer. “Mit einem Stückpreis von 250 Euro. Mit diesen insgesamt 25.000 Euro bei 100 Büchern ist dann das gesamte Buchprojekt finanziert.”

Im Gegensatz zu einem üblichen Verlag, der 85 bis 90 Prozent der Einnahmen verlangt, sind es bei savaraa 50 Prozent des Gewinnes, die Autor:innen bekommen, 25 Prozent die Investor:innen und das restliche Viertel bleibt für dessen Dienste beim Startup.

savaara: Ex-Blocktrade und Ex-Bitpanda-Mitarbeiter dabei

Die Plattform startet mit dem heutigen Montag. Aktuell gibt es bei savaara eine Warteliste von rund 50 Autor:innen – bis vor Weihnachten sollen die ersten Bücher fertiggestellt und investierbar sein.

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