28.11.2018

Talent Garden Pre-Opening: “Bitte einen Applaus fürs Durchhalten”

Das lange Warten auf den Talent Garden Vienna hat im Jänner ein Ende. Am 7.1. soll der Teilbetrieb starten. Bei einem "Pre-Opening-Event" herrschte moderater Enthusiasmus.
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Talent Garden Vienna - Pre-Opening
Screenshot aus dem 3D-Sneak Peek des Talent Garden Vienna

Fast zwei Jahre ist es nun her, dass der Talent Garden Vienna erstmals öffentlich angekündigt wurde – der brutkasten berichtete damals. Es sollte ganz schnell gehen – so der Plan. Noch im ersten Halbjahr 2017 wollte man eröffnen. Das Gebäude wollte A1 zu Verfügung stellen – und seine Brand stark positionieren. Es sollte anders kommen. Nach mehreren Verschiebungen und einem “Gebäude-Pivot”, wie TAG Vienna Co-Founder Martin Giesswein es nennt, fand heute nun das “Pre-Opening” statt. Noch sind die Umbauarbeiten im Gebäude in der Wiener Liechtensteinstraße voll in Gange. Am 7. Jänner 2019 soll dann der Teilbetrieb aufgenommen werden.

⇒ 3D-Sneak Peek des TAG Vienna

“Hätten den Spannungsbogen gar nicht so erfinden können”

Leicht selbstironisch eröffnete Giesswein dann auch den offiziellen Teil des Pre-Opening (am Abend gibt es noch eine Party): “Ich bitte um einen Applaus fürs Durchhalten”. Die vergangenen Jahre seien “wie im Startup” gewesen. “Wir hätten den Spannungsbogen gar nicht so erfinden können”, scherzt der zweite Co-Founder Max Lammer später im Gespräch mit dem brutkasten. Natürlich bestünde nun eine entsprechende Erwartungshaltung. “Und die werden wir erfüllen”, sagt Lammer.

Teil eines größeren Ganzen

Tatsächlich scheint die nachgerade euphorische Stimmung nach der Bekanntgabe erster Details im Jänner 2017 (der brutkasten holte damals Statements ein) inzwischen etwas moderaterem Enthusiasmus gewichen zu sein. Zwar betont Max Lammer, der Talent Garden Vienna soll “das Zentrum für Innovation und das Startup-Ökosystem” in Österreich werden. Vom großen Sprung, den Wien damit nach vorne machen sollte, ist aber kaum mehr die Rede. Vielmehr sieht man sich als Teil eines größeren Ganzen. So sagt Lammer etwa auf ein mögliches Konkurrenzverhältnis zum Wiener weXelerate angesprochen: “Es ist vielmehr ein Ergänzungsverhältnis. Und es ist gut, wenn möglichst viel passiert. Der brutkasten hat je erst berichtet, dass Wien es nicht unter die Top 15 Startup Hubs Europas geschafft hat. Für dieses Ziel braucht es keine Konkurrenz innerhalb des Ökosystems”.

Screenshot aus dem 3D-Sneak Peek des Talent Garden Vienna: So soll das TAG Café im Erdgeschoss aussehen

Talent Garden Vienna Rad im internationalen Campus-Netzwerk

Womit TAG Vienna im Ökosystem am stärksten punkten will, ist die Internationalität des Campus-Netzwerks. Mit dem Standort Wien betreibt die Gesellschaft nun 23 Spaces in acht Ländern. “Das kann sehr spannend für expandierende Startups sein”, sagt AustrianStartups-Geschäftsführer Markus Raunig im Gespräch mit dem brutkasten. Auch sei es ein starkes Signal, dass Wien der erste Talent Garden-Standort im DACH-Raum ist. Einen Umzug des AustrianStartups-Teams in den neuen Space denke man aber derzeit nicht an.

Eisler: “Erster Schritt unserer Roaming-Strategie”

Auch für startup300, dass in den Talent Garden Vienna investiert ist, ist die Internationalität das entscheidende Kriterium. “Der Gang nach Wien in den Talent Garden ist nun der erste Schritt unserer Roaming-Strategie”, sagt startup300-Co-Founder Michael Eisler im Gespräch mit dem brutkasten. “Wir wollen das Campus-Netzwerk natürlich nutzen, um auch an den anderen Standorten aktiv zu werden. Auch die geplanten Campusse in San Francisco und Tel Aviv sind besonders spannend für uns”. Der Wiener Standort soll, wenn es nach Eisler geht, ein Zentrum für das gesamte Ökosystem werden: “Es gibt hier seit dem Schließen des sektor5 ein Vakuum. Es ist ein Nomadentum ausgebrochen. Nun hat die Community wieder einen Platz”.

Pioneers und RBI-Intrapreneurship ziehen ein

Nutzen wird diesen Platz etwa auch die startup300-Tochter Pioneers, die einer der ersten Mieter werden soll. “Eine Insider-Information: Sie müssen auch im Jänner einziehen, weil sie haben dann kein Büro mehr”, scherzt startup300-Co-Founder Bernhard Lehner in seiner kurzen Rede. Ebenfalls größere Pläne hat die Raiffeisen Bank International (RBI) im Talent Garden Vienna. Als nunmehr einziger großer Corporate Partner will die RBI ihr Intrapreneurship-Programm Innovation Garden (der brutkasten berichtete) künftig im Campus abhalten – derzeit läuft es im WeXelerate. Der Name des Programms sei übrigens eine “Hommage an Talent Garden”, sagt Nicole Stroj, Head of Innovation Management der RBI.

Innovation School: Bildung als zentraler Aspekt

Große Erwartungen hat die Bankengruppe, neben der internationalen Ausrichtung des Campus-Netzwerks, auch bezüglich des Bildungsaspekts, der bei Talent Garden in Form der “Innovation School” großgeschrieben wird. “Wir suchen immer Talente und wollen auch unsere MitarbeiterInnen laufend fortbilden”, sagt Nicole Stroj dazu. Am Wiener Standort wird die Bildungseinrichtung über drei Klassenräume verfügen. Unter anderem mit Bootcamps und Masterclasses will man neben Digital Skills dort auch Themen wie “new way of work” behandeln.

⇒ Zur Page des TAG Vienna

⇒ 3D-Sneak Peek des TAG Vienna

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ready2order, Schweiz
(c) ready2order - Markus Bernhart und Arnold Blüml von ready2order.

Das Wiener Fintech ready2order hat sich seit 2015 auf die Entwicklung modularer Point-of-Sale- und Payment-Anwendungen für kleine Unternehmen spezialisiert und zählte im Vorjahr bereits über 10.000 Firmen in Deutschland und Österreich zu seinen Kunden. Nun aber wird die Kassensoftware des Fintechs auch gezielt in der Schweiz angeboten, um den Bedürfnissen von kleinen Unternehmen in Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungssektor gerecht zu werden, wie es heißt.

ready2order: Schweiz als Ausgangspunkt

“Die Schweiz war für uns immer ein interessanter Markt”, erklärt ready2order CEO Markus Bernhart. “Trotz fehlendem Marketing haben wir bereits eine dreistellige Zahl an Kunden gewinnen können. Dies zeigt klar, dass es den Bedarf gibt und es ist für uns auch der richtige Zeitpunkt, unsere Präsenz im Markt auszubauen und unsere Kassenlösung offiziell anzubieten. Zudem sehen wir die Schweiz durch ihre Mehrsprachigkeit als perfekten Ausgangspunkt für eine Expansion in weitere europäische Länder.”

Zuchetti-Exit 2023

Eine wichtige Rolle bei der Expansion spielt die Unterstützung durch die Zucchetti-Gruppe, zu der ready2order seit Juli 2023 gehört – brutkasten berichete.

“Zucchetti ist bereits seit vielen Jahren mit der Kassensoftware TCPOS in der Schweiz vertreten und kennt den Markt sehr gut. Diese Erfahrung und das starke Partnernetzwerk vor Ort sind für uns von großem Vorteil”, so Bernhart weiter. Zudem würden sich durch die Synergien innerhalb der Gruppe zusätzliche Möglichkeiten eröffnen: „Als Zucchetti-Gruppe können wir verschiedene Kassensysteme für unterschiedliche Kundensegmente anbieten, was uns hilft, neue Marktchancen gemeinsam zu nutzen.”

ready2order: Zunächst nur Deutsch und Englisch

Zu Beginn wird sich ready2order auf die deutschsprachige Schweiz konzentrieren. “Unser Kassensystem unterstützt mehrere Sprachen, aber um den Markteintritt zu vereinfachen, setzen wir zunächst auf Deutsch und Englisch. Diese Region bietet uns operative Synergien, die den Start erleichtern”, erklärt Chief Growth Officer Arnold Blüml.

Die langfristigen Ziele von ready2order in der Schweiz sind für Blüml klar: “Als Innovationsführer möchten wir in den nächsten Jahren einen signifikanten Marktanteil erreichen”, sagt er. “Dabei spielt neben der Kundenzahl vor allem die Kundenzufriedenheit eine zentrale Rolle, die wir kontinuierlich messen werden.”

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