29.11.2021

TeamClimate: Wiener “Klima-Abo”-Startup zählt Nutzer aus über 35 Ländern

Das Wiener Startup TeamClimate – zuvor mindful mission – hat eine Plattform zur Berechnung, Reduktion und zum Ausgleich des persönlichen CO2-Fußabdrucks entwickelt. Nach einem groß angelegten Rebranding im Frühjahr 2021 stehen die Zeichen nun auf Internationalisierung.
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TeamClimate
(c) TeamClimate

Vor rund sechs Jahren beschlossen die beiden Gründer Karim Abdel-Baky und Christoph Rebernig – damals noch Schüler einer Wiener Handelsakademie – selbst etwas zum Kampf gegen die Klimakrise zu tun. Nach mehreren Jahren des Austausches mit Experten gründeten sie das Wiener Startup mindful mission, um Unternehmen im B2B-Bereich bei der Reduktion und Kompensation von CO2-Leistungen zu unterstützen.

In den vergangenen Jahren konnte das Startup seinen B2B-Kundenkreis sukzessive erweitern. Dazu zählen zahlreiche bekannte Unternehmen und Organisationen aus den unterschiedlichsten Branchen – angefangen von der Ottakringer Brauerei über die Bank Austria bis hin zum Europäischen Forum Alpbach.

Fokus von B2B auf B2C gewechselt

Vor rund zwei Jahren wechselte das Unternehmen seine Ausrichtung und startete zusätzlich im B2C-Bereich mit seiner Plattform, die Privatpersonen zur “Klimaneutralität” verhelfen soll. “Mit unserer Plattform haben Privatpersonen sowie Unternehmen die Möglichkeit, ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu berechnen, zu reduzieren und schlussendlich durch Klimaschutzprojekte die unvermeidbaren Emissionen auszugleichen”, so Abdel-Baky.

Obgleich das Startup noch immer im B2B-Bereich tätig ist und Consulting-Leistungen anbietet, liege laut dem Gründer mittlerweile der Hauptfokus im B2C-Geschäft. Im Frühjahr 2021 erfolgte zudem ein großer Marken-Relaunch. Das Startup wechselte seinen Namen von mindful mission zu TeamClimate. Der neue Name soll laut Abdel-Baky die “Inklusivität” und den “Teamgeist”, den das Produkt auszeichnet, noch besser zum Vorschein bringen.

TeamClimate wächst international

Mit dem Einnahmen aus dem B2B-Geschäft konnte zudem der Aufbau der neuen “Consumer-Brand” weiter vorangetrieben werden. Und das mit Erfolg: Mittlerweile zählt die Plattform laut Abdel-Baky mehrere Tausend Menschen aus über 35 Ländern. Zudem ist das Team auf rund elf Mitarbeiter angewachsen und verfügt neben der Niederlassung in Wien auch über einen Standort in Berlin. Neben dem DACH-Raum möchte das Startup künftig auch mit Hilfe von Online-Marketing seine Präsenz in den skandinavischen Ländern und Großbritannien weiter ausbauen.

TeamClimate Gründer (v.l.n.r Christoph Rebernig, Karim Abdel-Baky) | (c) TeamClimate

Wie funktioniert TeamClimate

Die Berechnung seines persönlichen jährlichen CO2-Fußabdruck ist auf der Plattform TeamClimate kostenlos und ohne Registrierung möglich. Dies geschieht durch die Beantwortung von 30 wissenschaftlich fundierten Fragen zum persönlichen Lebensstil. Basierend auf den eigenen Emissionen errechnet die Plattform dann einen Betrag zum Ausgleich des verursachten Fußabdrucks.

Abdel-Baky erläutert: „Nach der Berechnung der persönlichen Emissionen kann man diese durch ein Klima-Abo ausgleichen oder gar durch einen höheren Beitrag mehrmals kompensieren.“ Jeder Abonnent erhält Zugang zu seinem persönlichen Profil auf www.teamclimate.com und der Analyse des eigenen ökologischen Fußabdrucks. Weiters gibt es Tipps und Empfehlungen für einen klimaneutraleren Lebensstil. Durch die monatlichen Beiträge der Kunden, die für Privatpersonen bei sieben Euro beginnen, wird eine Kombination aus drei von den United Nations zertifizierten Klimaschutzprojekten unterstützt.

Für das Projekt in Bangladesch arbeitet das Startup mit dem Wiener Sozialunternehmen Helioz zusammen | (c) Helioz

Unterstützt werden aktuell Projekte, die den Schutz des Amazonas in Peru garantieren, Kohlekraftwerke durch Windenergie in Indien ersetzen sowie sauberes Trinkwasser in Bangladesch ermöglichen. Für das Trinkwasser-Projekt in Bangladesch arbeitet das Startup übrigens mit dem Wiener Sozialunternehmen Helioz zusammen, das einen UV-Indikator zur Wasserdesinfektion entwickelt hat.

Abdel-Baky betont: “Sämtliche Projekte von TeamClimate werden neben der Zertifikation durch die United Nations auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.” Zudem befinden sich laut Abdel-Baky weitere Projekte in der Pipeline, die demnächst auf der Plattform zur Verfügung stehen sollen.

TeamClimate: “Kombination aus Vermeiden und Ausgleich”

Wie Abdel-Baky weiters ausführt, wolle man die Nutzer:innen mittels Gamefication und Challenges aktiv in die CO2-Reduktion mit einbinden. Das Startup setzt hier auf eine Kombination aus Vermeidung und Ausgleich von CO2-Emissionen. “Die aktuellen Ergebnisse der Forschung zeigen deutlich, dass wir neben einer aktiven Reduktion auch einen Ausgleich der unvermeidbaren Emissionen benötigen, um den eigenen CO2-Fußabdruck auf null zu bringen“, so Abdel-Baky.

Und der Gründer fügt hinzu: “Denn der CO2-Ausstoß einer in Österreich lebenden Person ist durchschnittlich mehr als zwölfmal zu hoch, um die Klimakrise zu verhindern. Selbst Personen, die sich vegan ernähren, nie fliegen und kein Auto fahren, verursachen immer noch rund viermal zu viel CO2.”

Maßnahmen gegen Greenwashing

Zudem möchte sich das Startup auch gegen Greenwashing-Versuche im B2B-Bereich wehren. “Aufgrund der fehlenden Bereitschaft zur Reduktion von Emissionen haben wir in der Vergangenheit bereits Kooperationsanfragen von Privatjets, Kreuzfahrtlinien oder Steakhäusern abgelehnt.“ Solche Unternehmen würden laut dem Gründer schlichtweg den Grundsätzen von TeamClimate widersprechen.

“Sicherlich sind solche Deals aus finanzieller Sicht attraktiv, jedoch spricht es klar gegen unsere Mission und unsere Werte, Unternehmen beim Greenwashing zu unterstützen“, so Abdel-Baky. Zudem sind auf der Website des Startups sämtliche unabhängigen Zertifizierungsberichte der United Nations oder auch Monitoring-Berichte der Universität für Bodenkultur Wien ersichtlich.


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Alexander Brix (c) brutkasten

Alexander Brix schrieb in der heimischen Startup-Szene bereits Geschichte: Im Februar 2021 schaffte Brix neben den zwei Foundern Benjamin Grössing und David Frankhauser einen erfolgreichen Exit: Das 2017 gegründete Visual-AI-Startup Kaleido wurde von der global agierenden Designplattform Canva übernommen.

Brix blieb vorerst beim Käuferunternehmen Canva – und zwar als Head of Operations Europe. Nun warten neue Wege und eine Fast-Auszeit auf den Pionier im AI- und Startup-Bereich:

Canva-Ende mit Ende Juni

Auf brutkasten-Anfrage bestätigte Brix, noch bis Ende Juni bei Canva als Head of Operations Euorpe angestellt zu sein, bevor er sich “eine kleine Auszeit” gönnt. Zu seinen “konkreten Plänen, was ich dann ‘full-time’ mache”, möchte sich der Kaleido-Co-Founder bislang noch nicht äußern.

Neues wartet dennoch ab sofort: Wie Severin Zugmayer, Co-Founder des Kultur-VC-Fonds, auf LinkedIn schreibt, ist Brix ab sofort Venture Partner bei New Renaissance Ventures. Der 2023 gegründete Tech-Fonds tätig primär Early-Stage-Investments in der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKI). Als Venture Partner hält Brix in eine beratende Rolle inne – ohne Angestelltenverhältnis und nicht “full-time”: “Ich supporte Severin beim Scouten und Evaluieren von Startup-Investments im Early-Stage-Bereich”, äußert ich Brix gegenüber brutkasten.

Gemeinsame Passion “für neue und alte Medien”

Wie der Kaleido-Co-Founder zur neuen Beraterrolle kam? “Severin und ich haben uns schon einige Monate ausgetauscht und teilen die Passion für neue und alte Medien, welche aktuell durch Technologien wie AI, AR, VR und Web3 revolutioniert werden”, schrieb Brix auf brutkasten-Anfrage. Im Fokus stehen dabei “alle Arten von visueller und auditiver Gestaltung”, so Brix, “sei es Musikproduktion, Gaming, Photo und Video Editing, 3D Design und vieles mehr”.

Brix schreibt weiters auf LinkedIn: “Dieser Sektor, einer der ältesten in der Geschichte, erlebt derzeit einen beispiellosen Wandel, der durch aufkommende Technologien wie KI, Web 3, VR & AR vorangetrieben wird. In den letzten vier Jahren bin ich durch meine Arbeit bei der Kaleido AI GmbH und Canva in einige dieser transformativen Trends eingetaucht, und ich freue mich darauf, mein Wissen an NRV und ihr Portfolio weiterzugeben.”

Zu New Renaissance Ventures

Im November des Vorjahres vermeldete der neue Kultur-VC sein Pre-Seed-Closing – brutkasten berichtete:

Der Fonds wollte mit einem Zielvolumen von 20 Millionen Euro die besten Gründer:innen von Tech-Unternehmen in der Frühphase der Kultur- und Kreativwirtschaft (KKI oder zu Englisch CCI) in Europa unterstützten. Pro Gründung sei eine Ticketgröße von 100.000 bis 500.000 Euro vorgesehen – plus mögliches “follow on”-Kapital.

Unterstützt werden in erster Linie Tech-Gründer:innen und Unternehmen aus den Bereichen Bildende und Darstellende Kunst, Neue Medien und Kulturerbe.

Gegründet wurde New Renaissance Ventures von Severin Zugmayer und Michael Mayboeck im Jahr 2023. Zugmayer war von 2017 bis Mai 2023 bei Speedinvest als “Head of Fundraising” tätig. Geschichte schrieb er indes bei Google als “Dev Consultant”. Co-Founder Mayboeck war früher bei signals Venture Capital in Berlin sowie bei LeadX Capital Partners in München vertreten.

Weitere Veränderungen bei New Renaissance Ventures

Erst vor Kurzem verkündete Co-Founder Zugmayer, die “Organisationsstruktur und Leitung des Fonds zu ändern.” Co-Founder Michael Mayboeck soll indes seine operativen Aufgaben “zum Ende dieses Monats” aufgeben. Zugmayer soll als “Solo-GP” weitermachen. Mayboeck soll dem Fonds als Risikopartner erhalten bleiben und weiterhin in beratender Funktion zur Verfügung stehen.


Tipp der Redaktion

Alexander Brix sprach mit brutkasten CEO und Co-Founder Dejan Jovicevic bereits über seinen Kaleido-Exit. Weitere Einblicke in Brix’ Zeit bei Kaleido AI, seiner Rolle bei Canva und seinem Leben nach dem Exit gibt es hier.

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