31.08.2016

Surf’n’Fries: Von der Pommfree-Bar zu 2 Filialen im Einkaufszentrum

Pommes Frites als Hauptspeise, Chicken Wings als Beilage und Burger ganz aus dem Sortiment lassen. Das ist Surf'n'Fries. Vor drei Jahren ist der Wiener Lukas Lenzinger ins Fast Food Business eingestiegen. Jetzt eröffnet er zwei Filialen in der Lugner City und dem Donauzentrum. Dem Brutkasten erzählt er, was seit der Gründung passiert ist und worauf man beim Franchise achten sollte.
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Surf'n'Fries eröffnet zwei Filialen in der Lugner City und dem Donauzentrum. (c) Facebook Surf'n'Fries

Vor drei Jahren brachte Lukas Lenzinger die Fast Food Kette “Surf’n’Fries” von Kroatien nach Wien. Mittlerweile verkauft er sieben Tonnen Erdäpfel pro Jahr. In seinen beiden neuen Filialen erwartet er ca. 50 Tonnen zu verkaufen.

Bei unserem letzten Gespräch habt ihr noch aus der Pommfree Bar verkauft. Jetzt gibt es zwei Standorte. Was ist in den vergangenen 1,5 Jahren passiert?

Lukas Lenzinger: Viel. Es ist vor allem im Hintergrund wirklich viel passiert. Die erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne vor 1,5 Jahren war die Initialzündung für die aktuelle Entwicklung. Ein großes Thema war die Lokalsuche. Unser Anspruch war ein Hochfrequenz-Standort in einer A-Lage in Wien. Einen Standort zu finden, den man dann auch bezahlen kann, ist eine mühsame Aufgabe. Wir waren immer wieder kurz davor, Abstriche zu machen. Glücklicherweise haben wir uns immer dagegen entschieden und an unserem hohen Anspruch festgehalten.

“Als Gastronom wird man in Wien manchmal behandelt, als betreibe man ein Atomkraftwerk.”

Lugner-City und Donauzentrum – wie kam es dazu?

SNF_Team
Lisa-Maria Kepplinger und Lukas Lenzinger.

Wir hatten langwierige Verhandlungen mit der Lugner City. Da wir viel frittieren, ist das Thema Lüftung eine heikle Sache. Ende Mai war es dann aber doch so weit und wir haben unterschrieben. Und wie sollte es anders sein, einen Tag nach “der Unterschrift” meldet sich das Donauzentrum und bietet uns ein Lokal an. Dieser Anruf war erstmals ein kleiner Schock. Mit 19 Millionen Besuchern ist das Donauzentrum das am besten besuchte Einkaufszentrum Wiens. Wir konnten also nicht Nein sagen.

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Stichwort Finanzierung. Stellen zwei Standorte ein Problem dar?

Maßgeblich dafür, dass wir zwei derartige Standorte finanzieren können, ist die Kooperation mit “Grapos”. Wir haben Grapos als exklusiven Getränkepartner an Board geholt und bekommen diese Exklusivität auch dementsprechend vergütet. Grapos unterstützt zusätzlich jeden neuen Standort monetär. Zusätzlich blicken wir auf ein finanziell gutes Jahr in Sachen Events (120 Eventtage) zurück. Ein Highlight war beispielsweise der Surfweltcup in Podersdorf – da haben wir in 10 Tagen 20.000 Euro Umsatz gemacht.

“Es war erstmals ein Schock, als das Donauzentrum anrief.”

Welche Rückschläge musstet Ihr einstecken?

(c) Facebook Surf'n'Fries
(c) Facebook Surf’n’Fries

Die Suche nach den Lokalitäten stellte sich als langwierig und mühsam heraus. Drei bis vier Mal wären wir uns mit Vermietern schon einig gewesen, dann hat uns die Hausverwaltung wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jeder weiß, dass Gastro wichtig ist, aber keiner will sie in seiner Nähe haben. In Wien wird man als Gastronom manchmal behandelt, als leite man ein Atomkraftwerk.

+++Mehr zum Thema: Risotto Box – Gesundes Fast Food Konzept+++

Wie sieht die Beziehung zu eurem Franchise-Geber aus?

Wir haben ein freundschaftliches Verhältnis zum kroatischen Mutterkonzern. Surf’n’Fries ist ja selbst noch ein junges Unternehmen. Es wurde 2009 gegründet. Knebelverträge, wie man sie von der Konkurrenz kennt, sind bei uns ebenfalls kein Thema. Als Masterlizenznehmer für ganz Österreich bekommen wir viel Handlungsspielraum. Die Kroaten lassen uns also unser eigenes Ding in Österreich durchziehen, weil sie wissen, dass wir den Markt am besten kennen. Mit der vorgegebenen CI sind wir glücklich, es ist ja eine coole Marke.

Welche Tipps habt ihr für Franchise-Nehmer?

Man muss sich immer bewusst sein, dass der Geber Geld verdienen will. Auch bei einem freundschaftlichen Verhältnis. Es gibt aber (und ich kenne auch einige) immer wieder Systeme mit total überzogenen Forderungen.

  • Franchise-Gebühren setzen sich aus einer Entryfee und laufenden Gebühren zusammen. Diese Abgaben sind oft viel zu hoch, da muss man als Jungunternehmer aufpassen.
  • Oft wird vom Franchise-Geber eine “Marketing-Fee” eingehoben. Diese sollte zweckgebunden für Marketing verwendet werden. Das passiert aber so gut wie nie.
  • Beim Vertragsabschluss sollte man sich genau mit den Gebühren auseinadersetzen und nicht ausschließlich auf den eigenen Tatendrang hören. Anfänglich klingen acht Prozent des Umsatzes nicht so schlimm, mit der Zeit läppert sich aber sehr viel zusammen.
  • Es gilt von Anfang an zu klären, in welcher Intensität der Franchise-Geber den Nehmer unterstützt.
  • Ohne “Book of Standard”, “Mitarbeiterhandbuch” und laufenden Support hat Franchise keinen Sinn. Denn dann verzichtet man auf den größten Vorteil: Ein fertiges Produkt, eine fertige Marke und sozusagen eine Anleitung zum Arbeiten.

“Marketing Fees werden in den seltensten Fällen für Marketing genutzt.”

“Vegan” liegt als Lifestyle und Marketing Konzept im Trend. Ihr setzt auf Fast Food. Warum?

Vorneweg muss gesagt sein, dass viele unserer Produkte ohnehin vegan sind. Vor allem auf Festivals und anderen Events haben wir viele vegane Kunden. “Vegan” ist ein netter Nebeneffekt, aber wir bewerben das nicht extra. Fast Food stirbt nicht aus. Die Branchenriesen wie McDonalds oder Burger King verzeichnen Umsatzeinbußen, aber nur weil sich der Umsatz verschiebt. Die Branche schrumpft nicht. Selbst in den USA findet langsam aber sicher ein Umdenken statt, was Qualität und Produktpräsentation angeht. Letztendlich geht es darum, sein Produkt gut zu vermarkten. Mit unserer CI haben wir das sogar für ein “unsexy” Produkt wie Pommes Frites geschafft.

Danke.

 

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Kurstafel:

📉 Bitcoin fiel zwischenzeitlich auf unter 60.000 US-Dollar

Autsch. Diese Woche ging es ordentlich abwärts am Kryptomarkt. Der Bitcoin-Kurs rasselte vorübergehend sogar unter die 60.000-Dollar-Marke. Nach einer Erholung am Freitag lag er zuletzt wieder deutlich darüber. 

Zwischenzeitlich war es für Bitcoin aber bis auf 56.500 Dollar abwärts gegangen. Damit fiel er auf das tiefste Niveau seit rund zwei Monaten. Von dem Mitte März erreichten Rekordhoch von über 73.000 Dollar ist der Kurs damit um mehr als 20 Prozent gefallen. 

Und das alles nur kurz nach dem Halving. Von dem sich viele einen starken positiven Impuls für den Kurs erwartet haben. Warum diese Annahme ohnehin viel zu vereinfacht gedacht war, ist hier in den vergangenen Wochen immer wieder thematisiert worden - siehe etwa Crypto Weekly #138 oder Crypto Weekly #139

Abgekürzt könnte man es folgendermaßen auf den Punkt bringen: Die kurzfristige Kursreaktion auf das Halving ist nicht vorhersehbar - weil sie hauptsächlich spekulativ getrieben ist. Und deshalb kann es schnell in die eine, wie auch in die andere Richtung gehen. Die tatsächliche Kursreaktion am 20. April fiel äußerst unspektakulär aus.

Rund zwei Wochen später geht’s jetzt aber deutlich nach unten am Markt. Allerdings gibt es keinen Grund, das ursächlich mit dem Halving in Verbindung zu bringen. Wie schon in der Vorwoche geschrieben, deutet für die nächsten Monate vieles darauf hin, dass die makroökonomische Lage der dominierende Faktor für den Kryptomarkt sein wird.  

🤔 Wie die US-Zinsen den Kryptomarkt beeinflussen

Eines der wesentlichen Themen dabei: Die Zinsentwicklung. Das war sie auch schon im letzten Bullenmarkt. Genauer gesagt: Bei dessen Ende. Dieses ging einher mit der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA. Die Fed begann im Spätherbst 2021 eine Abkehr von der Nullzinspolitik zu signalisieren. 

Und als sie einige Monate später dann tatsächlich begann, die Zinsen schnell und deutlich zu erhöhen, zog der Kryptowinter auf. Hintergrund des Kurswechsels in der Geldpolitik war die hohe Inflation, die gemessen am Inflationsziel der Notenbank so richtig aus dem Ruder lief. 

Zweieinhalb Jahre später ist die Situation eine andere: Die Inflation ist schon 2023 wieder deutlich gesunken. Am Finanzmarkt rechneten daher viele mit einem erneuten Kurswechsel der Notenbank - hin zu Zinssenkungen. Auch, um eine sich abkühlende Wirtschaft zu stützen.

Allerdings hat sich dann gezeigt: Die von vielen erwartete Rezession in den USA blieb aus. Die Inflation dagegen erwies sich in den vergangenen Monaten allerdings etwas hartnäckiger als von der Notenbank erhofft. Und aus dieser Kombination führt dann eben zu einem vorsichtigereren Vorgehen der Notenbank: Die solide Wirtschaftslage zeigt, dass es nicht unbedingt niedrigere Zinsen braucht - zumal diese potenziell wieder die Inflation befeuern könnten.

Am Mittwoch stand nun die nächste Zinssitzung der US-Notenbank an. Dass der Leitzins unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent blieb, war bereits im Vorhinein weitgehend erwartet worden. Die begleitenden Aussagen von Notenbank-Chef Jerome Powell wurden an den Märkten aber so interpretiert, dass man sich offenbar noch länger auf hohe Zinsen einstellen müsse. 

Ein solches Szenario gilt gemeinhin als schlecht für sämtliche “Risk Assets”, zu denen neben Aktien eben auch Krypto zählt. Ob es tatsächlich eintritt, wird sich erst zeigen. Klar ist aber: Wer am Kryptomarkt aktiv ist, sollte in nächster Zeit darauf eingestellt sein, dass Einflüsse von der Makroebene den Handel dominieren - und auch das kann in beide Richtungen gehen. 


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