13.09.2023

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf

Dabei handelt es sich um eine Erweiterung der 52 Mio. Euro schweren Series-B-Runde aus dem Sommer 2021, die sich nun auf insgesamt 67,5 Mio. Euro beläuft. Storebox-CEO Johannes Braith erläutert im brutkasten-Interview die Hintergründe.
/artikel/storebox-15-mio-finanzierung
Credits: Storebox / Ben Leitner

Der Video-Talk mit Storebox-CEO Johannes Braith findet sich am Ende dieses Artikels.


Etwas mehr als zwei Jahre ist es her, da hat Storebox mit einer 52 Mio. Euro schweren Series-B-Finanzierungsrunde für Aufsehen in der österreichischen Startup-Szene gesorgt. Nun hat das Logistik-Scaleup wieder Kapital aufgenommen. Es handelt sich dabei aber um keine Series-C-Runde: Vielmehr wird die Series-B-Runde aus 2021 erweitert. Zusätzliche 15,5 Mio. Euro kommen dazu, womit die Runde nun insgesamt 67,5 Mio. Euro umfasst.

Beteiligt an der Erweiterung sind Bestandsinvestoren wie Hansi Hansmann, das Senger-Weiss Family Office, Wille Finance, Kineo, Urban Pioneers, ActivumSG, Markus Ertler und die Raiffeisenbank International. Mit dem Kapital will Storebox nun seine Marktführerschaft absichern und sein Filialnetz weiter ausbauen sowie verdichten.

“Ich bin unfassbar stolz auf das gesamte Team von Storebox und dass wir in dem Umfeld, in dem wir uns aktuell befinden, so eine massive Erweiterung dieser Finanzierungsrunde gepackt haben”, sagt Storebox-CEO und Co-Founder Johannes Braith im brutkasten-Talk. Zu welcher Bewertung das Investment erfolgte, kommuniziert Storebox nicht. Allerdings habe es hier “einen schönen Upswing der Bewertung” gegeben, sagt Braith.

“Relativ pragmatische Gründe” für Erweiterung

Warum die aktuelle Finanzierung als Erweiterung der Series-B-Runde von vor zwei Jahren gestaltet wurde, hat “relativ pragmatische Gründe”, wie der Storebox-CEO weiter sagt. Die Leerstandsquoten seien in der aktuellen wirtschaftlich schwierigen Phase gestiegen: “Das bedeutet für uns enormes Potenzial, das wir heben können, um diese Ladenlokale, die leer stehen, in Storeboxen zu transformieren”. Das Scaleup habe nun “so viel Kapital aufgenommen, das benötigt wird, um genau diese Potenziale zu heben, allerdings nicht mehr”.

Eine Erweiterung der vorigen Runde sei es auch insofern, als ein Großteil des Bestandsinvestoren aus der vorigen Runde wieder mitzogen seien. “Es war ganz bewusst die Entschiedung zu sagen: Ja, wir wollen Kapital reinnehmen, aber im aktuellen Marktumfeld keine Series-C-Runde, die größer ist als die Series-B-Runde machen, sondern tatsächlich etwas zuwarten”, sagt Braith im brutkasten-Talk.

Das Storebox-Gründerteam | Credits: Storebox / Ben Leitner

Mischung aus Eigen- und Fremdkapital

Wie schon frühere Runden ist auch die aktuelle Finanzierungsrunde kein reines Equity-Investment, sondern beinhaltet auch Fremdkapital. “Da wir bei Storebox Probleme in der echten Welt lösen, brauchen wir physische Produkte und dafür brauchen wir CapEx, also Anlagevermögen, das ich aufsetzen muss”, erläutert Braith. “Für diese physischen Produkte – für die Standorte, für das IoT-Setup – macht es tatsächlich relativ wenig Sinn, Equity Money zu nehmen, sondern es macht viel mehr Sinn, Debt zu nehmen”.

Die aktuelle Finanzierung beinhalte Asset Based Financing über eine Sales- und Leaseback-Facility mit einem Schweizer Private-Equity-Fonds, daneben auch klassische Kreditlinien – und eben auch “einen ordentlichen Anteil an Eigenkapital”, wie der Storebox-CEO ausführt. Wie sich die unterschiedlichen Instrumente anteilsmäßig aufteilen, kommunizierte Storebox nicht. Aber: “Ich kann so viel sagen, es ist mehr Eigenkapital als Fremdkapital”, sagte Braith im brutkasten-Talk.

Monatsumsatz in vergangenen zwölf Monaten um 160 Prozent gewachsen

An der Finanzierungsrunde arbeitete Storebox insgesamt neun Monate. Für ein österreichisches Unternehmen in der Wachstumsphase sei es “jetzt nicht unbedingt die einfachste Situation, Fundraising zu betreiben”, erläutert der CEO. Es gebe wenige Fonds, die sich auf diese Phase spezialisieren. Bei Storebox komme noch die physische Produktkomponente dazu. “Demnach haben wir uns immer schon eher in Richtung Private Equity als in klassisches Venture Capital entwickelt”, sagt der Storebox-Cofounder. Im Late-Stage-Bereich herrsche aber generell “sehr, sehr große Zurückhaltung”.

Gerade aufgrund der schwierigen Finanzierungssituation im Scaleup-Bereich sei es aber umso wichtiger als Unternehmen “solide Unit Economics” zu haben, sagt Braith. “Wir sind in den letzten zwölf Monaten 160 Prozent gewachsen, was unseren Monatsumsatz betrifft – bei gleichbleibender Kostenbasis. Wir haben profitable Unit Economics, das heißt, unser Geschäft ist im Kern sehr profitabel”.

400 Storebox-Standorte bis Jahresende geplant

Storebox will nun weiter wachsen. Aktuell hat das Unternehmen knapp unter 300 Standorte. Bis zum Jahresende soll die Zahl auf 400 anwachsen. Neben Österreich, Deutschland und der Schweiz ist das Unternehmen auch in Belgien, Luxemburg und den Niederlanden aktiv. Vor allem in den Benelux-Staaten sollen nun neue Filialen dazukommen, wie Braith im brutkasten-Talk sagt. Ein starker Fokus wir demnäch auf den Niederlanden liegen, dort sollen “etliche Filialen” eröffnet werden.

Auch zahlreiche Neueinstellungen sind geplant – und zwar “in so gut wie allen Bereich, von Finance ganz stark über Operations, über Sales, bis hin zu Marketing und Customer Service”, wie Braith sagt.


Storebox nimmt 15,5 Mio. Euro auf – Johannes Braith im brutkasten-Talk

Im Videotalk spricht Johannes Braith neben den genannten Themen unter anderem noch

  • über Fragen wie den Fachkräftemängel in der Startup-Szene, inwiefern ihn Storebox spürt und warum sich die Situation langsam bessert
  • welche drei Bereiche aktuell die Basis für Storebox bilden und wie sich diese in Zukunft entwickeln sollen
  • wie sich Storebox im Bereich des Smartlocker vom gut finanzierten Konkurrenten MyFlexBox abgrenzt
Deine ungelesenen Artikel:
30.04.2024

Oberösterreichisches Scaleup bildet Energy-Sharing-Community in Deutschland

Das Scaleup aus Freistadt neoom verpartnert sich mit der EWE Netz GmbH für ein Demonstrationsprojekt in Niedersachsen, Deutschland.
/artikel/oberoesterreichisches-scaleup-bildet-energy-sharing-community-in-deutschland
30.04.2024

Oberösterreichisches Scaleup bildet Energy-Sharing-Community in Deutschland

Das Scaleup aus Freistadt neoom verpartnert sich mit der EWE Netz GmbH für ein Demonstrationsprojekt in Niedersachsen, Deutschland.
/artikel/oberoesterreichisches-scaleup-bildet-energy-sharing-community-in-deutschland
neoom
(c) neoom - Das oberösterreichische Energy-Scaleup neoom startet Projekt in Deutschland.

In der Gemeinde Bakum im niedersächsischen Oldenburger Münsterland entsteht derzeit in einem Pilotprojekt eine Energy-Sharing-Community. Darin teilen die Mitglieder der Bürgerenergiegemeinschaft Bakum den Strom ihres gemeinsamen Windparks und ihrer PV-Anlagen auf dem Dach. Damit dies trotz noch fehlender gesetzlicher Rahmenbedingungen möglich ist, haben sich die Gemeinde Bakum, die Energiegenossenschaft Bakum, die EWE Netz GmbH und das Freistädter Scaleup neoom in einem Demonstrationsprojekt zusammengetan.

neoom-App zur Visualisierung

“Es ist eine perfekte Symbiose”, sagt Jan Hoyer, Vorstand der Energiegenossenschaft Bakum. “Wir bringen die Mitglieder und das Windrad, die Gemeinde ihren PV-Strom, die EWE Netz stellt die Energiedaten und die intelligenten Messsysteme zur Verfügung und neoom bietet eine App zur Visualisierung und die Abrechnungsprozesse an.”

Wenn also in Zukunft in Bakumer Landen die Sonne scheint oder der Wind weht, wird die erzeugte Energie der Teilnehmenden der verbrauchten Energie gegenübergestellt, um zu ermitteln, welcher Anteil für jeden 15-Minuten-Block direkt in der Region verbraucht wurde. Diese Energiemenge ist jene, die innerhalb der Community in Zukunft direkt geteilt werden kann.

Damit sich die Community schon jetzt trotz fehlender regulatorischer Möglichkeiten möglichst real anfühlt, erhalten die Teilnehmenden eine virtuelle Abrechnung der geteilten Energiemengen und für jede mit der Community geteilte kWh gibt es auch einen Bonus. “Das sollte im Schnitt jedem Haushalt 50 bis 100 Euro bringen”, schätzt Thomas Nenning, der für die digitalen Produkte bei neoom zuständig ist.

Die Projektpartner setzen sich das gemeinsame Ziel, die Energiegemeinschaft entlang der regulatorischen Möglichkeiten sukzessive auszubauen, um im nächsten Schritt die innergemeinschaftlichen Energiemengen und die Reststrommengen getrennt abzurechnen. Sobald die energiewirtschaftlichen Prozesse auch regulatorisch angepasst werden, soll die Community in den Vollbetrieb wechseln.

Energiewende

“In unserer Region spielt Strom aus Wind und Sonne eine große Rolle. Wir zeigen mit diesem Projekt in Bakum nicht nur, was technisch damit möglich ist und allen Akteuren den größtmöglichen Nutzen liefert, sondern vor allem auch, wie Energiewende funktionieren muss”, sagt Ralf Kuper, Regionsleiter Cloppenburg/Emsland von EWE Netz.

EWE sieht mit diesem Piloten die Chance als Pionier Praxiserfahrung zu sammeln und Impulse für die Gesetzgebung weiterzugeben: “Es geht darum, besser zu verstehen, welche rechtlichen und technischen Herausforderungen im Detail entstehen, um für die gesetzliche Ausgestaltung von Energy-Sharing sinnvolle und effiziente Lösungen aufzuzeigen”, sagt Jannis Reichel, der bei EWE Innovationen und neue Geschäftsmodelle vorantreibt.

Neoom und das Zwiebelschalenkonzept

Die Praxiserfahrung aus dem Betrieb von knapp hundert aktiven Energiegemeinschaften in Österreich möchte neoom nutzen, um auch in Deutschland zu zeigen, wie das regionale Teilen von Energie für das Thema Energiewende begeistert.

“Für uns ist die dezentrale Energieversorgung ein Zwiebelschalenkonzept”, so Nenning abschließend. “Zuerst die Eigenversorgung über PV und Stromspeicher maximieren, danach Strom möglichst regional teilen und für all die Zeiten, wo dies nicht ausreicht, die Energie mit dem Energieversorger handeln.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Storebox: Wiener Logistik-Scaleup nimmt 15,5 Mio. Euro auf