13.08.2019

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt

In einer unlängst von Deloitte veröffentlichten Studie zu den Themen "Arbeitszeit" und "Arbeitsort" kommt zum Vorschein, dass das Arbeitsumfeld in Österreich flexibler wird. In 24 Prozent der Unternehmen arbeitet die Mehrheit der Mitarbeiter bereits ohne Kernzeit. 97 Prozent der Unternehmen bieten "Home-Office" an, dessen effektive Nutzung sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt hat.
/artikel/studie-flexibles-arbeiten
Flexibles Arbeiten - neue Homeoffice-Regelung

Fixe Kernzeiten verlieren in österreichischen Unternehmen an Bedeutung, flexible Angebote wie “Home Office” werden immer gängiger, das sind zumindest die Ergebnisse der unlängst veröffentlichten “Flexible Working Studie 2019” von Deloitte Österreich, der Universität Wien und der Universität Graz, die alle zwei Jahre den Status quo flexibler Arbeitsmodelle in heimischen Unternehmen untersucht. Für die diesjährige Erhebung wurden 214 Führungskräfte und HR-Verantwortliche österreichischer Unternehmen befragt.

+++ Fokus-Channel: Human Resources +++ 

Kernarbeitszeit verliert an Relevanz

Die gesteigerte Flexibilität der Arbeitswelt betrifft insbesondere die Kernarbeitszeiten, wobei hier laut laut den Studienautoren ein eindeutiger Trend feststellbar sei. Vor zwei Jahren haben noch fast zwei Drittel der Unternehmen auf Gleitzeit mit Kernzeit gesetzt, jetzt tut dies nur mehr die Hälfte. Gleitzeit ohne Kernzeit wird hingegen immer beliebter.

“Bereits bei einem Viertel der Unternehmen arbeitet die Mehrheit der Mitarbeiter ohne Kernzeiten. Dadurch wird die Flexibilität vor allem für Mitarbeiter weiter erhöht”, erklärt Barbara Kellner, Managerin bei Deloitte Österreich.

Die kürzlich geschaffene Möglichkeit des 12-Stunden-Tages in der Gleitzeit nutzen laut Studie bereits 30 Prozent der befragten Unternehmen. Weniger verbreitet ist hingegen das Modell der 30-Stunden-Woche. In Österreich hat das bisher nur knapp ein Prozent der Unternehmen tatsächlich implementiert.

“Home Office” setzt sich durch

Ein weiterer Trend betrifft den Arbeitsort und das Thema “Home Office”: Demnach bieten 97 Prozent der heimischen Unternehmen die Möglichkeit für Heimarbeit an, wobei die tatsächliche Nutzung durch Mitarbeiter sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt hat. Laut 86 Prozent der Befragten wird das Angebot von einem “beträchtlichen Anteil” der Mitarbeiter in Anspruch genommen. 2017 gaben das nur 42 Prozent an.

“Bei 85 Prozent der Unternehmen hat die physische Anwesenheit im Büro noch immer einen dominanten Stellenwert.”

Diese Zahlen müssen jedoch relativiert werden: So wird bei einem Drittel der befragten Unternehmen nur wenigen Einzelpersonen “Home Office” gewährt. In der Studie heißt es weiter, dass die physische Anwesenheit in den meisten heimischen Unternehmen nach wie vor großgeschrieben wird.

Kellner erläutert: “Obwohl die Option häufiger angeboten und in Anspruch genommen wird, hat bei 85 Prozent der Unternehmen die physische Anwesenheit im Büro noch immer einen dominanten Stellenwert. Das wird zum Problem, wenn Anwesenheit mit Leistung gleichgestellt wird. Mitarbeiter trauen sich dann nicht, Home-Office-Angebote wahrzunehmen.”

Führungskräfte auf Abruf

Neben der physischen Anwesenheit spielt laut Deloitte auch die ständige Erreichbarkeit für viele Unternehmen eine große Rolle. Hier zeigt sich ein spannendes Detail: Von Führungskräften erwarten 65 Prozent der Befragten, dass sie auch in ihrer Freizeit erreichbar sind, von Mitarbeitern wird das hingegen von einem Viertel der Unternehmen eingefordert.

“Es braucht klare Spielregeln, damit die Mitarbeiter auch in der Freizeit abschalten können.”

Bettina Kubicek, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Graz mahnt in diesem Zusammenhang ein: “Flexibles Arbeiten kann mehr Freiheit und Autonomie für die Mitarbeiter bringen. Durch hohe Erwartungen an die Erreichbarkeit gepaart mit fehlenden Grenzen zwischen Job und Privatleben geht diese Freiheit aber oft wieder verloren.” Dem fügt sie hinzu: “Es braucht deshalb klare Spielregeln, damit die Mitarbeiter auch in der Freizeit abschalten können.”

Flexibles Arbeiten erfordert Spielregeln

Damit flexibles Arbeiten erfolgreich umgesetzt werden kann, braucht zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern das nötige Vertrauen. Hier würden die befragten Unternehmen laut den Studienautoren widersprüchliche Signale aussenden. Zum einen geben 75 Prozent an, ihren Mitarbeitern zu vertrauen. Zum anderen setzen 39 Prozent der Unternehmen in diesem Zusammenhang auf zusätzliche Kontrollmechanismen.

“Die Unternehmen müssen das Loslassen lernen und innerhalb eines klar kommunizierten Regelwerks eine gesunde Vertrauenskultur entwickeln. Nur so können sie als zeitgemäße Arbeitgeber attraktiv bleiben”, so Christian Korunka, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Wien abschließend.


=> zur Page von Deloitte

Deine ungelesenen Artikel:
18.12.2024

Daiki: AI-Registry von Wiener Startup soll Firmen bei Einhaltung von Gesetzen helfen

Ein zentrales Programm, das alle KI-Systeme im Unternehmen überwacht und dokumentiert - das soll die neue AI-Registry von Daiki bieten.
/artikel/daiki-ai-registry
18.12.2024

Daiki: AI-Registry von Wiener Startup soll Firmen bei Einhaltung von Gesetzen helfen

Ein zentrales Programm, das alle KI-Systeme im Unternehmen überwacht und dokumentiert - das soll die neue AI-Registry von Daiki bieten.
/artikel/daiki-ai-registry
Daiki-CEO Kevin Michael Gibney | (c) Daiki
Daiki-CEO Kevin Michael Gibney | (c) Daiki

Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Österreich: Nutzung von “Home Office” in den letzten zwei Jahren verdoppelt