29.11.2021

Talent Garden übernimmt Online-Uni Hyper Island

Talent Garden betreibt in Europa 20 Campusse – unter anderem in Wien. Jetzt holt der Coworking-Space-Betreiber eine der wichtigsten Online-Unis Europas an Bord.
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(c) der brutkasten / Martin Pacher: Davide Dattoli, Co-Foudner und CEO von Talent Garden, wurde 2019 vom Forbes-Magazin zu den Europe Top 30 Under 30 im Bereich Technologie gewählt.
(c) der brutkasten / Martin Pacher: Davide Dattoli, Co-Foudner und CEO von Talent Garden, wurde 2019 vom Forbes-Magazin zu den Europe Top 30 Under 30 im Bereich Technologie gewählt.

Das italienische Unternehmen Talent Garden ist in Österreich vor allem als internationaler Coworking-Space-Anbieter bekannt. Talent Garden ist aber auch Betreiber der “Innovation School” mit einem breiten Angebot an Kursen rund um Innovations- und Business-Themen – auch in Wien ist im Coworking-Space in der Liechtensteinstraße ein Campus angesiedelt. Mit der Pandemie hat sich die Innovation School immer stärker nach Online verlagert und so mag der aktuellste Schachzug kaum überraschen: Talent Garden hat die Mehrheit der Anteile (54%) der Online-Uni Hyper Island übernommen.

Talent Garden und Hyper Island haben zusammen globale Präsenz

Hyper Island entstand bereits 1996 in Schweden und bietet zahlreiche Studienprogramme für Executives und etliche Kurse und kürzere Trainings rund um Digitalisierung, Digital Media, UX und Geschäftsmodell-Entwicklung an. Für Hyper Island könnte der neue Mehrheitseigentümer einen ersten Schritt in hybride Angebote bedeuten – Talent Garden betreibt in Europa 20 Campusse, während Hyper Island bisher rein online ist. Und für Talent Garden könnte die Online-Uni ein weiterer Schritt zur globalen Expansion bedeuten, denn Hyper Island betreibt Büros in Großbritannien, Singapur, den USA und Brasilien.

Neue CEO war Managerin bei einem Unicorn

Gemeinsam sollen die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben 2022 Umsätze von 50 Millionen Euro erwirtschaften und jährlich 20.000 Professionals trainieren. Mit Irene Boni hat Talent Garden eine neue CEO, die zuvor als Co-Chefin das Unicorn Yoox Net a Porter aufgebaut hat. “Talent Garden hat die Möglichkeit, auf dem digitalen Bildungsmarkt in Europa erheblich zu wachsen, und zwar sowohl durch die Ausbildung von Privatpersonen als auch von großen Unternehmen, die von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren wollen – was sicherlich eine technologische Frage ist, aber vor allem eine Frage des Humankapitals”, so Boni zu der Übernahme von Hyper Island.

In einer Aussendung rechnen Talent Garden und Hyper Island mit einem starken Wachstum in den kommenden Jahren: Der globale Markt für digitale Bildung wachse Prognosen zufolge von 8,4 Milliarden Dollar im Jahr 2020 auf 33,2 Milliarden Dollar im Jahr 2025 und sei damit einer der am schnellsten wachsenden Sektoren der Post-Pandemie-Ära. Um neuen Herausforderungen gerecht werden zu können, müssen Unternehmen bis zu 50 Prozent ihrer Angestellten in den kommenden Jahren in Schulungen und Trainings schicken, so die beiden Education-Unternehmen.

“Die Schule arbeitet mit Aufträgen von globalen Unternehmen wie Adidas, H&M, Becton Dickinson, Mentor International, Acast, IKEA und Volvo. Wir bringen Talente mit Unternehmen zusammen und sorgen dafür, dass die Bildungsinhalte ihnen die Fähigkeiten und die Denkweise vermitteln, die sie für die Praxis benötigen. Das Modell ist seit 25 Jahren erfolgreich, und durch eine Partnerschaft mit Talent Garden werden wir noch mehr Menschen und Unternehmen erreichen”, sagt Hyper-Island-CEO Helena Ekman.

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Albert Heijn unter Vertrag: Wiener ClimateTech inoqo startet in den Niederlanden

Mit seiner App kann inoqo die CO2-Emissionen jedes Produktes im Lebensmitteleinzelhandel analysieren. Dies begeistert fortan auch die Oranjes.
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Das inoqo-Team startet mit seiner App in den Niederlanden durch (c) inoqo

Wer schon einen Trip in die Niederlanden genossen hat, wird ihn mit guter Wahrscheinlichkeit kennen: Den mit lokalen Grundnahrungsmitteln wie Stroop Waffels, Haring, Oliebollen oder Pannenkoeken bestückten Lebensmittelhändler Albert Heijn. Die Kette zählt zu den führenden Nahversorgern in den Niederlanden – und wurde mittlerweile auch für Tourist:innen zu einem Kulturgut.

Nun setzt Albert Heijn einen Schritt in Richtung CO2-Transparenz: Der Händler will die Klimaauswirkungen seiner 1.100 Eigenmarken mit seinen Konsument:innen per App teilen. Und damit zeigen, wie groß die CO2-Auswirkungen ihrer Einkäufe sind.

CO2-Hotspots per App

Dabei kommt das Wiener ClimateTech inoqo ins Spiel: Mit seiner KI-gesteuerten SaaS-Plattform ermöglicht es inoqo Lebensmittelhändlern, Marken und Lieferanten, die Emissionen ihrer gesamten Lebensmittel-Lieferkette zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten.

Die inoqo-Plattform kann dabei “CO2-Hotspots” bestimmter Produkte identifizieren. Lebensmittelketten wie Albert Heijn können so mit Lieferanten gemeinsam Maßnahmen zur Emissionsreduktion setzen.

Auf der inoqo-Kooperation basierend will Albert Heijn einen sogenannten “Product Climate Footprint (PCF)” einführen. Der CO2-Fußabdruck soll die Klimaauswirkungen seiner Eigenmarken hervorheben. Konsument:innen wird indes gezeigt, in welchem Ausmaß jedes einzelne erworbene Lebensmittel- und Getränkeprodukt zum Klimawandel beiträgt.

Neue inoqo-Initiative erst letzte Woche gestartet

Erst vor letzte Woche verkündete inoqo-Gründer Markus Linder den Start der Nachhaltigkeits-Initiative European Sustainable Food Coalition – brutkasten berichtete. Ziel verfolge man ein äußerst ähnliches, nämlich: Die Dekarbonisierung des Lebensmittelhandels. Am Start-Event anwesend waren unter anderem Vertretende internationaler Lebensmittelhandelsriesen – namentlich Migros aus der Schweiz und Ahold Delhaize aus den Niederlanden. Migros ist bereits Referenzkunde von inoqo.

Zwei Millionen-Investments in zwei Jahren

Gegründet wurde inoqo im Sommer 2020 in Wien. Im Team sitzen Markus Linder, Doris Wimmer, Hélène Saurais, Simon Haberfellner, Bernhard Schandl und Elisa Gramlich. Ursprünglich hat es sich inoqo zum Ziel gesetzt, Endkonsument:innen dabei zu helfen, die Umweltauswirkungen ihrer Einkäufe zu bewerten.

Um ihrer Mission nachzugehen, sicherte sich inoqo 2021 eine Finanzierungsrunde in Höhe von knapp zwei Millionen Euro. Zu den Kapitalgebenden zählten die Runtastic Co-Founder Alfred Luger und Christian Kaar, Biogena-Gründer Albert Schmidbauer und Ex-Raiffeisen International CFO Martin Grüll.

Mit der 2021 verabreichten Finanzspritze entwickelte das Startup die ursprünglich an Endkonsument:innen gerichtete inoqo-App. Diese hat es Nutzenden ermöglicht, die CO2-Emissionen ihrer Lebensmitteleinkäufe kostenlos zu tracken. Basierend auf gescannten Kassenzetteln erstellte die App Analysen zu den durch den Kauf verursachten CO2-Emissionen und den jeweiligen Auswirkungen auf Umwelt, Tierwohl und das eigene Wohlbefinden.

inoqo-B2C-App switchte zu B2B

Im Oktober 2023 folgte eine neuerliche Finanzspritze in Millionenhöhe. Unterstützt wurde das Team dabei unter anderem vom Bestandsinvestor Christian Kaar sowie von Heinz Hahn, ehemaliger Präsident FMCG (Anmerkung: Fast-Mooving-Consumer-Goods) von Mondelez, sowie von Felix und Susanne Porsche. Weitere Investor:innen sind hier nachzulesen.

In ihrer damaligen Version zählte die inoqo App rund 10.000 Nutzende. Dies sollte aber nicht mehr lange der Fall sein. Der zweiten Finanzspritze voran ging nämlich eine Neuausrichtung: inoqo wechselte zu einem B2B-Geschäftsmodell:

“Als immer mehr Lebensmittelhändler Interesse an unserer Technologie zeigten, erkannten wir, dass wir einen viel größeren Einfluss haben können, indem wir Lebensmittelhändlern weltweit helfen, den Umwelteinfluss ihrer Lebensmittel-Lieferketten zu verstehen und zu managen”, erzählte Gründer und CEO Linder brutkasten damals.

Rezeptur von Produkten in Berechnung integriert

Seither steht die von inoqo entwickelte SaaS-Plattform primär Geschäftskund:innen – wie nun auch dem Lebensmittelhändler Albert Heijn – zur Verfügung. Erste Business-Partner sicherte es sich schon 2023 – darunter Norwegens führender e-Lebensmittelhändler ODA. Das Besonderer der KI-Plattform: Sie bewertet sowohl Produktzutaten und Zusammensetzung als auch alle Produktions- und Vertriebsprozesse – sprich alle Scope-3-Emissionen.

“Die KI-gesteuerte Plattform kann die Rezeptur von Tausenden von Lebensmittel- und Getränkeprodukten auf Grundlage der den Händlern heute zur Verfügung stehenden Daten berechnen. Berücksichtigt werden Merkmale wie das Herkunftsland der Zutaten, die Produktionsprozesse , die Verpackung und der Transport ”, erklärte Markus Linder, Gründer und CEO von inoqo, in einem brutkasten-Gespräch 2023.

Albert-Heijn-Koop soll eigene “Primärdaten” sammeln

Mit der Plattform von inoqo will nun auch der neue Business-Partner Albert Heijn “eine wachsende Menge an Primärdaten sammeln”, um weitere Möglichkeiten zur CO2-Reduktion zu identifizieren, sagt Nachhaltigkeitsmanager Jens Gronheid.

Inoqos Bewertungsansatz sei dabei ein Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Lebensmittelindustrie: “Durch die Erstellung skalierbarer Folgenabschätzungen auf Zutatenebene vermeidet inoqo die Verwendung von Daten auf Kategorie-Ebene”, heißt es von Albert Heijn.

Scope-3-Emissionen vermehrt im Fokus

Inoqo-Co-Founder und CEO Markus Linder schreibt der neuen Kooperation Pionierpotenzial zu: Man wolle “neue Standards für Transparenz und Nachhaltigkeit im Lebensmitteleinzelhandel” setzen und “andere Einzelhändler inspirieren”. Die Scope-3-Emissionsreduzierung – also die Betrachtung der Segmente Produktzutaten, Produktion und Vertrieb – benötige nämlich branchenübergreifend weitaus höhere Priorität, so Linder.

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