31.05.2022

Swiss Life Select: Darauf achtet Österreichs Finanzberater-Marktführer bei der Anlage

Christoph Obererlacher, CEO Swiss Life Select Österreich, über seine Prinzipien bei der Anlage und den Umgang mit der aktuellen Situation.
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Christoph Obererlacher, CEO Swiss Life Select Österreich
Christoph Obererlacher, CEO Swiss Life Select Österreich | (c) Swiss Life Select

Swiss Life Select ist laut eigenen Angaben der Marktführer unter Österreichs Finanzdienstleistern und Finanzberatern. Das Unternehmen bietet eine Reihe an Dienstleistungen in Bereichen wie Geldanlage, Finanzierung und Immobilien. Zuletzt steckte man 5,2 Millionen Euro in die Digitalisierung dieser Angebote. Wir haben Swiss Life Select Österreich CEO Christoph Obererlacher gefragt, was dem Unternehemn bei der Anlage wichtig ist, wie es mit der aktuellen Situation umgeht und was in Sachen Digitalisierung noch geplant ist.


Wie ist Swiss Life Select zum Marktführer in Österreich geworden?

Wir haben unsere Beratungslogik von Beginn an mit einer starken Kundenzentrierung versehen. Dabei ist es uns gelungen, mit unseren Angeboten die richtigen Antworten auf die Bedürfnisse der Österreicherinnen und Österreicher in puncto finanzieller Anliegen zu geben. Tief verankert in unserem Unternehmenscredo ist seit jeher die individuelle Beratung nach dem Best-Select-Prinzip. Hierzu stehen uns über 100 Produktpartner:innen in den Bereichen Finanzierung, Vorsorge, Investment und seit einigen Monaten auch im Bereich Immobilien zur Verfügung. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, welches unsere Kundinnen und Kunden zu schätzen wissen.

Wie geht Swiss Life nach dem Höhenflug der Märkte im Jahr 2021 nun mit der deutlich schwächeren Performance um?

Schwankungen an den Märkten sind etwas ganz Normales. Und auch wenn Schwankungen immer als Risiko gesehen werden, so sollte man Dinge relativieren und möglichst rational betrachten. So kann man niedrigere Kurse definitiv auch als Chance betrachten.

Wie sollte ein Anlage-Portfolio heute optimalerweise aussehen? War das vor einem Jahr noch anders?

Zuallererst muss es natürlich auf die persönlichen Gegebenheiten und Ziele unserer Kundinnen und Kunden ausgerichtet sein. Ganz generell lässt sich sagen, dass ein Portfolio dynamisch ausgerichtet sein sollte, und der strategische Blick muss im Vordergrund stehen. Daran ändert die aktuelle Situation nicht viel, denn bereits vor einem Jahr haben wir über die Problematik niedriger Renditen und realer Negativverzinsung gesprochen.

Wie langfristig sind die Folgen der aktuellen Krise zu erwarten?

Es wäre unseriös den Versuch zu wagen irgendwelche Entwicklungen prognostizieren zu wollen. Market Timing ist in den seltensten Fällen vorteilhaft. Zumindest in Bezug auf die Märkte sollte jetzt strategisches Wertpotential im Vordergrund stehen. Es muss uns allen klar sein, dass es nicht darum geht kurzfristig zu spekulieren, sondern langfristig zu investieren.

Swiss Life Select hat in den vergangenen fünf Jahren rund 6,5 Millionen Euro in die Digitalisierung gesteckt. Was wurde gemacht?

Wir haben bereits vor der Corona-Pandemie stark in den Auf- und Ausbau einer vollumfassenden, digitalen Finanzberatung investiert. Die Nachfrage nach zeiteffizienten digitalen, aber dennoch persönlichen Beratungslösungen wächst nach wie vor spürbar. Ein weiteres Investitionsprojekt im Bereich der Digitalisierung ist unser hochmodernes Kundenportal „FiLiP“. Hier ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, durch eine transparente Übersicht sämtlicher Vermögenswerte unserer Kundinnen und Kunden einen am Markt einzigartigen Mehrwert zu schaffen. Insbesondere durch die aktuelle Letztversion, die Kundinnen und Kunden das Bewerten, Beobachten, Suchen sowie Kaufen und Verkaufen von Immobilien direkt über unser Kundenportal FiLiP ermöglicht, haben wir abermals unseren visionären und innovativen Zugang im Sinne eines vollumfassenden Financial Plannings unterstrichen.

Wohin entwickeln sich die Wünsche der Kundinnen und Kunden im Anlage-Bereich?

Das Thema Nachhaltigkeit und ihre Ausprägungen spielt in den nächsten Jahren eine größere Rolle, so wie auch der Vorsorgegedanke bei der Geldanlage zunehmend an Relevanz gewinnt. Transparenz und Effizienz sind Trends, die bereits vor Jahren eingesetzt haben, auch wenn manche Angebote am Markt das immer noch nicht vermuten lassen.

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Tagbase, Riad, LEAP 2025, Authentizität
(c) Tagbase - (v.l.) Mario Uhrer, Manuel Mertl und Felix Exner von Tagbase.

Es war ein persönliches Bedürfnis von Tagbase-Founder Manuel Mertl, das ihn einst auf die Suche nach einer Lösung für Produktauthentizität sandte. Auf seiner Reise stellte er fest, dass viele bestehende Ansätze nicht zuverlässig sind und auf statische Methoden wie QR-Codes oder NFC-Tags setzen, die leicht kopiert werden können. Das Kernproblem dabei: Eine Authentizitätslösung darf nicht kopierbar sein, sonst könnten dieselben Mechanismen auf gefälschte Produkte angewendet werden. Das wusste Mertl.

Tagbase: “Nicht fünf verschiedene Apps”

“Ich entdeckte schließlich einen NFC-Chip, der bei jedem Lesevorgang dynamisch generierte Daten erstellt”, erzählt er heute. “Andere Firmen, die diesen Chip nutzen, setzen jedoch auf dedizierte Mobile-Apps, was ich für unpraktisch halte. Kunden möchten keine fünf verschiedenen Apps installieren, um Produkte unterschiedlicher Marken zu verifizieren.

Daher entwickelte er einen Prototyp, der keine eigene Applikation erfordert, aber dennoch die notwendige Sicherheit bringen soll. “Unsere Lösung kombiniert dynamische Daten, einfache Bedienung und manipulationssichere Technologie, um die Authentizität von Produkten zuverlässig zu gewährleisten”, so Mertl weiter. Oder anders gesagt, User:innen können die Echtheit eines Produkts überprüfen, indem sie einen NFC-Tag mit ihrem Smartphone scannen.

In Mario Uher, aktueller CTO und Felxi Exner, COO, fand Mertl sein Founder-Team und gründete Tagbase. Ein Startup, dessen USP es ist, dass bei der Nutzung ihrer Lösung “keine dedizierte Mobile-App erforderlich ist, um Produkte auf ihre Echtheit zu verifizieren”

“Zusätzlich haben wir eine Blockchain-Integration implementiert. Diese ist nicht zwingend für die Produktauthentizität notwendig, sondern ein zusätzliches Feature. Damit können wir nicht nur die Echtheit eines physischen Objekts nachweisen, sondern auch den Besitz des Objekts digital belegen – beispielsweise durch einen Token in einer Wallet”, erklärt Mertl weiter. “So schließen wir die Lücke zwischen Produktauthentizität und digitalem Eigentum. Unsere Lösung bietet einen umfassenden Ansatz, der sowohl die physische als auch die digitale Dimension abdeckt.”

Pitch in Riad im Februar

Aktuell freut sich das Gründertrio darüber, dass Tagbase als eines von weltweit 120 Startups ausgewählt wurde, um im Februar auf der LEAP 2025 in Riad (Saudi-Arabien) zu pitchen. Die Teilnahme sei das Ergebnis einer “aufregenden Reise”, die im Vorjahr ihren Lauf nahm.

“Im Oktober waren wir unter den ‘Top 10’ beim ‘Cardano Summit’ in Dubai eingeladen, wo wir pitchen durften. Zwei Wochen später gehörten wir zu den Top 100 beim ‘Entrepreneurship World Cup’ (EWC) in Riad und präsentierten unsere Lösung dort”, erläutert Mertl. “Während der Veranstaltung wurde uns die LEAP 2025 bekannt, und wir haben uns sofort beworben. Nun dürfen wir im Februar auf der Bühne für sechs Preise pitchen.” Der Gesamtpreispool des – zum dritten Mal stattfindenden – Wettbewerbs beträgt eine Million US-Dollar, wobei der kleinste Preis für einen Gewinner bei 150.000 US-Dollar liegt.

“Für uns ist die Teilnahme eine großartige Gelegenheit, unsere Lösung international zu präsentieren, wertvolle Kontakte zu knüpfen und potenzielle Investoren sowie Partner zu gewinnen. Es ist ein wichtiger Schritt, um Tagbase.io weiter zu etablieren”, sagt Mertl.

Tagbase: Plugins geplant

Zurzeit befindet sich das Startup in der Pilotphase und arbeitet unter anderem an einer Blockchain-Integration, konkreter an der Erweiterung auf mehrere Blockchains, um digitales Eigentum flexibler nachzuweisen.

Zudem plant man ein WordPress- und Shopify-Plugin, damit Kunden den Verifizierungsmechanismus von Tagbase in ihre eigenen Webseiten oder Webstores integrieren können. “Dabei entscheiden sie, ob die Verifizierung über unsere Plattform oder direkt über ihre Webseite erfolgt. Das schafft Potenzial für Upselling und zusätzliche Produktinformationen”, merkt Mertl an. “Kurzfristig möchten wir so viele Pilotkunden wie möglich gewinnen. Unsere Lösung ist agnostisch und kann in verschiedenen Branchen eingesetzt werden – von der Pharmaindustrie über Luxusgüter bis hin zur Verifizierung von Dokumenten.”

Nach dem Ende der Pilotphase möchte das Gründertrio heuer seine Lösung in verschiedenen Branchen etablieren; Gespräche mit einer Kosmetikmarke, einem Künstler und einem Getränkehersteller seien bereits gestartet. Langfristig möchte sich das Startup als führende Lösung für Produktauthentizität und digitalen Eigentumsnachweis weltweit etablieren.

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