09.04.2018

Bitmovin nach 30 Mio.-Investment: “IPO am NASDAQ in 5 Jahren”

Interview. Stefan Lederer, Co-Founder und CEO von Bitmovin hat uns nach dem 30 Mio. US-Dollar-Investment einige Fragen beantwortet.
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Bitmovin: Stefan Lederer (CEO & Co-Founder)
(c) Bitmovin: Stefan Lederer (CEO & Co-Founder)

Wie heute bekannt wurde, sicherte sich das Klagenfurter Startup Bitmovin (Hauptsitz mittlerweile in San Francisco) in einer Series B-Finanzierungsrunde 30 Millionen US-Dollar Kapital vom VC Highland Europe und den bestehenden Investoren Atomico, Constantia New Business, Dawn Capital und Y-Combinator. Co-Founder und CEO Stefan Lederer erzählt im Interview, was Bitmovin mit dem Kapital vor hat, welche Rolle der Standort Österreich für das (Ex-)Startup noch spielt und was man statt eines Exits plant.

+++ Bitmovin: 30 Mio. US-Dollar Investment für Klagenfurter Startup +++


Zu welcher Bewertung wurde das Kapital aufgenommen?

Die Bewertung ist leider nicht öffentlich.

Was sind die konkreten Pläne mit dem Kapital?

Hauptsächlich bauen wir das Team aus. Wir sind aktuell 65 im Team weltweit, und das wollen wir auf 110 bis 120 bis Jahresende ausbauen. Wir sind im letzten Jahr toll gewachsen, und konnten viele große, prominente, aber auch sehr komplexe und anspruchsvolle Kunden für uns gewinnen. Hier ist es uns wichtig, dass wir weiterhin den besten Service für diese Kunden sowie neue Kunden bieten können, und dazu müssen wir das Team erweitern. Zudem arbeiten wir zusätzlich zu den bestehen Produkten an neuen Produkten die unser Produktportfolio erweitern werden.

Wie haben sich die Verhandlungen gestaltet? War das eure “Wunschsumme”?

Wir kennen Highland Europe schon seit einiger Zeit, und über die letzten Monate haben sich dann die Gespräche intensiviert. Wir haben initial mit den 30 Millionen Dollar geplant und unser Budget für die nächsten Jahre aufgestellt, das hat auch Highland Europe gleich am Anfang überzeugt hinsichtlich der Summe. Generell waren die Verhandlungen echt super und fair, da freuen wir uns extrem auf die weitere Zusammenarbeit.

Tritt Highland Europe als reiner VC auf, oder gibt es Unterstützung abseits des Kapitals?

Ja, wir haben uns für Highland Europe als Lead Investor in dieser Runde entschieden weil wir gesehen haben dass sich das ganze Team wirklich einsetzt und echt extrem gut ist. Das hat Highland Europe definitiv von den anderen VCs abgehoben mit denen wir gesprochen hatten, und deswegen haben wir uns für Highland Europe entschieden.

Mit welcher Konkurrenz habt ihr es am Markt zu tun? Mit welcher USP punktet ihr besonders?

Es gibt viele kleine und einige sehr große Unternehmen die mit uns konkurrieren, so wie es in vielen Branchen der Fall ist. Was bei uns noch dazu kommt ist, dass viele Kunden anfangs auf Open-Source Lösungen setzten, und dann diese irgendwann einfach nicht mehr mit den Anforderungen mithalten können. Und hier kommen wir dann sehr oft ins Spiel. Wir punkten in beiden Fällen mit technologisch führenden Produkten, die immer die neuesten Standards integrieren und über das gewohnte hinausgehen. So sind wir das erste Unternehmen, das den neuen AV1 encoding-Standard in Produkte gießt. Dieser Standard wurde von Mozilla, Google, Cisco und vielen anderen mitentwickelt, und Bitmovin ist hier führend.

Seid ihr Cashflow-positiv?

Wir operieren immer so dass wir Cashflow-positiv sein können, das ist uns sehr wichtig. Und unser Business Model unterstütz das sehr gut. Jedoch müssen wir auch investieren, in das Team, in neue Produkte, sowie Marketing und Sales, um die Möglichkeiten, die uns der Markt bieten, zu nützen. Wir haben oft mehr Kundenanfragen als wir bewältigen können. Deswegen machen wir diese Finanzierungsrunde, um hier einfach schneller und besser agieren zu können.

Spielt der Standort Österreich für euch noch eine Rolle?

Ja, definitiv. Wir haben unsere gesamte Softwareentwicklung und einen großen Teil des Teams in Österreich. Wir finden hier echt tolle Mitarbeiter, die den Entwicklern im Silicon Valley um nichts nachstehen, und uns ermöglichen weltweit führende Produkte zu entwickeln. Wir haben in Österreich gerade erst letztes Jahr unser Büro in Wien eröffnet, zusätzlich zu dem in Klagenfurt. Wir wollen an beiden Standorten massiv wachsen, und ein Großteil der offenen Stellen befindet sich hier. Wir arbeiten auch sehr eng mit Universitäten zusammen, insbesondere der Universität Klagenfurt in Bereich von neuen Streaming-Technologien, als auch anderen Universitäten. Und diese Kollaboration wollen wir nun mit dem Investment auch noch massiv ausbauen, und Forschungsplätze schaffen.

Steht irgendwann ein Exit im Raum?

Damit planen wir eigentlich nicht, unser Fokus ist Bitmovin weiter aufzubauen und zu wachsen. Das Marktpotenzial von Video im Internet ist so riesig, da stehen wir echt noch ganz am Anfang, und da habe wir noch einiges vor. Das macht aktuell so viel Spaß, da denken wir gar nicht an einen Exit. In einigen Jahren – in fünf Jahren von jetzt wäre das Ziel – haben wir den IPO am NASDAQ in New York vor Augen.

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Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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