08.09.2021

Volta: Steyr Automotive produziert ab 2022 E-LKW für ein Startup

Die nach der Übernahme neu aufgestellte Steyr Automotive zieht einen Großauftrag des schwedischen E-LKW-Startups Volta an Land.
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Volta Trucks: Der Volta Zero wird von Steyr Automotive hergestellt werden
(c) Volta Trucks: Der Volta Zero

Der Verkauf von MAN Steyr ging dieses Jahr bekanntlich alles andere als reibungslos über die Bühne. Letztlich erhielt Investor Siegfried Wolf, der in den 1990’er Jahren Frank Stronachs Magna in Europa aufgebaut hatte, den Zuschlag. Und das Unternehmen muss sich nun mit dem neuen Namen Steyr Automotive neu aufstellen. Denn zwar sind die Produktionsanlagen und Fachkräfte vorhanden. Die Produktion der Komponenten für MAN läuft aber 2023 aus.

Steyr Automotive setzt sich bei Ausschreibung durch

Auf der Suche nach neuen Großaufträgen wurde Steyr Automotive nun bei einem schwedischen Startup fündig. Volta will bereits Ende 2022 in Steyr mit der Serienproduktion seines Modells Volta Zero starten, das für innerstädtische Frachtlieferungen entwickelt wird. Davor hatte es ein Ausschreibungsverfahren mit potenziellen Lieferanten in ganz Europa gegeben. Steyr Automotive sei aufgrund umfangreicher Erfahrung im Nutzfahrzeugbau, der bestehenden Fertigungsinfrastruktur und der daraus resultierenden schnellen Markteinführung ausgewählt worden, heißt es von Volta. Kunden-Tests mit Pilotflotten-Fahrzeugen sollen schon Mitte nächsten Jahres beginnen.

Kjell Waloen, Co-Founder und CTO von Volta Trucks, kommentiert: “Die Partnerschaft mit Steyr Automotive ist ein bedeutender Meilenstein für Volta Trucks und einer der wichtigen Meilensteine, bevor wir Ende 2022 mit dem Bau vollelektrischer LKW beginnen. Das Team von Steyr Automotive verfügt nachweislich über die Fähigkeit, den Volta Zero mit jahrzehntelanger Erfahrung im Premium-LKW-Bau herzustellen”. Der Bau des LKW in Österreich soll aufgrund der geografischen Lage im Zentrum Europas auch die Markteinführungszeit verkürzen und den ökologischen Fußabdruck minimieren, was ein “Schlüsselfaktor im Entscheidungsprozess” gewesen sei.

Volta will bis 2025 jährlich 27.000 LKW produzieren

“Die Partnerschaft wird es Volta Trucks nun ermöglichen, die Produktion schnell hochzufahren, da wir die Anforderungen unserer Kunden erfüllen wollen, die ihre Flotten so schnell wie möglich durch emissionsfreie Fahrzeuge ersetzen müssen”, so Waloen. Insgesamt plant das Unternehmen momentan vier E-LKW-Modelle unterschiedlicher Größe auf den Markt zu bringen und geht davon aus, bis 2025 jährlich mehr als 27.000 LKW zu produzieren.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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