09.10.2018

Theorie trifft auf Praxis: Fünf Studierende der WU und das Wiener MedTech OncoLab

Im Laufe des vergangenen Semesters hatten Studierende der WU im Rahmen des E&I Consulting-Projektkurses die Möglichkeit, das Wiener MedTech OncoLab über fünf Monate zu begleiten und in wichtigen Punkten zur Finanzierung des Unternehmens zu beraten. Ein Gastbeitrag von Franziska Schabauer.
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OncoLab
(c) Franziska Schabauer. Louis Weber, Jan Augenstein, Franziska Schabauer (von links nach rechts), Michael Gutkas (fehlend), Charlotte Kufferath (fehlend).

Als wir (Louis Weber, Jan Augenstein, Franziska Schabauer, Michael Gutkas und Charlotte Kufferath) am Anfang des Semesters vor der Auswahl unseres Projektes für die nächsten Monate standen, waren für unser Team zwei Dinge klar: Wir suchten erstens ein Unternehmen, das gesellschaftlichen Mehrwert schaffen konnte und zweitens eine ordentliche Portion Herausforderung. Beides konnten wir in der Zusammenarbeit mit der OncoLab Diagnostics GmbH finden. Das Unternehmen forscht an der Kreation eines hochinnovativen Tests zur Tumordiagnose, welcher im Blut frei zirkulierende Tumorzellen mittels Liquid Biopsy aufspürt und molekular charakterisiert. Einfacher gesagt: Im Gegensatz zu herkömmlichen Tests kann damit eine rezidivierende Krebserkrankung früher diagnostiziert und daher in einem früheren Stadium besser bekämpft werden.

Der geschaffene Mehrwert ist hier wohl auf den ersten Blick erkennbar. Und das Herausfordernde daran? Richtig: ein kapitalsuchendes Unternehmen inmitten einer hochwissenschaftlichen Branche, die für jeden von uns unbekannt war. Denn die Entwicklung des Tests ist zwar zum größten Teil bereits abgeschlossen, allerdings muss bis zur kommerziellen Einsetzbarkeit des Produkts noch einiges in die Standardisierung der Technologie investiert werden.

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Studierende der WU berieten OncoLab

Wie so oft bei jungen Unternehmen fehlen jedoch die finanziellen Mittel. Unsere konkrete Aufgabe bestand also darin, die OncoLab Diagnostics GmbH beim Growth Financing zu unterstützen, passende Finanzierungsarten zu identifizieren und das Team auf die Kontaktaufnahme mit Investoren vorzubereiten. Der Weg zum Ziel Wie ist die Vorgehensweise bei so einer Aufgabenstellung? Zu Beginn versuchten wir, das Unternehmen, das Produkt sowie die Branche zu verstehen. Nach einer umfassenden Analyse von OncoLab und der dazu passenden Investorenlandschaft konnten wir in Abstimmung mit dem Projektpartner die passendste Finanzierungsform für OncoLab identifizieren.

Begleitend dazu, führten wir zahlreiche spannende Interviews mit den unterschiedlichsten Kapitalgebern aus dem DACH-Raum und den USA, um Informationen aus erster Hand zu erhalten und so noch einen besseren Einblick in die Welt der Unternehmensfinanzierung zu bekommen. Am Ende des Projekts konnten wir OncoLab schließlich nicht nur konkrete Ansprechpartner empfehlen, sondern auch Tipps für die Weiterentwicklung des Unternehmens sowie einen genauen Fahrplan zur Überarbeitung ihres Businessplans zur Verfügung stellen.

Von der Theorie zur Praxis

Unser Team wurde während des gesamten Projekts von unseren zwei Coaches unterstützt, welche uns bei offenen Fragen und Schwierigkeiten immer weiterhelfen konnten. Die gemeinsamen Coachings halfen uns, unsere Vorgehensweise zu optimieren und unsere Ziele klar zu fokussieren. Bei Workshops mit etablierten Consulting Unternehmen durften wir an unseren Präsentationstechniken, Foliendesigns, Interviewtechniken etc. feilen – das war vor allem für die professionelle Durchführung des Projekts ein großer Gewinn. Der krönende Abschluss des Projekts war natürlich der E&I-Touchdown, bei dem wir vor hunderten Zusehern unser Projekt pitchen durften (hier geht’s zum Video). Abschließend können wir festhalten, dass dieser Projektkurs jedenfalls die Möglichkeit für unzählige neue Erfahrungen und spannende Herausforderungen geboten hat. In eine ganz neue Branche einzutauchen und das in der Theorie Gelernte in die Praxis umzusetzen hat unglaublich viel Spaß gemacht und war mitunter unser größtes Learning unserer bisherigen Universitätslaufbahn


⇒ Weitere Informationen zum Institut für Entrepreneurship und Innovation der WU

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Wie erwirtschaften nachhaltige Investments eine vernünftige Rendite? Wie können Anleger:innen ihr Geld vor Greenwashing-Assets schützen? Über diese und weitere Fragen diskutierte am Dienstagvormittag Monika Rosen unter dem Titel „Impact Investing“ mit ihren Gästen.

Rendite, Rendite, Rendite

Beim nachhaltigen Investieren ist es die Schlüsselfrage: Wie schafft man es, mit seinem Kapital den gleichen Ertrag zu erzielen wie „klassische Fonds“? Wer will schon auf Rendite verzichten? Grundsätzlich zeigte sich dies in der Vergangenheit als schwierig (Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel). Der Fokus von Investments wird sich aber nach Auffassung von Johannes Ortner verschieben. „Wir alle kommen aus Generationen, wo der Gewinn im Fokus stand. Koste es, was es wolle”, meint der Co-Gründer und CEO des “Bankprojekts” Alia, “ich glaube in 5 Jahren kommen wir in eine Zeit, wo der Impact im Vordergrund steht”. Er denkt, dass Unternehmen dann danach beurteilt werden, wie ihre Wirkung auf ihre Umwelt und die Gesellschaft sind.

Der ESG-Experte der Schoellerbank, Jörg Moshuber, sieht insbesondere in Green- und Social Bonds (Anleihen) für private Anleger:innen attraktive Assets. „Diese werden von der EU reguliert und finanzieren grüne und nachhaltige Projekte.”

Greenwashing beim Impact Investing

Grüne Fonds sehen sich immer wieder der Kritik ausgesetzt, sie würden mit der Aufnahme gewisser Unternehmensaktien Greenwashing betreiben. Auch große Geldhäuser wie beispielsweise Goldman Sachs mussten sich diese Vorwürfe anhören.

Ob bei Anlagen, wo grün draufsteht auch grün drin ist, kann Simon Weiler, CEO und Managing Partner von e-fundresearch klar mit einem „Jein“ beantworten. Es habe sich seiner Auffassung nach in den letzten Jahren zwar viel getan, aber man sei noch nicht am Ende des Wegs. Am Beispiel von VW erklärt Moshuber, wie Unternehmen auch wieder aus nachhaltigen Fonds entfernt werden können. Im ESG-Bereich werden Unternehmen nach folgenden drei Kriterien aufgenommen: Umwelt, Soziales und Governance. Bei VW sei laut Moshuber die Governance, also die Führung des Unternehmens der ausschlaggebende Faktor gewesen, wieso es aus den Nachhaltigkeitsfonds geflogen ist.

Der Konsens: Ein Unternehmen finden, das besser ist als die Konkurrenz in diesem Bereich. „In einer schlechten Gegend das beste Haus“, wie Monika Rosen diesen Konsens zusammenfasst. Gleichzeitig sollte man Anreize schaffen für eine merkliche Verbesserung.

Was heißt das für die Finanzierung von Startups?

Nachhaltigkeit ist auch beim Thema Investment angekommen. Anders als vor 20 Jahren sind Expert:innen in diesem Bereich bei großen Instituten nicht mehr in den Keller verband, sonder heiß begehrt, wie Simon Weiler, CEO und Managing Partner von e-fundresearch es pointiert auf den Punkt bringt. Für Kleinanleger:innen ist es aber noch immer schwer ersichtlich, welche Angebote wirklich grün sind und gleichzeitig eine gute Rendite erwirtschaften. Dafür müssten sich diese viel Zeit nehmen, um die richtigen Investments nach ihren Vorstellungen zu finden. Oder sie suchen sich aktiv gemanagte Fonds. Diese sind allerdings aufgrund der höheren laufend Kosten im Zusammenhang mit Nachhaltigkeitsabschlägen bei grünen Anlagen nochmals unattraktiver. Daher ist wohl davon auszugehen, dass Kleinanleger:innen aufgrund der Einfachkeit weiterhin stark auf alt bewährtes wie einen MSCI-World ETF oder eine Core-Satellite-Strategie setzen.

Für Gründer:innen heißt dies, dass sie von nachhaltigen Fonds für Kleinanleger:innen wohl auch in naher Zukunft keinen Geldregen zu erwarten haben. Daher müssen sie weiterhin wohl oder übel aktiv an diese Herantreten. Allerdings: Impact Investing ist in den Geldinstituten angekommen, was für Startups in aller Regel positiv sein sollte. Aus dem Panel wird deutlich, dass alle anwesenden der Meinung sind, dass das Thema weiter in den Fokus rücken wird. Damit wird auch der Cashflow zunehmen, der von dieser Seite in nachhaltige Unternehmen fließt. Angesichts der derzeit schwierigen Finanzierungssituation zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont, für die Finanzierung innovativer Ideen.

Summa Summarum

Insgesamt war das Panel an Dienstagvormittag ein netter Plausch, zu einem spannenden Thema, das wohl an Aktualität zunehmen wird. Die Gäste haben dies klar formuliert und Ansätze für weitere Diskussionen gegeben. Ein wirklicher AHA-Effekt blieb aber leider aus. Die Aufforderung an Anleger:innen sich stärker mit den Auswirkungen ihrer Investments zu befassen ist richtig und lobenswert. Allerdings wohl unrealistisch, da Österreicher:innen generell lieber auf ihrem ersparten schlafen und andererseits gerade Kleinanleger:innen eh schon massive Probleme haben, den Finanzmarkt im generellen nachzuvollziehen. „Bei der Diskussion um eine grüne Finanzierung […] kennt sich der Anleger früher oder später nicht mehr aus“, formulierte es Johannes Ortner. Wie könnte man aber dagegen vorgehen? Diese entscheidende Antwort beziehungsweise eine eingehendere Diskussion um Lösungsansätze blieb die Runde schuldig.

Immerhin: Die Moderation von Monika Rosen sorgte im Publikum immer wieder für Heiterkeit. Michaela Ernst, Chefredakteurin von Sheconomy, merkt außerdem an, dass die Auseinandersetzung mit nachhaltigen Investments merklich mehr Frauen in den Finanzmarkt holt. Birgit Radl-Wanko von Younus merkte mit Blick auf die Zukunft an, Anleger:innen sollten auch aggressiver Nachhaltigkeit bei den Unternehmen einfordern.

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