14.07.2022

Linzer Soonicorn Storyblok setzt 1,5 Mio Dollar-Fonds auf, um in Partner zu investieren

Storyblok will mit dem Fonds das Wachstum seiner Agenturpartner unterstützen und die Zusammenarbeit mit diesen intensivieren.
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Alexander Feiglstorfer und Dominik Angerer haben Storyblok gegründet © storyblok
Alexander Feiglstorfer und Dominik Angerer haben Storyblok gegründet © storyblok

Im Mai katapultierte sich Storyblok aus Linz mit einer 47 Millionen-US-Dollar-Finanzierungsrunde auf die Liste der heimischen “Soonicorns“. Nun wird das Scaleup, das mit seinem “Headless CMS”, einem flexiblen Content Management-System, große Erfolge erzielt, selbst quasi zum Investor. Das Unternehmen setze einen 1,5 Millionen Dollar schweren Fonds auf und will das Budget in die eigenen Kund:innen stecken, um deren Wachstum zu pushen. Um ein klassisches Eigenkapital-Investment handelt es sich dabei aber nicht – Storyblok vergibt ein Co-Marketing-Budget von je 5.000 US-Dollar verknüpft mit weiteren Leistungen.

“Möchten unseren Partnern etwas zurückgeben”

“Unsere Partner haben in den letzten Jahren eine wichtige Rolle beim Wachstum von Storyblok gespielt. Wir wissen sehr zu schätzen, dass sie uns dorthin gebracht haben, wo wir heute stehen und deshalb möchten wir unseren Partnern etwas zurückgeben, sowohl den etablierten als auch den neuen Partnern”, kommentiert Barry D’Arcy, VP of Partners bei Storyblok. Thomas Peham, VP of Marketing erläutert: “Mit dem 1,5 Millionen Dollar schweren Partnerfonds wollen wir unsere Partner nicht nur mit einem Marketingbudget unterstützen, über das sie selbstständig verfügen können, sondern auch so mit ihnen zusammenarbeiten, dass wir noch viel mehr Geschichten erzählen und die Zukunft des digitalen Storytellings gemeinsam gestalten können”.

Storyblok schreibt Wettbewerb aus

Die Mittel sollen über eine Reihe von Initiativen an die Partner verteilt werden. Zudem schreibt das Scaleup bis zum 10. September einen Wettbewerb aus, bei dem zertifizierte Partner ihre kreativsten Co-Marketing-Ideen einreichen können. “Durch die Teilnahme erhalten sie die Chance, ihr Budget auf 10.000 Dollar zu verdoppeln”, heißt es von Storyblok.

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Martin Madlo, Digital Realty
Martin Madlo, Managing Director Digital Realty Österreich | Foto: Digital Realty

Vor über einem Vierteljahrhundert begann ich, mich intensiv mit der Planung, Entwicklung und dem Betrieb von Rechenzentren auseinanderzusetzen. Jede Ära brachte ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Doch stets ging es darum, den Blick nach vorne zu richten, für die Zukunft zu planen und diese möglichst präzise abzubilden. Damals war es nicht allzu schwer, Vorhersagen zu treffen – die Technologien waren bekannt, ihre Funktionsweise vertraut, und die kommenden Standards absehbar.

Planung im Zeitalter der Ungewissheit

Heute jedoch, im Zeitalter des rasanten Aufstiegs der Künstlichen Intelligenz (KI), hat sich vieles verändert. Wir planen unter vielen Unsicherheiten und betreten damit eine neue Ära: das Zeitalter der Ungewissheit. Bei der Planung unseres neuen Rechenzentrums lautet die Devise: „Best Guess“. Was wird High Performance Computing in Zukunft erfordern? Welche Standards werden maßgeblich sein? Wie viel traditionelle IT-Systeme werden noch benötigt? Die entscheidende Frage dabei: Wie kann ich heute ein Rechenzentrum bauen, das in zwei Jahren den geforderten Ansprüchen gerecht wird? Die Antwort ist simpel und doch anspruchsvoll: Flexibilität.

Eines ist sicher: Um uns auf die Unsicherheiten der Zukunft vorzubereiten, müssen wir größtmögliche Flexibilität schaffen. Doch Flexibilität hat ihren Preis. Und das in einer Zeit, in der uns zusätzliche Herausforderungen wie das Energieeffizienzgesetz auferlegt werden.

Wir müssen Rechenzentren sowohl extrem flexibel als auch maximal nachhaltig gestalten. Gleichzeitig stehen wir vor einem weiteren Problem: Es fehlen klare Standortkonzepte vonseiten der öffentlichen Hand für neue Rechenzentrums-Projekte.

Rechenzentren können stark von KI profitieren

Doch das soll kein düsteres Bild zeichnen. Es gibt auch gute Nachrichten: Rechenzentren können stark von der KI profitieren. Zum einen im Bereich der Kühlung und Energieeffizienz. Mit Hilfe von KI lassen sich Rechenzentren wie ein Smart Home intelligent steuern, um den Energieverbrauch zu optimieren.

Zum anderen kann KI die Wartungskosten erheblich senken. Viele Wartungsarbeiten der Vergangenheit waren reine Routineinspektionen. Obwohl diese sinnvoll sind, bedeutete das oft auch unnötigen Aufwand. Dank KI können Wartungen endlich bedarfsorientiert und nicht mehr kalendarisch durchgeführt werden. Das macht sie nicht nur kostengünstiger, sondern auch besser planbar. Für uns als Planer und Betreiber von Rechenzentren ist KI daher nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine enorme Erleichterung – ihr Nutzen ist deutlich spürbar.

In der Zukunft, diesem Zeitalter der Ungewissheit, wird Flexibilität nicht nur angeboten, sondern auch verlangt werden. Das betrifft sowohl ESG- und Nachhaltigkeitsanforderungen als auch die Standortplanung. Hier sind die Gesetzgeber in Brüssel und in Wien gefordert.


Über den Autor

Martin Madlo ist Managing Director von Digital Realty Österreich.


Teil 1 der Serie “Digital Realty – Digital Reality. Einblicke in die wahre Welt der Rechenzentren”.

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