10.04.2022

Nicht Apple machte Steve Jobs zum Milliardär, sondern George Lucas und Disney

1985 hörte Steve Jobs bei Apple auf. Schon ein Jahr später legte er mit einem Investment den Grundstein für seinen größten finanziellen Erfolg - und der hat wenig mit Apple zu tun.
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Steve Jobs wurde nicht durch Apple zum Milliardär, sondern durch Pixar
Steve Jobs wurde nicht durch Apple zum Milliardär, sondern durch Pixar | (c) Ben Stanfield via Wikimedia Commons

Mehr als zehn Jahre nach seinem Tod 2011 hat der Apple-Mitgründer Steve Jobs heute den Status einer Ikone der Tech-Szene, gilt er doch als Vater des iPhones. Vor allem jüngeren Semestern weniger bekannt ist, dass die Karriere des Unternehmers bei “seiner” Firma eine längere Unterbrechung hatte. 1985 verließ Jobs Apple nach einem Streit mit dem damaligen Geschäftsführer John Sculley, den er zwei Jahre vorher von Pepsi abgeworben hatte. Erst 1996 kam er wieder zurück, als Apple sein neues Unternehmen NeXT für 402 Millionen US-Dollar aufkaufte. Dazwischen legte er mit einem anderen Deal den Grundstein für seinen größten finanziellen Coup – und diesen schloss er mit Star Wars-Schöpfer George Lucas ab.

1986 als entscheidendes Jahr für Steve Jobs

Es war das Jahr 1986, das für Steve Jobs in mehrerlei Hinsicht entscheidend werden sollte. Nach seinem Abgang bei Apple gründete er in diesem Jahr sein neues Unternehmen NeXT. Dieses baute ebenfalls Computer und spezialisierte sich auf (aus damaliger Sicht) leistungsstarke aber auch entsprechend teure Rechner für den wissenschaftlichen Bereich. So war es etwa ein NeXT-Gerät, auf dem Tim Berners-Lee am CERN das World Wide Web entwickelte. Später, nach der Übernahme, sollte das Betriebssystem NeXTStep des Unternehmens zum neuen “Mac OS X” ausgebaut werden.

Als George Lucas Pixar verkaufte

Ebenfalls 1986 kaufte Jobs gemeinsam mit einem Geschäftspartner, dem Computergrafik-Experten Edwin Catmull, um zehn Millionen US-Dollar ein Computertrickfilm-Studio aus der Lucasfilm von George Lucas heraus. Sie gaben dem Studio einen neuen Namen: Pixar. 1995, nach Jahre langer Arbeit gelang damit der erste große Coup. Der Animationsfilm Toy Story, der im Auftrag von Walt Disney produziert worden war, wurde zum gigantischen Erfolg, der rund 360 Millionen US-Dollar einspielte und mit einem Oscar ausgezeichnet wurde.

Börsengang-Timing von Pixar als genialer Schachzug

An diesem Punkt machte Steve Jobs einen genialen Schachzug: Er setzte gegen interne Widerstände durch, dass Pixar nur eine Woche nach dem Kinostart von Toy Story an die Börse ging. Die Aktie schoss augenblicklich nach oben verdoppelte ihren Wert und Jobs wurde zum Milliardär. Das war freilich erst der Anfang der Erfolgsgeschichte von Pixar. Es sollten in den folgenden Jahren unter der Führung des Apple-Gründers zahlreiche Animations-Blockbuster wie “Das große Krabbeln”, “Monster AG”, “Findet Nemo”, “Die Unglaublichen” und “Cars” entstehen.

Steve Jobs als größter Disney-Einzelaktionär

2006 schließlich übernahm Disney Pixar für 7,4 Millliarden US-Dollar. Jobs, der 50,1 Prozent der Anteile gehalten hatte, wurde in Disney-Aktien bezahlt und wurde so mit sechs Prozent zum größten Einzelaktionär des Unterhaltungsgiganten. Das sollte bis zu seinem Tod den Großteil von Steve Jobs’ Vermögen ausmachen.

Ein Dollar Jahresgehalt im strauchelnden Apple-Konzern

Dabei war es bekanntlich seine Führung, unter der Apple den Kurs einschlug, der es später zum wertvollsten Unternehmen der Welt machte. Wie oben erwähnt kehrte Jobs nach der NeXT-Übernahme schon 1996 zu Apple zurück. Zu diesem Zeitpunkt schrieb der Konzern rote Zahlen und der Gründer setzte einen Sparkurs durch. Mehrere Jahre führte er die Position für ein symbolisches Gehalt von einem US-Dollar pro Jahr aus und kam damit auch ins Guinness Buch der Rekorde. Das blieb auch so, als das unternehmen 1998 mit dem iMac in die Gewinnzone zurückkam. Erst als 2001 mit dem iPod ein großer Erfolg am Markt gelang, wurde die Bezeichnung “vorübergehend” aus dem Job-Titel gestrichen. Ab da verdiente er auch hier sehr gut.

iPhone: Die Smartphone-Ära als ewiges Vermächtnis

Der wohl größte Coup von Steve Jobs bei Apple, der wohl für ewig sein Vermächtnis sein wird, kam dann bekanntlich ein Jahr nach der Übernahme von Pixar durch Disney. 2007 präsentierte der CEO das iPhone, das die Smartphone-Ära einläuten und damit die gesamte Welt nachhaltig verändern und den Konzern endgültig zum Tech-Giganten machen sollte. Bis wenige Monate vor seinem Tod im Oktober 2011 war der Gründer noch aktiv für Apple tätig.

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eduard, Befähigungsprüfung, Immobilien, Treuhänder
(c) eduard - Markus Strohriegl von eduard.

Platzhirsch-Definition: Ein männlicher Hirsch, der seinen Einstand gegen Artgenossen verteidigt. Um zu verstehen, was das mit Markus Strohriegl und seiner e-learning-Plattform eduard (education – alles rein digital) zu tun hat, muss man etwas zurückgehen.

eduard-Founder suchte nach Vorbereitungskurs

Der gebürtige Grazer hat sich seit 2017 mit Immobilien beschäftigt und erste Projekte abgewickelt – Wohnungen gekauft und vermietet. 2021 trat er die Ausbildung zum Immobilientreuhänder an und war auf der Suche nach einem Vorbereitungskurs für die Befähigungsprüfung.

Da er Vollzeit als kaufmännischer Leiter tätig war, war es ihm nicht möglich die Abendkurse anderer institutionelle Anbieter zu besuchen – die Lehrgänge verlangten Präsenz vor Ort. Was zum Problem wurde, da es überall sonst, nur nicht in der Steiermark ein solches Angebot gab.

Also fand Strohriegl einen Online-Kurs eines Wiener Anbieters und bemerkte eine Sache. Die Form des Vortrags und starre Kurszeiten waren nicht mehr zeitgemäß, so sein Gefühl.

“In Zeiten wie diesen, muss man das didaktisch besser und flexibler gestalten können”, erinnert er sich an seine damaligen Gedanken. Aus diesen Überlegungen erwuchs langsam die erste Idee, eine derartige Prüfungsvorbereitung in Zukunft selbst anzubieten und zeitunabhängig auszugestalten.

Netflix des Immobilienlernens

Ende 2021 war die Befähigung vollbracht und Strohriegl begann damit, essentielle Fragen und Lernmaterialen selbständig zu sammeln und einen Kurs zu entwickeln. So gab es für eduard 2022 den Kickoff.

“Unsere Idee war es, den Kurs als Streaming-Angebot anzubieten, als On-Demand-Vorbereitung”, erklärt der Founder. “Konkret eine Art ‘Netflix des Immobilienlernens’ zu entwickeln.”

So fanden er und sein Co-Founder Michael Taschner – mit dem er bereits die Immobilienfirma zweiraum Immobilien GmbH gegründet hatte – für jeden Fachbereich Experten aus der Praxis (Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare) und konnten im November 2023 die ersten Kurse anbieten.

Fünf Säulen und eine Klage

Das e-learning-Modell von eduard besteht aus fünf Säulen: einer Quiz-App, umfassenden Lernunterlagen, einer aufgebauten Community, Branchen-Experten und Videos. Das Ziel dabei war eine ständige Verfügbarkeit der Streaming-Inhalte, Austausch mit der Community, Nutzung digitaler Lernkarten, sowie Live-Fragestunden und direkter Zugang zur Expertise der Profis.

Soweit stand alles und mit Anfang November 2023 ging man schlussendlich mit der Plattform live. Ein paar Wochen danach, kam jedoch die erste Abmahnung von einem Mitbewerber, der nicht genannt werden soll, der Redaktion aber bekannt ist.

Es war genau jener Online-Anbieter, bei dem Strohriegl seine Vorbereitung auf die Befähigungsprüfung absolviert hatte und der dem Gründer-Duo nun vorwarf, schmarotzerisch dessen Inhalte kopiert zu haben.

“Wir haben gute zwei Jahre in die Entwicklung der Kursunterlagen hineingesteckt, mehrere tausend Stunden investiert und waren uns nie einer Schuld bewusst”, sagt Strohriegl.

Urheberrecht verletzt?

Am Karfreitag des heurigen Jahres (29. März) folgte dann die Zustellung der Klage in Form von zwei Paketen mit insgesamt 1.000-seitiger Argumentation, warum eduard das Urheberrecht verletzt haben sollte.

Laut der WKO heißt es dazu: “Nicht alles was kreativ und geldwert ist, wird durch das Urheberrecht geschützt, wie z.B. Erfindungen, die in der Regel durch das Patentrecht geschützt werden. Nicht geschützt werden aber abstrakte Ideen, also z.B. eine Geschäftsidee, Werbeideen oder die Idee für ein Computerprogramm. Nur die konkrete Ausgestaltung kann geschützt sein und darf daher nicht ohne Zustimmung des Rechteinhabers übernommen werden.”

Und weiter: “Auch die Rechtsprechung gewährt Geschäftsideen keinen Schutz durch das Lauterkeitsrecht mit folgender Begründung: Jeder muss die Ergebnisse seiner Arbeit, mag er sie mit noch so viel Mühe und Kosten erreicht haben, der Allgemeinheit im Interesse des Fortschrittes zur Verfügung stellen, soweit kein Sonderrechtsschutz besteht. Sein Vorteil im Wettbewerb liegt in dem natürlichen Vorsprung, den er vor seinen Mitbewerbern dadurch gewinnt, dass sie ihn erst wieder durch ihre nachahmende Leistung ausgleichen müssen, was keineswegs immer so einfach ist und oftmals ebenfalls Mühe und Kosten erfordert.”

Skurrile Vorwürfe

Mit Mühen und Kosten musste sich auch der Founder befassen. Es kostete Strohriegl gute zwei Monate an intensiver Arbeit, in denen er sich mit Rechtsanwälten beriet und Seite für Seite Gegenbeweise erbrachte, um gegen die einstweilige Verfügung anzugehen.

Die erste Verhandlung fand dann im Mai statt und die Verfügung wurde schlussendlich nach teilweise “skurrilen Vorwürfen”, wie Strohriegl sie nennt, abgewiesen.

“Der Kläger hat sogar behauptet, dass allgemeine Fragestellungen wie ‘was ist ein Mietvertrag’ sein Werk wären und wir uns daraus bedient hätten”, erinnert sich der Founder. “Es war absurd und hat am Ende viel Zeit und Geld gekostet, denn man bekommt nur die tariflichen Kosten ersetzt, nicht aber die Anwaltsstunden.”

Im Juni gab es sogar ein Vergleichsangebot, das das Gründer-Duo ablehnte – der Kläger bot an, die Klage zurückzuziehen, wenn man die eigenen Kosten übernimmt.

eduard wich nicht zurück

“Wir wollten keinen Millimeter zurückweichen und haben erklärt, dass wir gerne ins Hauptverfahren gehen. Mitte September zog der Kläger seine Klage unter Anspruchsverzicht zurück und trägt nun alle Kosten selbst, die tariflich entstanden sind. Dies war eine große Belastung und eine große Hürde, die wir als Gründer in der Frühphase unseres Startups durchmachen mussten.”

Nun aber ist man dabei, weitere Kurse zu entwickeln, verfügt über 150 aktive User:innen und merkt eine steigende Tendenz was “word of mouth” betrifft.

Mittelfristig möchte eduard sein Kurs-Angebot weiter ausbauen und sich in den Bereichen Wirtschaft, Recht und Steuern platzieren und wie Strohriegl sagt: “in Österreich führender Anbieter im Bereich Online-Ausbildungen werden.”

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