23.06.2021

Südhub: Das ist die neue Anlaufstelle für Startups im Burgenland

Südhub ist die neue Anlaufstelle für Startups im Burgenland. Im brutkasten-Talk sprachen Michael Sedlak, Martin Trink und Amadeus Linzer über die Hintergründe.
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Südhub
Amadeus Linzer, Michael Sedlak und Martin Trink (v.l.) im Gespräch mit brutkasten-Chefredakteurin Sara Grasel © brutkasten Media
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Rund 40 bis 50 Startups gibt es im Burgenland, wie Michael Sedlak schätzt. Sedlak ist Innovationmanager der Wirtschaftsagentur Burgenland und begleitet die Szene in Ostösterreich schon seit Jahren. “Wir haben im Burgenland eine sehr reife Startup-Szene. Es sind viele Gründerinnen und Gründer der zweiten Welle hier, die bereits eine Corporate-Karriere gemacht haben und die es jetzt wieder ins Burgenland zurückzieht”. Ihnen widmet die die Wirtschaftsagentur nun mit dem Südhub eine eigene Anlaufstelle für individuelle Beratung, Vernetzung und Finanzierung. Auch ein eigener Accelerator ist Teil des Angebots – der erste Durchlauf ist soeben angelaufen.

Dass es den neuen Hub nun gibt, ist auch dem 2018 von der Wirtschaftsagentur Burgenland und anderen Partnern aus dem Burgenland und Westungarn gestarteten Projekt SMART-UP zu verdanken, erzählt Sedlak: “Es ist aus der Überlegung heraus entstanden, wie ländliche Regionen Startups unterstützen können, damit sie nicht in Hotspots wie Wien oder Budapest gehen müssen”. Für Startups aus der Grenzregion wurden von der durch Mittel des Landes Burgenland und der Europäischen Union finanzierten Initiative seitdem viele Aktivitäten umgesetzt. “Ein zentraler Punkt war die Gründung von Startup Pannonia, der grenzüberschreitenden Startup Community”, erklärt Sedlak. Zwar ende das Projekt nun im Mai 2021, Netzwerk und das Know How, die durch die unterschiedlichen Aktivitäten aufgebaut wurde, blieben aber erhalten. “Für die Wirtschaftsagentur Burgenland selbst war es ein Testballon, um Support-Möglichkeiten für Startups zu evaluieren und darauf basierend den Südhub als Startup- und Gründerzentrum zu konzipieren”, so der Innovationsmanager.

Vitablick-Gründer zog es zurück ins Burgenland

Auch Amadeus Linzer hat für sein Startup Vitablick das Burgenland als Standort gewählt. Nach Ausbildung und Karriere in den USA, den Niederlanden und Deutschland, hat ihn sein Weg zurück in seine Heimat geführt. Vitablick bietet Seniorinnen und Senioren mittels Virtual Reality Brille eine Abwechslung zum Alltag. So werden Ausflüge an den Wolfgangsee oder in den Wiener Prater zumindest virtuell wieder möglich. “So wollen wir Emotionen und Erinnerungen schaffen und wieder hervorholen”, erklärt Linzer – am beliebtesten sei aber ein Video, in dem man von sieben weißen Schäferhundwelpen umgeben ist.

brutkasten-Talk zum neuen Südhub

Dass es jetzt ein eigenes Gründerzentrum in Güssing gibt, findet Linzer, dessen Startup bereits im “Startup Pannonia”-Programm im Rahmen von SMART-UP gecoacht wurde, gut: “Man nimmt sich im Südhub wirklich im persönlichen Gespräch Zeit für die Startups und das bringt sehr viel. Für mich ist mein Startup wie mein Baby und da lege ich auf individuelle Betreuung wert. So ein institutionalisierter Anlaufpunkt hat der Startupszene im Burgenland bisher gefehlt”, sagt der Jungunternehmer. Der Südhub unterstütze jede Gründerin und jeden Gründer mit Kontakten zu Unternehmen oder in die Politik, erklärt Martin Trink, der die Leitung des Südhubs übernommen hat. Auch Eigenkapitalinvestments, Haftungen und Förderungen zählen zum Angebot.

Der Accelerator für den erfolgreichen Markteintritt

Startups, die gerade ihr Produkt fertig entwickelt haben und den Sprung auf den Markt wagen, bietet der Südhub auch einen eigenen Accelerator an. “Im Accelerator ist man besonders gut aufgehoben, wenn man kurz vor dem Go-to-market steht”, sagt Trink. “Wir bieten in dem Programm Infrastruktur, die wir selbst haben, zum Beispiel einen Co-Working-Space. Und wir unterstützen dabei, wenn ein Startup eine eigene Infrastruktur aufbauen möchte. Wir bieten außerdem Know-How und Vernetzung an”. Mit dem Accelerator geht auch eine Basisfinanzierung von 10.000 Euro pro Startup einher. “Wir nehmen dafür keine Anteile und die Teilnahme am Programm kostet nichts”. Wer in den Accelerator will, muss nicht nur bereits ein markttaugliches Produkt haben, auch ein Commitment zum Standort Burgenland ist Bedingung. “Wir sehen uns als Eintritt in eine langfristige Partnerschaft mit der Wirtschaftsagentur. Das Programm läuft acht Monate, aber die Leistungen gehen natürlich darüber hinaus”, erklärt der Südhub-Leiter abschließend.


SMART-UP (AT-HU 052) ist ein Projekt im Rahmen des Programms INTERREG V-A Österreich-Ungarn. Das Projekt wird vom Europäischen Regionalen Entwicklungsfonds unterstützt.


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Remitly, ein US-Online-Anbieter für Finanzdienstleistungen, hat 4.200 erwerbstätige Erwachsene aus 22 Ländern in einer Studie rund um das Thema Work-Life-Balance befragt. Im Zuge dessen ging es um tägliche Arbeitsstunden, die Länge des Arbeitsweges, die Schlafdauer vor einem Arbeitstag und und die Länge der täglichen Pausen. Auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsleben fand Einklang in die Studie. Nach Erhebung der Daten wurden die einzelnen Faktoren bewertet. Das Ziel: Herauszufinden, welche Länder weltweit die “beste Work-Life-Balance bieten”. Erfasst wurden die Daten diesen September.

Der Norden ist am Balance-freundlichsten

Nach dem Ranking des US-Finanzdienstleisters steht Österreich gar nicht so schlecht da: Platz 11 erreichten wir im Rahmen der Studie. Wenig überraschend gingen Platz eins und zwei wieder in den Norden – konkret an Finnland (Platz eins) und Dänemark (Platz zwei). An dritter Stelle im Work-Life-Ranking steht die Schweiz.

Finnland ist laut Remitly mit 73 von 100 Punkten im Index das Land mit den besten Rahmenbedingungen für eine Work-Life-Balance. Der Studie zufolge soll Finnland seinen Erwerbstätigen schon seit fast 30 Jahren flexible Arbeitsbedingungen bieten.

Dänemark auf Platz zwei erreichte 70 von 100 Punkten. Die Durchschnittsarbeitszeit pro Tag belief sich hier auf sieben Minuten und 25 Stunden. Auch laut OECD Better Life Index liegt die Zufriedenheit im Beruf sowie die allgemeine Lebenszufriedenheit in Dänemark über dem weltweiten Durchschnitt.

Trotz längerer täglicher Arbeitszeit und längerer Pendelzeit als Platz 1 und 2 landet die Schweiz auf Platz drei, was Remitly unter anderem mit den vier bis fünf bezahlten Urlaubswochen begründet. Auch die Pausenzeiten umfassen mit 56 Minuten täglich ein Maximum unter den befragten Ländern.

Platz vier ergattert Frankreich – unter anderem auch deshalb, da die Normalarbeitszeit in Frankreich bei 35 Wochenstunden liegt. Alles darüber wird als Überstunde gerechnet und dementsprechend in Zeitausgleich oder Bezahlung vergolten.

Für Work Life Balance wird umgezogen

Neun der zehn führenden Länder befinden sich in Europa. Der einzige Ausreißer: Neuseeland auf Platz 5. Außerdem gaben vier von zehn (42 Prozent) Befragten an, dass sie in den nächsten fünf Jahren auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen ins Ausland ziehen möchten.

In den Top zehn befinden sich nach den ersten vier Platzierten – nach Rangliste Finnland, Dänemark, Schweiz und Frankreich – schließlich Neuseeland (Platz 5), Schweden (Platz 6), die Niederlande (Platz 7), Portugal (Platz 8), Belgien (Platz 9) und Tschechien (Platz 10).

Österreich belegt Platz 11, gefolgt von Deutschland (Platz 12), Spanien (Platz 13), Italien (Platz 14) und Kanada (Platz 15).

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