27.10.2017

Steiermark-Start von TOPiiC: App schlägt passende Gesprächspartner vor

Im TOPiiC-Chat sollen Menschen mit ähnlichen Interessen zusammengeführt werden. Das System dahinter funktioniert über einen Chatbot, der die Vorlieben des App-Users erkennt und ihn mit Gleichgesinnten zusammenführt.
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(c) TOPiiC: Eine neue App soll Steirer in Diskussionen zusammen bringen.

Eine neue Social-App wurde kürzlich in der Stiermark gelauncht. “TOPiiC” basiert auf einem Chatbot, der Gesprächsthemen selbstständig erkennen soll und mitlernt, wofür sich der App-User interessiert. Basierend auf dessen Vorlieben, schlägt er dann Diskussionspartner vor. So sollen Steirer mit den gleichen Interessen online zusammengebracht werden.

TOPiiC findet passende Gesprächspartner

“Wir wollten einen Chat, in dem jeder sofort mitreden kann. Wo die Unterhaltung nicht von einer Stammtischrunde beherrscht wird und Neuankömmlinge keinen Platz finden”, meint Christian Dandachi, Geschäftsführer von Calista, jenem Unternehmen, das die App entwickelt hat, zum Steiermark-Start. “Vor allem aber wollten wir einen Chat, in dem das Gespräch im Vordergrund steht, nicht Profile.” Die App gibt es sowohl im Google Play Store, als auch im iTunes Store.

5.000 Entwicklungsstunden

Rund 5.000 Entwicklungsstunden sind in die App bereits geflossen. In der Steiermark will man nun das geeignete Umfeld fürs Beta-Testing gefunden haben. Das Unternehmen mit Sitz in Wien hat in der Entwicklung von Chatsystemen bereits Erfahrung. Seit 2003 haben rund 170.000 User die verschiedenen Chatsysteme des Unternehmens besucht und rund 500 Millionen Nachrichten verschickt. Besonders aktiv waren allerdings die Steirer, weswegen die neue TOPiiC-App auch dort erstmals getestet werden soll. “Sogar ein Ehepaar, das mittlerweile drei Jahre verheiratet ist, hat sich in unserem Chat gefunden”, so Dandachi.

“Griaß di” per App

 

(c) TOPiiC

Nach einem “Griaß di!” zur Begrüßung, geht es in der App direkt in medias res: “I woaß, wo grod üwa Musik gred wiard. Magst mitredn?”- Will der User dies, steigt er mitten ins Gespräch ein. In der App muss der Nutzer keinen Steckbrief über sich selbst erstellen. Vielmehr lernt die App mit den Diskussionen des Users mit und erstellt dann ein Profil über diesen- somit soll sich auch niemand vor anderen Menschen verstellen können.

Je nach dem, wo man sich befindet, kann man außerdem Diskussionen in der Umgebung entdecken und in diese einsteigen. Neben dem geografischen Standort, bewertet der Bot außerdem den Inhalt des Gespräches. Wechselt eine Diskussionsgruppe das Gespräch, wird das neue Thema wieder neuen Usern mit ähnlichen Interessen vorgeschlagen. In der Theorie könnte man also endlos neue Leute und Gespräche suchen- und finden.

Weiterführende Links: TOPiiC Website

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Das femble-Founderteam Lina Graf und Daniel Steiner (c) Michael Engele

Sie überfluten soziale Medien: Falsch-Informationen rund um Gesundheit und Medizin. Was sich als Gefahr für uninformierte User:innen entpuppt, bietet Chancen für neue Geschäftsfelder. Gegen Fake-News und für mehr verifizierte Information setzen sich immer mehr Mediziner:innen in sozialen Kanälen ein. Ein neues Berufsfeld wurde allmählich geboren: die “Health-Influencer:innen”.

Femble macht Ärzte zum “verifizierten Influencer”

In den vergangenen Monaten entstand damit ein Trend, der eine medizinische Fachausbildung mit der Nahbarkeit des Influencer-Seins kombiniert. Und ein Trend, der leider sowohl Chancen als auch Fehlerquellen beinhaltet.

Diesem Problem nimmt sich das Tiroler FemTech-Startup femble an. Es will die Beziehung zwischen Ärzten und Patient:innen stärken – und generativer KI einen sicheren und verifizierten Platz in der Gesundheitsbranche bieten.

Das in Volders nahe Hall in Tirol gegründete Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Mediziner:innen einen vertrauenswürdigen Influencer-Status zu verleihen. Basierend auf der Erkenntnis: Patient:innen wollen Infos über soziale Kanäle, aber am liebsten nur von ihren eigenen Ärzten. Mit einer neuen Idee transformierte Femble sein ursprüngliches Geschäftsmodell – und holte sich dafür ein sechsstelliges Investment.

Zyklus-App wird zu Info-Plattform

Femble wurde im November 2020 gegründet. Ursprünglich wollte das Startup eine B2C-App für Zyklusbeschwerden aufbauen – basierend auf der persönlichen Gesundheitsgeschichte von Co-Founderin Graf. Der Plan ging auf: Nach kurzer Zeit entstand eine Community von über 40.000 Frauen und Dutzenden Ärzten. Die Intention: Frauen sollten sich schnelle und von Ärzten verifizierte Infos über Schmerzen während und rund um die Monatsblutung holen können.

Schritt für Schritt bauten sich Graf und Steiner vom Inntal aus eine Community aus mehreren Tausend Userinnen auf. Der Content war User-orientiert, aber anonym. Die Infos waren verifiziert, aber unpersönlich.

Patient:innen wollen Infos “nur von ihrem Arzt”

Das damalige Modell stieß an seine Grenzen. Das Founderteam erkannte Lücken – unter anderem dank umfangreichen Feedbacks von involvierten Mediziner:innen:

Man wolle Patientinnen effektiver informieren und begleiten, Behandlungszeiten verkürzen und Wissen über Basisfragen effizienter und sicherer verbreiten. Eine Thematik, die sich nicht nur auf den Sektor Frauengesundheit beschränkt, sondern in der gesamten Health-Branche zu verantworten ist.

Mit diesem Wissen startete femble seine Reise zu einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte. Das Ziel: Frauen bei individuellen Beschwerden gezielt zu unterstützen.

Pivot soll Fake News bekämpfen

Ende 2024, vor gut zwei Monaten, hat sich das Team dazu entschieden, das Geschäftsmodell von femble zu transformieren. “Wir führen etliche Gespräche mit Nutzerinnen und Ärzten und haben dabei verstanden, dass Gesundheitsinformation nicht von beliebigen Ärzten kommen sollte, sondern von den eigenen”, erzählt Co-Founder Daniel Steiner.

Die Zyklus-App mit anonymisierten Gesundheitstipps war Geschichte. Die neue femble-Version positioniert sich seither als Plattform für Ärzt:innen mit der Intention, deren Beziehung zu Patientinnen “grundlegend neu zu denken und effizienter zu gestalten.”

Mediziner:innen werden zu Influencer:innen

“Mit femble ermöglichen wir es Ärzten, zu vertrauenswürdigen Health-Influencerinnen für ihre eigenen Patientinnen zu werden”, so Co-Founderin Lina Graf. Aktuell beobachte das Founderteam einen Trend “hin zu exklusiven digitalen Communities, und das Aufkommen von generativer KI in Videos wird diesen Wandel beschleunigen”. Umso wichtiger sei es, verifizierte Informationen über vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.

Die Vorteile von medizinischer Fachausbildung und der Nahbarkeit des Influencer-Seins mit gezielter Zielgruppen-Ansprache trugen Früchte: Nur zwei Monate nach dem Pivot berichtet das Startup bereits von positiver Resonanz vonseiten der Community. Insbesondere im Bereich Frauengesundheit stoßen die Lösungen von femble bei Ärzt:innen und Kliniken auf Interesse, heißt es.

Für das laufende Jahr 2025 nimmt man sich einen weiteren Pivot vor: Ein neuer Übersee-Standort ist geplant – die USA sind im Visier. Dazu dient das im letzten Jahr eingeholte Investment im Rahmen einer Angel-Runde. Rund 350.000 Euro soll von mehreren Angels in das Tiroler FemTech geflossen sein. An Bord sind europäische Business Angels, wie das Startup gegenüber brutkasten anmerkt.

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