08.07.2021

Stefan Schauer, Chef des Wiener Delikatessenherstellers Staud’s: „Corona ist eine Krise, aber keine Katastrophe“

Geschäftsführer Stefan Schauer im brutkasten Wirtschaft-Interview über die Corona-Pandemie, die Aktionitis im Lebensmittelhandel und seine Wünsche an die Politik.
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Stefan Schauer/Stauds
Stefan Schauer, Geschäftsführer von Staud's
© Staud's/Klimpt

Für Stefan Schauer, seit 30 Jahren für Staud’s tätig und seit 2015 als Geschäftsführer des Traditionsunternehmens, waren vor allem die Anfänge der Corona-Pandemie eine Herausforderung. Gemeinsam mit den Mitarbeitern konnte man diese allerdings bravourös meistern und unterm Strich 2020 sogar ein kleines Umsatzplus erzielen. Er bezeichnet die mit Covid-19 verbundenen Einschränkungen als Krise, aber nicht als Katastrophe, denn der Sozialstaat habe in Österreich gut funktioniert und die Menschen größtenteils aufgefangen. Nichtsdestotrotz wünscht er sich mehr Anreize, um die Arbeit und damit insbesondere das Handwerk, wieder attraktiv zu machen. Außerdem appelliert der Manager an den Handel, selbstbewusster aufzutreten sowie auch an die Konsumenten, anstatt des Preises die Qualität der Produkte in den Mittelpunkt zu rücken.

Das Unternehmen Staud’s in seiner heutigen Form wird heuer 50 Jahre alt. Jetzt wo nach den Lockdowns wieder langsam Normalität einkehrt – wird das Jubiläum groß gefeiert?

Stefan Schauer: Wir feiern es leise und hauptsächlich für unseren Firmengründer Hans Staud. Alter ist nur eine Zahl. Es ist nicht so wichtig, dass wir sagen wir sind 50 Jahre alt. Manche glauben wir sind 150 Jahre, andere denken wir sind ein Startup – diese Bandbreite mögen wir. Worüber wir uns aber sehr gefreut haben ist, dass wir von der Österreichischen Post mit einer eigenen Briefmarke mit 280.000 Stück Auflage beschenkt worden sind. Das ist eine große Ehre für uns.

Die vergangenen Jahre waren für viele Betriebe sehr herausfordernd. Wie ist Staud’s bisher durch die Corona-Krise gekommen?

Wir haben diese herausfordernden Zeiten gut überstanden, konnten die Verluste in der Gastronomie, wo wir 25 Prozent Umsatzanteil haben, durch den Lebensmittelhandel kompensieren und das vergangene Jahr so mit einem leichten Umsatzplus abschließen. In Summe haben wir knapp über 10 Millionen Euro erwirtschaftet.
Wir haben das Glück, als treue Partner von unseren Lieferanten bevorzugt behandelt zu werden und so trotz wetterbedingter Ernteausfälle ausreichend mit qualitativ hochwertiger Rohware versorgt zu werden. Ein schöner Lohn für die jahrzehntelange Kontinuität mit fairen Einkaufspreisen und die Erkenntnis, dass der gegenseitige respektvolle Umgang eben doch seine Früchte trägt. Das lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.

Was waren denn rückblickend gesehen die größten Herausforderungen in den vergangenen Monaten?

Die größten Herausforderungen, mit denen wir uns gemeinsam mit unseren landwirtschaftlichen Partnern jedes Jahr auseinandersetzen müssen, sind die allgemeinen Rahmenbedingungen im Bereich Erntehelfer sowie die witterungsbedingten Schwankungen im Ertrag und der Qualität der Rohware, die eine Freilandbewirtschaftung zwangsläufig mit sich bringt. Wir hatten und haben mit steigenden Preisen bei den Rohmaterialien zu kämpfen und es gibt auch Engpässe bei Verpackungsmaterialien wie etwa Karton.
Hinzu kommt, dass die Obst- wie auch Gemüseernte ein sehr arbeits- und personalintensiver Prozess ist, der sich jedoch nicht im Preis der Produkte widerspiegelt.

Das bedeutet aber auch, dass ihr weniger verdient.

Ja stellenweise ist das der Fall, aber das wichtigste für uns ist, gut und profitabel wirtschaften zu können. Wir versuchen so vorausschauend wie möglich zu planen und legen uns von gewissen Ernten mehr als einen Jahresvorrat auf Lager. Hohe Lagerstände verursachen höhere Lagerkosten, schaffen aber auch Sicherheit. Unser Ziel ist nicht um jeden Preis zu wachsen. Man braucht natürlich eine gewisse Größe als Unternehmen, damit man von den Glaslieferanten, den Verschlusslieferanten und vielen mehr wahrgenommen wird. Aber die haben wir glücklicherweise.

Das Gefühl von Sicherheit ist in Krisenzeiten auch für die eigenen Mitarbeiter besonders wichtig. Welche Vorkehrungen habt ihr hier getroffen?

Die Teilung in mehrere, voneinander unabhängig agierende Produktionsteams, verschärfte Sicherheits- und Hygienemaßnahmen und Homeoffice-Lösungen waren Schritte, die schnell und effizient gesetzt werden mussten. Das ist uns dank Unterstützung unserer Mitarbeiter, die wirklich großartig reagiert haben, gut gelungen. Auch wenn die Angst, dass sich jemand anstecken könnte natürlich immer da war ebenso wie die omnipräsente Frage „Was wäre wenn?“ Dennoch haben wir alle zusammengehalten und das war wirklich schön zu sehen. So ein gemeinsames Ziehen an einem Strang in die gleiche Richtung hätte ich mir auch von allen Politikern gewünscht.

Inwiefern?

Diese Unsicherheit, die am Anfang der Corona-Pandemie auch in der Bevölkerung geherrscht hat, war deshalb so stark, weil die Politik verständlicherweise auch überfordert war. Ich persönlich finde, dass der ehemalige Gesundheitsminister Rudi Anschober die Situation mit seinem Team grundsätzlich gut gelöst hat und hätte mir hier mehr Unterstützung seitens aller Parlamentsparteien gewünscht. In einer Phase, wo es wichtig ist, Geschlossenheit zu demonstrieren, sollte nicht der Fang von Wählerstimmen im Vordergrund stehen.

Hagenauer, Staud, Schauer-Stauds
Stolze Unternehmer: Firmengründer Hans Staud (Mitte) flankiert von den beiden Staud’s-Geschäftsführern Jürgen Hagenauer (l.) und Stefan Schauer (r.)
© Staud’s/Sabine Klimpt

Du hast vorhin gesagt, dass sich der Aufwand der hinter der Produktion eurer Produkte steht im Preis häufig nicht widerspiegelt. Im Lebensmittelhandel herrscht ja generell, aber aktuell – auch aufgrund des Umbrandings von Merkur zu Billa Plus – ein harter Preiskampf. Wie beurteilst du diese Entwicklung?

Prinzipiell arbeiten wir sehr gut mit dem Lebensmittelhandel zusammen. Wenn die Marktkonzentration so hoch ist wie in Österreich, dann wird die Preiskarte leider immer wieder gespielt. Ich würde mir wünschen, dass die Händler diesbezüglich selbstbewusster auftreten und die Qualität von Produkten einen höheren Stellenwert bekommt. Früher hat man sich über einen Rabatt von fünf Prozent gefreut, zehn Prozent waren schon super und heute sind 25 Prozent das Minimum, das erwartet wird. Das ist auf Dauer gesehen eine ungesunde Entwicklung, weil die Produzenten auch noch etwas verdienen müssen. Die Herausforderungen für die Landwirte werden wie vorhin geschildert nicht nur aufgrund der Wetterkapriolen immer größer und ich sehe es sehr kritisch, dass jetzt auch schon damit begonnen wird, Bio-Produkte zu aktionieren, weil das der Art und dem Aufwand des Anbaus einfach nicht gerecht wird. Letztendlich sind es aber auch die Konsumenten, welche die Kaufentscheidung tagtäglich bei jedem Einkauf treffen können.

Du sprichst damit die Bio-Eigenmarken der Händler an?

Wenn wir uns eine Bio-Produktion, Tierwohl und regionale Produkte wünschen, dann müssen wir den Produzenten auch einen fairen Preis dafür bezahlen. Diese Preisgerechtigkeit ist einfach wichtig.

Staud's Produkte
Die Zwetschken für die Staud’s-Spezialitäten werden von einem Betrieb aus Poysdorf bezogen. Die Partnerschaft besteht bereits in dritter Generation.
© Staud’s/Sabine Klimpt

Regionalität ist ein Thema, das im Zuge der Coronakrise nochmals neuen Schwung erhalten hat. Ihr bezieht eure Rohstoffe zu einem großen Teil aus Österreich, aber auch aus den umliegenden Ländern. Erntet ihr hierfür auch hin und wieder Kritik?

Es stimmt, dass der Blick auf die Herkunft unserer Lebensmittel geschärft wurde, das Lokale wieder mehr wertgeschätzt wird. Dies ist ein Weg, den wir als Staud’s seit Anbeginn konsequent gehen: Unsere landwirtschaftlichen Partner bauen regional an und garantieren uns kürzeste Transportwege. Wir wollen keinen Zucker aus Brasilien oder Indien oder gehypten Agaven-Dicksaft zum Süßen unserer Produkte verwenden, wenn es hier auch qualitativ hochwertigen Rübenzucker gibt, der nicht mit Schweröltankern von einem Ende der Welt ans andere transportiert werden muss. Darüber hinaus achten wir auch bei Non-Food-Lieferanten wie zum Beispiel für Glas, Etiketten oder Drucksorten auf Regionalität. Auch mit ihnen verbinden uns seit Jahrzehnten verlässliche Partnerschaften. Unsere Papiertragetaschen beziehen wir zum Beispiel von einem kleinen Wiener Unternehmen. Da bezahlen wir dann eben ein bisschen mehr, aber wie schon vorhin gesagt, es geht nicht um Wachstum um jeden Preis, sondern um Partnerschaften auf Augenhöhe. 

Also ja, wir setzen immer auf regionale, heimische Produkte, sofern sie eben verfügbar sind. Wenn Unternehmen wachsen, dann steigt nämlich auch die benötigte Menge, die oft in Österreich alleine nicht vorrätig ist. Außerdem gibt es Obstsorten, die außerhalb der österreichischen Landesgrenzen aufgrund anderer Klimabedingungen in besserer Qualität vorhanden sind. Dann beziehen wir diese Produkte auch von dort. Hersteller sind dann hin und wieder auch mit der Kritik konfrontiert, sie würden gewisse Produkte außerhalb Österreichs einkaufen, weil sie dort billiger sind. Das stimmt aber nicht. Letztendlich geht es um den Geschmack und die Qualität. Die muss stimmen. Und dann kann man auch im Ausland kleinstrukturierte Betriebe unterstützen. Das ist auch eine Form der Regionalität.

Glaubst du, dass dieses Regionalitätsbekenntnis ein nachhaltiges sein wird?

Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend auch nachhaltig durchsetzen wird. Denn es spielt auch immer noch die Preisgestaltung eine wesentliche Rolle innerhalb der Kaufentscheidung. Bewusstsein für den Faktor Mensch zu schaffen, der in solch personal- und arbeitsintensiven Produkten wie unseren eine bedeutende Rolle spielt, wird ein Thema der Zukunft sein. Beziehungsweise haben wir da sicher noch ein Stückchen Weg vor uns. Jeder einzelne wird gefordert sein, diesen für sich und die Gemeinschaft zu gehen. 

Heimische Familienbetriebe werden gerne als das Rückgrat der Wirtschaft bezeichnet. Wenn du dir von der Politik etwas wünschen dürftest, was wäre das?

Was ich mir wirklich wünschen würde ist, dass sich Arbeit für die Arbeitnehmer wieder mehr lohnt. Hier braucht es Anreize. Steuerbelastungen müssten EU-weit vereinheitlicht und Steuerschlupflöcher geschlossen werden. Außerdem ist es höchste Zeit, den Lehrberuf und das Handwerk wieder attraktiver zu machen. Man sollte nicht studieren müssen, um in der Öffentlichkeit als intelligent zu gelten.

Vielen Dank für unser Gespräch.


Über Staud’s
Staud’s Wurzeln gehen auf einen im Jahr 1883 in der ungarisch-österreichischen Monarchie gegründeten Obst- und Gemüsegroßhandel zurück. Das als Staud’s Pavillon bekannte Delikatessengeschäft befindet sich immer noch am damaligen Standort am Wiener Brunnenmarkt. 1971 gründete Hans Staud das Unternehmen Staud‘s Wien, Sitz und Produktion des inhabergeführten Betriebs, der sich auf die Veredelung von Obst und Gemüse spezialisiert hat, befinden sich seither in der Hubergasse in Wien Ottakring. Was dort mit Marillenkompott und Gurken begann, etablierte sich zu einer Erfolgsgeschichte mit mittlerweile über 230 Sorten an süßen und sauren Delikatessen. Die süßen Spezialitäten werden in Wien produziert, die sauren im burgenländischen Stegersbach verarbeitet. Rund 30 Prozent seines Umsatzes erwirtschaftet das Unternehmen mit rund 50 Mitarbeitern im Export – wichtigste Märkte sind Deutschland, die Schweiz und Italien. Mit seinen Produkten ist Staud’s im Lebensmittelhandel, in der Gastronomie und in ausgewählten Onlineshops wie etwa Piccantino vertreten. Der Onlinevertrieb bietet Staud’s die Möglichkeit, seine Bekanntheit auch außerhalb Österreichs weiter zu steigern und in einzelnen Märkten punktuell Fuß zu fassen. Mittelfristig soll es auch einen eigenen Staud’s Onlineshop geben.

Staud's Pavillon
Der Staud’s Pavillon am Wiener Brunnenmarkt.
© Staud’s/Sabine Klimpt
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Wie die ViennaUP wieder zum Hotspot für internationale Startup-Gründer:innen wird

Die ViennaUP findet heuer von 8. bis 16. Mai in Wien statt und bietet mit 65 Programmpunkten von insgesamt 45 Programmpartner:innen ein vielfältiges Angebot für Gründer:innen, Investor:innen und Innovator:innen. Wir haben mit Stephan Hofmann (Minimist) und Anda Penka (Fermentful) darüber gesprochen, wie sie das Festival bereits im Vorjahr für sich genutzt haben – und warum es für sie auch diesmal wieder ein Pflichttermin ist.
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© Wirtschaftsagentur Wien | Karin Hackl

Wien hat sich längst einen Namen als pulsierende Kulturmetropole gemacht. Doch die Stadt kann mehr als historische Pracht und erstklassige Lebensqualität bieten: Mit der ViennaUP hat die Wirtschaftsagentur Wien über die letzten Jahre ein dynamisches, dezentrales Startup-Festival geschaffen, das junge Unternehmen aus aller Welt zusammenbringt und ihnen die Chance eröffnet, wertvolle Kontakte zu knüpfen. Letztes Jahr besuchten über 15.000 Teilnehmer:innen aus 90 Nationen das Startup-Festival (brutkasten berichtete).

ViennaUP setzt wieder auf Vielfalt

Die ViennaUP versteht sich als dezentrales Startup-Festival, das über mehrere Tage hinweg in ganz Wien stattfindet. Statt sich auf eine einzige Location zu beschränken, verteilen sich Pitches, Konferenzen, Workshops, Networking-Sessions und Panel-Diskussionen über unterschiedliche Veranstaltungsorte in der gesamten Stadt. Wer durch das bunte Programm streift, merkt schnell: Die Eventvielfalt ist groß – und genau darin liegt die besondere Stärke. Jede und jeder kann sich individuell das Passende aussuchen, um Kontakte zu knüpfen, sich inspirieren zu lassen oder schlicht neue Perspektiven zu gewinnen.

So unterschiedlich die Formate sind, so einheitlich ist das Ziel: Gründungsinteressierte, Startups, Investorinnen und Investoren, Talente sowie Kooperationspartner sollen zielgenau zusammenfinden und voneinander profitieren. Wien beweist damit einmal mehr, dass hier nicht nur Tradition, sondern vor allem ein kreatives, modernes Zukunftsdenken zu Hause ist.

„Minimist“ – KI-gestützte Effizienz für Secondhand-Shops

Ein Paradebeispiel für die internationale Anziehungskraft der ViennaUP ist Stephan Hofmann, Gründer des Wiener Startups Minimist. Geboren mit Wiener Wurzeln in Neuseeland, hat er bereits in Schweden und den USA gelebt, bevor er sich in Wien niederließ, um seine Geschäftsidee voranzutreiben. „Von Anfang an wollten wir nicht nur in Österreich präsent sein“, betont Hofmann im Gespräch mit brutkasten. „Wir haben internationale Kundinnen und Kunden im Blick und bauen ein global skalierbares Software-as-a-Service-Produkt auf.“

(c) Minimist

Doch was genau macht Minimist? Das Startup entwickelt eine KI-basierte Plattform, die besonders den Secondhand-Sektor revolutionieren will. Mithilfe intelligenter Bilderkennungstechnologie lassen sich Kleidungsstücke und andere Produkte automatisiert erkennen, kategorisieren und sogar textlich beschreiben. Dadurch sparen Verkäufer:innen – egal ob in Secondhand-Shops, Wohltätigkeitsorganisationen oder private Nutzer:innen auf Vinted & Co. – enorm viel Zeit (brutkasten berichtete).

Dass Wien hierfür eine solide Basis bietet, zeigten nicht zuletzt die Erfolge während seiner ersten Teilnahme an der ViennaUP. Gleich bei einem der Programmpunkte lernte Hofmann seinen ersten Business Angel, Sebastian Sessler, kennen, der gemeinsam mit weiteren Investor:innen in Minimist investierte. „Ich habe gepitcht, Leute waren interessiert, und plötzlich standen wir mitten in konkreten Gesprächen über eine Investition“, erinnert er sich.

Rückblick: Vom Entdecken zum Durchstarten

Der Grundstein dieser Erfolgsgeschichte wurde 2024 bei Events wie dem Inside-Out-Summit gelegt – einem der vielen Programmpunkte im Rahmen der ViennaUP. Dort hatte Minimist die Gelegenheit, sich zu präsentieren, während Investor:innen und Branchenexpert:innen gezielt nach vielversprechenden Ideen Ausschau hielten. Die „immer offene Tür“ ist laut Hofmann das größte Plus der ViennaUP. „Wenn man mit einer guten Geschichte anreist und bereit ist, mit möglichst vielen Menschen zu sprechen, entstehen fast immer spannende Gelegenheiten“, erklärt er.

Inzwischen ist Minimists Plattform live und verzeichnet erste Kund:innen, die damit ihre Artikel effizient online stellen. „Wir sind zwar ein österreichisches Unternehmen, aber wir denken von Tag eins global“, fasst Stephan zusammen. Erst Anfang April schloss sich zudem Uptraded-Founderin Anna Greil dem Startup als Co-Founderin an (brutkasten berichtete).

„Fermentful“ aus Lettland nutzte ViennaUP

Dass das Wiener Startup-Ökosystem längst nicht nur Wiener Startups begeistert, zeigt auch Anda Penka aus Riga, Co-Founderin von Fermentful. Das Unternehmen hat sich auf fermentierte Buchweizen-Drinks spezialisiert – eine gesunde, vegane und glutenfreie Alternative, die zugleich umweltfreundlich produziert wird. Ziel ist, das volle Potenzial der Buchweizenpflanze auszuschöpfen und ein nährstoffreiches Getränk zu kreieren, das in Lettland bereits sehr erfolgreich vertrieben wird. Mittlerweile ist Fermentful sogar in Billa-Plus-Filialen in ganz Österreich erhältlich – ein wichtiger Schritt, um den österreichischen Markt zu erschließen.

(c) Fermentful

Penka war Teil des Vienna Startup Package 2024 und nutzte diesen Aufenthalt, um das riesige Ökosystem kennenzulernen. „Letztes Jahr habe ich bei Impact Days in der Hofburg, den Coffee House Sessions, dem Connect Day sowie bei Lead Today. Shape Tomorrow mitgemacht. Es war toll, gleich an mehreren Orten und Formaten teilzunehmen.“ Dieses Jahr legt sie noch eine Schippe drauf: „Wir planen, beim INSIDE OUT Summit, dem CEE Innovation Forum und ‚Venture Built by HiQ Connect‘ dabei zu sein.

(c) Fermentful

Außerdem gibt es am Karlsplatz, der ViennaUP-Homebase, eine Fermentful-Präsentation und Verkostung. Diese findet am 12. Mai von 18 bis 20 Uhr statt. „Wir freuen uns, unsere Produkte diesmal in Wien vorzustellen und die großartige FoodTech-Community kennenzulernen“, erklärt Penka.


Tipp der Redaktion:

Die Homebase am Karlsplatz ist der zentrale Meeting-Spot von ViennaUP und bietet dir inmitten des pulsierenden Stadtlebens eine entspannte Networking-Oase. Unter schattigen Bäumen mit Blick auf die imposante Karlskirche kannst du hier neue Kontakte knüpfen und die Wiener Lebensart hautnah erleben. Zudem wird es in diesem Jahr auch wieder die beliebten Coffee House Session geben. Mehr darüber könnt ihr hier erfahren.

© Wirtschaftsagentur Wien | Philipp Lipiarski

Der Vienna Planet Fund Brunch

Nach dem erfolgreichen Debüt 2024 ist Minimist bei der ViennaUP 2025 nun als Role Model mit an Bord. Insbesondere beim Vienna Planet Fund Brunch – einem Programmteil, der von der Wirtschaftsagentur Wien initiiert wird – soll gezeigt werden, wie Startups mit Nachhaltigkeitsfokus erfolgreich agieren können. „Wir sprechen auf Panels darüber, wie sich Impact-Initiativen finanzieren lassen und welche Hürden es bei zirkulären Geschäftsmodellen gibt“, so Hofmann. „Wien ist dafür ideal: Die Stadt hat ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Innovation.“

Netzwerken leicht gemacht: So kann man die ViennaUP für sich nutzen

Sowohl Hofmann als auch Penka heben das dezentrale Konzept der ViennaUP als großen Vorteil hervor. „Man entdeckt dabei nicht nur die verschiedenen Schauplätze, sondern vor allem eine beeindruckende Vielfalt an Formaten“, sagt Penka. „Von Pitches über Workshops bis hin zu abendlichen Get-togethers ist für jede Phase eines jungen Unternehmens etwas dabei. Wer offen ist, sich einzubringen und mit möglichst vielen Leuten ins Gespräch zu kommen, kann enorm profitieren.“

Hofmann empfiehlt insbesondere, sich einen gut strukturierten Event-Kalender zu erstellen: „Vorab planen, wo man pitchen oder ausstellen will, und gezielt auf potenzielle Investor:innen oder Kooperationspartner:innen zugehen. Und noch ein Tipp vom Gründer: Eine Live-Demo – selbst eine kurze – kann den Unterschied machen. Was man visuell zeigt, bleibt länger in Erinnerung.“

Internationales Mindset trifft Wiener Charme

Als dezentrales, aber dennoch lockeres Festival bietet die ViennaUP eine Plattform, auf der Hightech- und Impact-Initiativen, AI-Startups, FoodTech-Unternehmen, Investoren und Corporates ohne steife Messestimmung zusammenkommen können. „Das ist nicht vergleichbar mit den riesigen Konferenzen wie Slush“, meint Stephan. „Die ViennaUP ist familärer, verteilt sich über mehrere Tage und mehrere Locations. Das hat den Vorteil, dass man nicht komplett erschöpft wird wie bei einer gigantischen Messe.“

Für Gründer:innen, die mit dem Gedanken spielen, Wien näher kennenzulernen, ist die ViennaUP ein idealer Einstieg. „Man spürt den Tatendrang förmlich in der Luft“, so Penka. „Ich freue mich vor allem darauf, unser Netzwerk zu festigen und neue Impulse für unsere Produktentwicklung einzusammeln.“

Jetzt über ViennaUP informieren und rechtzeitig Teilnahme planen

Egal, ob du gerade auf der Suche nach Investments, Business Angels, KooperationspartnerInnen oder einfach nach inspirierendem Austausch bist – die ViennaUP ist ein absolutes Must-Go-Event im europäischen Startup-Kalender. Plane jetzt rechtzeitig deine Teilnahme. Alle Infos dazu findest du hier.

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