30.03.2022

Goldexperte: “Die Wurzel allen Übels” im Geldsystem

Goldexperte Ronald Stöferle sieht die Ursachen für die aktuelle Inflation in weiter Vergangenheit und als systematisches Problem. Die Notenbanken seien in einer Zwickmühle.
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Goldexperte Ronald Stöferle © Stöferle
Goldexperte Ronald Stöferle © Stöferle

Der Krieg in der Ukraine, die hohen Energiepreise, die Firmen, der Markt etc. Wenn es darum geht, einen Grund für die derzeitige Inflation zu suchen, hört man, je nachdem wen man fragt, von unterschiedlichen Schuldigen. Ronald Stöferle, Österreichs bekanntester Goldexperte, sieht diese kurzfristigen Ursachen jedoch nur als Randnotizen. Im Podcast “Was Bitcoin bringt” zeigt er sich offen frustriert, dass sich “niemand die Mühe gibt, über die Wurzel allen Übels zu sprechen”. Ronald Stöferle spricht schon darüber.

Der Goldexperte bezeichnet das ungedeckte Geldsystem als “Ursünde”. 1971 verkündet Richard Nixon, dass die Goldeinlöse-Verpflichtung des US-Dollars temporär aufgehoben wird. Dieser “temporäre” Zustand hält jedoch bis heute an. Jene Reform eröffnete zwar neue Möglichkeiten, brachte allerdings ungeahnte Probleme. Unter anderem die derzeitige Inflation am Verbrauchermarkt. Jetzt stecken die Notenbanken, so Stöferle, in einem Dilemma.

Zinserhöhung würde in Depression führen

Die wirtschaftliche Lage würde eigentlich eine aggressive Erhöhung der Zinsen benötigen. Das hätte allerdings zur Folge, dass Aktienmarkt, Immobilienmarkt, Bondmarkt etc. stark leiden würden. Solch ein Unterfangen würde nicht zu einer Rezession, sondern zu einer massiven Depression führen – ein Zustand den niemand herbeisehnt. Somit bleiben dem System nur wenige Möglichkeiten. Die Notenbanken in Europa und den USA würden zunächst dem japanischen Modell folgen und “qualitative easing” betreiben, was bedeutet, dass besagte Institutionen beginnen, Aktien zu kaufen.

Große Chancen für Gold und Bitcoin

Auf langfristige Sicht sieht der Goldexperte ein Szenario als besonders wahrscheinlich. “Früher oder später wird es zu einer Währungsreform kommen”. Für Privatpersonen gibt es bis dahin noch mehrere Möglichkeiten, unabhängig von Entscheidungsträgern zu agieren. Große Chancen sieht Ronald Stöferle in Zukunft für Gold und Bitcoin. “Es ist nicht sicher, dass sich Bitcoin durchsetzen wird – aber mit jedem Tag steigt die Wahrscheinlichkeit”. Außerdem sei nicht ausgeschlossen, dass selbst Staaten, neben Aktien, auch die größte Kryptowährung kaufen.

Stöferle im Podcast

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Das Holloid-Team (c) Laszlo Toth

Insgesamt 387 Millionen Euro Fördergeld vergibt das European Innovation Council (EIC) über den EIC-Accelerator, davon 226 Millionen In Form von Beteiligungen und 161 Millionen in form von Garantien. Nun wurden 71 europäische Startups genannt, die im aktuellen Durchgang gefördert werden. Im Durchschnitt entfallen auf diese je 5,45 Millionen Euro Fördergeld. Der Großteil – fast 80 Prozent – erhalten eine Mischung aus Beteiligungskapital und Garantien.

Von 1.200 auf 71 im EIC-Accelerator

Der Auswahlprozess gilt als hoch-kompetitiv. Das EIC bezeichnet den aktuellen Durchgang in seiner Kommunikation sogar als “bisher wettbewerbsintensivste Finanzierungsrunde seit dem Start des Accelerators im Rahmen von Horizon Europe”. Rund 1.200 Startups kamen dabei in die erste Auswahl und mussten sich in einem mehrstufigen Prozess durchsetzen. Um die Förderung zu erhalten, müssen die Startups unter anderem von einer Jury aus drei Gutachter:innen neun von neun Punkten erhalten, bevor sie eine internationale Jury aus Unternehmer:innen und Wissenschaftler:innen bei einer 45-minütigen Live-Präsentation und einem Interview in Brüssel überzeugen müssen.

“Es ist wie 2 Minuten, 2 Millionen – nur professioneller”

“Es ist wie 2 Minuten, 2 Millionen – nur professioneller”, erzählt Marcus Lebesmühlbacher, CEO des Wiener BioTech-Startups Holloid. Es ist eines von zwei heimischen Unternehmen, die es in die Endauswahl geschafft haben. Als eines von nur zehn Startups, erhielt Holloid eine reine Garantie-Finanzierung. Auch das Grazer Startup Easelink, das ein E-Auto-Ladesystem entwickelt hat, ist mit dabei – und bekam eine Misch-Finanzierung aus Beteiligungskapital und Garantien. Dominiert wird die Gruppe der 71 ausgewählten Unternehmen von Startups aus Deutschland (15), den Niederlanden (11) und Schweden (7). Nicht nur Firmen aus EU-Länder, sondern etwa auch aus dem Vereinigten Königreich und Israel werden gefördert.

Holloid überzeugt mit Usecase im Bereich Präzisionsfermentation

Holloid hat ein Echtzeit-Monitoring-System zur Überwachung von Mikroorganismen entwickelt – brutkasten berichtete bereits. Die EIC-Jury überzeugte man mit einem Usecase im Bereich Präzisionsfermentation. “Die Bereitstellung einer Schlüsseltechnologie, die es der Pharma-, Lebensmittel- und Chemiebranche ermöglicht, ihre Wertschöpfungsketten umzugestalten, hat die Jury zu Recht begeistert”, kommentiert CEO Lebesmühlbacher. Auch viele zahlende Beta-Kunden und die Liste potenzieller Kooperationspartner habe die Jury überzeugt.

Easelink aus Graz hat ein System für automatisiertes E-Auto-Laden entwickelt. Damit konnte das Startup bereits zahlreiche internationale Kooperationen in der Auto-Branche, aber etwa auch mit E-Taxi-Anbietern in Österreich gewinnen. Auch finanzierungsseitig kann Easelink bereits einiges vorweisen. 2022 holte sich das Unternehmen in seiner Series-A-Finanzierungsrunde 8,3 Millionen Euro. Zuletzt stieg Verbund X Ventures im Herbst 2024 mit weiteren 1,5 Millionen Euro als strategischer Investor ein.

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