03.01.2023

Taxefy: Wiener Startup zahlte rund 2 Mio. Euro über Steuererklärungen aus

Das Wiener Startup Taxefy hat es sich zum Ziel gesetzt, die Steuererklärung für Österreicher:innen mit einem Schritt-für-Schritt-Prozess einfacher zu gestalten. Bisher konnte das Startup so rund zwei Millionen Euro ausbezahlen.
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(c) Taxefy - Aleksej Sinicyn von Taxefy.

Gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise zählt für Arbeitnehmer:innen jeder Euro. Deshalb ist die Arbeitnehmerveranlagung eine gute Lösung, um zu viel bezahlte Lohnsteuer, Sozialversicherungsbeiträge oder den Alleinverdienerabsetzbetrag vom Finanzamt zurück zu holen. Dieser Prozess ist aber nicht so einfach – was viele Österreicher:innen davon abschreckt, die ihnen zustehenden Beträge zu beantragen. Genau aus diesem Grund will das Wiener Startup Taxefy Menschen dabei helfen, die Berechnung sowie den Antrag der eigenen Arbeitnehmerveranlagung so einfach wie möglich und komplett automatisiert zu gestalten.

Höchste Steuererstattung über Taxefy betrug 6.929 Euro

Obwohl das Finanzamt im Jahr 2017 die antraglose Arbeitnehmerveranlagung eingeführt hat, ziehe das Finanzamt hierfür nur bekannte Daten heran, das für Arbeitnehmer:innen nicht steueroptimal sei. Die Finanzbehörden geben an, dass im Jahr 2021 durchschnittlich 277 Euro pro Fall automatisiert zurückerstattet wurden.

Laut den Taxefy-Gründern Aleksej Sinicyn und Alexander Fleik liegt der Durchschnitt der durch Taxefy durchgeführten Steuererstattungen bei 748 Euro pro Antrag, wobei der größte zurückerstattete Betrag über Taxefy 6.929 Euro betrug. “Die antraglose Arbeitnehmer:innenveranlagung ist zwar eine schöne Geste seitens der Finanzbehörden, aber nicht steueroptimal für die Steuerzahler:innen, da viele Angaben den Finanzbehörden einfach fehlen“, sagt Sinicyn.

Taxefy hat bisher rund zwei Millionen Euro ausgezahlt

Insgesamt habe das Wiener Startup bisher rund zwei Millionen Euro an Steuern ausgezahlt. Mit dem Ziel, die Komplexität der Steuererklärungen für viele in Österreich berufstätige Menschen zu vereinfachen, hat das Startup einen Schritt-für-Schritt-Prozess eingeführt, der Antragsteller:innen durch den Arbeitnehmerveranlagungs-Prozess führt. “Mit simplen Fragen, beispielsweise ob jemand mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit gekommen ist, sollen die Nutzerinnen und Nutzer zu ihrer wohlverdienten Rückzahlung kommen, ohne dass sie die komplexen Steuerformulare Wort für Wort durchgehen müssen“, sagt Sinicyn. Bei einem positiven Steuererstattungsfall bezieht Taxefy direkt vom Finanzamt zehn Prozent der Rückzahlung. Erfolgt nach der Antragstellung keine Rückzahlung, bekommt auch das Startup keinen Anteil. 

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Christian Praxmarer, ab sofort COO, sowie Darren Verlenden, ab sofort CEO von Single Use Suport (c) Single Use Support

Das 2016 gegründete Tiroler Scaleup Single Use Support entwickelt und erzeugt mechatronische Anlagen für die Pharmaindustrie. Konkret hat sich das Unternehmen der Gründer Johannes Kirchmair und Thomas Wurm auf Komplettlösungen für den Umgang mit Flüssigarzneimitteln spezialisiert. Single Use Support positioniert sich indes als Anbieter von innovativen Flüssigkeitsmanagement- und Kühlkettenlösungen für die biopharmazeutische Industrie.

Mehrheitsübernahme nach Exit-Gerüchten

Gut sieben Jahre nach seiner Gründung stand ein “Milliarden-Exit” im Raum – damals soll der Laborausrüster Sartorius Interesse an einer Übernahme bekundet – brutkasten berichtete. Im Mai dieses Jahres kam schließlich die Botschaft zur Mehrheitsübernahme. Allerdings nicht vom besagten Laborausrüster. Die dänische Novo Holdings übernahm mit 60 Prozent die Mehrheit an Single Use Support – der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nun bekommt das Unternehmen mit Darren Verlenden einen neuen CEO. Zuletzt war Verlenden als Executive Vice President für den Bereich Prozesslösungen bei der Merck KGaA Darmstadt Deutschland tätig. Bisher weist Verlenden über 20 Jahre Erfahrung im Life-Science Bereich vor. In seiner neuen Position soll er für die Wachstumsstrategie und den Ausbau der globalen kommerziellen und operativen Präsenz des Tiroler Scaleups verantwortlich sein.

Verlenden wird CEO, Praxmarer nun COO

“Ich freue mich darauf, einem so talentierten Team beizutreten und Single Use Support dabei zu helfen, die nächste Phase seines Wachstumskurses einzuleiten”, so Verlenden. “Das Portfolio hat einen außergewöhnlichen, differenzierten Wert und eine starke Tradition in der Bereitstellung innovativer Lösungen, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.”

Christian Praxmarer, der seit November 2023 als CEO im Kufsteiner Scaleup tätig war, wird als Co-Geschäftsführer und Chief Operating Officer mit Sitz in Kufstein weiterhin “ein wichtiger Teil des Führungsteams” sein, heißt es vom Unternehmen. Gemeinsam soll das Führungsteam daran arbeiten, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Johan Hueffer, Senior Partner, Principal Investments bei Novo Holdings, dem Mehrheitseigentümer des Scaleups, sagt zum Führungswechsel: “Wir freuen uns, Darren im Single Use Support Team begrüßen zu dürfen. Er ist eine dynamische, globale Führungspersönlichkeit mit hochrelevanter Erfahrung und passt hervorragend in die Single Use Support Organisation.”

Neue CCO und zwei neue Beiräte

Zusätzlich zur Ernennung des neuen CEOs hat Single Use Support sein Führungsteam mit Ulrike Lemke als Chief Commercial Officer (CCO) verstärkt. Lemke war zuvor in leitenden Positionen im Bereich Handel und Produktion bei Lonza, Sartorius und zuletzt bei Recipharm tätig.

Darüber hinaus wurden zwei leitende unabhängige Direktoren in den Beirat von Single Use Support berufen. Meeta Gulyani, die über Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Strategie und M&A in der Pharma- und Life-Science-Industrie verfügt, sowie Stefan Stoffel, der über Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Betrieb und Produktion in der Bioprozessindustrie verfügt. Beide werden künftig als Beiräte von Single Use Support fungieren.

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