03.05.2021

Taste Hero: Flaschen-Aufsatz soll Bier wie frisch gezapft schmecken lassen

Vor nicht einmal zwei Jahren überraschten sie die TV-Investoren aus der "Höhle der Löwen" mit einem Aufsatz, der das Bier aus der Flasche wie frisch gezapft schmecken lassen soll. Nun wagen sie mit einem Millionen-Umsatz und neuen Namen den Weg über den großen Teich. Die Rede ist von Taste Hero.
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(c) Taste Hero - Das Bierflaschenaufsatz-Startup Taste Hero plant auch in Österreich verstärkte Kooperationen.

Das Startup Taste Hero von Jürgen und Tochter Jana Schade, sowie von Thorsten Schäfer erfand einen Flaschenaufsatz, der das Bier beim Einschenken aufwirbelt, sodass es mit Sauerstoff angereichert wird. Der Effekt: Es soll wie „frisch gezapft“ schmecken. 2019 konnte das Unternehmen Investor Ralf Dümmel, der keinen Alkohol trinkt, für sich gewinnen. Rund eineinhalb Jahre später macht das “Bierzapf”-Startup acht Millionen Euro Umsatz und hat mit Walmart aus den USA einen großen Deal gelandet.

Aufsatz auf Bier- und andere PET- und Glasflaschen

Taste Hero passt laut den Gründern auf alle handelsüblichen PET- und Glasflaschen und sei je nach Verwendung ein bis zwei Jahre nutzbar, verspricht das Startup. Der Taste Hero kommt ohne CO2-Kapsel, ohne Strom und ohne Nachfüllen aus, denn sein Funktionsprinzip ist rein mechanisch und für Glas- & PET-Flaschen gleichermaßen geeignet.

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(c) Taste Hero/FB – Jana Schade, Co-Founderin von Taste Hero, mit den Sprung in die USA.

Der “frisch gezapft”-Geschmack soll dadurch entstehen, indem der Taste Hero die Kohlensäure ausperlt und dadurch das Getränk optimiert. Das Bier soll dadurch aber auch milder und angenehmer werden, was sich positiv auf den Magen auswirken soll.

Taste Hero kooperiert in Zukunft mit Partnern in Österreich

Auch hierzulande ist das Startup keine gänzlich Unbekannte mehr, auch wenn die Gründer den Umsatz für Österreich nicht nennen. “Der österreichische Markt ist sehr wichtig und interessant für uns. Bislang haben wir schon Kontakte zu verschiedenen Kunden, mit denen wir in der Zukunft zusammenarbeiten werden”, bleibt Mitgründerin Jana Schade zwar etwas vage, betont aber, dass aufgrund der Pandemie ein stärkerer Rollout, wie auch viele Projekte und Kooperationen, noch nicht zustande gekommen sind.

Tap Pro: Für Walmart ein neuer Name

Der Anfang der großen Internationalisierung ist jetzt aber spätestens mit dem Gang in die USA getan. Dort wird der Bierflaschen-Aufsatz allerdings unter einem anderen Namen erhältlich sein. Schade erklärt: “Den Schritt in die USA haben wir Ralf Dümmel (Anm.: mit 25 Prozent am Startup beteiligt) und seinem Team zu verdanken. Durch seine Kontakte ist die Kooperation mit Walmart zustande gekommen. Das hätten wir uns niemals erträumen können. Nun hoffen wir, dass unser Taste Hero, dort als ‘Tap Pro auf dem Markt, ebenso gut ankommt, wie hier in Deutschland, Österreich und der Schweiz.”

Mittlerweile hat das Startup, das anfangs nur mit dem frischen Biergeschmack geworben hat, seine “Frische-Kompetenzen” erweitert. Taste Hero ist nun auch bei Cola, Limonade und Mineralwasser einsetzbar. Für die Zukunft, so Schade, seien noch weitere Projekte und auch neue Produkte geplant.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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