28.03.2019

Offizielle Eröffnung von Talent Garden: “Die intensivste Zeit in meinem Leben”

Heute wird der Coworking Space Talent Garden in Wien offiziell eröffnet. Über eine integrierte Innovation School soll nützliches Wissen vermittelt werden.
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Talent Garden
(c) Stefan Mey

Nach 300 Tagen Umbauarbeiten und rund drei Millionen investierten Euro eröffnet heute, 28. März 2019, das Co-Working und Innovations-Netzwerk Talent Garden seinen bisher größten ausländischen Campus in der Wiener Liechtensteinstrasse 111-115. Bundesministerin Margarete Schramböck, Raiffeisenbank International-CEO Johann Strobl und Wiener Städtische Vorstandsdirektor Roland Gröll sind anwesend, während CEO Davide Dattoli den 5000 Quadratmete großen Campus auf sechs Stöcken eröffnet. Am Abend starte die Eröffnungsfeier.

+++Interview mit Heinz Grottenegg, Country Manager Österreich von Talent Garden+++

“Es war sicher die intensivste Zeit in meinem Leben, von der theoretischen Planung bis zur praktischen Umsetzung, dem Community-Aufbau oder der Partnergewinnung”, sagt Österreich-Leiter von Talent Garden, Heinz Grottenegg: “Wir können alle gemeinsam sehr stolz sein, was hier auf die Beine gestellt wurde und freuen uns noch viel mehr darauf was jetzt alles kommt.” Ab heute geht der Campus in Vollbetrieb und ist laut Presseaussendung ausgelastet. Zu den Mietern gehören unter anderem startup300, Pioneers, Conda, StartupLive und viele Corporate Partner, sowie Startups und etliche Freelancer.

Talent Garden kooperiert mit lokalen Partnern

“Die Eröffnung des Wiener Standorts war wohl der längste Prozess in der Geschichte von Talent Garden”, sagt auch Talent Garden CEO Davide Dattoli. Der Grund dafür sei, dass man einen Platz für alle Teilnehmer des Innovation-Ökosystems schaffen wollte – inklusive Vernetzung mit anderen Standorten in Europa.

“Talent Garden steht dafür, in Europa führende Tech-Ökosysteme aufzubauen und massiv zu fördern. Dafür setzen wir mit der heutigen Eröffnung des Talent Garden Campus in Wien, als ersten deutschsprachigen Standort und zentralen Hub für Osteuropa und den Balkan einen entscheidenden Impuls“, sagt Dattoli: “Es handelt sich um eines unserer bisher größten Projekte, das ganz entscheidend für unsere internationale Expansion ist.”

(c) Talent Garden

Dabei wird er mit startup300 von einem lokalen österreichischen Ökosystem-Partner unterstützt. Dieses Konzept hat sich laut Talent Garden Gründer und CEO Davide Dattoli schon mehrfach international bewährt. startup300-Vorstand Bernhard Lehner sieht bei diesem Model eine Win-Win-Situation für alle Seiten: „Wir sind in ganz Österreich sehr stark aufgestellt, kennen die Player und Gegebenheiten und bringen somit lokales Know How und Netzwerk mit ein. Talent Garden bringt die enorme internationale Erfahrung mit und gemeinsam wollen wir in Österreich und in diesem konkreten Fall einmal zuerst in Wien eine noch stärkere und vor allem erfolgreiche Techszene forcieren.“

44 Millionen Euro für Talent Garden

Ein Faktor ist bei alledem für Dattoli, der erst kürzlich 44 Millionen Euro Investment für die internationale Expansion von Talent Garden erhielt, entscheidend: „Die Techbranche schafft schon jetzt die mit Abstand meisten neuen Jobs in ganz Europa. Wir sehen uns diesbezüglich als Katalysator und wollen diese positive Entwicklung hier in Wien noch einmal ordentlich befeuern.“

Angesichts dieser Pläne gepaart mit möglichen positiven Effekten für den Arbeitsmarkt ist auch die Politik der Stadt Wien, die das Projekt mit der Wirtschaftsagentur Wien unterstützt, bis zur Bundesregierung an solchen Projekten interessiert. Bundesministerin Margarete Schramböck dazu: „Initiativen wie Talent Garden und seine Innovation School sind ein ganz wichtiger Baustein um Digitalisierung und Innovation zu forcieren und zu treiben.“

Partner aus der Corporate Welt

Das Konzept Talent Garden als Coworking- und Innovations-Network stützt sich insgesamt auf drei Säulen: „Work“ (Arbeitsplatz), „Learn“ (Innovation School) und „Connect“ (Events). Talent Garden hostete in den letzten Jahren quer durch Europa hunderte Startups und tausende Freelancer. Etablierte Unternehmen wie BMW, Google oder Cisco arbeiten via Talent Garden mit der Innovationsszene zusammen. In Österreich zählen Raiffeisenbank International, die Wiener Städtische Versicherung und EY zu den Partnerunternehmen.

Talent Garden
(c) Talent Garden

“Mache hier mögen glauben, dass Raiffeisen etwas altmodisch ist”, sagt Johann Strobl, Vorstandsvorsitzender der RBI, bei der Eröffnung: Man arbeite aber eng mit den Playern im Ökosystem zusammen. Die Bankengruppe kooperiert unter anderem mit Startups und investiert in diese. Eine traditionelle Bank könne hier viel als Partner für die Startups bieten – unter anderem durch die 45.000 Mitarbeiter und rund 15 Millionen Kunden in Mittel- und Osteuropa.

“Das Ziel ist, die Zukunft zu gestalten”

Roland Gröll, Vorstand der Wiener Städtischen sieht das ähnlich: “Wir sind nicht nur langweilig, wir sind auch 200 Jahre alt, sehr groß und sehr erfolgreich”, sagt er. Manchmal brauche man jedoch keinen Tanker, sondern ein Speedboot – und deshalb sei man nun im Talent Garden: Um den Kontakt zu Speedbooten und Raum für Innovation zu haben. “Das große Ziel ist, fit für die Zukunft zu sein und die Zukunft mit euch gemeinsam zu gestalten”, sagt Gröll bei der Eröffnung.

Axel Preiss, Partner bei EY Österreich, betont bei der Eröffnung, dass man im Talent Garden nicht nur Mieter sei, sondern hier die Digitalisierung der Wirtschaft vorantreiben wolle. Außerdem versuche man so, den künftigen “Entrepreneur of the Year” zu finden. EY will hier aber nicht nur zu modernen Themen, sondern auch zu klassischen – aber wichtigen – Bereichen wie Recht und Steuern beraten.

(c) Talent Garden

Der Vorteil eines solchen Campus ist laut Talent Garden auch der dauernd mögliche und stattfindende Austausch zwischen den dort arbeitenden Personen, in Verbindung mit der Talent Garden Innovation School, einer In-house Academy mit digitalem Schwerpunkt, Event-Serien sowie einer internen Vernetzungsplattform.

Eröffnung der Innovation School im Talent Garden

Für Bundesministerin Margarete Schramböck ist auch die Eröffnung der Innovation School ein begrüßenswerter Schritt: „Die Innovation School bildet unsere Fachkräfte von morgen mit digitalen Kompetenzen aus. Für den Innovations- und Startup Standort Österreich ist die Eröffnung des Co-Working-Netzwerks Talent Garden essentiell. Dieser bietet viel mehr als das Teilen von Büroräumlichkeiten. Es bietet Platz für kreatives, vernetztes Denken.“

Stefan Bauer, Direktor der Talent Garden Innovation School, zu den Inhalten des Programms: „Neben Themen wie Programmieren, Growth Hacking, User Experience oder Data Analytics ist es unsere Kernaufgabe digitale Transformation zu vermitteln. Dabei wollen wir auch intensiv mit Bildungsinstitutionen vor Ort zusammenarbeiten.“ Derzeit werden pro Jahr über diese Bootcamp-Plattform Innovation School im gesamten Talent Garden-Netzwerk rund 500 Studenten ausgebildet. Dazu kommt das Training und die Weiterbildung von an die 2500 Fachkräften von führenden nationalen und internationalen Unternehmen. Mit Wien und weiteren neuen Standorten wird eine Verdoppelung dieser Zahlen angepeilt.


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v.l. Die beiden Founding Partner Laurenz Sim- bruner und Lukas Püspök | (c) Tina Herzl

Dieser Artikel erschien zuerst in der Jubiläumsausgabe unseres Printmagazins. Ein Link zum Download findet sich am Ende des Artikels.

Spätestens mit dem Sieg von Donald Trump bei den US-Wahlen und der angekündigten Rückkehr seiner „America First“-Politik ist die Debatte über die Technologiesouveränität in Europa neu entfacht. Unter dem Motto „Drill, baby, drill!“ hat Trump zudem angekündigt, die Förderung fossiler Energieträger wie Öl und Gas massiv ankurbeln zu wollen. Gleichzeitig ist Europa in zentralen Industrien wie der Solar- und Batterietechnologie stark von China abhängig. Angesichts dieser Herausforderungen stellt sich die Frage, welche Marktchancen europäische Climate-Tech-Startups im geopolitischen Spannungsfeld zwischen den USA und China künftig haben.

Diese Frage beleuchten wir aus Investorensicht im Gespräch mit Lukas Püspök und Laurenz Simbruner – sie sind Founding Partner des Wiener Venture-Capital-Fonds Push, der gezielt in Health-Tech- und Climate-Tech-Startups investiert. Püspök leitet zudem das gleichnamige Familienunternehmen, das einer der größten Windkraftbetreiber Österreichs ist.


Wie schätzt ihr die aktuelle Finanzierungslage für Startups aus Investorensicht ein?

Laurenz Simbruner: Die erwartete deutliche Verbesserung bei Dealchancen blieb 2024 aus. Viele hatten die Hoffnung, dass der Markt wieder stärker anzieht, aber das war eher eine vorsichtige Prognose als Realität. Stattdessen erlebten wir ein Jahr, das stark im Zeichen selektiver Investments stand – Flight to Quality und ein klarer Fokus auf Unit Economics und den Weg zur Rentabilität. Besonders Top-Teams und Serial Entrepreneurs hatten es beim Fundraising leichter. Im Bereich Climate-Tech war weiterhin Finanzierung da, vor allem von neueren Fonds, die bereits 2021 und 2022 geraist wurden. Doch auch hier gab es erste Anzeichen von Ernüchterung.

Wie äußern sich diese Anzeichen der Ernüchterung im Climate-Tech-Sektor?

Lukas Püspök: Noch vor zwei Jahren waren die Erwartungen hoch – viele Pitch Decks gingen von extremen Energiepreisen aus, und selbst kleine Einsparungen durch Softwarelösungen wurden als äußerst wertvoll angesehen. Heute sind die Energiepreise in Europa zwar leicht erhöht, aber weitgehend normalisiert. Das führt zu einer gewissen Normalisierung der Nachfrage nach spezifischen Lösungen. Doch der Megatrend Climate-Tech bleibt intakt: Lösungen im Kampf gegen die Klimakrise sind weiterhin dringend notwendig, und das Potenzial für neue Technologien ist groß. Besonders Boom-Technologien wie Batterien bleiben gefragt. Allerdings erschweren die wirtschaftliche Situation in Europa und der geopolitische Druck zwischen China und den Vereinigten Staaten die Entwicklungen in der Clean-Tech- und Climate-Tech-Branche.

Der Megatrend Climate-Tech bleibt intakt.

Laurenz Simbruner: Interessant ist auch die Entwicklung bei den Investitionsvolumina: Nach einem Anstieg über drei Quartale gab es zuletzt wieder einen Rückgang. Besonders Deals im Bereich künstliche Intelligenz ziehen hier Aufmerksamkeit auf sich, da viele Mega-Rounds ein Drittel des Investitionsvolumens in Anspruch nehmen. Unsere beiden Bereiche Klima und Gesundheit bleiben jedoch noch immer unter den Top-Verticals. Der Fokus im Climate-Tech-Bereich verschiebt sich hin zu echten Herausforderungen der Energiewende und Industrie. ESG-Monitoring oder reine Energiemonitoring-Lösungen reichen nicht mehr aus – es geht darum, die großen Probleme anzugehen. Beispielsweise spielt die Steuerung zwischen Energieproduzenten, Speichern und Abnehmern eine zentrale Rolle, und hier kann Software Effekte erzielen.

Lukas Püspök: Die Komplexität im Energiebereich steigt enorm, die neue Energiewelt ist wesentlich vielschichtiger und dynamischer als früher. Das schafft ein ideales Umfeld für neue Technologieunternehmen, die mit ihrer Agilität und Innovationskraft Lösungen bieten können, die traditionelle Akteure oft nicht schnell genug umsetzen. In diesem Feld ergeben sich fast zwangsläufig große Wachstumschancen für neue Technologieunternehmen. Die Herausforderungen und Möglichkeiten sind so groß, dass es fast nicht anders kommen kann.

Welche Chancen bestehen für Startups im Energiebereich angesichts der dominanten Marktposition Chinas im Hardwarebereich?

Lukas Püspök: Ja, tatsächlich sind die meisten wesentlichen Technologien mittlerweile fest in chinesischer Hand. Bei Wärmepumpen könnte Europa noch eine kleine Chance haben, aber auch hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Wechselrichtern: Vor einigen Jahren hatten auch die europäischen Hersteller noch eine gewisse Relevanz am Weltmarkt, heute spricht jedoch fast jeder nur noch über Huawei und ein paar andere, die ihre Dominanz klar ausbauen konnten.

Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren nicht einfach aufhalten lassen. China hat ein enormes Production-Know-how aufgebaut. Die Unternehmen dort sind in Forschung und Entwicklung sowie im Bau großer Produktionsanlagen extrem stark geworden. In Europa wird es sehr schwierig, dieses Niveau schnell zu erreichen.

Die USA gehen einen anderen Weg: Mit dem Inflation Reduction Act fließt viel Kapital in den Aufbau von Produktionskapazitäten, was den USA möglicherweise Vorteile verschafft. In Europa fehlen vergleichbar starke Investitionsanreize und langfristige Strategien, wie sie in China und den Vereinigten Staaten umgesetzt werden.

Historisch gesehen sind industrielle Erfolge eng an günstige Energiepreise gebunden.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es für europäische Startups im Energy-Tech-Bereich keine Chancen gibt. Es gibt zahlreiche Felder, in denen sie erfolgreich sein können – von der Ausgleichsenergie über das Energiekostenmanagement bis zur Batterieoptimierung und Implementierung, um nur ein paar zu nennen. Hier bieten sich viele Möglichkeiten zur Wertschöpfung.

Wenn jedoch jemand in Europa eine neue Solarzelle entwickeln möchte, ist Skepsis angebracht, ob eine solche Entwicklung hier wirklich konkurrenzfähig in die Massenproduktion gehen kann. Deshalb liegt unser Fokus ohnehin nicht auf Hardware. Sie kann zwar eine Rolle spielen, aber der Hauptwert sollte immer aus der Softwarekomponente kommen – auch wenn das im Energy-Tech-Bereich manchmal herausfordernd ist.

Welchen Investitionsfokus verfolgt Push im Energiebereich?

Lukas Püspök: Unser Fokus liegt immer auf Asset-Light-Ansätzen, selbst bei Projekten mit Hardwarekomponenten. Wir sind offen, auch Hardware anzusehen, aber der wesentliche Wert wird in Europa öfter durch Software geschaffen, seltener durch herausragende Hardwareentwicklung und Produktion.

Laurenz Simbruner: Das liegt auch daran, dass wir als Tech-Investoren darauf achten, wie leicht Folgefinanzierungen gesichert werden können. Bei reinen Hardware-Investments stoßen wir auf Widerstände: Rund drei Viertel der potenziellen Investoren sagen bei „Hardware only“ Nein. Das erhöht das Risiko, dass eine Anschlussfinanzierung scheitert oder man alternative Finanzierungsquellen wie strategische Investoren oder Family Offices anstreben muss.

Was muss Europa tun, um im Energiebereich Technologiesouveränität zu erlangen?

Lukas Püspök: Europa kann nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn es langfristige, klare Policies ähnlich wie die anderen großen Wirtschaftsräume umsetzt. China hat mit seinen Fünfjahresplänen schon vor Langem begonnen, grüne Technologien und Batterien strategisch zu fördern, und unterstützt seine Unternehmen auf vielen Ebenen. Die USA setzen auf den Inflation Reduction Act, der klare Impulse für die Industrie bietet. Im Vergleich dazu wirkt Europa mit seinen Initiativen wie dem Green Industrial Deal fast zurückhaltend und politisch fragmentiert, was große Schritte erschwert.

Wir brauchen diese Klarheit in der europäischen Politik, um unsere Industrie zu halten und wettbewerbsfähige, günstige Energie zu sichern. Historisch gesehen sind industrielle Erfolge eng an günstige Energiepreise gebunden, und auch für Europa ist der massive Ausbau erneuerbarer Energien alternativlos. Manche Stimmen sprechen sich zwar für mehr Kernenergie aus, aber der gänzlich fossilfreie Ausbau bleibt das Ziel; besonders, da Europa keine großen natürlichen Ressourcen besitzt. Wir müssen so viel wie möglich selbst in Europa erneuerbar produzieren.

Der Fokus im Climate-Tech-Bereich verschiebt sich hin zu echten Herausforderungen der Energiewende und Industrie

Donald Trump hat die US-Wahlen gewonnen und setzt sich für fossile Energieträger ein. Inwiefern ist das eine Gefahr für den europäischen Climate-Tech-Sektor?

Lukas Püspök: Die aktuellen Entwicklungen in den USA stellen für den europäischen Climate-Tech-Sektor aus meiner Sicht keine allzu große Gefahr dar. Wenn die USA erneut aus dem Klimaabkommen austreten und die Schiefergas- und Schieferölproduktion steigern, wird dies zwar Auswirkungen haben, doch Europa wird weiterhin konsequent auf Zukunftstechnologien setzen. Diese klare Haltung stärkt das europäische Ökosystem und zeigt eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber globalen politischen Veränderungen. Insgesamt halte ich den Wahlausgang für die Klimabemühungen für sehr bedauerlich – für die Chancen der europäischen Climate-Tech-Unternehmen aber nicht für eine fundamentale Gefährdung.

Laurenz Simbruner: Viele Climate-Tech-Lösungen dienen primär der Kostenreduktion und der Produktivitätssteigerung. Der Kundennutzen steht dabei im Vordergrund, z. B. durch geringeren Verbrauch oder höhere Effizienz. Die Entscheidung für solche Innovationen ist oft wirtschaftlich motiviert und nicht rein ideologisch. So spielt auch in den USA der wirtschaftliche Nutzen eine entscheidende Rolle – und erneuerbare Technologien wie Photovoltaik setzen sich langfristig durch, wenn sie wirtschaftlich sinnvoll sind.

Lukas Püspök: Letztlich zeigt sich: Technologien setzen sich dauerhaft nur dann durch, wenn sie einen entsprechenden Kundennutzen bringen. In vielen Fällen sind aber Anschubfinanzierungen notwendig, um Technologien wie Photovoltaik zu etablieren und günstige, nachhaltige Lösungen weltweit zu fördern. Der große Photovoltaikboom auf österreichischen Dächern begann weniger aus Umweltgründen oder weil plötzlich jeder grünen Strom wollte; vielmehr wollen wir uns im Lichte der hohen Kosten und der Abhängigkeit von Importen wirtschaftlich absichern. Dieses Prinzip zeigt sich auch in den USA: Zwar könnte man mehr Öl und Gas fördern, und in gewissem Umfang wird das leider auch passieren, aber in vielen Fällen ergeben andere Energieformen wirtschaftlich mehr Sinn. Auch die USA werden PV, Windkraft und Batterien weiter stark ausbauen, hauptsächlich, weil sie in der Stromproduktion zu fast konkurrenzlos günstigen Technologien geworden sind.


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