25.10.2019

Synthetische Biologie: Tirol als Hotspot für “künstliche Naturprodukte”

Im August lud das I.E.C.T. Hermann Hauser gemeinsam mit dem Innovationsnetzwerk SynBioBeta zur Think & Hike SynBioBeta Conference in die Tiroler Berge. 80 internationale Teilnehmer aus dem Bereich synthetische Biologie kamen, diskutierten und bildeten Netzwerke, die jetzt bereits fruchten.
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IECT: SynBioBeta-Founder John Cumbers und Hermann Hauser möchten es österreichischen synthetische Biologie-Startups leichter machen.
(c) IECT: SynBioBeta-Founder John Cumbers und Hermann Hauser möchten es österreichischen synthetische Biologie-Startups leichter machen.

Einen Nährboden in Österreich schaffen – das war die Intention hinter dem hochrangigen Zusammentreffen in Tirol von Vertretern und Denkern aus dem Bereich synthetische Biologie. “Es sollte auch eine Art Think-Tank sein”, sagt Klara Brandstätter, I.E.C.T.-Project Lead. Das Gebiet sei nämlich “stark aufstrebend”, hebt sie hervor.

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Synthetische Biologie: Stark wachsender Markt

Dass das tatsächlich so ist, belegen die weltweiten Zahlen. Im Jahr 2017 kam der Markt auf 3,57 Milliarden Dollar Volumen, im Jahr 2022 sollen es den Prognosen nach bereits etwa 8,8 Milliarden sein. Das bedeutet eine Wachstumsrate von 19,9 Prozent – und ein Ende dieses Wachstums ist derzeit nicht abzusehen.

Künstliche Herstellung von Naturprodukten

Im Vordergrund stand der offene Austausch zwischen den Wissenschaftlern. So ging es etwa um die zukünftige Notwendigkeit der künstlichen Herstellung von Naturprodukten oder um Fragen danach, wie die synthetische Biologie Disziplinen kombinieren kann.
Nicht theoretisch, sondern ganz praktisch waren und sind die Anliegen des I.E.C.T. – Hermann Hauser. Man wollte Snythetic-Biology-Experten nach Tirol bringen, um österreichische Startups zu unterstützten und ihnen Input zu liefern. Da unter diesen Experten neben Hermann Hauser selbst auch weitere Investoren vor Ort waren, konnten sich die teilnehmenden Startups aus Österreich neben einem Gedankenaustausch und neu geknüpften Netzwerken auch Investments erhoffen.

Tirol als Hotspot für synthetische Biologie
(c) IECT: Impression von der SynBioBeta-Konferenz in Tirol

Erste Früchte: Vogelschutz und modifizierte Proteine

Zwei Startups, die bei der Konferenz im August mit dabei waren, fanden sich auch bei der I.E.C.T.-Challenge im Oktober wieder: Valanx Biotech und Birdshades. Valanx Biotech entwickelt ein Verfahren zur einfachen Modifikation von Proteinen, während Birdshades im Labor eine Folie entwickelt hat, die Vögel mittels UV-Licht davon abhält, gegen Fensterscheiben zu fliegen.

Über SynBioBeta

SynBioBeta bezeichnet sich selbst als das führende Innovationsnetzwerk für Bioingenieure, Investoren, Innovatoren und Unternehmer. Die Mitglieder dieses Netzwerks sind international. Bei regelmäßigen Events tauschen sie sich aus.

⇒ Birdshades

⇒ Valanx Biotech

⇒ SynBioBeta

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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