13.04.2023

Symflower: Linzer Startup holt 700.000 Euro Investment

Das Tool von Symflower automatisiert Software-Tests. Nun gibt es frisches Kapital von Bestandsinvestor eQventure und dem OÖ HightechFonds.
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Symflower: Hinten: Thomas Meneder und Christian Matzinger vom OÖ HightechFonds | Vorne: Das Symflower Founder-Duo Markus Zimmermann und Evelyn Haslinger mit CEO Mathias Holzinger | (c) Hermann Wakolbinger / HightechFonds
Hinten: Thomas Meneder und Christian Matzinger vom OÖ HightechFonds | Vorne: Das Symflower Founder-Duo Markus Zimmermann und Evelyn Haslinger mit CEO Mathias Holzinger | (c) Hermann Wakolbinger / HightechFonds

“Um zu veranschaulichen, wie wichtig die Qualität von Software ist, muss man sich nur vorstellen, dass diese mittlerweile auch Autos steuert. Wenn da ein Fehler passiert, gefährdet das Menschen”, sagt Markus Zimmermann, Co-Founder des Linzer Startups Symflower. Das Tool des Unternehmens automatisiert Software-Tests und soll so vor allem Zeitersparnis bringen.

“Künstliche Intelligenz agiert wie ein Mensch – Menschen machen Fehler”

Konkret sollen die automatisch generierten Tests bis zu 30 Prozent der Arbeitszeit von Softwareentwickler:innen freispielen. Das Tool sei auch in Zeiten von ChatGPT-generiertem Code wichtig, betont Co-Gründerin Evelyn Haslinger: “Künstliche Intelligenz agiert wie ein Mensch – Menschen machen Fehler. Den Code, den KI vorschlägt, können von Symflower generierte Unit-Tests validieren”.

700.000 Euro Kapital für Symflower

Nun schloss das 2018 gegründete Startup eine Finanzierungsrunde über 700.000 Euro ab. Das Kapital kommt vom Grazer Angel-Syndikat eQventure, das bereits 2019 mit einer halben Million Euro bei Symflower eingestiegen ist, und vom OÖ HightechFonds. “Der OÖ HightechFonds hat exzellente Kontakte zu für uns interessanten Branchen und kann Netzwerke zu weiteren Investoren sowie anderen Startups eröffnen”, kommentiert Gründerin Haslinger. Das Kapital soll für Produktweiterentwicklung, Wachstum und weitere Internationalisierung genutzt werden. Schon jetzt habe man Nutzer:innen aus Australien, Israel und Indien, heißt es vom Startup.

Tests schon während Programmierarbeit

Tricentis-Co-Founder und eQventure Senior Investor Wolfgang Platz gibt einen Einblick in die Weiterentwicklung des Produkts: “Mit dem jetzt erfolgten Investment eröffnet Symflower eine neue Dimension in der Effizienz und User-Experience in der Software-Entwicklung: Die Prüfungen erfolgen in der Entwicklungsumgebung bereits während der Programmierarbeit”.

“Enormes Potenzial” für Symflower

Thomas Meneder vom OÖ HightechFonds kommentiert das Investment: “Software wird stark nachgefragt. Der Fachkräftemangel verstärkt diesen Trend. Und auch die Softwareentwickler selbst sind eine kritische Ressource. Entsprechend sehen wir enormes Potenzial darin, mit Symflower ein Unternehmen bzw. ein Tool zu unterstützen, das Arbeitszeit gewinnt, indem es eine meist ungeliebte Aufgabe automatisiert”.

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(c) youbee

Die Varroamilbe ist einer der größten Feinde der Honigbienen. Diese winzigen Parasiten befallen sowohl ausgewachsene Bienen als auch die Brut. Sie saugen die Körpersäfte der Bienen aus und schwächen sie dadurch erheblich. Im schlimmsten Fall kann dies zum Zusammenbruch eines gesamten Bienenvolks führen. Besonders problematisch ist, dass die herkömmlichen Behandlungsmethoden oft chemische Mittel erfordern, die Rückstände im Honig hinterlassen. Mit einem völlig anderen Ansatz wollte das steirische Startup youbee punkten.

youbee entwickelte eine chemiefreie Lösung

Das Unternehmen ging 2019 mit einem chemiefreien System zur Bekämpfung der Varroamilbe bei Honigbienen an den Start. Dabei werden die Brutwaben mithilfe einer speziellen Heizschicht auf 42 Grad erwärmt. Diese Wärme schädigt oder tötet die Varroamilben ab einer Temperatur von 39 Grad ab, während die Bienen und ihre Brut Temperaturen bis zu 43 Grad problemlos vertragen.

Für die komplette Montage einer Heizfolie wird laut youbee außer einem Schraubendreher so gut wie kein Werkzeug benötigt. Der Montageaufwand für eine Mittelwand liegt unter einer Minute. Durch die mögliche Vollautomatisierung des youbee Systems soll zudem der Zeitaufwand für die Behandlung der Bienen auf ein Minimum reduziert werden (brutkasten berichtete über die Technologie).

Konkursantrag gestellt

Wie über KSV1870 und AKV am Donnerstag bekannt wurde, kann die youbee GmbH ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Landesgericht Graz wurde nun ein Konkursverfahren eröffnet. Zur Höhe der Passiva oder weiteren Hintergründen liegen vorerst keine Informationen vor. Für eine Stellungnahme gegenüber brutkasten war das Unternehmen bislang nicht erreichbar.

Erst im Jahr 2021 und 2022 wurden drei Patente und ein Gebrauchsmuster zuerkannt. Diese sollten die Grundlage für die internationale Expansion bilden. Als die Hauptabsatzmärkte nannte das Startup damals neben der EU auch den nordamerikanischen Markt. Bereits im Jahr 2020 wurde dafür “youbee“ als Marke in der EU, USA und Kanada registriert. Zudem folgte laut “youbee” im August eine Kooperationsvereinbarung mit einem der “größten Imker in den USA”. 


* Sofern eine Stellungnahme des Unternehmens erfolgt, wird diese hier ergänzt.

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