27.04.2020

studiVZ & meinVZ vor dem Aus – Ablöse durch neue Plattform “VZ”

Die beiden sozialen Netzwerke studiVZ und meinVZ werden durch die neue Plattform VZ abgelöst, die seit heute Montag live ist. Der Import der alten Accounts in die neue Plattform ist noch bis 30. Juni 2020 möglich, danach werden die alten Daten gelöscht.
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studiVz
(c) Screenshot VZ-Website

Kennt ihr noch den Begriff “Gruscheln”? Jüngere Leser werden jetzt höchstwahrscheinlich den Kopf schütteln und ältere Semester sich vage daran erinnern können. Gruscheln beschreibt eine Funktion der beiden sozialen Netzwerke studiVZ und meinVZ, um mit anderen Mitgliedern im Netzwerk in Kontakt zu treten. Landläufig wurde “Gruscheln”  als eine Mischung zwischen “Grüßen” und “Kuscheln” interpretiert.

Geht es nach den Plänen von Lieferando-Gründer Jörg Gerbig könnte “Gruscheln” schon bald wieder in unseren Sprachschatz Einzug halten. Gebrig hat nämlich Anfang 2018 die beiden insolventen Netzwerke studiVZ und meinVZ gekauft, die nun als neue Plattform “VZ” ihr Comeback feiern sollen.

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studiVZ & meinVZ gehen offline

Die neue Plattform “VZ” ging heute Montag live. Im Gegenzug sollen studiVZ & meinVZ in zirka drei Monaten abgedreht werden. Nach dem 30. Juni 2020 werden die Daten der alten Accounts gelöscht, sofern sie Nutzer nicht in die neue Plattform importieren. Derzeit gibt es laut dem Betreiber “VZ” noch neun Millionen alte Accounts.

Die Plattform studiVZ wurde im Jahr 2005 von Ehssan Dariani in Berlin gegründet und entwickelte sich im DACH-Raum zu einer der beliebtesten sozialen Netzwerke unter Studierenden. Die Plattform mit ihren Ablegern von meinVZ und schülerVZ zählte zu den besten Zeiten fast 20 Millionen Mitglieder, die rund 300 Millionen Bilder über die Plattform teilten. 2007 kaufte die Verlagsgruppe Holzbrinck die Netzwerke für rund 85 Millionen Euro.

Mit dem Aufstieg von Facebook im Jahr 2008 verloren die VZ-Netzwerke allerdings zunehmend an Relevanz. 2015 hatten die VZ-Seiten studiVZ und meinVZ nur noch eine Million aktive Nutzer. Im September 2017 folgte die Insolvenz und ein Jahr später die Übernahme durch Lieferando Gründer Jörg Gerbig.

Die neuen Funktionen von VZ

Wie die Betreiber von VZ in einem Blog-Post auf ihrer Website betonen, soll sich die neue Plattform, wie schon studiVz und meinVz, auf Gruppen konzentrieren. Dazu heißt es: “Da die Gruppen für Euch immer am Wichtigsten waren, haben wir die neue Seite ganz darauf ausgerichtet und an Eure aktuellen Bedürfnisse angepasst”.

Zudem können sich die Mitglieder ihre Funktionen nach einem Baukastenprinzip selbst zusammenstellen. So kann zum Beispiel im integrierten Gruppenchat mit zugefügten Terminplaner der nächste Spieleabend organisiert werden ohne dabei auf einen externen Messenger oder Timeline zugreifen zu müssen.

Weiters wirbt die Plattform VZ damit, dass es “keinen Datenausverkauf und kommerzielle Algorithmen” gibt. Die Daten sollen zudem auf deutschen Servern gespeichert werden.

Fans vom “Gruscheln” dürfen aufatmen. Diese Funktion ist auf der neuen Plattform VZ ebenfalls verfügbar.

VZ
(c) VZ Website

Alte Daten werden gelöscht

Nutzer, die einen alten VZ Account haben (nur studiVZ und mein VZ), können ihre Daten auf die neue Plattform importieren. Der Datenimport umfasst auch die Bilder des alten Accounts. Der Import ist allerdings nur bis zum 30. Juni 2020 möglich, danach werden alle Daten gelöscht.

Laut den Betreibern von VZ wurde bereits eine Nachricht inklusive einem Link an allen alten VZ-Nutzern geschickt. Der Link ist notwendig, um seinen alten Account zu verifizieren und den Import zu aktivieren.

Sofern Nutzer ihren Link nicht erhalten haben, können sie sich diesen im Bereich “Datenimport” nochmals zuschicken lassen, nach dem eine Registrierung auf der neuen Plattform erfolgt ist.


=> zur neuen Plattform VZ

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GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl | (c) GemeinsamErleben

200 Millionen Seitenaufrufe pro Monat, mehr als 1.000 Neuregistrierungen pro Tag, 20.000 monatlich organisierte Aktivitäten und nun insgesamt mehr als eine Million Mitglieder – diese Zahlen veröffentlichte das 2019 gegründete Wiener Scaleup Synexit nun über seine Freizeit- und Sport-Plattform GemeinsamErleben.

“Kampf gegen die Einsamkeit” im Zentrum

Über die Plattform werden in 70 “Themen-Communities” gemeinsame Aktivitäten organisiert, wobei die Teilnehmer:innen sich dazu nicht vorher kennen müssen. In der Kommunikation von GemeinsamErleben ist klar: Im Zentrum steht der “Kampf gegen die Einsamkeit”. Damit schaffe man auch gesellschaftlichen Mehrwert. Und das Angebot sei gerade in den anstehenden Feiertagen wichtig. “Niemand sollte die Festtage alleine verbringen müssen”, wird CEO Alexander Lendl in einer Aussendung zitiert. “Es ist an der Zeit, das Thema Einsamkeit zu enttabuisieren und offen darüber zu sprechen.”

Übernahme des größten Mitbewerbers im DACH-Raum 2021

Das Konzept scheint – folgt man den Zahlen – aufzugehen. Man zeige, “dass auch Startups im Bereich des sozialen Miteinanders skalieren können”, heißt es vom Unternehmen. Synexit hat 2021 den größten deutschen Mitbewerber Spontacts vom Medienkonzern ProSiebenSat.1 für einen nicht genannten Betrag übernommen – brutkasten berichtete und Lendl war damals in Video-Talk zu Gast.

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Seitdem baute GemeinsamErleben seine Kund:innenbasis im DACH-Raum deutlich aus – die Zahl der monatlichen Neuregistrierungen habe sich in der Zeit um mehr als 1.000 Prozent gesteigert, heißt es vom Scaleup. Mittlerweile würde man auch bereits “die Weichen für eine Internationalisierung in neue Sprachregionen” über den DACH-Raum hinaus stellen. Zudem stehe ein großes Plattform-Update bevor.

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studiVZ & meinVZ vor dem Aus – Ablöse durch neue Plattform “VZ”

  • Die beiden sozialen Netzwerke studiVZ und meinVZ werden durch die neue Plattform VZ abgelöst, die seit heute Montag live ist.
  • Der Import der alten Accounts in die neue Plattform ist noch bis 30. Juni 2020 möglich, danach werden die alten Daten werden gelöscht.

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