16.04.2019

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will

Der Energiemarkt der Zukunft ist dezentral. Eveline Steinberger-Kern bietet über das israelische Startup Fsight eine AI, welche die verschiedenen Versorger koordinieren soll. Im Interview erläutert sie die Hintergründe und das Potenzial der Technologie.
/artikel/steinberger-kern-fsight
Eveline Steinberger-Kern, Gründerin der Blue Minds Group. (c) Rafaela Pröll

Der Strom kommt nicht aus der Steckdose. Seit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wird die Energieversorgung von zentralen Stellen sichergestellt. In Österreich deckt Wasserkraft bis zu 45 Prozent des Strombedarfs. Garantiert wird das durch Anlagen samt Energiespeicher in den Alpen.

Durch die moderne Technik im 21. Jahrhundert, dank der das eigene Haus durch PV oder Windräder zum lokalen und dadurch dezentralen Energieversorger wird, ist der Trend zur Dezentralisierung unumkehrbar. Doch auf welchen Grundlagen entscheidet man, zu welchem exakten Zeitpunkt und besten Konditionen Strom gekauft und verkauft wird? Eveline Steinberger-Kern und ihr Unternehmen FSIGHT haben eine AI-Software entwickelt, die das bewerkstelligen soll.

Weil sich der Energiesektor wandelt, von zentralen zu dezentralen Versorgungseinheiten, ergeben sich Verwerfungen am Markt und damit neue Möglichkeiten. Wieso führen Sie mit FISGHT ein Unternehmen, das in einer Nische – fast schon Forschungsbereich – des Energiesektors tätig ist?

Wir leben in einer Zeitenwende. Neue technologische Möglichkeiten ändern die Art wie wir leben, arbeiten und wie wir die Zukunft denken. Die Potentiale sind enorm. Alle Sektoren unserer Wirtschaft sind davon betroffen, und zunehmend der Energiesektor. Im Dezember haben wir uns nochmals vergrößert und konnten Christian Kern als Gesellschafter für die Blue Minds Group gewinnen. Wir bauen neue innovative Unternehmen, wir investieren in vielversprechende Tech-Teams und unterstützen die Industrie dabei, neue Skills, Talente und relevante Geschäftsmodelle für das digitale Zeitalter zu formen. Eines unserer vielversprechendsten Portfoliounternehmen ist das israelische Software-Start up FSIGHT, das 2015 in Tel Aviv von der Blue Minds gegründet wurde. Das Unternehmen und das Team sitzen in Israel, FSIGHT ist global ausgerichtet. Blue Minds ist der größte Aktionär der FSIGHT, Christian hat dort die Aufgabe des Chairman im Board of Directors übernommen.

+++Die Hintergründe zum Einstieg von Christian Kern bei Blue Minds+++

Was macht ihr Produkt denn konkret?

FSIGHT kreiert auf Basis von Artificial Intelligence eine völlig neue Art der Optimierung von Energienachfrage und zunehmend dezentraler Energieproduktion für das neue Energiezeitalter. Und dieses wird gar nicht mehr so lange auf sich warten lassen.

Vermissen Sie die Zeiten in Großkonzernen?

Die Zeit in Großkonzernen möchten wir alle drei Gesellschafter der Blue Minds nicht missen. Die Erfahrungen aus diesen Tätigkeiten sind wertvoll. Jetzt haben wir uns dem Aufbau agiler und innovativer junger Unternehmenseinheiten verschrieben.

Wovon erhoffen Sie sich eigentlich mehr: Vom Peer-to-Peer (Anm: Verbraucher) Geschäft oder den klassischen Stromlieferanten? Was ist dahingehend ihre Strategie?

Ich fürchte da gibt es kein entweder-oder. Denken wir nur an die Grid-Parität (Anm: Stromerzeugung zum selben Preis wie aus öffentlichem Netz) von Photovoltaik auch in unseren geografischen Breiten. EnBW, ein großer deutscher Energieversorger aus Baden Württemberg, baut gerade einen 175 MW Solarpark im Norden von Berlin, ohne einen Cent Förderung vom Staat dafür in Anspruch zu nehmen. Oder VW – der deutsche Autokonzern -hat angekündigt, 44 Mrd. Euro in Elektromobilität zu investieren und die Stromhandelstochter Elli gestartet. Der Stromversorger Innogy betreibt eine E-Carsharing Flotte mit 500 Autos in Warschau. Mit dezentraler Erzeugung und den immer wichtigeren ökonomischen Batteriespeichern wird Strom ganz anders konsumiert, als wir das heute noch gewohnt sind. Ein Stromkonzern produziert in Großkraftwerken Strom und verteilt es zentral über verschiedene Netzebenen an den Endkonsumenten. Es ist lediglich eine Frage der Regulierung, wann Strom in Energy-Communities optimiert konsumiert wird. Unterstützt wird die Dezentralisierung durch neue technische Möglichkeiten, Kundenbedürfnissen sehr präzise nachzukommen. Das ist letztlich auch eine Frage von Effizienzgewinnen. Aus den Projekten der FSIGHT sehen wir, dass damit bis zu 20 Prozent der Energiekosten gesenkt werden können. FSIGHT hat eine Energie AI-Software gebaut, die die Energieoptimierung für Betriebe und Haushalte völlig revolutioniert. Und wie hat Larry Page von Google mal so schön gesagt, als er von neuen Geschäftsmöglichkeiten in neuen Sektoren gesprochen hat: „Ihre Marge ist meine Chance“.

Gegenwärtig kann man den Eindruck gewinnen, dass ihr Produkt als Dienstleister den Stromlieferanten dienen soll, indem ihre AI-Plattform ihnen zu Hilfe kommen soll, zu bestmöglichen Zeiten und Konditionen Energie zu kaufen und verkaufen, richtig?

Ja, FSIGHT Energie-AI hat eine nachhaltig belastbare Systemarchitektur gebaut, mit der zukünftig Milliarden von Datenpunkten in Echtzeit verarbeitet werden können. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz sind unsere Algorithmen in der Lage aus der Historie von Verbrauchsdaten, Preispunkten und anderen wesentlichen Marktinformationen, die richtigen Handlungsoptionen für Verbrauch von Energie, für Zwischenspeicherung oder eben Verkauf an die Peer-Group oder den Großhandelsmarkt zu prognostizieren.

“In Europa verfolgen wir derzeit Projekte im Rahmen von F&E, weil die Regulierung noch keinen Roll-out erlaubt.”

Wie skalierbar ist ihr Produkt damit?

Heute finden wir ideale Marktbedingungen für die Energy-AI von FSIGHT, wie zum Beispiel in Kalifornien oder Australien. Dort sind wir auch bereits mit Projekten präsent. In Israel, in Maale und Gilboa, haben wir ein Leuchtturmprojekt in einem Kibbuz gestartet, in dem auch internationale Industriepartner beteiligt sind – aus Österreich mit Andritz und Verbund. In Europa verfolgen wir derzeit Projekte im Rahmen von F&E, weil die Regulierung noch keinen Roll-out erlaubt. Die Europäische Union bereitet diese aber bereits vor. Hier in Wien sind wir in einem Piloten mit Wien Energie im Viertel 2 und in Sachsen mit SPB.

Damit ihr Produkt funktioniert, braucht es eine bestehende Infrastruktur wie Datengewinnung, Anlagen, Kommunikationsinfrastruktur, Regulatorien, um diese Effizienzsteigerung zu vollziehen. Was erwarteten sie sich da für die Zukunft?  Immerhin ist der Smart-Meter nur ein Schritt zur vernetzten Infrastruktur.

Also, diese Aussage stimmt nur zum Teil. Wie gerade ausgeführt, die Regulierung ist eine Frage von Monaten, nicht von Jahren. Druck in Richtung rascher Regulierung kommt unter anderem aus der Automobilindustrie mit dem Umstieg auf Elektromobilität. Aber auch vom Einsatz neuer Technologie im Gebäudesektor. Überall, wo heute neue Wohnquartiere entstehen, wird das Thema Energieoptimierung in der Community bereits mitgedacht und miteingeplant. So entstehen etwa in Deutschland heute bereits ganze Stadtteile. Und schließlich ist die AI gesteuerte Energieoptimierung heute im betrieblichen Bereich bereits als Produkt skalierbar von FSIGHT vorhanden.

Wie stehen Sie eigentlich gegenüber Smart-Meter? Stichwort: Datenschutz und auf der anderen Seite die Notwendigkeit zur Energieeffizienz.

Datenschutz ist wichtig und ernst zu nehmen. Aber im Bereich der digitalen Zähler ist es aktuell wohl eher eine Ausrede dafür, den Strom- und Gasverbrauch weiter analog ablesen zu gehen. Darüber hinaus, wenn der Sektor sich mit der Einführung nur auf das Fernauslesen von Daten seiner Energiekunden beschränkt, ist das wohl zu kurz gegriffen. Das heißt, Smart Meter werden in ein paar Jahren nicht mehr diskutiert werden. Wir bezahlen ja auch völlig sorgenfrei mit Kreditkarten oder sind auf Social-Media Seiten präsent. Im Vergleich dazu mache ich mir bei Smart-Meter betreffend Datenschutz weniger Sorgen.

Welchen Benefit bietet ihr Produkt im Vergleich zu klassischen Forecasts (Anm: Voraussagen zum Verbrauch zur Einspeisung wie zB das Wetter)?

Der Einsatz eines AI gesteuerten Algorithmen-Sets von bis zu 35 verschiedenen Modellen, die den Forecast liefern, machen den Unterschied. Und zwar dann, wenn die Datenpunkte, die verarbeitet werden immer größer, immer präziser und immer zeit-aktueller verarbeitet werden müssen.

Sehen Sie die Firma immer als Dienstleister oder soll sie mal in eine ausführende Richtung gehen, als Anlagebetreiber oder als Versorger?

FSIGHT ist ein Energy-AI-Software Start-Up, das ein Service für die etablierte Industrie anbietet. Energieversorger sind unsere Kunden, aber genauso Wohnbauträger, Turbinenhersteller oder Autokonzerne.

“Aus Markterfahrungen und Technologie Trials lernen wir immens. Startups arbeiten ja heute ausschließlich so.”

Welche Märkte wollen sie eigentlich erschließen? Hinter Smart-Grids (Anm: Intelligente Energienetze, bei denen alle Akteure des Energiesystems über ein Kommunikationsnetzwerk miteinander verbunden sind) stehen weltweit verschiedene Absichten. Die Implementierung von erneuerbaren Energien ist unterschiedlich und die Netzinfrastrukturen unterscheiden sich auch. Zudem variiert die Energieversorgung von Land zu Land sehr stark. (Wasserkraft, Windenergie, Atomkraft, PVs, Kohle, etc.)

Ursprünglich hatte FSIGHT den Marktschwerpunkt in Israel (Heimmarkt) und natürlich auch in Europa. Marktchancen in anderen liquiden Märkten und Regionen lassen wir aber natürlich nicht liegen. Unsere Lösung ist nach sehr geringem Kalibrierungsaufwand global einsetzbar. Wir haben etwa kürzlich mit Solaria, einem führenden amerikanischen Solar PV Anbieter, ein Pilotprojekt in der Bay Area gestartet, in dem wir ein PV & Storage Home Kit anbieten. Ebenso in Australien mit Veida Clean Energy, einem dezentralisierten Energieanbieter. Dort entwickeln wir in einem perfekten Marktumfeld eine selbstoptimierende Energy-Community. In Asien bedienen wir schon länger Kunden im Bereich Forecasting. Aus diesen verschiedenen Markterfahrungen und Technologie Trials lernen wir immens. Startups arbeiten ja heute ausschließlich so. Zunächst gibt es ein proof of concept, bevor es an die Marktausrollung und damit Skalierung geht.

Für welche Art von Energieversorgung ist ihr Produkt an besten geeignet? Der Energieversorungsmix ist weltweit sehr unterschiedlich.

Es ist das perfekte Optimierungstool für den Energiemarkt von morgen. Dezentrale Erzeugungseinheiten sind heute ein Faktum, ebenso stationäre und mobile Batteriespeichereinheiten und Mikrogrids. Der Energiemix wird mit der Dezentralisierung zunehmend erneuerbar.

Was macht Ihren Algorithmus besser, als den der anderen?

Jahrzehntelange Erfahrung von Softwarespezialisten in unserem israelischen Entwicklungsteam, gepaart mit Industrie Know-How das wir im Shareholderkreis mitbringen. Amos Lasker, der israelischer Mitbegründer von FSIGHT, war zuletzt CEO des israelischen Energieversorgers Israel-Electric-Company (IEC) und bringt immense Erfahrung aus dem Sektor mit. Das operative Team von FSIGHT hat vor mehr als zehn Jahren bei Betterplace die Software für den ersten flächendeckenden Roll-Out von E-Mobilität in Israel gemeinsam mit Renault/Nissan verantwortet.

Und da Sie nun in Israel sind: Wie sind die Unterschiede zwischen Österreich und Israel in Bezug auf Netzbetrieb und Energiewirtschaft?

Israel ist energiewirtschaftlich mit den Energiemärkten Europas nicht unbedingt zu vergleichen. Da gibt es zum einen die Einschränkungen aus dem geopolitischen Umfeld. Zum anderen, ist dort zwar der Produktionssektor teil-liberalisiert, der Absatzmarkt aber nur beschränkt. Unter Bedacht auf die lokalen Rahmenbedingungen versucht Israel aber in der Liberalisierung seines Energiemarktes im Gleichschritt mit der EU zu gehen. Das eröffnet übrigens interessante Möglichkeiten. Auch diese verfolgen wir.

Aus dem Archiv: Eveline Steinberger-Kern im Video-Interview mit dem brutkasten

Redaktionstipps

Deine ungelesenen Artikel:
25.07.2024

ParaStruct: Wie ein Tiroler Startup die Bauindustrie mit 3D-Druck nachhaltiger machen möchte

Das Tiroler Startup ParaStruct hat sich der nachhaltigen Transformation der Bauindustrie verschrieben. Die 3D-Druck- und Recyclingtechnologien des Startups ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen. Gründer und CEO Georg Breitenberger hat uns am Business Angels Summit in Kitzbühel mehr zu den nächsten Wachstumsschritten erzählt.
/artikel/parastruct-wie-ein-tiroler-startup-die-bauindustrie-mit-3d-druck-nachhaltiger-machen-moechte
25.07.2024

ParaStruct: Wie ein Tiroler Startup die Bauindustrie mit 3D-Druck nachhaltiger machen möchte

Das Tiroler Startup ParaStruct hat sich der nachhaltigen Transformation der Bauindustrie verschrieben. Die 3D-Druck- und Recyclingtechnologien des Startups ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen. Gründer und CEO Georg Breitenberger hat uns am Business Angels Summit in Kitzbühel mehr zu den nächsten Wachstumsschritten erzählt.
/artikel/parastruct-wie-ein-tiroler-startup-die-bauindustrie-mit-3d-druck-nachhaltiger-machen-moechte
Gründer und CEO Georg Breitenberger am Business Angel Summit | (c) martin pacher / brutkasten

Die Zement-, Beton- und Bauindustrie zählt zu den CO2-intensivsten Industrien weltweit: Laut dem UN Global Status Report ist der Bau- und Gebäudesektor für rund 38 Prozent des globalen CO2-Aufkommens verantwortlich. Während die Nachfrage nach neuen Gebäuden und Infrastrukturen stetig wächst, verursacht die traditionelle Bauweise erhebliche ökologische Probleme. Ein Grund dafür ist der Mangel an kreislaufähigen Technologien, um Baureststoffe effizient zu recyceln und die Emissionen signifikant zu senken.

25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie

Mit ParaStruct ging 2021 ein Unternehmen aus Tirol an den Start, das künftig ungenützte Rohstoffe in der Bauindustrie nutzbar machen und eine Lösung zur nachhaltigen Transformation der Bauindustrie bieten möchte. “Parastructs 3D-Druck- und Recyclingtechnologien ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen und dabei Kosten und den CO2 Fußabdruck zu senken”, so Gründer und CEO Georg Breitenberger.

Der gebürtige Südtiroler verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie. Bereits während des Bauingenieur-Studiums beschäftigte er sich mit 3D-Druckverfahren in der Bauindustrie. “In diesem Bereich wurden von mir verschiedene Leitprojekte in Ländern wie Taiwan, Schweiz, Deutschland und Italien entwickelt. Um meine Ziele noch besser zu erreichen, habe ich mich 2021 selbständig gemacht”, so der Gründer.

Das Gründungsteam (v. l.n.r. Georg Breitenberger, Freia Ruegenberg, Kilian Rießbeck) mit einem Mitarbeiter | (c) ParaStruct

Zunächst hat er sein Startup als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) gegründet. Als er die Recyclingfähigkeit von mineralischen Bindemitteln untersuchen wollte, holte er sich mit Freia Ruegenberg und Kilian Rießbeck zwei weitere Expert:innen im Bereich der anorganischen Chemie als Gründungsmitglieder an Bord.

Die Entwicklung der Materialplattform von ParaStruct

Über die letzten zwei Jahre entwickelte Breitenberger gemeinsam mit seinem Team eine Materialplattform, die biogene und mineralische Reststoffe oder Abfallstoffe der Bauindustrie aufbereitet und durch digitale Fertigungsverfahren, wie 3D-Druck, wiederverwertet.

Konkret handelt es sich dabei um meist feinkörnige organische Materialen wie Holzmehl oder Sägespäne bzw. anorganische Schüttgüter. Diese Abfälle werden mit einem speziellen Bindemittel kombiniert, das wiederum wiederverwendbar ist.

“Bei industriellen Prozessen in der Holz oder Ziegelherstellung entstehen sehr große Mengen an feinkörnigen Abfällen. Das entspricht rund 30 Prozent der gesamten Abfallmenge. Über die Materialplattform bringen wir die Produktionsreststoffe mit den geeigneten Bindemitteln zusammen”, so der Gründer über die Lösung von ParaStruct.

Das 3D-Druckverfahren ist dabei eine Option, aber keine Notwendigkeit. So können die Abfallmaterialen auch konventionell verarbeitet werden. 3D-Druck bietet sich jedoch insofern an, als dass man funktionale und ästhetisch anspruchsvolle Bauteile herstellen kann.

Das Geschäftsmodell und erste zahlende Kunden

ParaStruct plant, seine Technologie durch Lizenzvergabe an bestehende Produzenten zu monetarisieren. Das Startup hat laut dem Gründer bereits 16 Letters of Interest von Unternehmen aus ganz Europa erhalten, die an den innovativen Recyclinglösungen interessiert sind. Zudem zählt das noch recht junge Unternehmen bereits erste zahlende Kunden aus der Stahl- und Betonfertigungsindustrie.

Die Biomaterialien sind vielfältig von der Bauindustrie bis zur Möbelindustrie einsetzbar. Hier handelt es sich um einen Hocker, der für ein italienisches Möbelcluster aus Altholz hergestellt wurde.

“Das Lizenzsystem ist variabel und die Partner können unterschiedliche Bausteine auswählen. Sie zahlen eine Einmalzahlung zu Beginn und eine laufende Lizenzgebühr von fünf Prozent auf den Umsatz”, so der Gründer.

Die Umstellung auf recycelbare Baumaterialien bietet laut Breitenberger enorme Vorteile, insbesondere in Ländern wie Dänemark und den Niederlanden, wo bereits Steueranreize für nachhaltige Bauweisen existieren. In diesem Kontext verweist der Gründer unter anderem auf den Markt für kreislauffähige Materialien. Dieser wird aktuell von der Unternehmensberatung Roland Berger auf 540 Milliarden Euro geschätzt, mit einem jährlichen Wachstum von zwölf Prozent.

Förderungen durch die Austria Wirtschaftsservice

Im Zuge des Aufbaus des Unternehmens wurde Breitenberger gemeinsam mit seinem Team von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) unterstützt. So konnte das Unternehmen über das Programm aws Preseed – Deep Tech eine Förderung an Land ziehen.

Im Modul Preseed – Deep Tech werden auf angewandter Forschung und Entwicklung basierende unternehmerische Vorgründungs- und Gründungsvorhaben unterstützt, die durch Erarbeitung eines ersten “proof of concept” bzw. eines Prototypen einer wirtschaftlichen Umsetzung zugeführt werden sollen.

“Durch die aws Preseed-Finanzierung war es möglich, ein qualifiziertes und spezialisiertes Team aufzubauen. Zudem diente sie uns als Referenz bei weiteren Fördergeldgebern im EU-Kontext und bei ersten Testkunden. Auch hat die Unterstützung bei der Strukturierung der Gründungsphase etliche Entscheidungen erleichtert”, so Breitenberger.

Fundraising und die weiteren Pläne von ParaStruct

Anfang Juli nahm Breitenberger am Business Angel Summit in Kitzbühel teil. Einmal pro Jahr treffen sich auf Einladung der Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Standortagentur Tirol in dem bekannten Alpen-Städtchen dutzende Business Angels und Startup-Investor:innen zum Austausch über aktuelle Themen und Trends (brutkasten berichtete von Ort).

Wie bereits in den Vorjahren erhielten auch in diesem Jahr wieder zwölf Startups die Chance, an der Netzwerkveranstaltung teilzunehmen – darunter auch ParaStruct. Das Unternehmen konnte sich unter 150 Bewerbern durchsetzen und pitchte gemeinsam mit weiteren elf Startups seine Technologie vor mehr als 130 Business Angels.

“Bis Ende des Jahres wollen wir eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600.000 Euro abschließen. Uns wäre es auch wichtig, einen deutschsprachigen Leadinvestor zu finden”; so Breitenberger über die mittelfristigen Pläne von ParaStruct.

Langfristig möchte das Startup bis 2025 den Nutzen seiner Technologie auch in Branchen außerhalb des Baus nachweisen. Zudem will ParaStruct künftig mit dem speziellen 3D-Druckverfahren zur Besiedelung extraterrestrischer Räume wie Mond und Mars beitragen. Unter anderem hat das Startup im Space-Bereich dafür bereits erste Preise gewonnen.



* Disclaimer: Das Porträt entstand im Zuge einer Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice GmbH.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Wie Eveline Steinberger-Kern den Energiemarkt der Zukunft optimieren will