30.10.2018

Steirisches Balkon-Kraftwerk “SolMate”: knapp 300 Prozent Funding-Ziel in einer Woche

Das CleanTech-Startup EET aus der Steiermark hat innerhalb von einer Woche 300 Prozent des Fundingziels erreicht. Mit dem Balkon-Kraftwerk "SolMate" auf Solarbasis möchte man bald in die Serienproduktion gehen und die Energiewende in die Privathaushalte bringen.
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SolMate
(c) EET. Wollen international mit dem ersten Solarkraftwerk für den Balkon durchstarten: Stephan Weinberger, Christoph Grimmer, Florian Gebetsroither (v. l.)

Das steirische Startup EET von Christoph Grimmer, Stephan Weinberger und Florian Gebetsroither möchte die Energiewende in den Privathaushalten einläuten. Hierzu haben die drei jungen Gründer “SolMate” entwickelt, ein Solarkraftwerk für den Balkon. Nach Angaben der Gründer soll das Minikraftwerk auf Photovoltaik-Basis ca. ein Viertel des persönlichen Strombedarfs decken. Und so funktioniert’s: Über den Zugang zur Steckdose misst ein Gerät, wie hoch der Stromverbrauch in der Wohnung aktuell ist. Im Bedarfsfall kann der Strom dann eingespeist werden. Ist der Verbrauch hingegen niedrig, „wird der Sonnenstrom im Kleinkraftwerk gespeichert und erst später freigegeben“, erklärt Geschäftsführer Grimmer. Diese firmeneigene Messtechnologie sei das Herzstück des Produkts: Sie gewährleiste auch in Mehrparteienhäusern, dass der eigens produzierte Strom nur in den eigenen vier Wänden zum Einsatz komme.

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SolMate: Kickstarter-Fundingziel bereits weit übertroffen

Seit dem 24. Oktober sammelt EET für das Balkon-Kraftwerk Kapital auf Kickstarter, um die Serienproduktion des Produktes zu finanzieren. Das Funding-Ziel von 50.000 Euro erreichte man schon am ersten Tag. Inzwischen konnte EET über die Kickstarter-Kampagne fast die dreifache Summe des Ziels einsacken und die ersten Hardware-Belohnungen sind fast ausverkauft. So sind beispielsweise nur noch wenige GardenMates mit festen Panelen für die Aufstellung im Garten (um 2159 Euro) verfügbar. Auch die HandMates mit flexiblen Panelen für den Gebrauch auf dem Balkon (um 2519 Euro) sind bereits knapp. Eine Auslieferung der Geräte ist für Juni 2019 angepeilt.

Die persönliche Energiewende in 30 Minuten

SolMate bietet mehrere interessante Innovationen bzw. Features. Sollte der erzeugte Strom gerade nicht in den eigenen vier Wänden benötigt werden, so wird dieser in der mitgelieferten Speichereinheit geparkt, anstatt in das öffentliche Stromnetz eingespeist zu werden. Zudem sind für die Installation keine Fachkenntnisse notwendig. “Unser System kann auch von Laien angebracht werden. Die Installation ist einfach und in etwa 30 Minuten erledigt”, betont Grimmer. Ein weiterer Vorteil gegenüber komplexen Photovoltaikanlagen.

EET: Kooperationen mit erfahrenen Energieversorgern

Das junge Unternehmen hat außerdem bereits Kooperationen mit österreichischen Energieversorgern angebahnt: Mit Klaus Fronius, Eigentümer des gleichnamigen Technologie-Konzerns, und Michael Koncar, Gründer der VTU-Gruppe, kann EET auf industrielles Know-how im Hintergrund setzen: 20 Prozent des Unternehmens sind in den Händen des Investoren-Duos, das betont: „‘SolMate‘ ermöglicht allen Menschen auf unserem Planeten, sich an der Energiewende zu beteiligen.“


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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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