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Der Krieg in der Ukraine, die hohen Energiepreise, die Firmen, der Markt etc. Wenn es darum geht, einen Grund für die derzeitige Inflation zu suchen, hört man, je nachdem wen man fragt, von unterschiedlichen Schuldigen. Ronald Stöferle, Österreichs bekanntester Goldexperte, sieht diese kurzfristigen Ursachen jedoch nur als Randnotizen. Im Podcast “Was Bitcoin bringt” zeigt er sich offen frustriert, dass sich “niemand die Mühe gibt, über die Wurzel allen Übels zu sprechen”. Ronald Stöferle spricht schon darüber.
Der Goldexperte bezeichnet das ungedeckte Geldsystem als “Ursünde”. 1971 verkündet Richard Nixon, dass die Goldeinlöse-Verpflichtung des US-Dollars temporär aufgehoben wird. Dieser “temporäre” Zustand hält jedoch bis heute an. Jene Reform eröffnete zwar neue Möglichkeiten, brachte allerdings ungeahnte Probleme. Unter anderem die derzeitige Inflation am Verbrauchermarkt. Jetzt stecken die Notenbanken, so Stöferle, in einem Dilemma.
Zinserhöhung würde in Depression führen
Die wirtschaftliche Lage würde eigentlich eine aggressive Erhöhung der Zinsen benötigen. Das hätte allerdings zur Folge, dass Aktienmarkt, Immobilienmarkt, Bondmarkt etc. stark leiden würden. Solch ein Unterfangen würde nicht zu einer Rezession, sondern zu einer massiven Depression führen – ein Zustand den niemand herbeisehnt. Somit bleiben dem System nur wenige Möglichkeiten. Die Notenbanken in Europa und den USA würden zunächst dem japanischen Modell folgen und “qualitative easing” betreiben, was bedeutet, dass besagte Institutionen beginnen, Aktien zu kaufen.
Große Chancen für Gold und Bitcoin
Auf langfristige Sicht sieht der Goldexperte ein Szenario als besonders wahrscheinlich. “Früher oder später wird es zu einer Währungsreform kommen”. Für Privatpersonen gibt es bis dahin noch mehrere Möglichkeiten, unabhängig von Entscheidungsträgern zu agieren. Große Chancen sieht Ronald Stöferle in Zukunft für Gold und Bitcoin. “Es ist nicht sicher, dass sich Bitcoin durchsetzen wird – aber mit jedem Tag steigt die Wahrscheinlichkeit”. Außerdem sei nicht ausgeschlossen, dass selbst Staaten, neben Aktien, auch die größte Kryptowährung kaufen.