27.08.2024
PERSONALIE

Storyblok: Linzer Scaleup ernennt Ex-Adobe-Manager zum CMO

Personalie. Das Linzer Scaleup Storyblok begrüßt einen Neuzugang, der schon bei zwei seiner größten Konkurrenten tätig war.
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Alexander Feiglstorfer (links) und Dominik Angerer (rechts) mit Neuzugang Marc Wheeler (Mitte) (c) Mark Wheeler LinkedIn, Storyblok

Erst im Juni stand das in Linz ansässige Scaleup rund um Alexander Feiglstorfer und Dominik Angerer im Rampenlicht: Damals, weil es eine stattliche Series-C-Finanzierungsrunde von 80 Millionen US-Dollar abschloss. Co-Gründer Dominik Angerer erzählte brutkasten von den Hintergründen zum Investment. Die letzte große Runde davor lag im Jahr 2022 – damals in Höhe von 47 Millionen US-Dollar.

“Headless” CMS für Adidas und Oatly

2017 gegründet, gehört das nun knapp sieben Jahre junge Scaleup zu den Hidden Champions Österreichs – und das ohne stationäres Office: Dominik Angerer und Alexander Feiglstorfer bieten Unternehmen mit Storyblok ein Content-Management-System (CMS) an, das “headless” ist. Das CMS ist dabei nicht eng mit einem Frontend verknüpft, sondern kann Inhalte über eine Schnittstelle auf unterschiedlichsten Plattformen und in verschiedenen Darstellungen ausspielen. So unter anderem auf Smartwatches, im Intranet, über VR-Brillen oder im Metaverse.

Auch in puncto Großkunden hat das Linzer Scaleup einiges zu berichten: So nutzen Marken wie Adidas, T-Mobile, Renault und Oatly bereits die Lösung des Scaleups.

CMO von Konkurrenz steigt ein

Nun wird es erneut laut rund um Storyblok: Mit dem heutigen Dienstag vermeldet das Scaleup nämlich einen personellen Neuzugang: den Ex-Adobe- und SiteCore-Manager Mark Wheeler. Dieser wird neuer CMO des CMS-Anbieters und soll dessen Wachstum weiter vorantreiben.

Somit holt man sich Expertise von den Besten – und den Mitbewerbern – an Bord: Denn erst im vergangenen Juni – im Rahmen der jüngsten Finanzierungsrunde – verriet Storyblok-Gründer Angerer, dass die CMS-Enterprise-Lösungen von Wheelers’ Ex-Arbeitgebern Adobe und SiteCore zu den primären Konkurrenten des Linzer Scaleups gehören.

Wheeler trug zu Exit bei

Wheeler wird fortan die Position des Chief Marketing Officers (CMO) einnehmen. In früheren Berufsjahren sei er – wie bereits angemerkt – sieben Jahre als Marketing Director bei Adobe sowie vier Jahre als Vice President of Marketing bei SiteCore tätig gewesen. Zuletzt war Wheeler, der nach Angaben seines LinkedIn-Profils in Großbritannien sitzt, über zwei Jahre als CMO bei LeanIX und hat das Unternehmen zum erfolgreichen Verkauf an SAP geführt.

Mit Wheeler begrüßt Storyblok auch einen preisgekrönten CMO an Bord: In den Jahren 2021, 2023 und 2024 erhielt er nämlich den Global CMO 100 Award – eine US-basierte “Reputation”-Auszeichnung für Entrepreneurs, Influencers und Businesses.

“Bereit für Zeitalter von generativer KI”

“Die CMS-Branche hat sich enorm weiterentwickelt”, so Wheeler, “aber sie steht weiterhin vor der Herausforderung, Entwickler:innen und Marketer:innen eine nahtlose Zusammenarbeit zu ermöglichen – von der Konzeption bis zur Umsetzung von Content-Erlebnissen. Der Markt braucht Lösungen, um die Silos aufzubrechen, Workflows zu optimieren und den Content-Lifecycle zu beschleunigen. Nur dann ist die Branche bereit für das Zeitalter von generativer KI.”

Storyblok sei dabei “in der einzigartigen Position, davon profitieren zu können”, so der CMO. Fortan wolle man sich auf die Stärken des Scaleups fokussieren, darunter Geschwindigkeit und Skalierbarkeit der Storyblok-Lösungen, um ein “erhebliches Umsatzwachstum und Markanteile” zu erzielen.

“Go-to-Plattform für digitale Erlebnisse”

Wheeler selbst möchte “diese Stärken weiter ausbauen” und Storyblok zur “Go-to-Plattform für die Erstellung einzigartiger digitaler Erlebnisse positionieren”.

Auch CEO und Co-Founder Dominik Angerer meldet sich zu Wort: “Mark kennt die CMS-Branche in- und auswendig und hat einen Teil der Reise, die uns bevorsteht, bereits hinter sich. Seine Erfahrung wird uns dabei unterstützen, den Markt über den Einfluss Storybloks auf die Transformation des gesamten Content-Lifecycles aufzuklären.”

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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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