23.07.2018

TalentLoop: Startup aus OÖ entwickelt digitalen Persönlichkeitscoach

Startup-Portrait. Innoviduum aus Oberösterreich hat einen "digitalen Coach" entwickelt, der mittels positivem Feedback und Reflexionsanreizen nicht nur Effizienz, sondern auch Zufriedenheit der NutzerInnen steigern will.
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Innoviduum
(c) Innoviduum. Das Team des oberösterreichischen Startups.

In unserer hochspezialisierten Gesellschaft ist es schwer, den Überblick zu behalten die richtige Berufung für sich zu finden. Markus Pollhamer, CEO von Innoviduum, hätte es sehr begrüßt, wenn ihm als Jugendlicher ein Coach wertvolles Feedback zu eigenen Interessen und Talenten gegeben hätte. Später hat er den nötigen Schubs noch bekommen, um sich von seinem früheren Job, mit dem er unzufrieden war, zu trennen. Er wollte etwas erschaffen, dass anderen diesen Schubs gibt und hat sich auf die Suche nach Co-Foundern gemacht: “Alle fünf GründerInnen kommen aus dem Freundes- bzw. Kollegenkreis. Auch wenn man mit Freunden gründet, läuft nicht immer alles glatt. Es ist aber ein Geschenk mit Menschen zu arbeiten, die man gerne hat”, erzählt Anna Pollhamer, Verantwortliche für Training & Development bei Innoviduum.

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TalentLoop: Plattform für die persönliche Weiterentwicklung mit Feedback von FreundInnen

TalentLoop ist ein digitaler Coach, der Usern dabei helfen soll, die eigenen Stärken zu erkennen, zu aktivieren und zu nutzen. “Besonders spannend dabei ist, dass auch Freunde, Familie und Kollegen eingebunden werden. Sie geben wertvolle, positive Rückmeldungen zur eigenen Persönlichkeit”, erklärt Anna Pollhamer. Dafür wurden verschiedene Methoden aus dem Coaching und dem Achtsamkeitstraining in einer Web-Technologie kombiniert, um Menschen oder Organisationen bei der Entfaltung ihres Potentials zu begleiten. Der Coach soll den User zur richtigen Zeit mit den richtigen Fragen konfrontieren und ihn so aus verschiedenen Blickwinkeln zur Reflexion über sich selbst bringen. Dadurch soll nicht nur die Effizienz und der Erfolg gesteigert werden, sondern auch die Zufriedenheit und die Erfüllung.

Anna Pollhamer erinnert sich an Feedback einer Kundin: “Ein besonders schöner Moment war, als uns eine Userin gesagt hat, dass ihr ein Blick auf TalentLoop hilft, wenn es ihr nicht so gut geht und sie an sich selbst zweifelt. Denn dort sieht sie auf einen Blick, was in ihr steckt, was sie gut kann und was auch ihre Familie, ihre Freunde und Kollegen an ihr schätzen. Das baut sie auf und schenkt ihr Mut, wenn es einmal etwas schwieriger ist.” Besonders in einer Gesellschaft, in der häufig “nicht geschimpft ist genug gelobt” gelte, sei dies wichtig.

Beratung für private NutzerInnen und für Unternehmen

“TalentLoop basiert auf einem Freemiummodell. Die Premiumversion kostet 48 Euro pro Jahr”, erklärt Anna Pollhamer. Für zahlende User erweitert sich der Funktionsumfang unter anderem durch eine Entscheidungshilfe, die bei der Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse hilft. Auch gibt es einen detaillierten Report über die eigenen Talente, in dem alle Ergebnisse in strukturierter Form einsehbar sind. “Für Unternehmen bieten wir TalentLoop auch in Verbindung mit Dienstleistungen an. In eigens entwickelten Stärken-Programmen wird der Einsatz des digitalen Tools TalentLoop mit einer Begleitung durch Innoviduum kombiniert. Momentan erwirtschaften wir 85 Prozent der Umsätze mit Dienstleistungen und 15 Prozent mit der Web-Applikation. Ziel ist es, dass sich dieses Verhältnis der Umsätze innerhalb der nächsten 3 Jahre umkehrt und die Umsätze durch den WebApp Verkauf steigen”, so Anna Pollhamer weiter. Die Unternehmen erreicht das Startup am besten über den direkten Vertriebskanal. Neue User möchte man mittels Social Media Kampagnen und durch Empfehlungen generieren.

Internationale Expansion geplant

In Zukunft möchte sich das Startup vor allem im Bereich der Mitarbeiterentwicklung etablieren. Aber auch im privaten Bereich der User möchte man sich noch stärker aufstellen. Anna Pollhamer meint: “Das Bewusstsein über die eigenen Stärken und die Nutzung der individuellen Potenziale ist ein Thema, das jeden Menschen im Laufe des Lebens trifft. Speziell dann, wenn eine berufliche Neu- oder Umorientierung ansteht. Darüber hinaus entsteht rund um den Umgang mit ‘weichen’ personenbezogenen Daten ein neuer Markt. Unsere Erfahrungen können wir als langfristigen Wettbewerbsvorteil dann bestmöglich nutzen, wenn wir auch technologisch dranbleiben. Ziel ist es also, das System immer intelligenter zu machen.” Außerdem sei für dieses Jahr noch der Launch einer englischen Version geplant. So könne in einem Zeithorizont von zwei Jahren die internationale Expansion starten.

“Vor allem viel über uns selbst gelernt”

Anna Pollhamer erzählt, dass der Gründungsprozess, und alles was damit verbunden war, auch viel zur persönlichen Entwicklung des Teams beigetragen habe: “Neben den ganzen Erfahrungen und Learnings rund um Unternehmensgründung, Förderlandschaft, Geschäftsmodell, etc. haben wir vor allem viel über uns selbst gelernt. Ein Startup zu gründen und aufzuziehen verlangt einem Team sehr viel ab. Da erkennt man schnell wo Grenzen liegen, aber auch dass sich diese oft auch verschieben und überwinden lassen. Beharrlichkeit und die Überzeugung etwas wertvolles beizutragen hat uns bisher stets weitergebracht.” (Ober)Österreich sei zudem für sie auch das richtige Gründerland gewesen. Insbesondere die Entwicklung der letzten Jahre sei sehr positiv verlaufen. Im Speziellen seien starke Partner wie tech2b  und Akostart hervorzuheben, die sehr viel Unterstützung geboten hätten.


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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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