15.11.2017

Sticklett: Kärntner e-health-Startup erhält sechsstelliges Investment

Das Startup sticklett technologies hat eine weltweit einzigartige e-health-Applikation entwickelt und sich damit ein sechsstelliges Investment in Höhe von 120.000 Euro gesichert.
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Sticklett
C) Sticklett -

sticklett, das Startup aus Kärnten hat bisher als junges und innovatives Fashion Label smarte Kindermode designt, kreiert und auf den Markt gebracht. Seit Juni 2016 entwickelt Erfinderin und Gründerin Michaela Schicho, nun auch Applikationen im E-Health-Bereich. Das neueste Produkt „Mary”, eine haptische Applikation, die nach dem sticklett-Verfahren einfach an der Unterwäsche von Kindern und Babys angebracht werden kann, soll die Vitalwerte der Kleinen erfassen und bei Unregelmäßigkeiten, über eine entsprechende App, sofort einen Alarm am Smartphone der Eltern auslösen.

Sensibler Helfer

Mary wurde in den Entwicklungsschritten mit zahlreichen professionellen Partnern auf Zuverlässigkeit, Kinderfreundlichkeit und auf ihre gesundheitsfördernde Wirkung überprüft. Zu den mit Medizinerinnen und Medizinern abgestimmten lebensnotwendigen Vitalparametern zählen Atmung, Körpertemperatur Schlafverhalten und Aktivität des Kindes. Die von sticklett entwickelte E-Health-Applikation ist die weltweit erste ihrer Art. Das Design in Form eines Marienkäfers soll beruhigend auf (kranke) Kinder wirken und misst, an der Unterwäsche angebracht laufend mit, auch während das Kind schläft. Bei Überschreitung der zuvor eingegebenen Grenzwerte wird dann sofort Alarm auf dem Smartphone der Eltern oder der betreuenden Personen ausgelöst. „Mary” ist ein kraftvoller und sensibler Helfer und Beschützer für Kinder – besser als der übliche und meist wiederholte Einsatz von Messgeräten wie einem Fieberthermometer, das die Situation sowohl für Kinder als auch Eltern oft noch verschlimmert.

(v.l.n.r.): Manuel Kapeller-Hopfgartner, CEO; Katharina Bauer; dahinter Christopher Stelzer; Thomas Koszlowski; Michaela Schicho, CEO und Gründerin von sticklett technologies GmbH

Partner und Unterstützer

Seit der Gründung des Startups sticklett, mittlerweile sticklett technologies GmbH konnten unter anderem folgende Partner und Investoren gewonnen werden. Dazu zählen die Fachhochschule Kärnten (Medizintechnik), das Accelerator-Programm der Firma Kubator GmbH (Technology & Start up Center in Gmünd), das build! Gründerzentrum Kärnten GmbH, das Buildup! Mentoringprogramm von Verantwortung zeigen, der KWF – Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds und das Silicon Alps Cluster – der österreichische Technologie- und Innovations-Cluster, Bereich „Electronic Based Systems“, sowie zahlreiche Ärztinnen.

120.000 Euro Investment

Mit Beginn 2017 erfolgte der Startschuss für die erste Finanzierungsrunde. Es wurden zahlreiche Investorengespräche in ganz Österreich geführt. Innerhalb eines halben Jahres konnte das Unternehmen wichtiges Startkapital an Land ziehen und mehrere Investoren überzeugen. Insgesamt wurden 120.000 Euro von drei privaten, österreichischen Investoren und einer Kärntner Beteiligungs GmbH, des Investors Club Carinthia, ins Unternehmen eingebracht. Das frische Kapital wird nun für die Fertigstellung der Entwicklungsarbeit von Mary verwendet, damit sticklett bereits beim Start der geplanten Crowdfunding Kampagne im Februar 2018 mit einem zuverlässigen und funktionierendem Produkt aufwarten kann. „Wir haben sehr viel Forschung- und Entwicklungsarbeit geleistet und sind in der Implementierung der Software- und Hardwarekomponenten mit äußerster Sorgfalt und Leidenschaft vorgegangen. Schlussendlich beschützt Mary das wertvollste Gut aller Eltern – ihre lieben Kinder.”, so Gründerin DI Michaela Schicho.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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