Eigentlich habe er bewusst bei einem österreichischen Online-Shop bestellen wollen. Weil das so umständlich war und die Zeit ausging, sei es letztlich doch wieder Amazon geworden. Das erzählte Alexander Fried, Gründer des Linzer Startups Swilox, vor zwei Jahren in einem Interview mit dem Magazin Weekend. “Da stellte ich mir die Frage, warum man das nicht einfacher machen kann”, so der Gründer.

QR-Code für schnellen Login

Heraus kam eine passwortlose Authentifizierungs-Plattform, die mit QR-Codes arbeitet (ursprünglich unter dem Namen “Swiftlox”). Damit sollten Online-Käufe auch in kleinen Shops genau so schnell und einfach abgeschlossen werden können, wie bei Amazon, Zalando und Co. – und damit die Absprungrate verringert werden. “Swilox benötigt keine Passwörter mehr, keinen Username, keine Bestätigungsmails, die oft im Spamordner landen, und keine Adressangaben. Mein ­Smartphone funktioniert wie ein Schlüssel. Ich fotografiere einfach den Swilox-QR-Code und der Händler hat alle Daten, die er von mir braucht, weil sie schon hinterlegt sind. Ich gebe die Bestellung mit einem Klick frei und das war‘s”, so Fried.

Kurzzeit-Erfolg für Swilox mit Corona-Lösung für die Gastronomie

Zuletzt lag der Fokus des Startups, das sich zu 100 Prozent in Besitz des Gründers befand und u.a. eine FFG-Förderung erhalten hatte, auf der Verbindung von Offline- und Online-Shop-Angebot für B2B-Kunden. Zuvor war dem Unternehmen in der Coronakrise mit dem System coronaliste.at für die Gastronomie, das auf dem Swilox-System basierte, ein größerer Erfolg gelungen, der aber, wie bei den meisten anderen Corona-Produkten, nicht von langer Dauer war. Im Laufe der Zeit konnte Swilox immer wieder bei Wettbewerben überzeugen, etwa im Vorjahr mit einer guten Platzierung bei der Österreich-Ausscheidung des Startup World Cup – brutkasten berichtete.

Nun stellte das Startup, wie Angaben der Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV zu entnehmen ist, einen Konkursantrag. Eine Fortführung der Swilox GmbH ist somit ausgeschlossen. Genauere Informationen, etwa zur Anzahl der Gläubiger:innen oder zur Höhe der Passiva, sind aktuell nicht öffentlich einsehbar.

Der brutkasten suchte beim Startup per Mail um ein Statement an. Sobald dieses eintrifft, wird es in diesem Beitrag ergänzt.